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Gegentrend: Rap wird wieder patriotisch-deutsch

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Kommentar

Deutschrap, das waren früher noch schwer sozialistische Musikanten wie die Beginner. Dann kam die Aggro-Porno-Phase, bis es keiner mehr hören konnte. Inzwischen befinden wir uns in der Islam-Gangster-Phase, deren Dominanz sich hoffentlich bald dem Ende zuneigt. Die Macht der Politik und der Musikindustrie kann diesen Trend eigentlich recht schnell abwürgen. Aus der Rap-Szene gibt es aber längst deutlichen Widerstand; der Gegentrend setzt auf Patriotismus und Islamkritik, wie das folgende Lied zeigt:

Ein Mann namens Blume

Die Nummer eins derzeit ist „Kollegah“ (bürgerlicher Name Felix Blume), der es irgendwie allen recht machen will, um möglichst viele Platten zu verkaufen. Mal spricht er sich aus gegen übertrieben teure Autos, dann zeigt er sich in Videos in Sportwagen. Er spricht gegen Drogen, hat aber widersprüchliche Texte und wurde wegen Besitzes von Amphetamin und Kokain vor Gericht verurteilt. Er ermutigt in einem Song den Hörer, sich von Kriminalität fernzuhalten, dann spielt er wieder selbst den Ober-Gangster, der alle wegbläst und dem keiner was kann. Er studiert Jura und müsste irgendwann den Eid auf das Grundgesetz schwören, während er gleichzeitig als eine Art Tony Montana posiert und seine Kunst früher noch „Zuhälter-Rap“ nannte. In seinen Texten wird Gewalt und Narzissmus zelebriert, was aber nur ironische Kunstform sein soll.

In einem Interview mit laut.de sagte Kollegah über das Abliefern immer gleichklingender Songs:

„So können wir die Fans noch locker fünf, sechs Jahre schön melken!“

Die Album-Namen haben durchweg Begriffe wie King, Boss oder Alpha. Dabei reichen heutzutage oft verhältnismäßig wenige Plattenverkäufe aus, um einen Nummer 1-Hit zu landen. Die Kosten für prahlerische Musikvideos fressen Gewinne schnell auf. Außerdem verdient er wohl gar nicht genug, um „Millionen unterm Holzparkett“ zu bunkern.

Er wurde in einer bieder-braven Stadt in Westdeutschland geboren, war zeitweise vaterlos und gewann Malwettbewerbe auf dem Gymnasium. In einem Interview erklärte Blume, dass er durch seinen algerischen Stiefvater in Kontakt mit der Religion kam, und daraufhin begann sich zu informieren und Bücher über den Islam zu lesen. Infolgedessen konvertierte er als 15-jähriger zum Islam. Blume war zeitweise als Übersetzer tätig und übersetzte unter anderem 2003 das Buch Tod – Auferstehung – Hölle des umstrittenen Autors und islamischen Kreationisten Harun Yahya vom Englischen ins Deutsche. Der zeitweilige Vertrieb von Yahas Werken durch die Gruppe Millî Görüs fand 2003 Eingang in einen Verfassungsschutzbericht. Harun Yahya macht in Interviews gelegentlich Andeutungen, dass der zu erwartende endzeitliche Mahdi ihm ähnele.

Direkt über den Islam äußerte sich Kollegah beispielsweise hier:

Er versucht vor der Kamera weise zu klingen, indem er die Koran-Interpretationen etablierter Strömungen kritisiert, behauptet den Koran „fast auswendig zu können“ und erklärt, es gäbe keine Grundlage im Koran für das Steinigen von Frauen. Es gehören aber die Hadith-Überlieferungen zum Koran dazu, und hier finden sich mehrere Stellen, an denen Mohammed selbst Steinigungen befiehlt. Natürlich steht es jedem theoretisch frei, an verschiedene Elemente zu glauben und andere zu ignorieren, allerdings wird man mit dieser Haltung in der muslimischen Welt auf wenig Gegenliebe stoßen.

