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Computertechnik im Auto: Die vielen „Helfer“ sollen den klassischen PKW abschaffen

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Von Alexander Benesch

Bis zu 70 Steuergeräte sind in einem normalen Mittelklasse-PKW verbaut und schreiben fleißig auf was die Sensoren messen. Dazu kommen noch GPS-fähige, ortbare Geräte wie Navigationssysteme, Smartphones an Bord und Bordcomputer, die ihre eigene SIM-Karte verwenden. Auf den Straßen sind in unregelmäßigen Abständen Scanner für Numernschilder installiert, Mautstellen merken sich wer durchfährt.

Das Modell S vom jungen Harsteller Tesla ist stärker vollgepackt mit hipper Technik als praktisch alle anderen Autos. Laut einem Sicherheitsexperten lässt sich der Tesla S allerdings mit gewöhnlicher Hackertechnik aus der Ferne lokalisieren und aus der Nähe öffnen. Ein gerade einmal sechsstelliges Passwort soll alleine für Sicherheit sorgen, ohne weitere Authetifizierungsmaßnahmen. Eigentlich ein absolutes No-Go. Bisher kann der Sicherheitsexperte den Tesla noch nicht unerlaubt starten oder auf die Motorsteuerung zugreifen. Aber was nicht ist kann noch werden. Und dann ließen sich Unfälle auslösen. In der Vergangenheit waren Funk-Technologien, mit denen jemand bequem die Zentralverriegelung eines PKWs bedienen kann, kein großes Hindernis für Diebe. Die neuen Smart Cars öffnen noch viel mehr Tore.

Seit Jahren wird der Wunsch diskutiert, für Polizeieinheiten die technischen und rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen, verfolgte PKWs lahmzulegen. Früher waren zu diesem Zweck sogar Mikrowellensysteme getestet worden, mit denen sich unsichtbar die elektronischen Helfer im Fahrzeug vor dem Streifenwagen beschädigen lassen. Mit Smart Cars ginge dies wohl durch Hintertüren in der Software.

Ausgerechnet der ADAC, der gerade mitten in einem Skandal über manipulierte Daten steckt, macht das Thema Auto-Daten zum Titelthema des aktuellen Mitgliedermagazins und versucht, seine Position als führende Lobbyorganisation der Autofahrer zu behaupten. Aber so recht kritisch klingt der Bericht dann doch nicht. Die gescannten Nummernschilder würden nach Abgleich mit dem Fahndungscomputer angeblich gleich wieder gelöscht werden. Nach Unfällen lassen sich Tathergänge rekonstruieren mit Hilfe von augewerteten ABS-Steuergeräten, Motorsteuerungen und Navis. Auch Autoversicherungen locken mit Rabatten, wenn jemand bereit ist, eine zusätzliche Telemetriebox im Fahrzeug zu haben die konstant Informationen an das Unternehmen funkt. Werkstätten wissen nach dem Auslesen der Geräte sofort, wo ein Problem besteht.

Der ADAC tönt: Höchste Zeit für den Gesetzgeber, Regeln umzusetzen, damit Autofahrer die Datentransfers kontrollieren und auch unterbinden können. Klingt super. Wo ist das Problem? Der ADAC ist der größte Befürworter von Elektroautos und Smart Grid-Funktionen, wo das völlig vernetzte Haus ständig überwacht, was wann wo von wem verbraucht wurde und das Fahrzeug über das Hausnetz geladen wird. Der Strom soll natürlich aus Wind und Sonne gewonnen werden, was die ganze Datensammelei notwendig machen würde.

Die CDU/CSU und die SPD einigten sich bei den Koalitionsverhandlungen auf eine Verbreitung umstrittener „smarter“ Stromzähler. Bezahlt werden soll das Ganze mit einer neuen Zwangsumlage. Jeder Haushalt soll acht Euro zusätzlich berappen, unabhängig davon welche Art von Stromzähler man hat. Bei Neubauten und Modernisierungen seien 72 Euro fällig. Der SPIEGEL berichtete:

„Sie ziehen den Strom dann aus dem Netz, wenn dieser besonders günstig ist. Ist es dem Verbraucher egal, ob seine Waschmaschine um sechs oder um zehn Uhr läuft, kann er so seine Stromkosten senken. Wichtiger noch: Smart Meter sollen ein Grundproblem der Energiewende lösen. Windkraftwerke und gerade Solaranlagen produzieren nicht unbedingt dann den meisten Strom, wenn Haushalte ihn brauchen.“

Ähnlich wie bei dem übermäßig besteuerten Autosprit würden die Menschen in der Zukunft auf den ständig wechselnden Preis einer Autobatterieladung schielen. In Großbritannien wird ein Gesetzesvorschlag diskutiert, laut dem Elektrogeräte für den Haushalt zukünftig in der Lage sein müssen, mit einem Datennetzwerk zu kommunizieren und sich abzuschalten, falls Engpässe im Stromnetz auftreten wegen Wind- oder Sonnenmangels.

Sicherlich ist es heute extrem schwierig, ein zuverlässiges Fahrzeug ganz ohne elektronische Steuergeräte und Mikrochips zu finden, ganz zu schweigen von den Sicherheitsproblemen wenn Airbags, ABS, ESP und Ähnliches fehlt. Aber das Konzept des Smart Cars, das sich aus erneuerbaren Energien speist, wäre der Tod des klassischen PKWs.

Die Europäische Union legte im März 2011 ein Konzept vor, dass bis 2050 umgesetzt werden soll. Es legt fest, dass der Individualverkehr mit PKWs in der Zukunft nur noch sehr begrenzt existieren darf. Die kleinen E-Autos mit ihren kurzen Reichweiten sollen nur noch für die ersten und die letzten Teile einer Reisestrecke verwendet werden, also etwa für den Weg zum Bahnhof oder Flughafen. Die britische Autofahrer-Lobby erklärte, der verantwortliche EU-Komissar Siim Kallas solle sich nach einem „Platz in der nächsten Irrenanstalt umsehen“.

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