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Selbsternannte Experten für organisierten Okkultismus und Missbrauch scheitern an elementarsten Aufgaben

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Kommentar

Das Internet ist voll mit eingebildeten, selbsternannten Experten zu „Mind Control“, Satanismus und organisiertem Kindesmissbrauch. Die meisten davon wollen einfach nur „das Richtige tun“ und das organisierte Böse bekämpfen.

Manche dieser selbsternannten Experten sind aber Rattenfänger und Wichtigtuer, die wie jeder x-beliebige  Sektenführer darauf hoffen, naive Menschen manipulieren zu können zugunsten einer politischen oder finanziellen Agenda.

Immer das gleiche Quellmaterial wird seit Jahrzehnten verwendet, ohne es jemals wirklich kritisch zu überprüfen. Leute halten sich für bestens informiert, aber die „Experten“ scheitern an elementarsten Aufgaben:

  • Sie kriegen es in aller Regel nicht hin, angemessen zu analysieren, dass Donald Trump höchst gefährlich und suspekt ist, mit Jeffrey Epstein befreundet war (und sich erst dann öffentlich distanzierte, als es opportun war), mit Alan Dershowitz befreundet ist (der in den Epstein-Andrew-Skandal verwickelt ist), Barr zum Justizminister gemacht hat (dessen CIA-Familie überhaupt erst die Karriere von Epstein richtig startete), dass in Trumps Administration wichtige Figuren sind aus der Okkultisten-Gruppe Skull & Bones und dass Trump mit Hilfe von Wahlbetrug ins Amt kam, der so schon zweimal zugunsten von George W. Bush praktiziert wurde.

  • Die Verschwörungstheoretiker sind so inkompetent, dass sie sogar den Stuss verbreiten, dass Trump und ein „Q-Team“ bald die satanischen Pädophilen verhaften würden. Die Satanisten seien hauptsächlich linke Politiker und Hollywood-Schauspieler und generell Trump-Kritiker.
  • Die Verschwörungstheoretiker sind auch zu inkompetent oder unehrlich, um darzulegen, wie in Russland haufenweise Minderjährige für Sex-Netzwerke rekrutiert werden, wie gefährlich das russische Establishment ist und wie stark der Okkultismus in Russland verbreitet ist seit hunderten Jahren.

  • Es waren nicht Verschwörungstheoretiker, die den Savile-Fall groß entlarvten, sondern echte Journalisten von ITV („The Other Side of Jimmy Savile). Wegen ITV ergaben sich dann noch eine Reihe weiterer Ermittlungen gegen weitere Personen
  • Bei „Pizzagate“ konnte man auch sehen, wie die gewöhnlichen Verschwörungstheoretiker voll versagten und damit das ganze Thema diskreditierten. Anstatt dass Profis nähere, diskrete Untersuchungen machte, stussten Leute im Internet alles Mögliche zusammen.

Die meisten Fake-Experten sind auch hochgradig narzisstisch und können es nicht ertragen, wenn man auf eklatante Fehler in ihrer Arbeit hinweist. Die Standard-Reaktion auf Kritik ist ein Wutanfall und der Vorwurf, der Kritiker würde aus niederträchtigen Motiven wichtige Untersuchungen ausbremsen und sei verdächtig, ein Mitverschwörer zu sein. Das ist die übliche Hexenjagd in der Szene. Das Verhalten ist wie das der Taliban oder einer beliebigen Sekte. Ich selbst werde im Netz als Jude bezeichnet, der für George Soros oder die Rothschilds oder die (erfundenen) Weisen von Zion arbeitet, weil ich keine Nazi-Propaganda glaube. Ich werde als Jesuit bezeichnet, weil ich nicht an die vatikanische Weltverschwörung glaube. Ich gelte als CIA, nur weil ich nicht Putin-Propaganda verbreite, und als „Clown“ des „linken Deep State, weil ich die Q-Theorien als Stuss bezeichne.

