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License to Kill: Darf der MI5 alles, ohne strafrechtliche Konsequenzen?

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Der britische Geheimdienst MI5 erlaubt seinen Informanten seit Jahrzehnten illegal, schwere Verbrechen zu begehen, einschließlich Mord, Entführung und Folter, heißt es nun vor Gericht. Vier Menschenrechtsorganisationen ergreifen rechtliche Schritte gegen die britische Regierung wegen Richtlinien, von denen sie behaupten, dass sie “MI5-Agenten Verbrechen gestatten sollen” und Agenten schützen vor Strafverfolgung. Zu Beginn einer viertägigen Anhörung gestern in London sagte Ben Jaffey QC, dass es dem Sicherheitsdienst (MI5) gemäß der Richtlinie erlaubt ist, strafbares Verhalten für eine Vielzahl von Zwecken zu genehmigen, einschließlich aller Zwecke der nationalen Sicherheit oder der Aufrechterhaltung des wirtschaftlichen Wohlergehens des Vereinigten Königreichs”.

Er verwies auf die Ermordung des Belfaster Anwalts Pat Finucane im Jahr 1989, einen Angriff, bei dem später eine Absprache mit dem Staat festgestellt wurde, und den Fall von Freddie Scappaticci, „der angeblich ein hochrangiges Mitglied der IRA und ein Sicherheitsdienstmitarbeiter unter dem Codenamen „Stakeknife“ gewesen sein soll.

Erst seit 1994 unterliegen die Aktivitäten des Dienstes der Überprüfung durch einen Ausschuss des Parlaments. Unbemerkt blieb allerdings, dass der sowjetische Geheimdienst NKWD während dieser Zeit Spione und Sympathisanten im britischen Establishment rekrutierte. Bekannt sind vor allem die ehemaligen Cambridge-Studenten Kim Philby, Donald Maclean, Guy Burgess und Anthony Blunt, die erst nach dem Krieg enttarnt wurden.

Mincemeat

Als die Alliierten 1943 in Sizilien einen Haufen Truppen landen wollten, brauchte es ein Ablenkungsmanöver. Winston Churchill war sich bewusst darüber, wie lächerlich der Versuch sein würde, einen anderen Landungsort vorzutäuschen:

„Nur ein Trottel wird nicht erkennen, dass es Sizilien ist.“

Aber natürlich konnten sich die Briten wie schon bei Dunkirk und zahlreichen weiteren Gelegenheiten darauf verlassen, dass Hitler die Kriegsführung Deutschlands sabotierte und dass die Spionage der Deutschen nichts taugte. Im Zuge der Geheimoperation „Mincemeat“ nahmen die Briten einen toten Bettler aus London, verpassten ihm die erfundene Identität eines Stabsoffiziers namens William Martin aus Cardiff, packten ihm gefälschte Dokumente über den Landungsort der Alliierten dazu und schmissen ihn vor der spanischen Küste ins Wasser, sodass ihn Fischer aus dem Wasser ziehen und deutsche Agenten die Fake-Dokumente auswerten konnten.

Albert Kesselring, deutscher Oberkommandierender in Italien, hielt das für ein billiges Täuschungsmanöver. Die deutsche Spionage hätte zunächst davon ausgehen müssen, dass britische Geheimpläne nicht einfach so vom Himmel fallen. Ohne zusätzliche, tiefgreifende Verifikationen, dass “Stabsoffizier William Martin” wirklich existierte und dass die Invasion an einem anderen Ort als Sizilien kommen würde, hätte kein echter Geheimdienstler der Welt die Empfehlung herausgegeben, Sizilien zu vernachlässigen.

Der Plan für Mincemeat stammte von Captain Ewen Edward Montagu (Order of the British Empire, Kronanwalt und königlicher Lordleutnant). Sein Vater war zusammen mit Lionel Nathan de Rothschild und Sir Philip Magnus in der anti-zionistischen (!) Organisation League of British Jews.

Mincemeat und der falsche Stabsoffizier Martin wären leicht zu durchschauen gewesen:

Um dieser falschen Identität zusätzliche Glaubwürdigkeit zu verleihen, statteten sie ihn außerdem mit einer Verlobten namens Pam aus (in Wahrheit einer Sekretärin beim MI5), komplett mit Fotos, Liebesbriefen und einem Brief seines Vaters, in dem dieser seine Unzufriedenheit über die Wahl der Braut ausdrückt. Des Weiteren brachten sie einen Satz Schlüssel, Abrisse von Theaterkarten für eine kurz zuvor stattgefundene Aufführung, Unterlagen seines Clubs für die Unterbringung in London und ähnliche Dinge in den Taschen des Leichnams unter. Um ihn noch glaubhafter zu machen, beschlossen Montagu und sein Team, auch eine gewisse Achtlosigkeit anzudeuten, indem sie seinen Unterlagen überfällige Rechnungen, einen Ersatzausweis anstelle eines verlorenen Ausweises (die Nummer seines „verlorenen“ Ausweises war die von Montagu), einen abgelaufenen Ausweis für das Combined Operations Headquarters (den Martin vergessen hatte, verlängern zu lassen) und einen erbosten Brief eines Bankiers der Lloyds Bank beifügten, in dem Martin für eine Kontoüberziehung von £79 19s 2d angemahnt wird. Die Kriegspläne wurden mittels eines persönlichen Briefes von Lt. Gen. Sir Archibald Nye (Vizechef des Imperialen Generalstabes) an General Sir Harold Alexander (den Britischen Kommandeur in Nordafrika) angedeutet. 

