Kommentar
Sogar der Staatsrechtler Karl-Albrecht Schachtschneider hat sich erdreistet, die Besatzung der Krim schönzureden als legitimes Referendum und Ausdruck der Selbstbestimmung eines Volkes. Ihn kratzt es anscheinend nicht, dass die gesamte Ukraine nach dem Ende der grässlichen Sowjetunion mit über 90% in einem Referendum für die Unabhängigkeit von Russland abstimmte, die Verfassung eine eigenmächtige Abspaltung nicht vorsah und dass sich Kiew Sicherheitsgarantien vom Westen hatte geben lassen. Außerdem hatten die Sowjets hunderttausende einheimische Bewohner der Krim wie Viecher deportieren lassen, dabei sehr viele umgebracht, und danach ethnische Russen gezielt an der Krim angesiedelt. Die Besatzung der Krim 2014 durch eine hybride Kriegsführung, begleitet von erlogener Propaganda über nicht-existente Faschistenhorden die angeblich aus dem Westen anrollten, war alles andere als legitim.
Geschichte, Militärwesen und Politik ist wohl nicht Schachtschneiders Stärke.
Aber benutzen wir ein simples Gegenbeispiel. Stellen wir uns vor, die USA hätten nach dem Zweiten Weltkrieg massenhaft Deutsche aus Schleswig-Holstein entführt, wie Viecher in Frachtschiffe gesperrt, nach Alaska zum Schuften gebracht und dabei hunderttausende getötet. Stellen wir uns weiterhin vor, die USA hätten Millionen Amerikaner nach Schleswig-Holstein gebracht und angesiedelt. Und stellen wir uns dann vor, dass 2014 die Bevölkerung von Schleswig-Holstein, bewacht von unmarkierten US-Soldaten, in einem Pseudo-Referendum entschieden hätte, dass Schleswig-Holstein künftig ein weiterer US-Bundesstaat sein wird.
Hätten Herr Schachtschneider und die sogenannten alternativen Medien dabei geklatscht und erklärt, dass hier das Selbstbestimmungsrecht der Völker gesprochen hat? Ich bezweifle es.
Sorry, aber die Schön-Redner des Putin-Regimes sind keine Russenfreunde. Wir von Recentr haben stärker das Wohlergehen des russischen Volkes im Sinn, als alle Putinistas in Deutschland zusammengenommen.