Ich sage nicht, man solle die Ermittlungen aufhören bei dem Thema organisiertem Okkultismus und Missbrauch. Ich sage, man muss deutlich bessere Ermittlungen durchführen als die gängigen Verschwörungsautoren es in den letzten Jahrzehnten machten.

Die selbsternannten Experten zu organisiertem Missbrauch und Okkultismus scheitern heute nicht nur wegen ihrem Narzissmus daran, halbwegs akkurate Einschätzungen zu Treffen über Trump oder das Putin-Regime, sondern auch weil in der gängigen Verschwörungsliteratur seit Jahrzehnten das immergleiche schlechte Quellmaterial verwendet wird, wie etwa das vom Hochstapler Fritz Springmeier oder zahllose Aussagen von Personen mit schwerer dissoziativer Störung.

Laut Springmeiers angeblichen Insiderquellen aus den Illuminati habe inzwischen eine neue Generation an Familien die Macht übernommen, es gäbe nur noch sieben führende Blutlinien und diese wollten auch noch Frieden und Wohlstand schaffen…

Der neue König der Welt sei ein Mann namens William Cornelius Van Duyn, dessen Vorfahre verheiratet gewesen wäre mit einer Verwandten von Adam Weishaupt. Eine Online-Suche nach der Herkunft des Fotos dieses angeblichen Van Duyn führt zu dem Linkedin-Profil eines ungarischen Software-Entwicklers. Springmeier behauptet zudem, dass er in persönlichem Kontakt stünde zu Jacob Rothschild, der ein vernünftiger und herzensguter Mann sei. Selbst für Springmeiers Fans war bei diesem Stuss die Schmerzgrenze erreicht. Springmeier setzte aber noch eins drauf und schilderte ausführlich, wie er selbst auf einen offensichtlichen Filipino-Ehefrau-Betrug hereingefallen war.

Es gab und gibt noch eine ganze Reihe an weiteren Hochstaplern, die immer die gleiche Masche verwendeten: Altbekanntes öffentliches Material wie über MKULTRA kombinieren mit hochtrabenden Fantasie-Lügenmärchen, und behaupten, man hätte besondere Quellen bei den Illuminati oder den Geheimdiensten. Kritiker werden beschimpft als niederträchtige Mitverschwörer oder zumindest Hindernisse bei der Bekämpfung des Bösen.

Verwertbare und unverwertbare Aussagen

Personen mit schwerer dissoziativer Störung haben wahrscheinlich tatsächlich irgendeine Form von schweren Missbrauch erlebt (vor allem in der Kindheit). Schwere Traumatisierungen können die Form von Hirnschäden auslösen, die die dissoziative Störung ausmachen. Leider ist durch diese Schäden das Erinnerungsvermögen häufig stark beeinträchtigt und es kommt zu Durchmischungen von Erinnerungen mit Fantasie oder gar zu komplett falschen Pseudoerinnerungen. Wenn ein experimentiertfreudiger Therapeut oder ein selbsternannter Pseudo-Experte für „die Deprogrammierung“ und Behandlung von „Mind Control-Opfern“ solche schwer dissoziativen Personen mit fragwürdiger Hypnose bearbeiten, dann kommen dabei häufig alle möglichen scheinbaren „Erinnerungen“ ans Tageslicht. Wenn man im nächsten Schritt versucht, die Polizei und  Staatsanwaltschaften einzuschalten, um Ermittlungen in Gang zu bringen, ergeben sich meistens dann Probleme: Die Aussagen aus den (Hypnose-) Therapie-Sitzungen sind nicht plausibel, was Orte, Personen und Vorgänge anbetrifft. Und ohne plausible Aussagen sind Polizisten und Staatsanwälte machtlos.

