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Das waren die überraschenden Großspender der NSDAP

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Bild: Palauenc05/CC BY-SA 4.0

Mit Geschrei in Bierhallen lässt sich noch lange keine Machtergreifung machen, sondern es ist ein Berg an Geld notwendig, um den Parteiapparat zu bezahlen, die Schläger auf den Straßen, die Wahlkämpfe, Mieten für Gebäude, die Zeitungsredaktionen, die Fahrtkosten, das Büropapier und die Briefklammern.

Es ist höchst fraglich, wie stark die vielen kleinen, mittleren und großen Spender tatsächlich von Hitlers konfuser Agenda überzeugt waren und inwiefern diese Spenden nur Opportunismus waren, weil man sich von der NSDAP Arbeitsplätze, Aufschwünge, Staatsaufträge und diverse andere lukrative Gelegenheiten erhoffte. Hitler verstand aber nie etwas von Geld und so verpulverte er auch auf dem Weg zur Macht gewaltige Summen, bevor er dann als Führer im Zuge des nationalen Sozialismus endlich Steuergelder verblasen durfte, um Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen zu realisieren.

Rauschning lästerte über Hitlers chronisch leere Parteikassen und wie jener regelmäßig im Wahlkampf auf den Tisch haute und seine Parteifunktionäre anbrüllte, er brauche „morgen tausend Mark“. Der berüchtigte Putschversuch war nicht nur der Versuch gewesen, eine blitzartige Abkürzung zur Macht zu nehmen, sondern auch aus purer Verzweiflung heraus geschehen: Zwar stellten die Behörden nach Hitlers Putschversuch im Jahre 1923 fest, dass die NSDAP über ein Vermögen von 170.000 Goldmark verfügte, doch die Partei hatte bei der Machtübernahme mehrere Millionen Mark Schulden und die SA-Leute mußten auf die Straße, mit ihren Büchsen klappern und Geld zusammenbetteln. (Wolfgang Zdral, Der finanzierte Aufstieg des Adolf H.)

Die gewöhnliche Geschichtsschreibung ist erwartungsgemäß sehr sparsam in den Beschreibungen darüber, wer aus dem Ausland die NSDAP und Hitler in signifikantem Maße gefördert hatte. Es gibt ein paar wenige historische Studien, die tatsächlich auch angloamerikanische Hilfe beleuchten und es gab auch in dem Zusammenhang komplizierte Gerichtsprozesse von ehemaligen Zwangsarbeitern gegen Firmen wie Ford oder General Motors, die wichtige Fabriken in Nazideutschland hochgezogen hatten. Natürlich wagen es die normalen Geschichtsbücher nicht, einen Spionageverdacht zu äußern und solche Thesen weiterzuverfolgen.

Es gab auch Fakes, die zirkulierten, wie zum Beispiel die Aufzeichnungen eines „Sydney Warburg“ mit dem Titel „De geldbronnen van het Nationaal-Socialisme: drie gesprekken met Hitler“ von 1933. Erst nach der Veröffentlichung soll der niederländische Verlag bemerkt haben, dass der vermeintliche Autor aus der berühmten Bankiersfamilie gar nicht existierte, und ließ die gedruckte Auflage vernichten und nur drei Exemplare davon gelangten ins Ausland. Das britische Museum besaß eines davon, rückte es aber nicht an Forscher heraus. Inzwischen sind Abschriften des Originaltexts frei verfügbar. Es wurde immerzu gerätselt, wer der wahre Autor gewesen sein könnte.

„Der Inhalt ist haarsträubend komisch: Hitler, Maßkrüge voll Bier konsumierend, empfängt im Hinterstübchen des Bürgerbräukellers Rockefellers Abgesandten Warburg, den er trotz seines weltbekannten jüdischen Namens für einen deutschen „Arier“ hält und von dem er, gar nicht bescheiden, hundert Millionen Mark verlangt.“

http://www.zeit.de/1982/51/maerchen-ueber-hitler

Diverse Zeitungen beschäftigten sich natürlich in den 1920er Jahren und 1930er Jahren immer wieder mit dem Thema, wobei auch allerhand Gerüchte verwurstet wurden. Der Historiker Antony Sutton verfolgte zunächst die falschen Spuren, die via „Sydney Warburg“ ausgelegt worden waren, legte dann aber kräftig nach mit substanzielleren Forschungen und wertvollem Primärquellenmaterial, das er von der Erbin eines Mitglieds von Skull & Bones erhielt.

