Alex Benesch
Venezuelas sozialistischer Präsident Hugo Chavez ordnete eine Abwertung der Landeswährung gegenüber dem US-Dollar um schwindelerregende 32% an. Dies ist somit die elfte Abwertung seit 1983; während Chavez‘ Amtszeit wurde der Bolivar insgesamt um 992% abgewertet.
Die Menschen schwärmten in die Läden um noch rechtzeitig Produkte zu den alten Preisen zu kaufen. Preissteigerungen zwischen 30 und 40 Prozent werden erwartet, immerhin stammt viel von den Produkten aus den USA.
Kritiker werfen dem Präsidenten erneut vor, auf diese Weise die Schuldenpolitik der Regierung zu finanzieren. Die Regierung konterte gegen die „Cretins“ mit der Aussage, es handle sich um eine gewöhnliche Anpassungsmaßnahme.
Ausländische Firmen verlieren an ihren Investments: Colgate-Palmolive Co kündigte einen Verlust von einmalig 120 Millionen Dollar für das erste Quartal 2013 an. In dem sozialistischen Land fehlen eigene Unternehmen und aus diesem Grund interessieren sich insbesondere amerikanische Firmen trotz der Risiken für diesen Markt.
Die Bevölkerung erwarten neben drastischen Preiserhöhungen auch die die Entwertung von Ersparnissen. Diejenigen die überhaupt Geld ansparen können, versuchen seit langem US-Dollars zu finden, was keine leichte Aufgabe ist. Leute sind sogar bereit, die dreifache Rate für US-Dollars auf dem Schwarzmarkt zu bezahlen.
Venezuela hat mit 20% die höchste Inflationsrate Südamerikas, die Ölförderung hat noch immer einen Anteil von 92 – 94 % an den Exporterlösen. Eine richtige eigene Industrie hat sich unter Chavez ebensowenig gebildet wie eine eigene effektive Landwirtschaft.
Selbst für gewöhnliche Güter wie Reis, Mehl, Medizin und Toilettenpapieer gibt es lange Wartelisten. Für 7% des Bruttosozialprodukts wird Treibstoff für die Bevölkerung künstlich billig und verfügbar gehalten.