Es ist keine Verhöhnung von Opfern, implausible Aussagen als implausibel zu bezeichnen. Genausowenig ist es eine Verhöhnung, wenn man die Aussagen eines Paranoid-Schizophrenen, er würde von unsichtbaren Aliens verfolgt werden die ihm seine Gedanken klauen, als paranoid-schizophrene Wahnvorstellungen bezeichnet.

Cathy O’Brien (Trance: Formation of America und Access Denied: For Reasons of National Security), die seit vielen Jahren als Quelle hergenommen wird für zahllose Artikel, Bücher und Videos zum Thema „rituellen Missbrauch“, behauptete beispielsweise dass sie als „programmierte Sex-Sklavin“ von Hillary Clinton  vergewaltigt wurde. Jeder Ermittler, jeder Staatsanwalt und jeder professionelle Journalist würde fragen, wann und wo dies passiert sein soll, welche Zeugen dies vielleicht bestätigen könnten, ob es irgendwelche Fotos gibt, die O’Briens Aussage auch nur im Mindesten untermauern könnten, ob es Zahlungsbelege oder andere Aufzeichnungen gibt anhand denen man zeigen könnte, dass O’Brien an den angegebenen Zeiten an den angegebenen Orten war mit den Clintons. Ohne richtige Belege ist die Aussage praktisch nicht verwertbar. Das ist keine Verhöhnung von O’Brien, sondern nur die Realität.

Zum Vergleich: Bei dem Pädo-Netzwerk in Omaha (Nebraska) gab es genügend verwertbare Zeugenaussagen und unabhängige Belege, um professionelle Ermittlungen durchzuführen unter John DeCamp. Wegen diesen professionellen Ermittlungen sahen sich einflussreiche Kreise genötigt, Zeugen umzubringen, einflussreiche Verbindungen zu benutzen und Einschüchterungsaktionen durchzuführen.

Bei dem Jeffrey Epstein-Fall gibt es eine ganze Reihe an überzeugenden, sich gegenseitig bestätigenden Zeugenaussagen und jede Menge unabhängiger Belege wie Fotos, Passagierlisten und Flugticket-Buchungen usw. Deswegen lassen sich hier auch Ermittlungen durchführen und deswegen sehen wir, wir etablierte Kreise massiv gegensteuern.

Weil der Oamaha-Fall und der Epstein-Fall überzeugend sind, bedeutet dies aber nicht, dass der O’Brien-Fall überzeugend ist bzw. dass O’Briens Schilderungen verwertbar sind. Es ist eine unlogische, unzuverlässige Schlussfolgerung, von einem Fall auf den anderen zu schließen, obwohl es eklatante Unterschiede gibt.

Wenn man ungenügende Quellen wie Springmeier oder O‘Brien verwendet, wie soll das dann bitte nützlich sein zugunsten von Aufklärung? Die Massenmedien brauchen nur hin und wieder einen Bericht darüber bringen, was für Unfug die Verschwörungstheoretiker fabrizieren.

Die katastrophale Faktenlage bei Cathy O’Brien und ihrem Mitautor Mark Phillips

Mark Phillips, der Mitautor (und wahrscheinliche Einflüsterer) von Cathy O’Brien, schreibt im Vorwort des Buchs Tranceformation of America, dass er als Angestellter eines Subunternehmers für das US-Verteidigungsministerium gearbeitet habe und sei dabei in Kontakt gekommen mit „Mind Control“-Forschung.

Phillips kann nur belegen, dass er die gleichen, öffentlich bekannten und begrenzten Informationen zu MKULTRA gesehen hat, die jeder Interssierte an dem Thema schon gesehen hat. Er behauptet, Cathy O’Brien „befreit“ und sie wieder mehr oder minder gesund gemacht zu haben. Er möchte als Held gefeiert werden, ohne Beweise zu liefern.

