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Sorry Kevin, den Großkapitalisten und Geheimdiensten gehört auch der Sozialismus

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„Alpha“-Kevin Kühnert von der SPD bekommt meistens den Vorwurf an den Kopf geschmissen, er verstünde die DDR und die DDR-Wirtschaft nicht, wenn er mit hauchdünner Lebenserfahrung mal eben so BMW oder andere Konzerne verstaatlichen will. Die Unkenntnis ist aber viel größer: Kühnert weiß nicht, dass der ganze Sozialismus das Spiel von Hochadel und den kapitalistischen Strohmann-Oligarchen des Hochadels war.

Ohne es zu merken, ist er als linker Politiker Teil desselben Systems wie ein Verwalter der mittleren Ebene bei BMW. Er bewirbt eine Schein-Alternative für die Unzufriedenen.

Die kommunistische Revolution war komplett fake an der Spitze

Es war den russischen Zaren der Romanows nie gelungen, die Macht des gewöhnlichen, alteingesessenen russischen Adels zu brechen und die Leibeigenschaft der Bauern zu ersetzen durch einen geheimdienstlich gesteuerten Pseudo-Kapitalismus und eine gesteuerte Pseudo-Demokratie nach westlichem Vorbild. Die altmodische direkte Herrschaftsform der Zaren war nicht mehr zeitgemäß und zu riskant geworden.

Erst mit der kommunistischen Revolution und dem anschließenden Bürgerkrieg gelang es, den gewöhnlichen Adel zu zerstören und zu vertreiben, sowie ein neues Kontrollsystem zu etablieren. Der letzte Zar aus dem Romanow-Clan, seine unmittelbare Familie und ein paar verwandte Großfürsten sollen in Russland von den kommunistischen Revolutionären ermordet worden sein, aber es fehlen uns wirklich belastbare Informationen dafür. Die vermeintlichen Toten sind entweder nie aufgetaucht, oder man identifizierte die entstellten Leichen einfach nur anhand von Ausweispapieren in ihren Taschen oder man untersuchte erst 70 Jahre später Knochenfragmente per Gentechnik und ignorierte dabei die deutlichen Hinweise auf Manipulation. Der britische König George V. hatte seinem Cousin, dem russischen Zaren, noch Asyl angeboten, zog dann aber das Angebot zurück. Wäre Zar Nikolaus samt seiner Familie einfach so mit öffentlicher Ankündigung nach England gebracht worden, wäre der politische Druck sehr groß gewesen, die zarentreuen „weißen“ Truppen zu unterstützen im Kampf gegen die „roten“ Bolschewisten. Jeder hätte erwartet, dass die Zaren beispielsweise in London eine Exilregierung ausrufen. Wenn die ganze Welt stattdessen dachte, die Zarenfamilie sei ermordet worden, machte dies die Angelegenheit deutlich einfacher.

Die Ochrana kontrollierte die Promi-Kommunisten

Die Zaren hatten von Generation zu Generation geheimdienstliche Kapazitäten aufgebaut, um möglichst immer frühzeitig gewarnt zu sein vor Stimmungsschwankungen im Volk und möglichen rebellischen Verschwörungen. Dabei hat es auch erhebliche Hilfe gegeben von den Verwandten auf dem britischen Thron und von den Welfen in Deutschland. Man müsste mit erheblichem Aufwand erforschen, wie stark die Briten einen Austausch betrieben mit Russland, was geheimdienstliche Techniken anbetrifft, und wie stark die russischen Dienste durch die britischen Dienste bzw. durch die adeligen Geheimdienste von Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt dominiert wurden. Prinzipiell ging die Ochrana extrem aggressiv und gründlich dabei vor, Widerstandsnester zu infiltrieren und Schein-Oppositionsgruppen zu führen, um Widerständler in die Falle zu locken. Das Ausmaß der Überwachung ist vergleichbar mit den späteren Ostgeheimdiensten Stasi oder KGB. Die Faktenlage zeigt, dass alle bedeutenden Organisationen der Kommunisten und Sozialdemokraten unter Kontrolle der Ochrana standen und der Geheimdienst auch duldete, dass das Deutsche Reich Millionenbeträge an die Kommunisten schmuggelte. Der Chef der Moskauer Ochrana gründete beispielsweise im Jahr 1902 eine linke Gewerkschaft, die 50.000 Mitglieder anwerben und überwachen konnte. Das gleiche Spielchen lief in Petersburg mit einer Gewerkschaft, die sogar einen Massen-Demonstrationszug zum Zarenpalast führte. Auch revolutionäre Terrorgruppen wurden geführt mitsamt Attentaten auf hohe Politiker.

