Terrorismus

Wunschdenken statt Realitätswahrnehmung: Die Medien über das Trump-Attentat

Kommentar

Die Realität ist fast nie so, wie man sie gerne hätte. Wenn aber Medien und der kollektive Pöbel zusammenkommen in einer Fantasievorstellung, dann krallen sie sich daran fest.

Linke Kreise waren geschockt, als Donald Trump beinahe von einem 20-jährigen Nerd erschossen wurde. Nicht, weil sie sich um Donalds Leben scheren, sondern weil es ein Problem im Wahlkampf für die Democrats ist.

Man WILL einfach nicht, dass es so vorgefallen ist. Flugs hieß es, die Sache sei nur eine Inszenierung. Wenn dem so wäre, dann hätte man ja Vorteile dadurch. Also wählt man genau diese Interpretation. Die Linken regten sich auf, als Alex Jones schamlos und sinnwidrig die Schießerei von Sandy Hook als Inszenierung mit Schauspielern beschrieb, machen nun aber genau das Gleiche.

Rechte Medien labern aktuell, „die“ hätten Trump umbringen wollen, aber verfehlt. Wer sind „die“? Die Democrats? Die sollen also so blöd sein, einen 20-jährigen Nerd einzusetzen, woraufhin dann die Republican Party Nikki Haley hätte antreten lassen gegen Biden und mit mehr als 10 Prozent Vorsprung gewonnen hätte? Wow, toller Plan.

Die Verschwörungs-Influencer WOLLEN, dass man auch dieses Event eintüten kann als das Werk der Windmühlen von Zion, die es gar nicht gibt. Wäre ja praktisch, wenn man jeden Fall nach 10 Sekunden lösen könnte. Einfach nur „it#s da Jooz!“ brüllen und fertig.

Donald Trump ist nur ein Casino-Mann und Immobilienhändler. Die eigentliche Agenda kommt von der Heritage Foundation und heißt „Project 2025“. Donald ist also komplett austauschbar. Für manche Strategen wäre er tot wertvoller als lebendig. Aber diese Realität wurde von rechten Kreisen völlig verdrängt. Sie wollten nicht realisieren, wie er wirklich ist. Sondern sie wollten, dass er „vierdimensionales Schach“ spielen kann und mit dem Geheimteam der Anti-Illuminaten den „Deep State“ verhaftet. Und was gewollt wird, wird geglaubt.

Als ein überzeugter Kommunist, der Zeit in der UdSSR verbracht hatte, JFK erschoss, wollten die Linken nicht, dass es so ist. Dass ein Marxist-Leninist eine marxistisch-leninistische Terror-Strategie eingesetzt hatte. Also erklärte man JFK zum linken Märtyrer, der von der CIA und dem militärisch-industriellen Komplex abgemurkst worden sei. Die Truther wollten glauben, dass er einer der ihren gewesen sei; dass er in einer Rede den Illuminati den Krieg erklärt hätte.

Leute WOLLTEN 2020, dass die Wahlen gestohlen worden wären mit Millionen Fake-Stimmen per Computer. Also wählten sie genau diese Überzeugung aus. Wenn FOX News es vorsichtig mit Zweifeln versuchte, wurden sie gnadenlos abgestraft und so erzählten sie, was der Pöbel hören wollte und wurden episch verklagt.

Leute wollten, dass SARS-Cov-2 ganz harmlos ist. Die Welt ist eigentlich nie so, wie man sie will, aber in den Medien und kollektiv auf Social Media klappt das wunderbar: Es ist IMMER ALLES so, wie man es will.

Leute WOLLTEN, dass Trump heimlich mit Putin konspiriert, um die Welt zu retten vor den Wokies. Also glaubten sie exakt das, obwohl die Außenpolitik der Republicans während der Trump-Admin sehr harsch war. Die fanatischsten MAGA-Kultisten verstehen die Partei nicht.

Der böse Treppenwitz ist, dass der junge Attentäter über Jahre hinweg ein konservativer Republikaner war und laut FBI eine saubere Internet-Historie hatte. Keine Incel-Hass-Foren anscheinend, keine Spuren anderer extremistischer Gruppen, kein Manifest. Er ist ein nerdiges, bizarres Fragezeichen. Und den Fall bekommen wir nicht innerhalb von Tagen gelöst.

Ähnliche Beiträge

Thomas Crooks: Der suizidale Incel, der nicht gut schießen konnte

2ndAdmin

Das sagt die Forschung zu Attentätern wie Thomas Crooks

2ndAdmin

JFK wurde von überzeugtem Kommunisten erschossen, der fast noch General Walker erwischt hätte

2ndAdmin