Phillips erzählt von einem zerrütteten, deprimierenden Elternhaus: Dass er seinen Alkoholiker-Vater fürchtete, dass er ein schlechter Schülerin war mit Aufmerksamkeitsdefizit, schwerem Stottern und einem Mangel an Freunden. Nur wenn er wütend war, oder alleine im Wald mit den Bäumen sprach oder sang, konnte er deutlich sprechen. Seine Mutter erlebte ein schweres Schädeltrauma bei einem Reitunfall. Als junger Erwachsener jobbte er und las nebenher in einer kleinen Universität verschiedene Bücher, ohne Aussicht auf einen Abschluss und einen akademischen Titel. Irgendwie sei es ihm dann doch gelungen, Geld zu verdienen im Umfeld von Forschern, der NASA und psychiatrischen Forschungskrankenhäusern.

Seine persönlichen Beziehungen seien ein Desaster gewesen und er habe unbedingt ein „Kontrollfreak“ werden wollen. Später schaffte er es tatsächlich, Cathy O’Brien zu kontrollieren.

Phillips erzählt von einer filmreifen Geschichte, wie er auf die ganz große Verschwörung gestoßen sei mit Hilfe von (natürlich nicht näher benannten) hohen Geheimdienstlern. Beweiskraft? Null. Jeder beliebige Verschwörungstheoretiker kann sich so eine Geschichte ausdenken.

Cathy sei ihm bei der ersten Begegnung vorgekommen als „jung, hübsch, sehr dumm und gekleidet wie eine Prostituierte“. Er habe „Gott gespielt“ und Cathy samt ihrer achtjährigen Tochter in ein Apartment verfrachtet, um sie vor bösen Verschwörern zu retten. Die beiden wirkten, als seien sie „realitätsfern“. Mit Hilfe seines Wissens über „Mind Control“, darunter auch angebliche Forschungen von Heinrich Himmler über „multigenerationale Satanisten“, hätte er improvisieren können und bestimmte, passende Trigger-Begriffe verwendet, um Cathy und deren Tochter zu bearbeiten. Er legte ihr Nahe, sich von ihrem Mann scheiden zu lassen und für ihn, Phillips, als Assistentin zu arbeiten. Auch Phillips ließ sich von seiner eigenen Frau scheiden, um mit der hübschen Cathy leben zu können.

Wegen dieser Rettungsaktion sei Phillips praktisch bankrott gegangen. All das schöne Geld, dass er angeblich besessen hätte wegen seinen vielfältigen hochtrabenden Kontakten, war weg wegen der großen Verschwörung. In der Folgezeit habe er Cathy „deprogrammiert“ und gerettet.

Bevor ihm aber diese große Rettung gelang, war er pleite, enorm wütend, hatte “unerträgliche emotionale Kopfschmerzen”, litt an Depressionen und Schlafstörungen. Er wurde “langsam verrückt”. Es klingt wie in einer kitschigen Heldenstory aus Hollywood. War es in dieser Phase, in der er den Plan fasste, in die Rolle eines “Mind Control”-Experten zu schlüpfen und diese Rolle zu schauspielern? Manipulierte er Cathy und deren Tochter, damit jene in dieser Fantasiewelt die passenden Rollen spielten?

Sie lebten zunächst monatelang von Sozialhilfe in Alaska. Er nutzte diese Zeit, um Cathy zu “de-programmieren”, was bedeuten soll, sie von den Auswirkungen der CIA-Gehirnwäsche zu befreien. “Tag und Nacht”, “sieben Tage die Woche” habe er “Sitzungen” mit Cathy durchgeführt. Es klingt wie eine Art von Exorzismus, eine Teufelsaustreibung. Hat er sie wirklich de-programmiert, oder hat er sie viel eher programmiert, damit sie die Rolle spielt, die er für sie vorgesehen hatte? Er beschreibt, dass er und Cathy sich im Prinzip selbst Schlafentzug ausgesetzt haben. Er hat wieder und wieder auf sie eingeredet in diesem Zustand, bis sie sich “erinnerte” an satanischen Missbrauch, bzw. die Geschichten erzählte, die Phillips hören wollte. O’Brien ist überzeugt davon eine schwere dissoziative Störung zu haben. Früher bezeichnete man es als multiple Persönlichkeitsstörung, aber es handelt sich weniger um verschiedene Persönlichkeiten, zwischen denen der Betroffene hin und herwechseln kann, sondern eher um verschiedene Rollen. Schwer dissoziative Personen können ein stark beschädigtes Erinnerungsvermögen haben, was zu der Vermischung führen kann von echten Erinnerungen mit Fantasie oder sogar zu komplett falschen Pseudoerinnerungen. Der Betroffene kann nicht mehr unterscheiden, was real ist und was nicht.