Lenin und Stalin waren Agenten der Ochrana und die gesamte Organisation der Bolschewisten war völlig unterwandert. Beim bolschewistischen Parteitag 1912 waren ein Viertel (!) der Stimmberechtigten entweder Agenten oder Spitzel der Ochrana. Die Ochrana konnte jederzeit Bolschewisten bedrohen, verhaften und ins Exil schicken, die nicht mit der Ochrana zusammenarbeiten wollten. Der Agent Roman Malinowski beispielsweise gelangte ins Zentralkomitee der Kommunisten und schuf die berüchtigte Zeitung Prawda mit dem Geld vom Geheimdienst. Es mag so aussehen, als hätte die Führung der Ochrana letztendlich die Zaren verraten, allerdings muss man hierbei berücksichtigen, dass britische Geheimdienste mehrere Generationen lang Zeit und beste Gelegenheiten hatten, die russischen Geheimdienste aufzubauen. Großbritannien hätte niemals so viel verdeckte und später offene Hilfe an die Kommunisten gegeben, ohne verdeckte und feste Kontrolle auszuüben über die leitenden Kommunisten.

Der Sozialismus nach Lenins Vorstellung war absolutistisch und autoritär, also genau das Passende, um der russischen Bevölkerung auch in der Zukunft Freiheit vorenthalten zu können. Zudem war das Wirtschaftsprogramm dermaßen abstrus, dass der Sozialismus nur durch westliche Technologieverkäufe lebensfähig sein würde. Dies wirkte wie ein zusätzlicher Sicherungsmechanismus.

Die Ochrana in Russland verfolgte die Taktik der Spaltung der Sozialdemokraten, schürte Gewalt und Gegengewalt und förderte Paranoia unter den verschiedenen Sozialisten, um zu verhindern, dass sich ein breiter, gemäßigter und unabhängiger Block bilden konnte. Der Ochrana-Agent Malinowski durfte ins Parlament Duma und dort viel heiße Luft reden. Seine Gegenkandidaten waren rechtzeitig verhaftet und nach Sibirien gebracht worden.  Lenin störte sich nicht an Malinowski, sondern hielt an ihm fest. Damit die Masche nicht sofort auffiel, wurden auch regelmäßig diejenigen Kommunisten kurzeitig verhaftet, die für die Ochrana arbeiteten. Dabei konnte man diese Verhafteten gleich noch heimlich weiter ausbilden und ihnen aktuelle Befehle zukommen lassen. Es ist praktisch ausgeschlossen, dass Lenin nicht in irgendeiner Form für die Ochrana arbeitete. Im zaristischen System war Lenins Vater in den Adelsstand erhoben worden und Lenins Bruder wurde (angeblich) hingerichtet, weil jener sich einer revolutionären Gruppe angeschlossen haben soll, die ein Attentat auf den Zaren plante. Dennoch zählte Lenin zur begüterten Schicht und konnte Jura studieren. Vielleicht war Lenins Bruder ein Infiltrationsagent der Ochrana gewesen und seine Hinrichtung war nur vorgetäuscht.