Die vielen verschiedenen bedeutenden Gönner Hitlers und der NSDAP alle im Detail aufzulisten, würde den Rahmen dieses Buches sprengen, aber mehr Forschung hierzu ist dennoch vonnöten, weil das große Geld eben nicht einfach nur deshalb geflossen war, wie sich die Spender hohe Renditen erwarteten oder weil sie den Kommunismus zurückdrängen wollten oder auf Propaganda über die jüdische Weltregierung hereingefallen waren. Es ging auch um die Pläne des angloamerikanischen Imperiums; um das Prinzip, die „Uhr zurückzudrehen“, indem man einen durchgeknallten Idioten an die Macht bringt, der sich leicht dazu manipulieren lässt, Deutschland zugrunde zu richten. Zu verhindern, dass aus Deutschland ein modernes Land wird, das mit den USA und Großbritannien konkurrieren kann.

Mehr Forschung würde hier sicherlich noch mehr interessante Dinge aufspüren. Das was wir bereits wissen, ist schon sehr aufschlussreich.

Sir Henri Deterding, Ritter des britischen Königs

Der Niederländer Sir Henri Wilhelm August Deterding war der extrem reiche Hauptaktionär des Ölkonzerns Shell mit Verbindungen zum Hochadel. Sein Partner Marcus Samuel hatte die Unterstützung des Bankhauses Rothschild, das wiederum vom Hochadel aufgebaut worden war. Im Jahr 1920 wurde er vom britischen König George V. aus dem Hause Hannover zum Ritter geschlagen.

Zu den Großaktionären von Shell gehörte unter anderem das niederländische Königshaus, das natürlich einen entscheidenden Beitrag dazu geleistet hatte, die Hannoveraner auf den britischen Thron zu bringen.

Glyn Roberts enthüllte in dem Buch „The most powerful man in the world“, dass Deterding bereits im Jahr 1921 Hitler finanzierte, also noch bevor der britische Konsul in Deutschland auf Hitler aufmerksam wurde. Über den Agenten Georg Bell seien 4 Millionen Gulden geflossen, allerdings war die NSDAP zu dem Zeitpunkt ohnehin chronisch pleite und verschuldet. Nach dem gescheiterten Putschversuch 1923 beschlagnahmte die bayerische Regierung erst einmal alles; die Vermögenswerte und die Schulden. Aber Deterding gab auch Geld an die rechten Freikorps und an Alfred Rosenberg.

Deterding kaufte Ölfelder in den USA und drängte auch auf den russischen Markt mit Hilfe des Leiters des englischen Militärgeheimdienstes George Macdonogh, der auch am berüchtigten „Royal Institute of International Affairs“ beteiligt war, dessen Gegenstück in Amerika der Council on Foreign Relations wurde. Es handelte sich dabei längst nicht nur um Think Tanks, bei denen die Adeligen, die Politik und die Großkonzerne zusammenkamen, um die transatlantische Zusammenarbeit zu fördern, sondern um Strukturen des angloamerikanischen Imperiums. Deterdings erklärte, seine Motivation für Spenden an die Faschisten sei die Absicht, den Sowjetkommunismus zurückzudrängen; was doch stark verwundert, da die angloamerikanischen Machtzirkel und Konzerne aus Deterdings Umfeld immerhin die junge Sowjetunion mit wichtigen Technologieverkäufen stützten.

Die genaue Gesamtsumme, die er an die Nazis spendet, ist unbekannt. 1937 gab es 10 Millionen Gulden für Hitler und 40 Millionen Reichsmark für das deutsche Winterhilfswerk. Glyn Roberts schätzte insgesamt 55 Millionen Pfund, aber viele Dokumente sind einfach nicht mehr auffindbar.