War Phillips einfach nur ein unbedeutender Verschwörungstheoretiker, der etwas über MKULTRA gelesen hatte und selber Karriere machen wollte als Autor? Glaubte er wirklich, Cathy zu helfen, während er ihr unabsichtlich eine Gehirnwäsche verpasste? Angeblich wegen seiner reichhaltigen Erfahrung zu Mind Control hätte er keine größeren Probleme damit gehabt, die richtige “Formel” anzuwenden, um Cathys “fragmentierten” Geist wieder zusammenzusetzen. Diese Formel bestand zu einem Großteil aus “Hypno-Therapie” obwohl er keine formellen Qualifikationen besaß. Er hält sich für einen außerordentlich talentierten, fähigen Experten für Hypnose.

Normalerweise besteht Hypnotherapie nur aus wenigen, möglichst entspannten Sitzungen. Phillips bearbeitete seine Frau anscheinend über Monate hinweg, “Tag und Nacht”. Ob er ihr auch irgendwelche Drogen verabreichte, lässt sich nicht sagen. Zuzutrauen wäre es ihm. Erinnern wir uns daran, wie er zugegeben hat, ein “Kontrollfreak” werden zu wollen. Er “lernte, wie er Cathys Trance-Zustände kontrollieren konnte.”

[penci_blockquote style=“style-2″ align=“none“ author=““]Darüber hinaus kann Hypnotische Regression Schaden anrichten, indem sie den Betroffenen falsche Erinnerungen einpflanzt, die den Vorstellungen des Therapeuten entspringen und deren Akzeptanz durch den Klienten negative Konsequenzen für den Klienten und seine Umgebung haben kann. Eine Vielzahl experimenteller und klinischer Studien konnte zeigen, dass unter Hypnose erlangte tatsächliche Erinnerungen nicht sicher von im hypnotischen Prozess erzeugten Pseudoerinnerungen unterschieden werden können. (Schon Hippolyte Bernheim war dieses Phänomen als „retroaktive Halluzination“ bekannt.) – Hans-Christian Kossak: Hypnose. Lehrbuch für Psychotherapeuten und Ärzte.[/penci_blockquote]

Nicht die CIA, sondern Phillips machte eine Gehirnwäsche mit Cathy:

[penci_blockquote style=“style-2″ align=“none“ author=““]Ich blieb konstant wachsam, um Cathys physische und psychische Sicherheit von allen äußeren Einflüssen zu schützen. […] Cathy war nicht erlaubt, während der Prozedur, Erinnerungen zurückzuholen und aufzuschreiben, keine Emotionen auszudrücken. […] Cathy war es nicht erlaubt, Bücher zu lesen, Zeitungen oder Zeitschriften, Fernsehen zu schauen oder sich mit [ihrer Tochter] Kelly sich zu unterhalten über irgendwelche Erinnerungen. […] Alle Verhaltensmuster und soziale Gewohnheiten von Cathy wurden auf den Prüfstand gestellt durch logische Diskussionen zwischen uns. Alle bisherigen Verhaltensmuster, darunter alltägliche Routinen, wurden neuen Zeitplänen unterworfen oder komplett gestoppt.[/penci_blockquote]

Die CIA wäre stolz gewesen auf die Nummer, die Phillips mit Cathy abgezogen hatte. Es erinnert an einen Exorzismus bzw. den Film “Der Exorzist” wo ein besessenes Mädchen solange von den heldenhaften Priestern bearbeitet wird, bis der Dämon aus ihr vertrieben und das Mädchen befreit ist. Bekanntermaßen landeten Versatzstücke aus Filmen mit Okkultismus-Drehbüchern in den Büchern von Hochstaplern und in den “Erinnerungen” von vermeintlichen Opfern rituellen Missbrauchs.

