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Häufig gestellte Fragen zu "Das Böse entschlüsselt" von Alexander Benesch

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Heißt es in dem Buch, dass Wissenschafter unsere Probleme lösen werden?

Wenn man ein Ziel erreichen möchte, kommt man um die Wissenschaft nicht herum. Wenn ich von Nürnberg nach Lissabon gelangen möchte, dann nutze ich für diese Reise wissenschaftliche Errungenschaften wie das Flugzeug oder das Automobil oder den Zug, auch wenn damit ein gewisses Risiko verbunden ist. Ich käme nicht auf die Idee, einen fliegenden Teppich benutzen zu wollen, weil es nun mal keine echten fliegenden Teppiche gibt. Solche Teppiche tauchen zwar in vielen populären alten Märchen auf, aber ich weiß dass die Vorstellung wissenschaftlich unhaltbar ist. Ich käme erst recht nicht auf die Idee, durch stundenlanges Meditieren, extremes Fasten oder Rauschdrogen zu versuchen, meine physische Hülle hinter mir zu lassen und mit meinem „Astralkörper“ nach Lissabon zu fliegen. Dagegen wäre eine Kamelkarawane wenigstens noch realistisch, wenngleich auch sehr langsam. Ich erwarte keine Perfektion vom Flugverkehr oder dem Straßenverkehr, trotzdem haben sich diese Fortbewegungsmethoden zur Genüge erwiesen und bewährt.

Wann immer Ideologien oder Glaubensgemeinschaften die Logik ignorieren oder hinten anstellen, kommt lebensgefährlicher Unsinn dabei heraus.

Wissenschaftler sind Menschen und nicht perfekt, oder automatisch moralisch. Die wissenschaftliche Methode ist hingegen so nahe an der Perfektion wie es nur möglich ist, aber sie ist an sich auch noch nicht moralisch. Experten auf ihren jeweiligen Gebieten haben Erstaunliches geleistet, um das Böse zu verstehen. Dabei entstand Wissen, dass jeder Mensch in seinem täglichen Leben benutzen kann und welches irgendwann hoffentlich so selbstverständlich sein wird wie die Fähigkeit zu lesen, oder ein Automobil zu bedienen. In meinem Buch betone ich, dass man sich auf gar keinen Fall zurücklehnen und blind auf irgendwelche Wissenschaftler oder Maschinen vertrauen darf. Die besten Werkzeuge, um das Böse einzudämmen, sind immer noch der eigene Verstand, das nötige Grundwissen, der Wille und Hartnäckigkeit. Es gibt darüberhinaus überhaupt keinen Grund, den Rechtsstaat oder die Republik aufzugeben für ein technokratisches Regierungssystem.

Wird befürwortet, dass Menschen mit psychischen Störungen stigmatisiert und diskriminiert werden?

Ein Grundwissen über die wirklich gefährlichen psychischen und physischen Störungen ist kaum in der Bevölkerung verbreitet. Die Masse hat zwar mehr oder minder konkrete Vorstellungen über Aufmerksamkeits-Defizits-Hyperaktivitäts-Syndrome, Depressionen, Autismus und andere Krankheitsbilder, selten jedoch über Narzissmus oder Psychopathie. Für die meisten sind Psychopathen nur bluttriefende Serienkiller aus dem Fernsehen mit Leichenteilen im Kühlschrank und Narzissten sind selbstverliebte Menschen wie Hollywood-Stars.

Die Aufklärung ist leider auf dem Stand vom 19. Jahrhundert stehengeblieben und hat sich kaum weiterentwickelt. Bei den Vereinten Nationen heißt es in Artikel 1 der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“:

„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.“

Das Problem an dieser netten Sichtweise ist: Sie enthält einen gravierenden Fehler. Denn nicht alle Menschen haben ein funktionierendes Gewissen. Ein paar Prozent der Menschen leiden an einer gravierenden Persönlichkeitsstörung oder an einem physischen Defekt, der Mitgefühl, Impulskontrolle und andere für Moral essentielle Funktionen extrem beeinträchtigt. Echte Psychopathen haben leider kein Gewissen, sie begreifen nicht was „Würde“ ist und sie sollten nicht das Recht haben, staatliche Ämter zu bekleiden.