Reichswehr

Die NSDAP wurde in ihrer Frühzeit gefüttert mit Geld aus einem Geheimfonds der Reichswehr. Adolf Hitler kassierte eine Weile lang sowohl die regelmäßige Bezahlung von der Reichswehr für seine Spitzeltätigkeit, als auch einen Lohn für seine Parteiarbeit.

Völkische Zirkel

Die Thule-Gesellschaft schuf den Vorläufer der NSDAP und besaß auch die Zeitung Münchener Beobachter, aus der später der Völkische Beobachter wurde. Dietrich Eckart lieh Hitler mehrfach Geld und suchte in betuchten Kreisen nach Spendern. Als Hitler den Völkische Beobachter kaufte, beschaffte Eckart die notwendigen Kredite von rund 120.000 Mark und es war in der Folgezeit immer wieder notwendig, frisches Geld zu beschaffen, um den Betrieb aufrecht zu erhalten.

Ältere Damen

Hitler war in den 1920er Jahren noch recht attraktiv und durch seine Karriere in der Politik noch begehrenswerter für Frauen. Mehrere ältere Damen fühlten sich zu ihm und seiner Agenda hingezogen, spendeten großzügige Summen und versuchten auch öfters, ihn mit ihren Töchtern zu verkuppeln. Da Hitler schwul war, wurde aber nichts daraus.

Diverse Industrielle

Die Miteigentümer der berühmten Pianofabrik C. Bechstein gaben Hitler frühzeitig Geld und Kunstgegenstände als Sicherheiten für Kredite und brachten ihm bei, wie man sich richtig kleidet.

Ernst von Borsig, Besitzer einer Lokomotivfabrik und Hermann Aust, Geschäftsführer einer Münchner Malzkaffeefirma, hatten die Spendierhosen an und vermittelten noch weitere Spender. Dann gab es noch den „Schlotbaron“ Emil Kirdorf und weitere Figuren aus dem wirtschaftlichen Mittelfeld

Max Erwin von Scheubner-Richter bekam sogar eine Widmung im ersten Band von Hitlers Buch Mein Kampf für das Geld, das er beschaffen konnte. Nach dem Scheitern des Kapp-Putsches floh er nach München und schuf die „Wirtschaftliche Aufbau-Vereinigung“ um Geld an Land zu ziehen von rechten russischen Emigranten, die ein Interesse daran hatten, die Kommunisten in der Sowjetunion zu stürzen. Auch anderen Gönnern konnte von Scheubner-Richter Geld abschwatzen und er stellte den äußerst wichtigen Kontakt her zum Großindustriellen Fritz Thyssen. Die russische Großfürstin Viktoria Fedorowna hoffte, dass ihr Ehemann eines Tages den Zarenthron besteigen könnte und deshalb versetzte sie die Edelsteine in ihrem Besitz, um die Nationalsozialisten zu fördern. Der ehemalige russische General Wassili Biskupski stellte den Kontakt her zu dem russischen Kommerz-, Industrie- und Handelsverband in Paris. Eine halbe Million Goldmark soll geflossen sein.

Italien

Der preußische Ministerpräsident Otto Braun schätzte die Wahlspenden aus Italien auf insgesamt 18 Millionen Mark:

„Hitler erhält enorme Beträge aus Italien. Sie gelangen über eine Schweizer Bank nach München.“

Dawes-Plan und Young-Plan

Unter US-Präsident Calvin Coolidge gab es 1924 einen „Freundschaftsvertrag“ mit Deutschland. Der Banker Charles G. Dawes sollte die Deutsche Reichsbank umkrempeln und die deutsche Währung stabilisieren mit Hilfe einer Anleihe von 800 Millionen Goldmark, durch deren Deckung Kredite an die deutsche Wirtschaft vergeben werden konnten. So flossen bis 1929 rund 21 Milliarden Mark Kredite von ausländischen (hauptsächlich amerikanischen) Banken und Exportfirmen nach Deutschland.