Mehrfach hielten sich die Kommunistenführer lange Zeit im Ausland auf, womit sie sich den neugierigen Blicken der russischen Bevölkerung entziehen konnten. Die Ochrana war dabei im Ausland stark aktiv, um die als Kommunisten auftretenden Agenten zu führen und die unliebsamen Kommunisten auszubremsen. Zudem suchten die Revolutionäre im Ausland den Kontakt zu Geheimdiensten aus Deutschland, Britannien und den USA. Ein detailliertes Archiv der Ochrana im Umfang von 16 Kisten landete 1917 im amerikanischen Besitz, weil ein Botschafter namens Malakow zu den Amerikanern überlief. 1941 kam heraus, dass Josef Stalin bis zum Jahr 1913 als Agent der Ochrana gelistet war, also bis zu seiner Einberufung in das bolschewistische Zentralkomitee durch Lenin. Die vorhandenen Aufzeichnungen über Stalin lassen eine nachvollziehbare Quelle seines Lebensunterhalts vermissen, was darauf hindeutet, dass der Geheimdienst ihm sein Auskommen finanziert hatte. Mehrfach gelang ihm die Flucht aus Straflagern, in die er verbannt wurde bzw. man ließ ihn wohl einfach flüchten.

Mit den Kommunisten schuf die Ochrana eine neue Machtbasis, die nicht sichtbar vom Zarentum ausging und die dauerhaft das Volk von der Macht fernhalten würde.

Einflussreiche Kreise der angloamerikanischen Hochfinanz hatten ihrerseits die Bolschewisten unterstützt. J.P. Morgan, die American International Corporation, die Warburgs und andere förderten die kommunistische Revolution, während US-Präsident Woodrow Wilson am 28. November 1917 anordnete, die bolschewistische Revolution nicht zu torpedieren. Dokumente des US-Außenministeriums zeigen, dass die National City Bank (kontrolliert von den Stillmans und Rockefellers) und der Guaranty Trust (Morgan) substantielle Kredite vermittelt hatten an die kriegswilligen russischen Zaren, bevor die USA überhaupt offiziell dem Ersten Weltkrieg beitraten.

Guaranty Trust, die National City Bank und weitere Vertreter der amerikanischen Hochfinanz benutzten als Tarnung das Rote Kreuz, um in Russland die bolschewistischen Revolutionäre zu fördern. Diese Mission des Roten Kreuzes bestand zum Großteil aus Anwälten, Finanziers und deren Assistenten. Später erfolgten eine inoffizielle diplomatische Anerkennung der neuen kommunistischen Regierung durch die USA sowie massenhafte Verkäufe amerikanischer Technologie nach Russland. Instrumentell war dabei die Geheimgesellschaft Skull & Bones, aus der später der Geheimdienst OSS und danach die CIA erwuchs. Wichtige russische Revolutionäre arbeiteten wohl nicht nur für die Ochrana, sondern auch für Bones und/oder die Britischen Dienste.

Der angebliche Mord an der Zarenfamilie

Die Zarenfamilie wurde nach Jekaterinburg am Ural gebracht. Der britische Thron kündigte offen an, die eng verwandten Zaren zu sich zu holen, entschied sich dann jedoch dagegen. Das Naheliegendste wäre gewesen, den Tod der Zaren vorzutäuschen, die Zarenfamilie aus Russland herauszuschaffen und beispielsweise in Dänemark zu verstecken, wo ebenfalls Verwandte auf dem Thron saßen. Nach der gewöhnlichen Geschichtsschreibung wurden die Mitglieder der Zarenfamilie in der Nacht vom 16. auf den 17. Juli 1918 durch ein Kommando des sowjetischen Staatssicherheitsdienstes Tscheka im Keller des Ipatjew-Hauses bei Jekaterinburg ermordet, die Leichen weggeschafft oder verbrannt und die Knochenreste teils in Säure aufgelöst. Lenin soll über den Tod der Zarenfamilie entschieden haben, obwohl er angewiesen war auf den Segen des Britischen Reichs und sehr verwundbar war.

