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Bilderberg-Mitglied Döpfner soll Musk-Kommentar zur AfD abgesegnet haben

Kommentar

Die WELT am Sonntag veröffentlichte nun einen Kommentar des Tech-Milliardärs Elon Musk, in dem die AfD verharmlost und als letzte Hoffnung für Deutschland beschrieben wird. Ein leitender Redakteur reichte daraufhin seine Kündigung ein.

In der „Welt“-Redaktion hält man es nach Informationen von Tagesspiegel und „Medieninsider“ für ausgeschlossen, dass die Sache nicht den Segen des Chefs Döpfner hatte. Der „Spiegel“ vermutet, dass Döpfner sogar die Angelegenheit ins Rollen brachte und Musk deswegen kurz vor Weihnachten kontaktierte. Die beiden Männer kennen sich.

Was ist die Logik dahinter? Die Tätigkeit des Axel Springer-Medienkonzerns wurde von der amerikanischen Besatzungsmacht nach dem Zweiten Weltkrieg erlaubt und es handelte sich im Wesentlichen um Unterstützung für die CDU/CSU, die ebenfalls auf die US-Besatzer zurückgeht.

Döpfner ist regelmäßiger Gast bei den Bilderberg-Konferenzen und vernetzt in weiteren „transatlantischen“ Organisationen. Schwerpunkt ist dabei die Sympathie für die Republican Party. Am 12. Juni 2019 gab das Unternehmen Springer den Abschluss einer Vereinbarung mit der US-amerikanischen Beteiligungsgesellschaft „Kohlberg Kravis Roberts & Co.“ (KKR) bekannt. Im Management von KKR ist seit 2013 auch der ehemalige CIA-Direktor David H. Petraeus. Die CIA förderte nicht nur direkt antikommunistische Medien, sondern ließ auch einen gemäßigten Sozialismus bewerben als Gegenmodell zu dem Sowjetkommunismus. In einem Interview mit The Nation behaupteten zwei ehemalige CIA-Offiziere, dass Axel Springer 7 Millionen USD von der CIA erhalten hattee, um mit seinem Verlag amerikanische geopolitische Interessen zu unterstützen.

Die WELT und BILD verfügen zudem über sehr gute Kontakte zu den deutschen Geheimdiensten.

Elon Musk sah Donald Trump und die MAGA-Bewegung sehr kritisch, folgte spät im Wahlkampf aber der Linie. Aktuell gibt es politischen Streit innerhalb der Konservativen über Arbeitsvisa. Extremere MAGA-Influencer werfen Musk vor, er habe sich vor gefühlt 5 Minuten in die MAGA-Bewegung eingekauft und stünde den Chinesen zu nahe wegen den Batterien für seine Tesla-Fahrzeuge.

Was war der wirkliche Plan von Döpfner und Musk im Hinblick auf die Statements zur AfD? Döpfner steht den USA und den Republicans und der CDU/CSU nahe. Die AfD flirtete zwar mit der Trump-Bewegung, wirkt aber sehr stark pro-Russland. Musk ist bekannt dafür, aus strategischen Gründen radikaleres Gedankengut zu tolerieren, wenn es den Republicans nützt; siehe die verrückteren Postings die auf X grassieren. Die Republicans zwinkern regelmäßig in Wahlkämpfen ein paar Prozent radikalen Wählern zu, weil diese benötigt werden.

Was sind die Vorteile, die Döpfner und Musk gewinnen durch den AfD-Kommentar in der WELT? Die CDU/CSU konkurriert ja bei den Wahlen mit der AfD. Würde die AfD verboten, läuft ein gewisser Teil der Wähler zur CDU/CSU über. Warum also die Verharmlosung der AfD? Das Vorgehen macht am meisten Sinn, falls US-Geheimdienste inzwischen verdeckt ein hohes Maß an Kontrolle ausüben über die AfD.

In der Öffentlichkeit sind längst viele belastende Informationen bekannt über die Partei und wir wissen auch, wie in der gesamten Geschichte der Bundesrepublik rechte Organisationen bis in die Führungsebenen infiltriert wurden. Auch die britischen Dienste mischten sich stark mit ein und führten den Gründer der NPD, den adeligen Adolf von Thadden, als Quelle.