Deutschland sollte also an die Alliierten rund 36 Milliarden Mark an Reparationen zahlen und sich gleichzeitig ca. 33 Milliarden Mark leihen, um nicht völlig pleite zu gehen, geriet aber dadurch natürlich in ein starkes Abhängigkeitsverhältnis. Einer der Architekten des Dawes-Plans war Owen D. Young von der Morgan Bank, der auch bei dem Konzerngiganten General Electric eine leitende Funktion hatte und kurze Zeit später Direktor wurde der New Yorker Federal Reserve Bank (Abteilung der Zentralbank).

Der einflussreiche Historiker Carroll Quigley nannte es die J. P. Morgan-Delegationen, welche die Autorität und das Siegel der Vereinigten Staaten benutzten, um finanzielle Pläne umzusetzen, welche allein ihren eigenen finanziellen Interessen dienten. Man wollte Deutschland insgesamt 132 Milliarden Goldmark in einem Zeitraum von 57 Jahren abknöpfen.

Hitlers Finanzjongleur, Hjalmar Schacht, war überzeugt davon, dass die Auswirkungen des dreisten Young-Planes bei vielen wohlhabenden Deutschen eine große Panik auslöste und jene dazu verleitete, Hitler zu finanzieren. Der Industrielle Fritz Thyssen meinte dazu nach dem Krieg:

„Ich wandte mich der Nationalsozialistischen Partei erst zu, als ich die Überzeugung gewann, daß der Kampf gegen den Young-Plan unvermeidlich war, wenn der völlige Zusammenbruch Deutschlands abgewendet werden sollte.“

Deutschland war abhängig geworden von Devisen der amerikanischen Gläubiger und deshalb 1929 sehr stark betroffen von der Weltwirtschaftskrise. Die NSDAP wusste, dass mehr Elend gleichbedeutend war mit mehr Wählerstimmen und Parteispenden.

1930 ersetzte der Young-Plan den Dawes-Plan, weil Deutschland unter dem finanziellen Druck zu kollabieren drohte und die regierenden Politiker immer unbeliebter wurden im Volk. Die Reparationszahlungen wurden geändert auf 36 Milliarden Reichsmark und die Bestimmungen gelockert. Die Deutschnationale Volkspartei (DNVP), die NSDAP und die Vereinigung „Stahlhelm“ wollten den immer noch sehr dreisten Young-Plan mit einer Volksabstimmung zu Fall bringen, scheiterten aber.

Adelige

Die Historikerin Karina Urbach veröffentlichte 2016 das Buch „Hitlers heimliche Helfer: Der Adel im Dienst der Macht.“ So hatte beispielsweise Hitlers „liebe Prinzessin“ Stephanie zu Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst wichtige Türen geöffnet und wurde dafür (trotz jüdischer Vorfahren“ das goldene Parteiabzeichen verliehen. Ihre Beziehungen waren jedoch äußerst heikel.

Für den britischen Lord Rothermere, dem wichtige Zeitungen gehörten, übernahm sie geheime Aufträge, mit dem britischen Außenminister Lord Halifax verhandelte sie direkt. Sie knüpfte Beziehungen zu hochrangigen, scheinbaren Nazi-Sympathisantinnen in England und wurde Ehrenmitglied in der Englisch-Deutschen Kameradschaft. Sie gilt zwar gemeinhin als deutsche Spionin, könnte aber theoretisch genauso gut für die Briten gearbeitet haben.

Wichtiger als Spenden war die Werbung für die NSDAP, die die Adeligen betrieben, denn die Wähler hatten lange Zeit Berührungsängste mit der neuen und schrägen nationalsozialistischen Bewegung gehabt.

Als Ausrede im Nachhinein wurde zurechtgedeutet, dass die Adeligen sich wiederum Auftrieb durch die Nazis erhofften, sowie ein Zurückdrängen des Kommunismus. Prinz Philipp von Hessen war ein wichtiges Bindeglied zu dem italienischen Faschistenführer Mussolini und wir wissen, dass aus Italien viel Geld an die NSDAP floss. Herzog Carl Eduard von Sachsen-Coburg und Gotha war der Verbindungsmann zu den englischen Königen Edward VIII. und George VI.