Der Tschekist Ermakow soll angeordnet haben, den Motor eines LKWs im Hof des Ipatjew-Hauses aufzudrehen, um den Mord zu übertönen. Man lockte der Legende zufolge die Zarenfamilie in den Keller, verlas kurz das Todesurteil und eröffnete das Feuer, wobei es mehrere Salven und den Einsatz von Messern brauchte, um alle zu töten. Die Leichen schaffte man übereilt davon, holte sie kurz darauf wieder hervor, benutzte Feuer und Säure und verbuddelte die Reste. Warum hatte die Tscheka nicht einfach Gift benutzt und die Leichen mit Dynamit gesprengt? Wäre das nicht viel simpler und professioneller gewesen? Die angeblichen Mörder machten keine Fotos, keine Filmaufnahmen, es gab kein Geständnis das der Zar schreiben musste, keinen Schauprozess, nichts.

Erst viele Jahrzehnte später, nach dem Ende der Sowjetunion, präsentierten russische, britische und amerikanische Wissenschaftler einen DNA-„Beweis“ anhand von Knochenresten aus einem Waldfund, der aber leicht hätte manipuliert werden können. Die Bolschewisten sagten bis 1926 gar nichts Konkretes zu dem Verbleib der Romanows und sprachen dann von einer wahrscheinlichen Ermordung. Wir müssen zunächst verstehen, dass eine größere Anzahl an Mitgliedern der Romanow-Dynastie bestätigtermaßen ins Ausland flüchten konnte. Im April 1919 verließ beispielsweise eine Reihe an Romanow-Großfürsten die Krim in einem britischen Marineschiff. Königin Alexandra von Großbritannien (Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, Königshaus Dänemark sowie Hessen-Kassel) war die Tante des letzten Zaren, also die Schwester von Maria Fjodorowna. Nach der Revolution wurde Maria auf die dringende Bitte von Alexandra von der Krim mit dem Schiff HMS Marlborough in Sicherheit gebracht. Sie reiste über England nach Dänemark und ließ sich in der Sommerresidenz Hvidøre bei Kopenhagen nieder, von wo aus sie die Untersuchungen des Weißarmisten und ausgebildeten Richters Nikolai Alexejewitsch Sokolow finanzierte.

Von Sokolow stammen fast die einzigen verwertbaren Angaben über den Tatort und Zeugenaussagen, die in einem Buch veröffentlicht wurden. Die Weißarmisten konnten zwar rund acht Tage nach dem angeblichen Mord an den Zaren das Ipatjew-Haus besetzen und Beweismaterial sammeln, aber acht Tage sind eine lange Zeit. Erst ein Jahr später konnte Sokolow überhaupt erst beginnen, das Material systematisch auszuwerten und es war ihm nicht gelungen, die Leichen zu finden, obwohl es 1979 zwei Amateuren gelungen sein soll, ganz in der Nähe die Überreste aufzuspüren. Da es sich bei Sokolow und den Weißarmisten nicht um Trottel handelte, waren damals wahrscheinlich gar keine Leichen in der Nähe zu finden.

Neben Maria Fjodorowna, Mutter des letzten Zaren, waren auch ihre beiden Töchter Xenija und Olga samt Angehörigen aus Russland geflohen. Weitere Flüchtlinge waren die Brüder Nikolai und Peter Nikolajewitsch Romanow mit ihren Familien. Nach einem kurzen Aufenthalt bei seinem Schwager, dem italienischen König Viktor Emanuel III. reiste Nikolai mit seiner Frau in die Nähe von Paris weiter, während Peter nach Südfrankreich ging. Maria Pawlowna flüchtete mit ihren Söhnen Boris und Andrei Wladimirowitsch sowie deren Geliebten. Ihr ältester Sohn Kyrill Wladimirowitsch türmte mit Frau und Kindern über eine nördliche Route nach Finnland. Dimitri Pawlowitsch emigrierte nach Paris. Michail Alexandrowitsch Romanow, der jüngere Bruder des Zaren und somit theoretischer Thronfolger war inhaftiert; seine Familie unter Überwachung. Bei ihrer Verbannung nach Perm begleitete sie der britische Sekretär Nicholas Johnson. Den Sohn hatte man rechtzeitig über Deutschland nach Dänemark geschmuggelt. Mutter und Tochter türmten in die Ukraine und schließlich über Odessa an an Bord eines britischen Kriegsschiffs nach Großbritannien. Die Tscheka fahndete dann auch nach dem verschwundenen Michail und seinem Sekretär. Hinterher wurde behauptet, die Kommunisten hätten die beiden im Wald erschossen und vergraben, aber es waren nie irgendwelche Leichen aufgetaucht. Mehrere Romanows befanden sich zeitweise in der Nähe des Zaren und dessen Familie in Jekaterinburg, so wie Jelisaweta Fjodorowna, eine geborene Prinzessin von Hessen-Darmstadt.