Der Koran basiere laut Kollegah „auf Logik“ und der Rapper macht richtig dick Werbung für den Glauben.

Yo, Palästinenser-Clan

Bushido, bürgerlich Anis Mohamed Youssef Ferchichi, ist der Sohn eines Tunesiers und einer Deutschen. Der Vater verließ die Familie, als der Sohn drei Jahre alt war. Ferchichi hatte zu ihm danach keinen Kontakt mehr und wuchs bei seiner alleinerziehenden Mutter im Berliner Bezirk Tempelhof auf.

Zum Thema Islam meint er:

Man muss den Islam nicht modernisieren. Wenn man ihn so praktiziert, wie er im Koran niedergeschrieben wurde, hat man keine Probleme.

Mit elf Jahren wurde er nach eigenen Angaben in die Koranschule gesteckt und blieb dort drei Jahre. 98% seines Freundeskreises gehören dem Glauben an.

In den Medien wurde wiederholt über Verbindungen zwischen Bushido und Kreisen der organisierten Kriminalität spekuliert. Im Mittelpunkt der Berichte stehen Verbindungen zwischen Bushido und der ursprünglich aus dem Libanon stammenden palästinensichen Großfamilie Abou-Chaker.

Im Jahr 2007 wurde auf einen arabischen Beschützer des palästinensischen Rappers Massiv geschossen. Das LKA erklärte hierzu, es bestehe „vermutlich“ Verbindung zu einem Clan, in dem auch Bushido verwurzelt sei. Im April 2013 wurde bekannt, dass Bushido dem Anführer des Mafia-Clans, Arafat Abou-Chaker, bereits im Dezember 2010 eine notariell beglaubigte Generalvollmacht erteilt hatte, die diesen unter anderem dazu ermächtigt, beliebig über Bushidos gesamtes Eigentum, sein Vermögen und seine Konten zu verfügen sowie rechtskräftige Geschäfte in seinem Namen zu tätigen. Die Vollmacht, die dem Stern vorliegt, gilt auch über Bushidos Tod hinaus. Das Berliner Landeskriminalamt sieht Bushido als Mitglied des Clans und die Generalvollmacht als „so etwas wie Bushidos Adoptionsurkunde für seine neue Familie“. Die Staatsanwaltschaft Berlin führt bereits seit 2012 wegen seiner mutmaßlichen Verstrickungen in den Mafia-Clan und unter anderem wegen damit einhergehender Steuerdelikte umfangreiche Ermittlungen gegen Bushido und den mit ihm in engen Geschäftsbeziehungen stehenden Clan-Chef Arafat Abou-Chaker.

Im Februar 2010 antwortete Alice Schwarzer Bushido in einem offenen Brief auf die von ihm zuvor in einem Internetvideo verbreitete Aussage „[…] da hätt ich ihr gesagt, ganz ehrlich, weißte was, fick dich ins Knie, du Fotze, so.“

Schwarzer nannte ihn einen „kleinbürgerlichen Spießer, der die echt Verzweifelten abzapft“, und warf ihm unter anderem Feigheit vor, weil er zuvor eine Einladung in eine von ihr moderierte Sendung am 10. April 2007 in der ARD abgelehnt hatte.

Im Januar 2013 veröffentlichte Bushido in seinem Twitter-Profil eine Karte des Nahen Ostens mit dem Untertitel „Free Palestine“. Auf der Karte waren die Palästinenser-Gebiete und Israel mit den Farben Rot-Weiß-Schwarz-Grün eingefärbt, den Nationalfarben der Palästinenser. Außenpolitiker verschiedener Parteien zeigen sich darüber empört.