Die königlichen Archive dazu sind dauerhaft gesperrt und es wurden auch von jedem König nach dessen Tod wichtige handschriftliche Aufzeichnungen und Korrespondenzen vernichtet. Es wird in der britischen Öffentlichkeit höchstens darüber gesprochen, dass manche Mitglieder des Hochadels geblendet worden seien von Hitler und das es sich dabei nur um eine beklagenswerte Peinlichkeit handelte. Der Historiker Louis Kilzer zeigte aber in seinem Buch „Churchill’s Deception“, dass es ein gigantisches Täuschungsmanöver gab, um den Nazis Sympathien vorzugaukeln. Friedrich Christian Prinz zu Schaumburg-Lippe war ein weiterer Top-Mann der Nazis. Seine Mutter war Marie Anna von Sachsen-Altenburg. Eine im Bundesarchiv aufbewahrte Liste hochadeliger NSDAP-Mitglieder beinhaltet Personen aus folgenden Familien:

·         Sachsen-Coburg-Gotha

·         Sachsen-Meiningen

·         Löwenstein

·         Hohenlohe

·         Sayn-Wittgenstein

Ein Drittel bis die Hälfte der Hochadeligen in Deutschland waren Mitglieder der Partei und/oder NS-Organisationen.

Union Banking & Brown Brothers Harriman

Das Umfeld der Geheimgesellschaft Skull & Bones und die Beziehungen zu Deutschland wurden im Detail enthüllt von dem Historiker Antony Sutton in dem Buch America’s Secret Establishment aus dem Jahr 1986. Der Mainstream ignorierte die Sache komplett. 1992 veröffentlichte Webster Tarpley das Buch “George Bush: The Unauthorized Biography”, in dem weitere Erkenntnisse und Quelldokumente dargelegt wurden über die Firmen „Union Banking Corporation“ und „Brown Brothers Harriman“ die von Mitgliedern der Organisation Skull & Bones betrieben wurden. Tarpleys Buch erschien bei einem Verlag von Lyndon LaRouche und generierte nur in Kreisen von Verschwörungstheoretikern Aufmerksamkeit.

John Loftus schrieb zu dem Thema 1994 in seine, Buch „The Secret War Against the Jews“. Er hatte beim Department of Justice gearbeitet und wurde ab 1979 im Office of Special Investigations als Ermittler eingesetzt, der Nazi-Kriegsverbrecher in den USA aufspüren sollte.

Ein holländischer TV-Bericht mit Interviewpartnern wie Tarpley und Sutton wurde kurz vor der Ausstrahlung zurückgezogen.

Michael Kranish veröffentlichte 2001 in der Zeitung Boston Globe einen ausführlichen Artikel und brachte die Sache damit in den Mainstream. Das Firmengeflecht, in das auch Prescott Bush verwickelt war, der Vater des späteren US-Präsidenten George Herbert Walker Bush, beinhaltete u.a. die American Ship and Commerce Company, Consolidated Silesian Steel Corporation, Hamburg-Amerika Lines, Harriman Fifteen Corporation, Harriman International Company, Holland-American Trading Company, Steamless Steel Corporation und die Silesian-American Corporation.

Die US-Regierung führte Beschlagnahmungen durch wegen Handels mit dem verfeindeten Deutschland.

Ford

Der abgedrehte Dietrich Eckart kannte Warren C. Anderson, den Europa-Präsidenten des amerikanischen Autobauers Ford arbeitet. So kam auch der Kontakt zustande zum Konzernchef Henry Ford, der nicht nur die Protokolle von Zion, sondern eine ganze Reihe weiterer antisemitischer Schriften verbreitet hatte. Ford gab regelmäßig Geld an Hitler und baute Fabriken in Deutschland, die später für die Kriegsproduktion genutzt wurden. Schätzungsweise 78.000 LKW und 14.000 Kettenfahrzeuge rollten vom Band für die Wehrmacht. Die Ford-Werke wurden bis Ende 1944 von der alliierten Bombardierung verschont.