Andere Romanows hielten sich auf bei Alapajewsk. In der Nacht sollen sie im Wald in einen Bergwerksschacht gestoßen worden sein. Den Großfürsten Sergei Michailowitsch erschoss man der Legende zufolge, den Rest erledigte bzw. verwundete man mit Granaten und drei Tage später schüttete man den Schacht zu, weil immer noch Personen darin am Leben gewesen sein sollen. Die anrückende Weiße Armee identifizierte die stark entstellten Leichen später nur anhand von Ausweispapieren.

Prinzessin Elena Karađorđević von Serbien (in Russland bekannt als Großfürstin Elena Petrowna) durfte nach Norwegen ausreisen, nachdem bereits ihre Verwandten dorthin geflüchtet waren. In der Nacht vom 28. auf den 29. Januar 1919 wurden noch laut Legende die vier Romanow-Großfürsten Nikolai Michailowitsch, Paul Alexandrowitsch, Dmitri Konstantinowitsch und Georg Michailowitsch in der Peter-und-Paul-Festung an die Wand gestellt und erschossen. Augenzeugen gibt es dafür keine, Fotos erst recht nicht, sondern nur Gerüchte und Hörensagen. Drei der Leichen sollen einfach in ein Massengrab in der Festung geworfen worden sein und wurden dort nie aufgefunden und zweifelsfrei identifiziert. Dimitris Leiche soll laut dem Buch „Gilded Prism“ von Greg King in einem Garten in Petersburg gelandet sein.

Der angebliche Mord an Zar Nikolaus II. und seinen unmittelbaren Angehörigen gilt unter Historikern als aufgeklärt, allerdings genügt diese Sichtweise keinen modernen Standards der Kriminalistik, es wurde sowieso von Historikern nie ernsthaft in eine andere Richtung geforscht und richtige Geheimnisse werden prinzipiell nicht angetastet. Die Bolschewisten mussten zeigen, dass ihre Revolution endgültig ist und dass man es nicht die nächsten Jahrzehnte mit einer zaristischen Exilregierung in England oder Dänemark zu tun haben wollte. Dann hätte man aber mindestens kurze Schauprozesse protokollieren und vor allem die Hinrichtungen fotografisch festhalten können, um Macht zu demonstrieren und jede Hoffnung auf eine Rückkehr der Zaren zu zerschlagen. Alles was man gebraucht hätte, war etwas Papier und eine Fotokamera. Zusätzlich wäre es leicht gewesen, die Leichen einzuäschern oder mit Dynamit zu sprengen, damit niemals die Weißarmisten die Leichen in die Hände bekommen und deren Gräber dann zu heiligen Pilgerstätten machen. Anstatt diese einfachen und naheliegenden Ideen umzusetzen, hatten die Bolschewisten gemäß der Legende ihre wichtigsten Gefangenen monatelang herumsitzen lassen, dann in amateurhaften Nacht- und Nebelaktionen umgebracht, die Leichen nicht gründlich entsorgt und schließlich noch öffentlich lange zu der Angelegenheit geschwiegen.

Wie bereits erwähnt, hatten die Kommunisten acht Tage Zeit nach dem angeblichen Mord, bevor die Weißen das Ipatjew-Haus bei Jekaterinburg erreichten und besetzten. Warum hatte man nicht die Zarenfamilie rechtzeitig fortgeschafft in eine sichere Gegend? Die Weißen machten Fotos, sammelten Gegenstände auf und befragten einen Haufen Personen, von denen praktisch niemand etwas Konkretes gesehen hat. Erst ein Jahr später konnte Nikolai Sokolow beginnen, das Material systematisch auszuwerten. Ein überliefertes Foto aus dem Keller soll den Tatort zeigen, an dem elf Menschen auf engstem Raum zusammengeschossen und erstochen worden wären. Die Menge Blut hätte mehrere Putzeimer füllen können, aber auf den Fotos ist davon nichts zu sehen. Die Einschusslöcher sind auch nicht mehr vorhanden, weil die entsprechenden Stücke der Wand (und wohl auch die Geschosse) entfernt wurden.