Bereits heute kann niemand in Deutschland in den Polizeidienst treten wenn bei demjenigen eine „zur Zeit laufende psychotherapeutische Behandlung“ stattfindet. Bei abgeschlossenen Therapiemaßnahmen „sind entsprechende fachärztliche Befundberichte vorzulegen“. Auch die Österreicher verlangen eine „charakterliche Eignung“ und ein sauberes Vorstrafenregister. Mehr als 90% der Strafverfolgungsbehörden in den USA benutzen psychologische Tests wie den „Minnesota Multiphasic Personality Inventory“ um ungeeignete Personen gar nicht erst anzustellen. Dazu kommen oft noch Tests mit Lügendetektoren und Drogentests.

Die Qualität dieser Psycho-Tests bestimmt den Erfolg der Maßnahme. Ein ehemaliger New Yorker Polizist wurde 2013 verurteilt, weil er ausführlich online fantasiert hatte, Frauen zu töten und zu essen. Später reduzierte ein höheres Gericht das Strafmaß auf ein Jahr Haft wegen einem „Vergehen“ sowie ein Jahr Bewährung und psychiatrische Behandlung. Glücklicherweise hatte er seine Pläne noch nicht umgesetzt. Man stelle sich vor, wie einfach er es gehabt hätte, mit Uniform und Dienstausweis Opfer zu täuschen und sie in zu überwältigen.

Hätte man einen besseren Persönlichkeitstest, einen PET-Scan und Gentest vor der Ausbildung durchgeführt, wäre vielleicht früh etwas aufgefallen. Gäbe es darüber hinaus neue, einfach zu nutzende und zuverlässige Maschinen, könnte man regelmäßige Tests durchführen und gefährliche Personen schnell identifizieren. Natürlich sind solche technischen Mittel heute noch keine unfehlbare, einfache Wunderlösung. Flugzeuge und Autos sind aber auch nicht perfekt, sind manipulierbar und verursachen wegen Konstruktionsmängeln und Wartungsmängeln Unfälle. Trotzdem benutzen wir sie so gut wir können und verbessern sie weiter.

Spinner, Fanatiker und Kriminelle werden nach wie vor erfolgreiche Politiker, wenn sie sich nicht ganz blöd dabei anstellen. Niemand prüft sie vor ihrem Amtsantritt wissenschaftlich auf Psychopathie und auf die narzisstische Persönlichkeitsstörung, sondern sie bekommen nach Ableistung ihres Amtseides einfach so die Kontrolle über Finanzen, Gesetze und die Streitkräfte.

Oft sind es Psychopathen, die angesichts solcher Überlegungen Zeter und Mordio schreien. Sie beschweren sich lauthals, dass ja Menschen stigmatisiert und am Ende doch bestimmt in Lager gesteckt würden. Dieses Gezeter ist typisch für die narzisstische Verlogenheit und Projektion. Es sind nämlich Narzissten und Psychopathen gewesen, die bisher maßgeblich ethnische Säuberungen und Genozide bestimmten. Es sind Narzissten und Psychopathen, die alle normalen Menschen stigmatisieren und als minderwertigen Müll betrachten.

Ist es ein Verschwörungsbuch?

