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Der künstliche Mythos CIA

Datum:

cia-500

Ein Kommentar von Alexander Benesch

Der Begriff CIA steht in den Köpfen der Menschen für den wohl mächtigsten Geheimdienst der Welt. Hollywoodfilme wie „Der gute Hirte“ mit Robert Deniro, Matt Damon und Angelina Jolie zeigen abgeklärte Agenten, die ihr Leben riskierten um die freie Welt vor Hitler und Stalin zu schützen. Was der Streifen nicht zeigt, ist wie der Geheimzirkel Skull&Bones hinter der Schaffung der CIA bei Hitlers Wahlkampf und Rüstung geholfen hatte und darüberhinaus die Sowjets hintenrum mit allem versorgte was sie brauchten.

Andere Filme zeigen die CIA als Monolithen, als schwarze Legion of Doom, als unglaublich kompetente Garde die überall auf der Welt fast nach Belieben Regierungen stürzen kann. Dieser Mythos nutzt sowohl der CIA bei ihren Anwerbeversuchen, als auch feindlichen Geheimdiensten bei der Propaganda. Wenn es irgendwo knallt oder wie in der Ukraine viel passiert, kann einfach von verdeckten Pro-Russland-Propagandisten behauptet werden, die CIA hätte die schändliche Aktion kompetent durchgeplant und eiskalt durchgezogen.

Das Buch „CIA – Die ganze Geschichte“ von Tim Weiner demonstriert allerdings anhand von 50.000 ausgewerteten Dokumenten und hunderten Interviews mit ranghohen Figuren, wie frappierend inkompetent die CIA in ihrer Geschichte gewesen war und wie chaotisch insbesondere die ersten 25 Jahre ausfielen. Sehr wenige Kommando-Aktionen im Ausland waren keine Totalausfälle. Die Anwerbung sowjetfeindlicher, kampfbereiter Gruppen im Ostblock ging fast immer schief. Unzählige Exilanten aus der unterjochten UdSSR, die sich für die Himmelfahrtskommandos anwerben ließen, wurden schnell geschnappt und erschossen. Unzählige Millionen Dollars verpufften wirkungslos oder landeten in den Händen des KGB. Selbst dann, wenn einmal eine Operation klappte, wie etwa die Absetzung Mossadeghs im Iran, war viel Glück nötig um das dilettantische Vorgehen auszugleichen. CIA-Direktoren soffen tagsüber Scotch während sie schlechte Missionen absegneten und planten, immer mehr Geld aus den Taschen der Steuerzahler zu holen. Im Prinzip hatte die CIA den ganzen kalten Krieg über keine Ahnung, was in dn russischen Schaltstellen der Macht vor sich ging.

Vor dem 2. Weltkrieg gab es in den USA gar keinen ernstzunehmen Auslandsgeheimdienst, während die Russen einen gewaltigen Vorsprung von hunderten Jahren auf dem Gebiet hatten. Die siegreichen Bolschewisten, die vor der Revolution 1917 immerzu die fiese Geheimpolizei Ochrana der Zaren beklagt hatten, änderten für ihren Dienst einfach nur die Deckblätter der Ochrana-Handbücher. Während dem Weltkrieg gingen viele Aufzeichnungen von Einwohnerämtern und anderen öffentlichen Einrichtungen verloren, sodass es kinderleicht war, Russenagenten mit falscher Identität getarnt als Flüchtlinge in den Westen zu schicken und dort eine glaubwürdige Legende aufzubauen. Niemand im Westen hatte die Möglichkeit, die Vorgeschichte eines solchen Immigranten 100% zu überprüfen.

Russland schottete sich selbst gewaltig ab, während man die relative Offenheit der westlichen Gesellschaft ausnutzte, um dort einzusickern. Unter Stalin konnte man im Lager landen, wenn man nur deutsche oder britische oder amerikanische Verwandte hatte. Wie sollte man in diesem Klima der totalen Paranoia Spionageringe in der Sowjetunion etablieren und die Spione in höhere Ebenen des Systems plazieren? Selbt wenn man jemanden plazieren konnte, wurden in der UdSSR regelmäßig ganze Kommandoebenen willkürlich unter erfundenen Vorwürfen verhaftet und ins Lager gebracht oder erschossen. Auch sowjetische Agenten im Westen,  wurden ständig nach Russland zurückbeordert und ohne echte Beweise verurteilt.