1977 wurde der Abriss des Hauses befohlen, weil es laut Sowjet-Logik nicht genügend historisch bedeutsam war. Zwei Männer namens Awdonin und Rjabow seien in Sokolows Buch auf ein Foto von der Nähe des Tatorts gestoßen, hätten den Ort schließlich 1979 besucht und spontan die Leichen gefunden. Drei Schädel hätten sie mitgenommen und ein Jahr später wieder zurückgelegt. 1989, also gegen Ende der Sowjetunion, veröffentlichte Rjabow seinen Fund, und zwei Jahre später kam es dann zur Exhumierung. Diese Darstellung scheint ein Märchen zu sein. Einer anderen Erzählung zufolge fanden Arbeiter in Jekaterinburg neun Skelette zufällig bei Ausgrabungen.

Russische, britische und amerikanische Forensiker waren sich einig, dass die Überreste der Romanows gefunden worden seien. Die DNS-Prüfungen wurden durchgeführt vom Russen Dr. Pavel Iwanow und von Dr. Peter Gill vom Forensic Science Service (FSS) in Großbritannien. Großzügigerweise spendete Prinz Philip Mountbatten, der Ehemann von Königin Elisabeth II. von Großbritannien, der engstens mit den Zaren verwandt ist, eine Blutprobe zum Abgleich. Gegengeprüft wurde dies von Dr. Erica Hagelberg von der University of Cambridge. Dies bedeutet, dass die Untersuchungen ausgerechnet von Forschern aus jenen Ländern durchgeführt worden waren, die ein Interesse daran haben, die Zaren für tot zu erklären. Die DNS war bereits weitestgehend zerstört und die Überreste waren in der Obhut des russischen Staates gewesen, wo jemand sie leicht hätte kontaminieren können. Wenn kaum noch brauchbare DNS vorhanden ist, vermehrt man die vorliegenden Fragmente künstlich mit einer Methode wie der PCR. Eine Verunreinigung würde somit auch vermehrt werden. 2004 kritisierten Wissenschaftler aus den USA die Ergebnisse des britischen Forensic Science Service und äußerten die Vermutung, dass die Knochenreste unabsichtlich oder absichtlich kontaminiert worden sind.

The Romanovs: Forensic Identification of the Tsar’s Grave

2007 sollen Amateur-Archäologen nur 70 Meter entfernt von der Fundstelle die Knochenreste von bisher noch nicht aufgetauchten zwei Zarenkindern entdeckt haben. AFDIL wurde herangezogen für die Tests, weil Peter Sarandinaki von der Stiftung “Scientific Expedition to Account for the Romanov Children” (S.E.A.R.C.H.) die russische Regierung dazu überreden konnte.

http://www.searchfoundationinc.org/

In einem Museum soll plötzlich ein altes Hemd vom Zaren mit Blutspuren aufgetaucht sein, das er getragen habe bei einem Attentatsversuch in Japan. Nach anderen Angaben sei es ein Schal oder ein Stofftaschentuch gewesen. Wie durch ein Wunder sei es damals nicht weggeworfen, sondern aufgehoben worden und zudem hätte man sogar eine DNS-Probe daraus gewinnen können, obwohl der Stoff und das Blut fast 100 Jahre lang Sonneneinstrahlung und Sauerstoff ausgesetzt waren. Der Wissenschaftler Rogaew war begeistert.

https://www.livescience.com/7693-case-closed-murders-russian-czars-family.html

Mit der PCR-Methode seien alle einzelnen Leichen identifiziert und mit der Blutspur auf dem Hemd bzw. dem Tuch verglichen worden.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3205009/

Der japanische Wissenschaftler Tatsuo Nagai zweifelte bereits 1997 die Untersuchungsergebnisse an und verglich 1999 Haarproben von Georgii Romanow mit der Gensequenz, die Dr. Peter Gill vom Forensic Science Service (FSS) in Großbritannien präsentiert hatte. Es war keine Übereinstimmung. Die kritisierten Forscher erwiderten, dass die Haarprobe verunreinigt gewesen sei, ohne einzugestehen, dass die Russen die angeblichen Romanow-Leichenreste möglicherweise gezielt kontaminiert hatten.