Die Kartelle der Großindustrie

Die Anleihen aus dem Dawes-Plan schufen die Kartelle IG-Farben, Allgemeine Elektrizitäts Gesellschaft (AEG), Deutsche Amerikanische Petroleum AG und Vereinigten Stahlwerke. Die IG Farben hatte beispielsweise rund 500 ausländische Unternehmensbeteiligungen. Es gab amerikanische Direktoren und eine hohe finanzielle Beteiligung von Amerikanern. Die Kartelle holten technische Innovationen aus Amerika, bildeten das Fundament der deutschen Rüstungsproduktionen und verhalfen Hitler an die Macht.

Die Zeitungen in Amerika waren keinesfalls naiv, sondern warnten sogar vor der Gefahr eines neuen Krieges.

Opel wurde 1936 Steuerfreiheit gewährt, damit der US-Konzern General Motors die Produktionskapazitäten ausbauen konnte. GM investierte in der Folgezeit mehr in die Produktion in Deutschland.

Die Konzerne Alcoa (Aluminium Company of America), DuPont und Dow Chemical lieferten den Deutschen wichtige Technologien. Dahinter stand auch die Finanzmacht der Wall Street in Form von J. P. Morgan, der Rockefeller Chase Bank und der Warburg Manhattan Bank.

Flick & Thyssen

Friedrich Flick hatte sich zunächst mit seinen Parteispenden breit aufgestellt, setzte dann aber auf die Nationalsozialisten. Er profitierte enorm von Zwangsarbeitern und Enteignungen, und konnte nach dem verlorenen Krieg zu einem der reichsten Männer Westdeutschlands werden. Steuerfahnder entdeckten, dass der Flick-Konzern an Politiker aller Parteien im Bundestag Geld gegeben hatte und lösten die sogenannten Flick-Affäre aus.

Fritz Thyssen will zu naiv gewesen sein und erst später begriffen haben, auf was er sich eingelassen hatte. Er versuchte zu flüchten, wurde verhaftet und galt nach dem Krieg als „uninteressant“ für die Alliierten. Sein eigenes Buch „Ich habe Hitler bezahlt“ ließ er zurückziehen und es gab keine deutsche Ausgabe.

Er machte mit Amerikanern aus der Gruppe Skull & Bones Geschäfte und hatte in London studiert. Zusätzlich beschaffte er noch Gelder anderer deutscher Industrieller für die Nazis.

John J. McCloy

Dieser amerikanische Jurist, Banker, Lobbyist, Politiker und Präsidentenberater war eine äußerst fleißige Biene. Er studierte zunächst in Harvard und segelte in seiner Freizeit mit der Rockefeller-Familie. Die Anwaltskanzlei Cravath, Henderson & de Gerssdorff, in der er danach arbeitete, verwaltete 1925 einen Kredit mit der JP Morgan Bank an die deutsche Regierung. Durch seine vielen Reisen und seine Kontakte zum Establishment eignete er sich die Kompetenzen eines Spions an und er vertrat auch gerichtlich die Rockefellers, Paul Warburg und die JP Morgan Bank.

Dem faschistischen Italien vermittelte er Kredite, genauso wie dem immer brauner werdenden Deutschland. Die Vertretungen der I.G.-Farben in Nordamerika waren Kunden von Cravath Henderson & de Gerssdorff und McCloy war der wichtige Verbindungsmann nach Europa. Im Zweiten Weltkrieg war er bereits ein führender Experte für Spionage und militärische Angelegenheiten und wechselte in die Position eines Unterstaatssekretärs im US-Kriegsministerium unter Minister Henry L. Stimson, der Mitglied von Skull and Bones war.

McCloy war auch mitverantwortlich für das Einsperren von 120.000 amerikanischen Staatsbürgern mit japanischen Vorfahren nach dem Angriff auf Pearl Harbor. Diese Menschen galten als Sicherheitsrisiko und wurden entgegen aller Grundrechte interniert.

