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Polnischer Botschafter: Werden dem Konflikt beitreten müssen, wenn Kiew scheitert

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Kommentar

Polen hatte es nicht einfach. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Land verraten und verkauft von den Amerikanern und musste sich sowjetisieren lassen. Nach dem Kalten Krieg gab es den NATO-Beitritt unter der Auflage, keine signifikanten Streitkräfte formen zu dürfen. Während Russland bereits den Angriff übte, drehten Funktionäre wie Radoslaw Sikorski schier durch. 2010 starb die polnische Führung bei einem Flugzeug-Desaster, das die Russen anscheinend ausgelöst hatten. Die NATO-Länder spielten die Sache herunter. Polen blieb militärisch schwach. Und dann geschah der Überfall Russlands auf die Ukraine. In kurzer Zeit bereitete Polen vor, die größte Streitmacht Europas zu werden mit tausenden neuen Panzern und vielen weiteren Gerätschaften.

Die Russenpropaganda reagierte natürlich vorhersehbar, sah sich in der Opferrolle und warf den Polen vor, Mütterchen Russland angreifen zu wollen, was eine absurde Vorstellung ist. Das Beste, worauf die Polen hoffen können, ist die Landesverteidigung.

Polen hätte „keine andere Wahl“, als in den Konflikt in der Ukraine „einzutreten“, wenn das vom Krieg zerrissene Land sich nicht selbst verteidigt, warnte nun der Botschafter von Warschau in Frankreich. Jan Emeryk Rościszewski sagte, Polen müsse in den Krieg eintreten, wenn die Ukraine sich nicht gegen Russland verteidige, weil die Grundlagen seiner „Zivilisation und Kultur“ bedroht würden.

Diese Statements sind nichts weiter, als das Übliche; denn falls die Ukraine verliert und größtenteils von Russland absorbiert wird, ist Polen als nächstes in Gefahr. Man hätte es genauer formulieren müssen. Die deutsche Außenministerin Baerbock blamierte sich kürzlich mit der Aussage, „wir“ befänden uns in einem Krieg gegen die Ukraine.

Rościszewski machte die Behauptungen in einem Interview mit dem französischen Fernsehsender LCI geltend. Er sagte:

Nicht die NATO, Polen oder die Slowakei üben immer mehr Druck aus, sondern Russland, das in die Ukraine einmarschiert ist. Russland, das seine Territorien erobert. Russland, das sein Volk tötet. Und Russland, das ukrainische Kinder entführt. Deshalb wird die Ukraine heute entweder ihre Unabhängigkeit verteidigen, oder wir müssen in diesen Konflikt eintreten. „Weil unsere wichtigsten Werte, die die Grundlage unserer Zivilisation und unserer Kultur waren, bedroht sein werden. Daher haben wir keine andere Wahl, als in den Konflikt einzutreten.

Es ist unwahrscheinlich, dass Polen in dem jetzigen Stand der Dinge als NATO-Mitglied auf ukrainisches Territorium vorrücken würde und direkt gegen russische Truppen kämpft. Auf absehbare Zeit ist es stattdessen nageliegend, Munition für die Ukraine zu liefern, Training zu bieten und ansonsten Polen zu Festung auszubauen.

Die polnische Botschaft in Frankreich kritisierte einige Medien als „sensationalistisch“, weil sie behaupteten, Herr Rościszewski habe Polens direkte Beteiligung an dem Konflikt angekündigt.

Die Botschaft veröffentlichte eine Erklärung, in der es hieß:

„Ein aufmerksames Anhören des gesamten Gesprächs macht deutlich, dass es keine Ankündigung einer direkten Beteiligung Polens an dem Konflikt gab, sondern nur eine Warnung vor den Folgen, die eine Niederlage der Ukraine haben könnte: die Möglichkeit eines russischen Angriffs oder die Beteiligung von Zentralstaaten Europäische Länder – Baltikum und Polen.“

Polen schlug letzte Woche vor, die Ukraine innerhalb von „vier bis sechs“ Wochen mit MiG-29-Kampfflugzeugen zu beliefern. Es hat bereits 14 in Deutschland hergestellte Leopard-2-Panzer geschickt und angeboten, die Kampfflugzeuge nur wenige Wochen nach der russischen Invasion in der Ukraine im Februar 2022 zu schicken.

AlexBenesch
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