Hilux
Für den Preis eines Panzers kann man 266 Fahrzeuge vom Typ Toyota Hilux erwerben. Man spricht bereits von „Toyota-Kriegen“ und dem „Äquivalent einer AK47 unter den Autos“. Ähnlich verbreitet wie das russische Gewehr fallen die Dinger nirgendwo auf, es sei denn ein Trupp ihres örtlichen Mohammed-Fanclubs sitzt auf der Ladefläche:
Das US-Außenministerium spendet diese Pickups an die Freie Syrische Armee als „nichtmilitärische“ Hilfe.
Teile und Mechaniker, die sich auskennen, gibt es wie Sand am Meer. Die (übertriebene) Faustregel lautet: Jedes Dorf mit mehr als drei Hütten hat Ersatzteile.
Die Armee von Chad rüstete einst 400 Hilux‘ aus mit MILAN-Panzerabwehrraketen und ruinierte damit 100 libysche Panzer und 30 libysche gepanzerte Truppentransporter.
Die ältesten Gebrauchtfahrzeuge die für den europäischen Käufer noch Sinn machen, ist die vierte Modellreihe YN 58 aus den Jahren 1983 bis 88. Fast alles davor hat ausgebrannte Motoren, kaputte Kupplungen und durchgerittene Getriebe. Alles was ein paar hunderttausend Kilometer auf der Uhr hat, sollte unbedingt gepflegt worden sein. Selbst der Hilux ist trotz seines Rufes nicht wirklich unkaputtbar. Daran ändert auch das berühmte TopGear-Video nichts:
Bei der vierten Generation gab es erstmals auch eine Doppelkabine mit vier Türen. Ab dem Jahr 1986 wurden die bewährten, aber schwachen Dieselmotoren um einen Vertreter mit Turbolader ergänzt, was bei einem Nutzfahrzeug eher eine zusätzliche Fehlerquelle darstellt. Sie haben also bei Dieseln die Wahl zwischen lausigen 62 PS, 83 PS und – via Turbo – 93 PS. Saufen tun diese Motoren trotzdem.
Bei den Benzinmotoren gibt es fünf verschiedene Optionen, vom kleinen 1,8 Liter Hubraum mit 79 PS bis zum 3-Liter-Sechszylinder mit 150PS. Besonders beliebt ist der 135-PS-Motor mit Turbolader für seine Haltbarkeit und den verhältnismäßig vernünftigen Verbrauch.
Die fünfte Modellreihe gab es von 1988 bis 1995 mit einem ähnlichen Angebot an Benzinmotoren wie zuvor. Bei den Dieseln gab es nur noch einen mit 80 PS und einen mit 82PS. Generation Fünf wurde auch von Volkswagen unter der Bezeichnung Taro produziert:
Die sechste Generation lief bis 2005 vom Band und bot mehr Sicherheit, Fahrkomfort, Austattung und mehr Power bis hin zu einem Sechszylinder-Benziner mit 190PS
Die siebte Generation begann ab 2005:
Ford F-150: The Peoples Choice
Wir Europäer bekamen offiziell bisher nur den kleinen Ford Ranger. Da allerdings der Markt für Pickups wächst und selbst Volkswagen mit dem Amarok in dem typisch amerikanischen Segment antritt, ist es nicht ausgeschlossen, dass die F-Serie bei uns zu kaufen sein wird. Während der Hilux von Toyota bereits als Fahrzeug fürs Grobe gilt, ist der bullige Ford F-150 nach amerikanischen Maßstäben nur ein „light duty truck“. Es handelt sich weniger um ein großes Auto, als um einen kleinen LKW. Das Fahrzeug war in den USA 28 Jahre lang das meistverkaufte Auto und es existieren bisher insgesamt 34 Millionen produzierte Exemplare weltweit. Er gilt vor allem als Symbol des Südens der USA und für die ländliche Gegend. Öko-Grüne Klimaretter hassen ihn mit Leidenschaft. Grundlage des Erfolgs sind die unzähligen erhältlichen Karosserie– und Ausstattungsvarianten sowie die erschwinglichen Preise, die bei 17.345 US-Dollar beginnen. Beliebt sind die Modelle auch aufgrund ihrer hohen Zuladung (bis zu 1400 kg für F-150 und 2600 kg für F-350) und der hohen Anhängelast (bis zu 5000 kg für F-150 und 8700 kg für F-350).