Nein. Es ist kein Buch, dass von vorne bis hinten diverse kriminellen Taten darlegt, die schon tausende Male in anderen Büchern abgehandelt wurden. Stattdessen liegt der Fokus auf den Ursachen von systematischem, anhaltendem und extremem unmoralischem Verhalten bei Menschen, basierend auf dem neuesten Stand der Psychologie, Neurologie, Genetik, Sozialwissenschaft und Evolutionsbiologie. Wer also jemand anderen davon überzeugen will, dass das Böse auf der Welt System hat und mit Absicht und Planung geschieht, dann gelingt dies mit meinem Buch wahrscheinlich besser als mit dem tausendsten Verschwörungsbuch. Es gibt sogar ein eigenes Kapitel, das die Kernprobleme der Verschwörungsszene genau beschreibt.

Verschwörungstheoretiker konzentrieren sich thematisch auf böse Taten und Täter in der Welt und führen dabei die großen Übel auf systematische Planung bösartiger Individuen zurück. Gewöhnliche politische Denker versäumen es hingegen regelmäßig, die systematische und bewusste Natur des Bösen zu erkennen.

Die typischen Verschwörungstheoretiker betrachten sich geistig und oft auch anderweitig als Aussteiger aus der „normalen“ Gesellschaft, welche ja im Prinzip nur eine große etablierte Sekte ist. Dummerweise rennen die Aussteiger sehr schnell anderen Sekten in die Arme, wie etwa dem Kommunismus, New Age oder dem Faschismus. In den unterschiedlichen, populären Strömungen der Verschwörungstheoretiker werden u.a. Adolf Hitler, Mao Zedong, Kim Jong Un, Fidel Castro, Wladimir Putin, Aleister Crowley und diverse kriminelle Gangs verharmlost oder glorifiziert. Wie wollen solche Verschwörungstheoretiker die Welt verbessern und moralisch belehren?

Ist es eine Wiederholung von Lobaczewskis „Ponerologie“?

Der polnische Psychologe Andrzej Lobaczewski verfasste während der Sowjetzeit heimlich ein revolutionäres Buch, dass tatsächlich die Psychologie mit Elementen der Sozialwissenschaft und der Neurologie verband. Er nannte die neu geschaffene Wissenschaft über das Böse die “Ponerologie” und es ist eines der wichtigsten Werke die jemals geschrieben wurden. Lobaczewski leistete Revolutionäres – ihm fehlten jedoch das Budget und die Technologie, um die Ponerologie weiterzuentwickeln.

Heute haben wir zusätzlich noch die Genetik, die Neurokriminologie und Weiteres. Außerdem muss man die Rechtswissenschaft miteinbeziehen, die Evolutionsbiologie und man muss den Menschen Werkzeuge geben, um gefährliche Individuen rechtzeitig einschätzen zu können. Außerdem ist es notwendig, die alten ideologischen und religiösen Heilslehren zu entzaubern, ihr miserables Verständnis über das Böse sowie ihren Sektencharakter zu entlarven. „Das Böse entschlüsselt“ ist definitiv kein Abklatsch von ?obaczewski.

Wie lange hat das Schreiben gedauert?

Das reine Schreiben dauerte mehrere Monate. Es ist im Nachhinein unmöglich zu sagen, wieviel Zeit in die Recherche geflossen ist, da diese sich über Jahre erstreckt und in viele verschiedene Gebiete hineinreicht. Eat – sleep – write – repeat.

Wie lesbar ist es?

Es ist ein Buch für all diejenigen, die das Weltretten längst aufgegeben haben, für diejenigen die es gerade versuchen, und für diejenigen für die das Weltretten noch völlig neu ist. Selbst ohne irgendwelche Vorkenntnisse lässt es sich leicht lesen und verstehen.

Gibt es eine Fortsetzung?

Sehr wahrscheinlich. Das nächste Buch wird sich allerdings eher um die geopolitische Situation drehen, ohne dabei auf den ausgetretenen Pfaden zu wandeln. Es soll die tatasächlichen Machtverhältnisse und die vielfältigen Szenarien beschreiben, die von unterschiedlichen Machtgruppen umgesetzt werden können.

AlexBenesch
AlexBenesch
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