Nach dem Krieg diente er Präsident der Weltbank und als amerikanischer Hochkommissar in Deutschland. Interessanterweise wurden unter seiner Führung gerade diejenigen Figuren des Dritten Reichs begnadigt, die am Aufbau des Dritten Reichs beteiligt waren. Friedrich Flick, Alfried Krupp, Fritz ter Meer (IG Farben) und andere bekamen Freifahrscheine und teils sogar das konfiszierte Vermögen ihrer Firmen zurück. Diese Figuren beteiligten sich kurz darauf am „Wirtschaftswunder“ der Bundesrepublik. Direktor des Marshallplans war ausgerechnet W. Averell Harriman, Mitglied von Skull and Bones.

Russland

Auch die russische Führung hatte eine konkrete Vorstellung davon, wie inkompetent und durchgeknallt Hitler und seine Vertrauten waren. Stalin verfolgte eine ähnliche Strategie wie die Briten: Zunächst die Machtposition Hitlers und seiner wichtigsten Vertrauten unterstützen, die innerdeutschen Gegner der NSDAP schwächen, die deutsche Rüstung fördern, Appeasement zeigen, Propaganda über offizielle deutsch-russische Partnerschaften verbreiten, kompromittierendes Material sammeln und dann zum geeigneten Zeitpunkt zur Erpressung nutzen. 1923 wäre sogar eine kommunistische Revolution in Deutschland unter Russlands Führung möglich gewesen, wurde aber abgelehnt von Frankreich und Großbritannien. Die Kommunisten in Deutschland wurden auf Befehl Stalins zurückgeblasen und die passende Ausrede wurde gleich noch mitgeliefert: Man lasse die Nationalsozialisten nur kurz an die Macht, schaue zu wie diese sich blamieren und selber zerfleischen und dann sei die Zeit reif für den linken Sozialismus. Seinen Vertrauten erzählte Stalin hingegen, die Nationalsozialisten sollen Europa in Brand stecken, sodass Russland sich schlussendlich fast ganz Europa unter den Nagel reißen kann.

Die russischen Geheimdienste unterwanderten nach dem Ersten Weltkrieg massiv die deutsche Gesellschaft und alle Organe des Militärs und der Verwaltung.

Im Nachhinein lieferte man eine absurde Ausrede für den Pakt mit Hitler: Man hätte damit Zeit erkauft und versucht, den Frieden zu sichern. So äußert sich auch heute Wladimir Putin, dass der Pakt geschlossen worden sei, um einen „direkten Zusammenstoß“ mit NS-Deutschland „nicht zuzulassen“.

http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/europa/putin-verteidigt-den-hitler-stalin-pakt-13587368.html

Die Kommunistische Partei Deutschlands erhielt 1931 den Befehl von Moskau, die terroristische Linie nicht weiter zu verfolgen. Es sprach sich der Plan herum, dass die NSDAP die bürgerliche Gesellschaft und die gemäßigte Sozialdemokratie zertrümmern sollte, bevor dann der Durchmarsch der Kommunisten gelänge. Dimitri Manuilski, Spitzenfunktionär der Kommunistischen Internationale, nannte Hitler den unzweifelhaftesten, wenn auch unbewussten Bundesgenossen der kommunistischen Weltrevolution. Der leitende KPD-Funktionär Erich Wollenberg diskutierte 1932 direkt mit Stalin in Moskau und musste sich dabei anhören, dass der Krieg unvermeidlich sei. Als Wollenberg erwiderte, dass eine kommunistische Revolution in Deutschland einen Krieg überflüssig machen würde, brach Stalin das Gespräch sofort ab (siehe Paul Chartess, Strategie und Technik der geheimen Kriegsführung).