Phillips erlaubte ihr anscheinend auch nicht, ihre Tochter alleine zur Schule zu bringen, wo sie sich ungestört mit andere Menschen hätte unterhalten können. Er spricht davon, wie er gemeinsam mit Cathy regelmäßig die Tochter zur Schule brachte und abholte.

Bei diesen Gehirnwäsche-Sitzungen habe sich Phillips in Cathy verliebt. Seine Gesundheit ging jedoch den Bach herunter: Dramatischer Gewichtsverlust, posttraumstische Stressreaktionen, “unglaubliche Magenschmerzen”, Erbrechen und Durchfall. Er nahm haufenweise Maalox-Tabletten, die man explizit nicht dauerhaft einnehmen sollte und erst recht nicht bei chronischen Durchfällen und bei Gewichtsverlust:

[penci_blockquote style=“style-2″ align=“none“ author=““]Wenn Sie an einer eingeschränkten Nierenfunktion leiden, kann es zu einem Anstieg von Aluminium und Magnesium im Blut kommen. Bei langfristiger Anwendung in hoher Dosierung kann es dadurch zu einer Beeinträchtigung der Hirnfunktion (Enzephalopathie) mit Sprachschwierigkeiten, Muskelzuckungen und Gedächtnisstörungen, zu Demenz oder einer bestimmten Form der Blutarmut (mikrozytische Anämie) kommen oder sich eine Knochenerweichung, die durch Dialyse hervorgerufen wird, verschlechtern.[/penci_blockquote]

Hat er noch andere Substanzen missbraucht? Aufputschmittel wie Ephedrin vielleicht, um sich wachzuhalten während den endlosen Sitzungen und „Diskussionen“ Tag und Nacht? Genau solche Substanzen führen nämlich zu starkem Gewichtsverlust, Erbrechen, Magenschmerzen, Stressreaktionen bis hin zu psychotischen Zuständen bzw. paranoidem Verfolgungswahn.

Hat er Cathy Beruhigungsmittel oder Drogen verabreicht, um die erwünschten Trance-Zustände zu erreichen und sie gefügig zu machen? Fragen über Fragen.

Die Tochter von Cathy sei von Therapeuten als „suizidal“ und gemeingefährlich diagnostiziert worden. Mark und Cathy waren arbeitslos und versuchten mit zahllosen Briefen an Behörden und Politiker, Cathy und deren Tochter offizielle Anerkennung zu verschaffen als CIA-Mind-Control-Opfer mit Anspruch auf Entschädigungen bzw. besonderen Sozialleistungen.

Cathys implausible Geschichte

Erst nachdem Phillips ausladend auf den ersten 80 Seiten seine Schilderungen im Buch absondert, darf Cathy zu Wort kommen. Ihre inzwischen 17-jährige Tochter landete in staatlicher Obhut.

Es folgt eine Reihe an wilden Geschichten, die bis heute endlos zitiert, aber nicht überprüft wurden von diversen Autoren zum Thema ritueller Missbrauch.

Wohlgemerkt: Bevor sie von Phillips mit endlosen „Therapiesitzungen“ bearbeitet worden war, hatte sie überhaupt keine „Erinnerungen“ an all diese angeblichen Vorgänge aus der Vergangenheit.