Im Westen hingegen hatten die Sowjets längst zahllose Organisationen für Spionage etabliert: Gewerkschaften, Parteien, Aktivistengruppen, Exilgruppen, Studentengruppen, Firmen, Verlage, und so weiter und so fort. Man hatte Agenten an allen wichtigen Unis. Weil im Westen fast nichts bekannt war über die Sowjetunion und weil gleichzeitig die Sowjetunion Propaganda über sich im Westen verbreitete, ließen sich viele Leute im Westen für den KGB gewinnen, vor allem an den Eliteuniversitäten wie Cambridge. Die Söhne reicher Eltern, die wenig von dem Kapitalismus hielten und falsche Vorstellungen über den Sozialismus hatten, ließen sich einwickeln. Der Westen war viel offener, deshalb gab es mehr Informationen und mehr Protest gegen westliche Regierungsverbrechen und Missstände. Wer in der Sowjetunion den falschen Witz machte, bekam 25 Jahe Lagerhaft.

Die glorreichen 5

Fünf Staragenten der Russen in Großbritannien wurden zur Legende. Namen wie Philby oder McLean. Die großen fünf, die im britischen Geheimdienst und im Außenministerium arbeiteten, kamen intern beim KGB überhaupt nicht so gut weg: Sie waren Suffköpfe die ein Problem hatten, Geheimnisse zu bewahren. Ein Wunder, dass sie nicht früher entdeckt wurden. Burgess ließ ein gestohlenes TopSecret-Dokument vor einem Pub fallen, McLean erzählte einfach seinem Liebhaber von seiner KGB-Tätigkeit. Philby gelang es dennoch, bei den Briten zum Chef für antisowjetische Operationen zu werden und konnte wegen der Vernetzung mit den Amerikanern auch viele CIA-Missionen vorzeitig verraten. Die unscheinbare Großmutter Melita Norwood soll übrigens wertvoller gewesen sein als die großen Fünf. Noch heute trinkt sie ihren Tee aus einer Che Guevara-Tasse und liest das Kommunistenblatt Morning Star.

Der Österreicher Arnold Deutsch hatte seinen Doktortitel mit 24. Er fing zuerst an als einfacher Geheimdienstkurier, dann schloss er sich Wilhelm Reichs Sex-Bewegung an, leitete einen Wiener Verlag für „sexuelle und politische Befreiung“. 1932 bekam er seine Ausbildung zum Auskundschafter für geheime Übergangsstellen und Kommunikationspunkte an den Grenzen zu Holland, Belgien und Deutschland. Später wurde er in England eingesetzt. In London gelang es ihm, 20 personen als Agenten anzuwerben, darunter die Cambridge-Absolventen Anthony Blunt, Guy Burgess, John Cairncross, Donald MacLean und Kim Philby.

Philby verriet als britischer Chef für antisowjetische Operationen den Russen alles. Auch hohe CIA-Leute unterhielten sich mit Philby über die aktuellen Geheimmissionen in der UdSSR, die natürlich dann scheiterten. Harry Dexter White genoß Ausbildungen an Amerikas Eliteuniversitäten Columbia, Stanford und Harvard und es überraschte niemanden, dass er eine Posten im Finanzministerium angeboten bekam. Während dem Zweiten Weltkrieg war er der maßgebliche Architekt hinter dem letztendlich verworfenen Morgenthau-Plan, mit dem Deutschland unteranderem in einen wehrlosen, ärmlichen Agrastaat verwandelt werden sollte. Morgenthau veröffentlichte diese Absichten in einem Bich mit dem Titel „Deutschland ist unser Problem“. White war der ranghöchste Amerikanische Vertreter bei der Bretton Woods-Konferenz 1944 und entwickelte später den Internationalen Währungsfonds sowie die Weltbank, Institutionen die Kredite im Gegenzug für Einmischungsrechte an finanzschwache Nationen vergeben um jene für US-Interessen aufzuweichen. Auch den Direktorposten des IWF hielt er bis zu seinem urplötzlichen Ausscheiden. Das Problem: Er arbeitete für den KGB.