Dann gab es noch eine Untersuchung des Teams von Dr. Alec Knight an der Stanford University, die von anderen Wissenschaftlern gegengeprüft und in der Fachpublikation Annals of Human Biology veröffentlicht wurde. Knight kritisierte die Anwendung der PCR-Methode durch Dr. Peter Gill vom Forensic Science Service (FSS). DNS aus Knochen, die über 70 Jahre lang in geringer Tiefe unter der Erde lagen in einer Gegend, wo es im Sommer recht warm wird, müsse dermaßen stark zerfallen sein, dass man kaum längere Stücke als 250 Basenpaare finden kann. Wenn also eine Sequenz von 1223 Basenpaaren in allen neun Leichen nachgewiesen wurde, könne es sich dabei nur um eine Verunreinigung handeln. Dr. Knight und sein Team untersuchten zudem die DNS eines Fingers von Elisabeth, der Schwester von Zar Nikolaus‘ Frau Alexandra.

https://news.stanford.edu/news/2004/march3/romanov-33.html

Peter de Knijff, Leiter des forensischen Labors für DNS-Forschung an dem Leiden University Medical Center in Holland, stimmte zu, dass die ursprünglichen Untersuchungen von Gill und Iwanow nicht wirklich überzeugen. Iwanow weigerte sich zudem, sich in die Karten schauen zu lassen im Hinblick auf das blutbefleckte Stofftaschentuch oder Hemd, mit dem der Zar angeblich in Japan eine Wunde betupft hatte. Die Details zu dieser angeblichen 100 Jahre alten Blutprobe behielt Iwanow für sich und behauptete, dass nach seiner Untersuchung die DNS nun endgültig zerfallen sei.

Der Jurist Daryl Litwin sprach mit einem Experten für russische Geschichte an der Hoover Institution an der Universität Stanford, der im Fall Romanow eine Neubewertung empfahl.

Wenn wir also keine überzeugende DNS-Analyse vorliegen haben, überzeugen die Leichenfunde nicht, und ohne Leichen ist es nach den Maßstäben der Kriminalistik nicht bewiesen, dass die Zarenfamilie ermordet wurde. Wenn heutzutage ein Staatsanwalt eine Person des Mordes anklagen will, aber keine Leiche aufgetaucht ist, dann hat der Staatsanwalt ganz schlechte Karten.

Man muss sich die Tragweite dieser Angelegenheit vor Augen halten: Unser herkömmliches Geschichtsverständnis des 20. Jahrhunderts basiert auf einer lächerlichen DNS-Analyse von uralten Knochen, die in der Obhut des russischen Staates waren und wahrscheinlich bewusst kontaminiert wurden. Wenn wir die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass die Zarenfamilie getürmt war, dann wäre sie höchstwahrscheinlich bei den Verwandten in Großbritannien oder Dänemark untergetaucht. Wenn wir dann noch die Fakten miteinbeziehen, wie der britische Thron und generell das angloamerikanische Establishment die Kommunisten in Russland vor, während und nach der Revolution gefördert hatten, und wenn wir die Rolle des zaristischen Geheimdienstes Ochrana beim Aufbau der Kommunisten betrachten, dann wirkt die Revolution nicht wie das Ende der Romanow-Herrschaft, sondern wie ein Neubeginn als Schattenherrscher. Mit der Revolution und dem Bürgerkrieg gelang endlich das, was man über Generationen hinweg nicht vermocht hatte: Die Zerstörung des gewöhnlichen Adels in Russland.

AlexBenesch
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