Alle Schein-Beweise waren somit an einen einzelnen Toten gebunden, der mit einer falschen Identität ausgestattet war. Die deutsche Gegenspionage hätte in Großbritannien gründlich prüfen müssen, ob Martin wirklich existierte, ob seine Verlobte existierte, ob er wirklich ein Konto hatte bei der Lloyds Bank usw. Stattdessen gab es nur oberflächliche Verifikationen. Eine richtige Obduktion des Leichnams fand nicht statt, weil der Pathologe den Verstorbenen als römisch-katholisch einordnete, da dieser ein silbernes Kruzifix um den Hals trug und eine Christophorus-Plakette in der Brieftasche hatte.

Auf Hitler war natürlich Verlass; er versicherte, dass Sizilien nicht das Ziel der alliierten Invasion sein werde  und beorderte Verstärkung nach Sardinien und Korsika und schickte außerdem Generalfeldmarschall Erwin Rommel nach Athen, um dort eine Heeresgruppe zu formieren. Selbst sowohl Patrouillen- und Minensuchboote als auch Minenleger, die für die Verteidigung Siziliens vorgesehen waren, wurden daraufhin an andere Orte umgeleitet. Möglicherweise am kritischsten war jedoch die Verlegung zweier Panzerdivisionen von der Ostfront, wo sie eigentlich dringend für das Unternehmen Zitadelle benötigt wurden, nach Griechenland. Diese Auswirkung war von den Briten nicht vorhergesehen worden, trug aber wahrscheinlich zur Niederlage der Deutschen in dieser Schlacht bei.

Bei der Invasion Siziliens stießen die alliierten Kräfte auf relativ wenig Widerstand, und die Eroberung Siziliens konnte am 9. August abgeschlossen werden. Als folge kam es zum Putsch gegen Mussolini, der anschließend am 27. Juli gestürzt werden konnte.

Damit endete die Sabotage von Hitler noch lange nicht: Im Vorfeld der alliierten Invasion der Niederlande im September 1944 wurde von einem britischen Offizier versehentlich der komplette Marschbefehl samt Karten und Grafiken zum luftgestützten Teil der Invasion an Bord eines Lastenseglers zurückgelassen – Unterlagen, die sich eigentlich nie auf einem der Flüge oder auch nur bei den Invasionstruppen hätten befinden dürfen. Die Dokumente fielen den Deutschen in die Hände, die aber vom Versuch einer Täuschung überzeugt waren und ihre Truppen daraufhin genau entgegen den in den Unterlagen enthaltenen Informationen aufstellten.

Mussolini hatte vor seinem Sturz noch Hitlers Angebot abgelehnt, 5 Divisionen als Unterstützung zu bekommen. Über Mussolini ist bekannt, dass er früher mal Agent bzw. Informant der britischen Dienste war. Vielleicht war er auch länger britischer Agent. Der italienische König war mit den Briten verwandt.

Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass einige Welfen-Adelige in Nazi-Deutschland für ihre Verwandten in Britannien spionierten. Und natürlich war der gesamte deutsche Rüstungsbereich vor Beginn des Krieges verbunden gewesen mit ausländischen Firmen und daraus ergibt sich ein extremes Spionagerisiko. Hitler ließ die britische Armee bei Dunkirk entkommen und machte nur halbherzige Versuche, die britischen Inseln einzunehmen. Stattdessen befahl Hitler, mit drei Millionen Soldaten blind in die Sowjetunion einzumarschieren, ohne zu wissen wie viele Soldaten und gepanzerte Fahrzeuge die Russen aufzubieten hatten. Umgekehrt kannten die Russen zeitnah bis ins letzte Detail die militärischen Pläne aus dem deutschen Oberkommando und sogar die Diskussionen der deutschen Generäle.

Ob Hitler selbst von ausländischen Geheimdiensten bearbeitet wurde, beispielsweise mit Akten und Fotos zu seiner Homosexualität, ist ein Forschungsgebiet, an das sich niemand herantraut, nicht einmal die gängigen Rechtsrevisionisten.

 

enthält Auszüge aus wikipedia

AlexBenesch
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