In ihrem Familien-Umfeld gab es ihren Angaben zufolge eine frappierende Anzahl an verbrecherischen, dysfunktionalen Personen mit haarigen Verbindungen. Die Geschichte wirkt völlig übertrieben und an den Haaren herbeigezogen:

  • Ihre Mutter soll bereits Opfer gewesen sein von „multigenerationalem“ Missbrauch inklusive Inzest
  • Ihr Vater sei ein Pädophiler, der sie an andere Pädos aus der Regierung weitervermietete. Natürlich sei auch der Vater ein Opfer von multigenerationalem Missbrauch und aus einer inzestuösen Verbindung entstanden.
  • Die Mutter von Cathy Vater sei eine Prostituierte gewesen
  • Die Geschwister von Cathys Vater seien alle ausnahmslos Opfer von okkultistischem Sex-Missbrauch gewesen.
  • Die Familie von Cathys Mutter sei auch völlig dysfunktional gewesen. Beide Eltern von Cathys Mutter seien auch Pädos gewesen und missbrauchten alle ihre gemeinsamen Kinder, die dann wiederum Cathy missbrauchten.
  • Cathys Onkel Bob hätte Cathys Vater rekrutiert für das „MONARCH“-Programm der US-Regierung. Der Vater hätte dafür einen zweiwöchigen Kurs an der Harvard-Universität absolviert.
  • Cathy habe zwei Schwestern und vier Brüder, die natürlich alle „unter Mind Control“ stünden.

Im Ernst: Wer ist blöd genug, diesen Stuss zu glauben?

Cathy sei von ihrem Zuhälter-Vater an Gott und die Welt für Sex vermietet worden: Familienangehörige,  Freunde, lokale Mafiosi, Freimaurer, Satanisten, Fremde und Polizisten. Und schließlich an die Polit-Prominenz. Es klingt alles wie ein drittklassiger Schock-Roman von einem Amateur-Autor. Der ganze Rest des Buchs besteht aus Schilderungen von angeblichem Missbrauch durch Prominente, ein Who is Who an Namen, die in der Szene der Verschwörungstheoretiker von hohem Interesse sind: Dick Cheney, Senator Byrd, George Bush, Bill Clinton und so weiter und so weiter und so weiter.

Die genannten Personen sind durchaus sehr gefährlich, aber ein Buch wie das von O’Brien ist keine Gefahr für das Establishment. Im Gegenteil; man ließ O’Brien und ähnliche Autoren einfach machen. Manche Leute glauben alles, was in Verschwörungsbüchern steht. Die allermeisten Bürger sehen jedoch, wie implausibel und schräg die Verschwörungsliteratur ist und wenden sich ab.

Die Hollywood-Schauspielerin Roseanne Barr bewirbt nach Kräften Cathy O’Brien, vertraut aber gleichzeitig Präsident Trump, obwohl Trump und sein Umfeld völlig suspekt sind. Da haben wir wieder das typische Problem: Leute halten sich für gut informiert, scheitern aber dann an einfachen Aufgaben bzw. Einschätzungen.

Massenmedien

Es sollte nicht überraschen, dass die TV-Dokus aus den deutschen Medien wie z.B. „Höllenleben“, die von Verschwörungstheoretikern als bombenmäßiges Beweismaterial eingestuft werden für rituellen Missbrauch, sich meistens auf Personen konzentrieren, die eine schwere dissoziative Störung haben und deren konfuse (Pseudo-)Erinnerungen an Satanismus nicht polizeilich verwertbar sind. Die Message der TV-Sender lautet praktisch: Es gibt Menschen, die glauben, dass sie sowas erlebt haben, aber es gibt nichts, was sich polizeilich erhärten lässt.

Wenn ein selbsternannter Experte für „Mind Control“ vom anderen abschreibt, dann entsteht schnell der Eindruck, die internationale Verschwörungsliteratur sei „in sich konsistent“ und überzeugend.

AlexBenesch
AlexBenesch
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