Wer ihn haben will, muss sich an einen Importeur wenden oder aich auf dem dünnen Gebrauchtmarkt umsehen. Häufig finden sie Gebrauchte im exzellenten Zustand unmittelbar in der Nähe von US-Militärbasen in Deutschland. Lohnen tun sich auch Gasanlagen zum Nachrüsten.
Die achte Generation 1987 brachte ein serienmäßiges Antiblockiersystem für die Hinterräder. Außerdem erhielt der 4,9-Liter-Motor eine elektronische Einspritzanlage anstelle eines Vergasers. 1988 wurde der 6,9-Liter-Dieselmotor durch einen 7,3-Liter-Diesel-V8 ersetzt, der 130 kW leistete. Auch die Benzinmotoren mit 5,8 und 7,5 Litern Hubraum verfügten ab nun über eine Einspritzanlage, so dass Ford keine Vergaser-Motoren in der F-Serie mehr anbot. Erstmals gab es eine eigene Version F-Super Duty, die deutlich größer als die Grundversion war und über Zwillingsreifen an der Hinterachse verfügte. Motorisiert war das Modell mit dem 7,4-Liter-V8 oder dem 7,3-Liter-Diesel-V8.
Die neunte Generation folgte 1992. Für das Modelljahr 1994 wurden einige technische Änderungen vorgenommen. 1994 wurde der 7,3-Liter-Dieselmotor überarbeitet, dank eines Turboladers und Direkteinspritzung leistete er nun 175 kW und lieferte 576 Nm Drehmoment.
Die 1997 eingeführte zehnte Generation bekam die größte optische Überarbeitung seit langer Zeit. Eine leicht abgerundete Front ließ das Fahrzeug wesentlich aerodynamischer wirken. Die Motorenpalette wurde radikal überarbeitet und auf drei Motoren reduziert – einen V6 mit 4,2 Litern Hubraum sowie zwei V8 mit 4,6 und 5,4 Litern Hubraum. Den V6 sollte man sich sparen, er machte häufig Probleme.
Die elfte Generation des Jahres 2004 brachte weitere optische Modernisierungen. Das Basismodell mit 4,2-Liter-V6-Motor und Schaltgetriebe war zur Markteinführung ausschließlich für die Fahrzeugflotten von Firmenkunden erhältlich, normale Käufer konnten bis zum Jahr 2005 nur zwischen zwei V8-Motoren mit 4,6 oder 5,4 Liter Hubraum und Viergang-Automatgetriebe wählen. Beim 5,4-Liter-Motor handelte es sich um eine Neuentwicklung mit Dreiventiltechnologie. Ab dem Modelljahr 2006 gab es eine Flex-Fuel-Version des 5,4-Liter-Motors, die mit Bioethanol betankt werden konnte. Außerdem wurde der vordere Stoßfänger mit runden Nebelscheinwerfern ausgestattet, es gab andere Vordersitze mit mehr Seitenhalt und neue 20-Zoll-Leichtmetallräder. Zum ersten Mal wurde ein Navigationssystem optional angeboten. Die Generation erreichte in den Crashtests der NHTSA die höchste Bewertungen von 5 Sternen beim Frontaufprall.
Neuere Generationen sahen die EcoBoost-Motoren mit weniger Hubraum und Zylindern, aber gleicher Leistung wie die klasssischen V8.
Er ist symbolisch für Bauarbeiten, Landwirtschaft, als souveräne Zugmaschine und als Vehikel der Wahl für Hinterwäldler die ihre Freiheit schätzen.