Stalins Ratgeber Radek meinte im selben Jahr, dass die deutschen Arbeiter für zwei Jahre lang die Nazis an der Macht werden ertragen müssen. Und so kam es, dass die KPD 1931 und 1932 immer wieder eine Art Querfront bildete mit den Nazis. Wer sich bei den Roten Socken darüber beschwerte, wurde aussortiert. Der deutsche Offizier Karl Mayr, der Hitler zum Spitzel ausgebildet hatte, bekam 1932 von Röhm zu hören, dass die SA zu einem Drittel aus ehemaligen Mitgliedern des „Roten Frontkämpferbundes“ bestehen würde. Hitler habe nach den Angaben seines Kameraden Mend und anderen Quellen zufolge versucht, nach dem Ersten Weltkrieg bei den Kommunisten in München Karriere zu machen. Bis 1928 waren Nationalbolschewisten in der NSDAP willkommen. Der britische Botschafter in Berlin, Sir Horace Rumbold, fragte wenige Tage nach dem Wahlerfolg der NSDAP im Jahr 1930 den preußischen Staatssekretär Robert Weismann, woher die Nationalsozialisten ihr Geld für den Wahlkampf herbekämen, und bekam die Antwort, dass Russland eine wichtige Quelle sei. Das Berliner Tageblatt fragte am 13. September 1930 in dem Artikel „Beziehungen zu Moskau“, woher die nationalsozialistischen Gelder stammen und zitierte als Antwort einschlägige Dokumente und die Aussagen eines ehemaligen sowjetischen Botschafters aus Paris. Quittungen der Zahlungen an die Nationalsozialisten befänden sich in den Moskauer Archiven. Hitler reagierte auf den Artikel mit einer Gegendarstellung und distanzierte sich teilweise von Ernst Graf zu Reventlow, einem völkisch-antisemitischen Trommler, der die Querfront mit den Kommunisten beschworen hatte. Reventlows Veröffentlichung in der Roten Fahne war Teil einer vorübergehenden Kooperation von Völkischen und Kommunisten nach der sogenannten Schlageter-Rede Karl Radeks im Juni 1923. Im Zuge der Kooperation traten auch hochrangige kommunistische Funktionäre auf völkischen Veranstaltungen als Redner auf. Am 13. Januar 1926 betonte der Reichskommissar für Überwachung der öffentlichen Ordnung Hermann Emil Kuenzer in einem Bericht über die kommunistische Bewegung an das Reichsministerium des Innern, dass die „äußerste Rechte“ dem zur Gewalt bereiten, revolutionären Vorgehen der KPD „nicht unsympathisch“ gegenüberstehe, und bezog sich dabei auf einen Artikel Reventlows im Deutschen Tageblatt. In der Öffentlichkeit gaben sich die Nazis oft stramm antikommunistisch, die SA lieferte sich Kämpfe mit der KPD in den Straßen und nach der Machtübernahme Hitlers erfolgte bekanntermaßen die harsche Verfolgung von KPD-lern. Ein Preis, den Moskau offenbar bereit war, zu zahlen. Der Reichstagsbrand war der Vorwand für Verhaftungen von Mitgliedern der KPD, aber gleichzeitig blieben die vielen sowjetischen Spione innerhalb der Nationalsozialistischen Partei, der SA usw. unberührt. Es entstand ein blühender Handel und viel rüstungstechnische Kooperation zwischen Nazideutschland und den Sowjets nach 1933. Der Stalin-Biograph Antonow-Owssejenko berichtete von Spezialisten des sowjetischen NKWD, die 1933/34 Deutschlands Gestapo besuchten. Anscheinend berieten die Russen die Deutschen, wie man einen Überwachungsapparat hochzieht und den ganzen Staat auf den Führer zentriert. Der SD (Geheimdienst der SS) fabrizierte zum Dank falsche Beweise, mit denen Stalin seine Konkurrenten in Russland aus dem Weg räumen konnte. Die Sowjets verhandelten aber bereits im Sommer 1939 auch mit Frankreich und Großbritannien.  Der russische Pakt mit den Deutschen war ein Garant für Krieg und er musste lange vorbereitet worden sein. Canaris sabotierte heimlich diesen Unfug, wo er nur konnte und redete den Italienern aus, sich gegen Polen zu positionieren. Die deutsche Führung wusste, dass Russland umworben wurde von den Briten und Franzosen, aber anscheinend war sie über das Ausmaß im Dunkeln. Die USA versprachen 5000 Kampfflugzeuge gegen die Deutschen und lieferten Panzertechnik, Panzerplatten und ganze Fabriken. Der ehemalige russische General Biskupskij ließ seine Beziehungen nach Paris spielen und sammelte Spenden für die Nazis von Mitgliedern des antikommunistischen russischen Kommerz-, Industrie- und Handelsverband.

AlexBenesch
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