Falls Anglo-Geheimdienstler sich AfD-Politikern näherten, ist es wahrscheinlich, dass dabei eine Strategie der Sympathiebildung verwendet wurde. Egal ob CIA-Agent, MI6 oder abseits der offiziellen Kanäle. AfD-Personal agierte oft fahrlässig; insbesondere bei Russenkontakten, was belastende Fakten mit sich bringen konnte, das sich theoretisch von den Anglos benutzen ließ. Normalerweise wird nicht einfach plump gedroht, sondern die Agenten präsentieren sich als Helfer, die Schutz bieten, aber etwas als Gegenleistung möchten. Ich habe bereits vor einigen Jahren wiederholt betont, dass nicht jeder „Russlandversteher“ wirklich ein Russlandversteher ist, sondern dass Zuträger von Geheimdiensten gezielt aufgebaut und gefördert werden. Russland ist ein geschlossenes System; das heißt man kann nicht Agenten unter beliebiger Tarnung dorthin schicken, um Quellen anzuwerben bzw. Informationen zu stehlen. Man muss hingegen Russen anlocken.

Nach dem Zweiten Weltkrieg baute der US-Geheimdienst Counter Intelligence Corps die politische Landschaft der Bundesrepublik auf. Verbleibende Nazi-Netzwerke wurden gründlich aufgespürt. Figuren wie Flick wurden begnadigt unter dem Hochkommissar John J. McCloy. Im Kalten Krieg hielten sich die US-Dienste manche Extremisten warm für (letztendlich gescheiterte) Projekte wie GLADIO. Die Sowjets versuchten ihrerseits diskret, Neonazis anzuwerben und zu begeistern für das Projekt „Eurasien“, so als wäre Moskau tatsächlich bereit, Macht zu teilen mit Deutschen.

Musk meinte in der WELT:

Die Darstellung der AfD als rechtsextrem ist eindeutig falsch, wenn man bedenkt, dass Alice Weidel, die Vorsitzende der Partei, eine gleichgeschlechtliche Partnerin aus Sri Lanka hat! Klingt das für Sie nach Hitler?“

Einige der höchsten NSDAP-Funktionäre waren schwul und Lothar Machtans Studie zu Hitler ist bislang die eindeutigste. Bei dem Rohrböck-Skandal gab Weidel zu, dass sie nicht im Bilde ist über die verborgenen Netzwerke hinter der AfD und einige Parteimitglieder „Angst“ haben. Es ist bekannt, dass die AfD mehrfach Parteivorsitzende abgesägt und ersetzt hat. Es ist auch bekannt, dass die AfD eine bürgerliche Tarnung braucht. Dies ist alles Grundwissen, das Musk entweder nicht besitzt oder aus strategischen Gründen ignoriert.

„Die AfD setzt sich für eine kontrollierte Einwanderungspolitik ein, die der Integration und dem Erhalt der deutschen Kultur und der Sicherheit Vorrang einräumt. Dabei geht es nicht um Fremdenfeindlichkeit, sondern darum, dass Deutschland seine Identität nicht im Streben nach Globalisierung verliert.“

Die AfD hat sich völlig unnötigerweise in einen Skandal verheddert, der zum Verbot der Partei führen kann: Wie man „Remigration“ tatsächlich ausgestalten will, vor allem bei Personen mit Migrationshintergrund, die eine deutsche Staatsbürgerschaft haben.

Die vielfältigen Skandale machen die AfD verwundbar für Infiltration; nicht nur durch westliche und russische Dienste, sondern auch durch linke Kreise. Der ein oder andere Funktionär hat gar eine Stasi-Vergangenheit und Putin selbst leitete Spionageringe in Westdeutschland, als er beim KGB in der DDR stationiert war.

Die Partei und ihre Anhänger sind oft Analphabeten, wenn es um Geheimdienste geht. Meistens werden nur standardisierte Sätze und Talking Points heruntergebetet, laut denen der Verfassungsschutz politisch instrumentalisiert werde.

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