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Der reiche Til Schweiger hat es viel zu leicht, den Rest der Bevölkerung zu belehren

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Denis Makarenko / Shutterstock.com

Kommentar

Til Schweigers Vermögen wird auf 30 Millionen Euro geschätzt. Seine meist seichten Filme sind Hits und er kann die Kino-Kuh noch einige Jahre lang melken. Er könnte aber auch heute aufhören zu arbeiten und seinen Ruhestand im Luxus genießen. Er besitzt eine Finca auf Mallorca, eine 600 Quadratmeter große Villa in Hamburg und ein Anwesen in Malibu. Der Reichtum macht seine politischen Meinungen nicht automatisch unbedeutend oder falsch, hat aber zwangsläufig einen erheblichen Einfluss auf seine Meinung wie etwa zum Thema Zuwanderung. Denn er könnte jederzeit außerhalb von Deutschland leben, sich in den Flieger nach Mallorca oder Kalifornien setzen und dort Staatsangehörigkeit beantragen. Der deutsche Normalbürger kann das nicht.

Der Normalbürger müsste einen sicheren Job in dem wirtschaftliche schwachen Amerika finden und schauen, wie er das Geld für eine Krankenversicherung zusammenbekommt. Die meisten Deutschen sind auf Deutschland angewiesen, und auf die deutsche Rente, die bestenfalls noch ein vages Versprechen ist. Schweiger könnte mit der deutschen Rente die Pflege seiner Luxus-Autos bezahlen oder ganz darauf verzichten. Er kann es sich leisten, den Wunsch zu äußern dass Leute aus Albanien so wohlhabend werden wie der Durchschnittsdeutsche. Das Dumme ist, dass der Durchschnittssdeutsche dafür blechen muss mit seinem Durchschnittsgehalt und dass der Deutsche für alle Risiken haften muss, während Schweiger immer in seinen eigenen Sphären schweben kann. Denn was passiert, wenn der Durchschnittsdeutsche auf ein Niveau herunterfällt zwischen dem albanischen und dem bisherigen deutschen Standard?

Sollen wir uns dann trösten, weil irgendwelche Promis in ihrer Malibu-Villa irgendwelche nett klingenden Sprüche in ihr Twitter eingeben? Wer hat denn die Kinokarten gekauft und die Produkte für die Schweiger in Werbespots wirbt? Wer hat denn die Kohle hergegeben für Schweigers Reichtum? Ach ja, die Durchschnittsdeutschen mit ihren durchschnittlich 1,3 Kindern pro Paar. Die niedrige Quote führt zu einem Demografie-Kollaps und Schuld ist zu einem Großteil die reale Steuerbelastung von mindestens zwei Dritteln vom Brutto. Schweiger konnte sich mit einem ehemaligen Model vier Kinder leisten und wahrscheinlich Nannies und Haushälter und Gärtner obendrauf.

Belehr jemand anderen, Til! Selbst wenn du dein ganzes Geld hergeben würdest für die Asylanten, es wäre nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Mit 30 Millionen stopfst du kaum irgendein Loch in diesem System. Und ich spende von meinem mehrfach versteuerten Einkommen nicht auch noch was für Zuwanderer, nur weil du auf Twitter darum bittest.

Der Chefredakteur der Huffington Post übt sich derweil in unfreiwilliger Komik:

„Herr Schweiger, ich bewundere Sie!“

Sie lassen sich dabei auch nicht von dem braunen Mist aufhalten, der Ihnen entgegen-gekübelt wird.

Für mich spielen Sie gerade die beste Rolle Ihres Lebens.

Weil der Schauspieler Til Schweiger ein Vorzeige-Flüchtlingsheim und eine Stiftung für traumatisierte Kinder angekündigt hat? Seit wann gibt es eine solche grandiose Vorschusslobhudelei lange bevor überhaupt einem einzigen Menschen tatsächlich geholfen wurde? An Schweiger kleben zwar keine echten Skandale, aber eben auch keine Philanthropie-Glanzleistungen.

Warten wir’s ab. Wenn später tatsächlich etwas dabei für Notleidende herausspringt und die Projekte nicht nur Investment und Steuerspar-Vehikel sind, dann kann man den Herrn durchaus loben.

Die Süddeutsche Zeitung erklärt währenddessen, dass Schweiger wohl doch nicht so bald mit „Baumaterial und Gulaschkanone“ in den Harz fahren wird.

„Unter Dach und Fach“ ist lediglich eine Vereinbarung zwischen dem Schauspieler und dem Eigentümer der Kaserne, dem auf die Umwidmung von Militärliegenschaften spezialisierten Unternehmen „Princess of Finkenwerder“, das die Kaserne Ende 2014 aus einer Konkursmasse erworben hat.

Das Land will die Gebäude nach einer Renovierung von der Firma mieten. Dafür gebe es aber noch keinen Vertrag und keinen Betreiber, so das Ministerium. Wird das wirklich eine „Vorzeigeeinrichtung“, wenn die Renovierung bereits einen zweistelligen Millionenbetrag kostet und noch kein Betreiber da ist, der wohl auch genau hinschaut, wieviel er zahlt?

Wie wird man umgehen mit den üblichen Problemen, die in Flüchtlingsheimen auftreten wie etwa Gewalt unter den Bewohnern? Wie wird die PR-Maschinerie mit sowas umgehen? Und selbst wenn die wenigen Flüchtlinge, die dorthin gelangen, mehr Komfort genießen, ändert das immer noch nichts an den Realitäten leerer Staatskassen, hoher Verschuldung und geringer Akzeptanz in der Bevölkerung. Da nützt es auch nichts, wenn in der Huffington Post eine Zweiteilung der Gesellschaft herbeifantasiert wird, mit einem kleinen Häuflein Nazis auf der einen und der asylfreundlichen Mehrheit auf der anderen.

AlexBenesch
AlexBenesch
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