White war zu Beginn der McCarthy-Ära stellvertretender Finanzminister der USA. Als das FBI ihm schon auf den Fersen war, beschützte ihn der sozialistische Präsident Franklin D. Roosevelt. Am 7. November 1945 wurde er von der übergelaufenen Sowjetspionin Elizabeth Bentley als Spion für die Sowjetunion bezeichnet. Am 4. Dezember desselben Jahres erhielt das FBI weitere Daten aus der Befragung von Bentley, die dies bestätigten. Die Ergebnisse des VENONA-Projekts zusammen mit der Arbeit der NSA bestätigten diese Informationen – White war unter den Decknamen „Lawyer“, „Richard“ und „Jurist“ geführt worden.

Als Einflussagent der Sowjetunion verhinderte er einen Kredit über 200 Millionen Dollar an das damals noch nationalistische China 1943. Die Bundesrepublik Deutschland trat dem System fester Wechselkurse 1949 bei; mit Gesetz vom 28. Juli 1952 wurde das Abkommen (gleichzeitig mit dem Abkommen über die Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung) ratifiziert.

Europa und Ostblock-Fiasko

Die ganzen Dissidentengruppen und Exilgruppen, die aus der Sowjetunion in den Westen geflohen waren, waren voller Verräter die für Moskau spionierten. Widerstandsgruppen in der UdSSR, die sich in die Wälder zurückgezogen hatten, wollten alle Geld und Waffen und Ausbildung von der CIA. Die CIA bildete Widerständler aus u.a. in München. Diese Ausbildungszentren waren jedoch vom KGB infiltriert. Hunderte wenn nicht tausende Kämpfer die über der UdSSR absprangen, wurden gefangengenommen, gezwungen zurückzufunken dass alles in Ordnung sei und man mehr Geld bräuchte, und dann umgelegt.

Viele in der CIA hielten nichts von dem Kommando des deutschen Generals Reinhard Gehlen in der Bundesrepublik und waren überhaupt nicht begeistert davon, diese Gruppe zu übernehmen, woraus dann der Bundesnachrichtendienst wurde. Die Sowjets hatten bereits die höchsten Levels von Gehlens Gruppe infiltriert. Ausgerechnet Gehlens Chef für die Spionageabwehr arbeitete für Moskau. Erst 1971 hatte man überhaupt wieder eine ernstzunehmende Präsenz in Westdeutschland.

Der BND glaubte in den 50er Jahren auch die sowjetische Desinformation, dass Moskau tausende von Kernwaffen besäße.

The Real Deal

Es gab allerdings ein weiteres Geheimdienstnetzwerk im westen, das über der CIA stand, über dem Präsidenten, über dem Vereinigten Generalstab. Dieses Netzwerk hatte keinen Namen, es tauchte nirgendwo offiziell auf. Es war weitaus professioneller als die CIA , als der KGB oder als die Chinesen. Dieses Netzwerk hatte vielmehr doe bolschwistische Revolution und die UDSSR überhaupt erst möglich gemacht. Es hatte auch Maos rote Revolution in China gefördert.

Es ist ein vollständig privates Netz, es hat Geldmittel von denen staatliche Dienste nur träumen, es ist viel ideologischer und religiöser als andere Dienste. Eine Zelle dieses Netzwerks hieß Skull and Bones. Bonesmen gabe der CIA ihr Startgeld, sonst hätte die angeblich allmächtige CIA überhaupt nicht arbeiten können. Das größte Kunststück im Geheimdienstwesen ist der „Long Con“, das langangelegte Täuschungsmaneuver.

Amerikanische Banken und Großkonzerne stützten Deutschland in den 20er Jahren auf organisierte Weise, finanzierten Hitlers Karriere, halfen seine Kriegsmaschinerie zu bauen, sicherten seinen wichtigsten Abgesadten bei Geheimtreffen in Portugal zu, dass das faschistische amerikansiche Establishment hinter Hitler stehen würde, damit jener die Russen plattmacht. Dabei war von Anfang an klar, dass man Hitler in den Rücken fallen würde

AlexBenesch
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