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Der „Hater“, das ganz bekannte Wesen

Datum:

Von Alex Benesch

Jeder Mensch der etwas Positives erreicht, bekommt von ihm das sinnwidrigste negative Feedback. Jeden, der etwas Populäres erschafft, trifft sein irrationaler Zorn. Ein zweistelliger Prozentsatz der Nutzer von sozialen Netzwerken und Youtube hatte bereits das Missvergnügen, von ihm angegriffen zu werden: Der moderne Hater des Internet-Zeitalters.

Ha – ter [Nomen] vom englischen Verb „to hate“: Ein Mensch, der nichts leistet oder zumindest nichts, was andere Menschen wertschätzen und sich zwanghaft durch den Erfolg anderer Menschen angegriffen und an eigene Minderwertigkeitsgefühle erinnert fühlt. Anstatt sich zu verbessern und an sich zu arbeiten, versucht der Hater mit permanenter sinnfreier Kritik andere auf das eigene Niveau herunterzuziehen.

Sie finden nicht nur einzelne Haare, sondern ganze Wookie-Pelze in der Suppe, die andere mühsam zubereitet haben. Sie hätten sowieso alles vieeel besser gemacht, wenn man sie denn nur aus ihrer Sitzkuhle in der Couch rausgelassen hätte. Die anderen haben einfach unabhängig von den Tatsachen prinzipiell Glück gehabt oder geschummelt und seien eigentlich stinkfaul. Vorweisen können sie selbst nichts, um ihren eigenen Ansprüchen gerecht zu werden, aber daran sind ja wieder nur andere schuld gewesen.

Sie gehen zu dem Konzert einer Band, die früher noch ein obskurer Geheimtipp für Eingeweihte war, nur um demonstrativ mit verschränkten Armen und gequältem Gesichtsausdruck herumzustehen und hinterher soviele Fans wie möglich davon zu überzeugen, dass sich diese verdammten Musiker verkauft hätten, da jene nach Jahren harter Arbeit nun nicht mehr auf Sofas anderer Leute wohnen und sich nicht mehr von Pferdelasagne und asiatischen Import-Puffreisbällchen ernähren müssen.

Sie wünschen online sogar den minderjährigen Kindern von Prominenten Lymphdrüsenkrebs oder tödlich verlaufende Unfälle, falls sie aber genau diese Promis auf der Straße treffen, verlangen sie fünf gemeinsame Fotos, nur um hinterher ihren 12 Facebook-Friends (die Hälfte davon Fake-Accounts) zu zeigen, dass sie besser seien.

Oder sie hacken den Photobucket-Account von Teeanager-Mädchen, die sich niemals freiwillig mit solchen Zombies abgeben würden, um mit erbeuteten Nacktfotos den Facebook-Zugang zu erpressen um dann alles öffentlich zu posten.

Manche mehr oder minder einflussreiche Personen werden auch glorifiziert, um sich in deren Sonnenglanz kostenlos irgendwie mitbaden zu können. Wer nicht überhöht wird, der soll dagagen natürlich Krebs bekommen, dazwischen gibt es eigentlich nichts. Manchmal schleimen sie sich zuerst ihren Weg in jemandes Umfeld hinein und finden dann heraus, dass es sich um eine reale Person und keine Fantasiefigur handelt und diese sich nicht manipulieren lässt, und sie schalten blitzschnell um auf HATE.

Da sie schon sehr lange Loser sind, erkennen sie mit der gleichen Präzision und Reaktionsgeschwindigkeit wie der CERN-Reaktor jede noch so kleine Schwäche und Unsicherheit in anderen Menschen und stürzen sich darauf wie ein Meth-Junkie in der Hoffnung, sich selbst dadurch zu befriedigen. Ihre Wunschvorstellung ist es, die Gedankenwelt des Gegenübers nachhaltig mit Selbstzweifeln zu verseuchen.

Anstatt ab und zu in gesundem Maße zu lästern, sind sie permanent am hyperventillieren. Sie finden zielsicher wie ein Trüffelschwein ein missverständliches Detail eines Nebenaspekts, interpretieren etwas Schlechtes hinein und hoffen damit, bei anderen Empörung auszulösen und die eigene Hetze zu multiplizieren. Manchmal ist es subtiler: Statt jemandem Darmkrebs zu wünschen, teilen sie ihre Kritik in tausende kleine Teile auf und kritteln an allem herum unter dem Vorwand helfen zu wollen, machen unterschwellige Unterstellungen, versuchen Motivation zu untergraben.

Sie erwarten, verlangen, bestehen auf maßgeschneiderte Dinge, die andere ihnen verdammt nochmal mit einer Verbeugung zu schenken haben! Wie kann jemand es wagen, nicht ihre Wünsche genau zu erfüllen? Ihre Aufmerksamkeit alleine ist doch der beste Lohn überhaupt?!? Andere haben sich abzurackern, andere müssen die Risiken eingehen. Schließlich schuldet ihnen die Welt ja alles mögliche. Sie sind wie die lästernden Muppets Statler und Waldorf die ihre Frauen erschlagen haben und jetzt in der Vorstellung sitzen und auf alles scheißen, weil die Polizei sie sowieso finden wird und eh alles zu spät ist.

Sie üben hinter Pseudonymen verbale Gewalt gegen willkürliche Ziele aus und demonstrieren damit, warum niemand sie jemals lieben wird wenn sie sich nicht ändern: Sie sind unerträgliche bockige Kinder, die in einem ewigen Kreislauf bei anderen Ablehnung auslösen und dann nur umso aggressiver werden.

Irgendwann steigt der pathologische Hater auf zum krankhaften Cyberstalker. Die Forscher Leroy McFarlane und Paul Bocij haben bislang vier Kategorien identifiziert: Der rachsüchtige Cyberstalker der Leuten Augenkrebs wünscht, der gefasste Stalker der hauptsächlich an Nerven sägen will, der intime Cyberstalker der mit seinem Opfer eine Beziehung formen wollte aber durch Ablehnung aggressiv wird, sowie kollektive Stalker-Gruppen mit einer Agenda.

Während dem in der Öffentlichkeit stehenden Stalking-Opfer nachgestellt und es verbal durch den Dreck gezogen wird, fürchtet der Täter die peinliche Enthüllung seiner eigenen Biographie und Lebenssituation. Das Stalking ist oft nicht mehr als ein Betteln um Aufmerksamkeit.

AlexBenesch
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