Massiv gläubig

„Massiv“ ist ein in Berlin lebender deutscher Rapper palästinensischer Abstammung. Einen Schulabschluss hat Wasim Taha alias Massiv anscheinend nicht. Er unterschrieb einen Künstlervertrag bei Sony BMG. Ein negatives Resümee über die Zeit bei Sony BMG zog Massivs Manager, der erklärte, dass der Vertrag bei Sony BMG für den Rapper „nichts gebracht“ habe.

Seit er klein ist, ist er „Fan von Ramadan und so, weiß du“ und ein absoluter Fan seiner palästinensischen Kultur.

In einem Bericht von Spiegel Online wird behauptet, dass das LKA Hinweise darauf hat, dass Massiv bei einem kriminellen arabischen Clan, vom LKA „Großfamilie“ genannt, Schutz und Verbündete gesucht habe. Im Januar 2007 sei auf einen von Massivs Beschützern geschossen worden. Es bestehe „vermutlich“ Verbindung zu einem Clan, in dem auch Bushido verwurzelt sei.

Krumm und schief: Deso Dogg

Der bei seiner Karriere als Gangsta-Rapper gescheiterte Berliner Denis Cuspert alias Deso Dogg ist inzwischen bei der Gruppe ISIS eine bedeutende Figur geworden. Nun ist er auch in einem Gräuelvideo zu sehen:

„Sie haben gegen den Islamischen Staat gekämpft“, sagt der zum Islam konvertierte Rapper und zeigt auf einige am Boden liegende Leichen. „Sie haben dafür die Todesstrafe bekommen, das, was sie verdient haben.“

Krumm und schief von ihm gesungene Dschihad-Lieder mit deutschen Texten garnieren das Ganze und sollen weitere, im Leben gescheiterte Kreaturen begeistern. Ein Tipp: Mit AutoTune klappt’s auch bei dieser Musik mit dem Treffen der Noten.

Für schwer Geschädigte gibt es abseits der Psychiatrie folgende vier populäre Alternativ-Wege: Serienkiller werden, Künstler sein, es beim Militär versuchen oder mit religiösem Fanatismus. Cuspert hat die Psychiatrie schon lange hinter sich und scheint eine Kombination aus allen vier Alternativen zu verfolgen.

Nach einem psychischen Zusammenbruch und einem Psychiatrieaufenthalt erklärte er in einem Interview:

„In meiner damaligen Situation wusste keiner, ob ich am nächsten Tag wieder im Knast bin oder tot in der Ecke liegen würde. Wenn ich was erreichen wollte, musste ich mein Leben ändern.“

Die Änderung war dann schließlich der Wandel zum Narzisst und Moslem. Deso Dogg arbeitete ab Juni 2007 nicht mehr mit seinem ehemaligen Label Streetlife zusammen; er sagte, er wolle die volle künstlerische Freiheit über seine Musik erlangen. Im September 2007 kündigte er ein Doppel-Album mit dem Titel Alle Augen Auf Mich an. Außerdem gab er bekannt, dass er nach diesem Projekt mit deutschem Rap aufhören wolle, weil ihm die Musik nicht den erwünschten Erfolg eingebracht habe. Er fühle sich von vielen Leuten in der deutschen Rap-Szene enttäuscht und betrogen.

Jetzt sind wirklich viele Augen auf ihm.

Bei einem durch das Bundesinnenministerium veranlassten Schlag der Polizei gegen verschiedene Zentren und Wohnungen des gewaltnahen Salafismus in Deutschland wurde am 14. Juni 2012 bei der Durchsuchung einer Islamistenwohnung durch die Polizei in Berlin eine selbst gebaute Sprengstoffweste gefunden. Nach einem Bericht der Welt war die Weste bereits am 15. Mai entdeckt und offenbar von Cuspert angefertigt worden.

In einem Internetvideo von April 2014 schwor er dem Anführer der Terrorgruppe Islamischer Staat im Irak und der Levante (ISIS), Abu Bakr al-Baghdadi, die Treue.

AlexBenesch
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