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Die uralten Netzwerke hinter Angela Merkels Karriere

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Die CDU hatte nach rund einem halben Jahrhundert beileibe genügend verlässliche Politiker abrufbar, die man ins Rennen hätte schicken können für den Posten des nächsten Bundeskanzlers. Innerhalb der Partei gab es adlige Netzwerke, katholische Seilschaften und Ritterorden und darüber hinaus noch weitere Bündnisse wie den sogenannten „Andenpakt“, der sich in Hessen unter Volker Bouffier 1978 konspirativ bei einer Autobahn-Raststätte geformt hatte und sich verschworen hatte die CDU pro-westlich und erzkonservativ zu bewahren. Bouffier hatte studiert an der Traditions-Uni Gießen, die auf den Landgrafen von Hessen-Darmstadt zurückgeht, und wurde wurde 2010 Ministerpräsident von Hessen. Der Andenpakt, so vermuten manche, konnte 2002 noch die Kanzlerkandidatur von Angela Merkel verhindern.

Merkel kam aus dem Osten und war innerhalb der CDU ein absoluter Fremdkörper, der nirgends wirklich dazugehörte. Das einzige, was sie anzubieten hatte, war ihre Tätigkeit für den letzten Ministerpräsidenten der DDR, Lothar de Maizière. Dessen Karriere endete als die Vorwürfe aufkamen, er habe der Stasi als inoffizieller Mitarbeiter mit dem Decknamen Czerni gedient.

In Merkels unmittelbarem politischen Umfeld gab es eine Reihe an Stasi-Enttarnungen und es war nicht schwer gewesen, zu rekonstruieren, dass ihr Vater Horst Kasner mit Stasi-Leuten und sogar KGB-Zuarbeitern daran gearbeitet hatte, die evangelische Kirche der DDR unter Kontrolle des Staates zu bringen. An und für sich hätte man also im Zuge der Wiedervereinigung in der CDU solche Verbindungen einfach als Ausschlusskriterium betrachten können. Unabhängig davon dass Angela  und Horst sich anscheinend nie hatten rekrutieren lassen von der Stasi.

Aber so simpel war die Angelegenheit nicht. Es wäre höchst unprofessionell, nicht die Möglichkeit zu untersuchen, dass Angela und ihr Vater beteiligt gewesen waren an alten Netzwerken, die den DDR-Apparat infiltrierten. Falls dieses Szenario zutrifft, wäre sie aus Sicht der Amerikaner sogar deutlich besser qualifiziert gewesen als künftige Bundeskanzlerin als Leute der gewöhnlichen CDU-Seilschaften, die ihr ganzes Leben lang privilegiert lebten und in relativer Sicherheit arbeiteten.

Wie bereits geschildert existierten in Ostdeutschland, als die Sowjets ihre Besatzung vornahmen, seit Jahrhunderten uralte Netzwerke des Adels, der (evangelischen) Kirche und der Wissenschaft mit Verbindungen zu Britannien.

Die Familie De Maizière geht hunderte Jahre zurück, hatte immer adelige Verbindungen und diente unter verschiedenartigen deutschen Regierungen. Ernst de Maizière (1841-1898) heiratete Leontine von Wulffen, eine Tochter von Carl von Wulffen. Aus dieser Linie kamen preußische Generalmajoren hervor und ein SS-Brigadeführer.

Diverse deutsche Staaten kamen und gingen; von Preußen über das Deutsche Reich, hin zum Dritten Reich, der Bundesrepublik und der DDR. Aber besondere familiäre, vor allem adelige Strukturen, betrachten sich selbst als wichtiger und als konstanter.  

Clemens de Maizière (1906 – 1980) war Mitglied der Saund der NSDAP, wurde später Mitglied der CDU der DDR in Thüringen und tat zumindest so, als sei er ein Spion für die Stasi. Als Anwalt verriet er die Informationen seiner Mandanten und er reiste immer wieder in den Westen zu Verwandten und Bekannten, wie etwa den Bundeswehr-General Ulrich de Maizière, angeblich um diese für den Sozialismus zu gewinnen. Der Sohn von Clemens wurde später DDR-Ministerpräsidenten Lothar de Maizière. Es wurde viel geschrieben über die Stasi-Tätigkeit von Clemens unter Decknamen wie „Anwalt“ oder „Pfühl“, aber niemand machte sich die Mühe, abzuklären, ob es sich bei ihm um einen Doppelagenten handelte, der primär für alte Netzwerke agierte. Solange er sich fernhielt von den gewöhnlichen West-Geheimdiensten, die ja immer wieder bis in höchste Ebenen vom Ostblock infiltriert wurden, war er sicher.

Clemens de Maizière war interessanterweise auch für die Evangelische Kirche tätig und bekam für seine Bemühungen, die Kontrolle der SED auszuweiten, die Verdienstmedaille der Nationalen Volksarmee (NVA). Eine ähnliche Aufgabe hatte Horst Kasner, der Vater von Angela Kasner/Merkel. Die Wahrscheinlichkeit ist recht hoch, dass alte Netzwerke den DDR-Apparat tief infiltrierten. Clemens schien der Stasi nichts wirklich Bedeutendes zu liefern über Ulrich, der an dem Aufbau der Budneswehr beteiligt war und mit Kanzler Adenauer Geheimgespräche führte mit US-Präsident Eisenhower. Clemens stellte „dem MfS interne Informationen über den Generalinspekteur zur Verfügung“, heißt es anerkennend in einer Beurteilung vom 7. Januar 1969.

https://www.focus.de/politik/deutschland/der-bruederliche-agent-spionage_id_1865630.html

Ulrich arbeitete nach der britischen Kriegsgefangenschaft zunächst als Musikalienhändler in Hannover, aber es brauchte nur einen Brief des Generals  Johann Adolf Graf von Kielmansegg, um ihn zu re-aktivieren. Letzterer war Mitverschwörer des Staatsstreichs vom 20. Juli 1944 und seine Familie war über Jahrhunderte ausgerechnet verbunden mit dem Adel von Schleswig-Holsetein-Gottorf und Hannover. Drei Kielmanseggs waren sogar die Söhne einer unehelichen Tochter des Kurfürsten Ernst August von Hannover (1629–1698). Sie wurden in den Reichsgrafenstand gehoben und bekamen auch die kurfürstlich braunschweigisch-lüneburgische Anerkennung des Grafenstandes durch ihren „inoffiziellen“ Onkel Georg I. der ab 1714 als König George von Großbritannien diente.

Johann Adolf Graf von Kielmansegg gilt als Vater der Bundeswehr und brachte es  1967 sogar zum NATO-Oberbefehlshaber (CINCENT, Commander in Chief Allied Forces Central Europe) der Alliierten Streitkräfte Europa Mitte

https://www.welt.de/politik/deutschland/article12712012/Die-Familie-de-Maiziere-eine-deutsche-Dynastie.html

Ulrich de Maizière machte eine große Karriere in der Wehrmacht, war beteiligt am Überfall auf Polen und diente u.a. unter dem Generalfeldmarschall Wilhelm Ritter von Leeb, der konservativer Katholik war und nach den Kriegserklärungen Frankreichs und Englands in sein Tagebuch schrieb:

„Hitler ist ein verblendeter Narr, ein Verbrecher!“

Immer wieder kam es zu Zerwürfnissen mit dem Führer und diversen Abberufungen.

Ulrich de Maizière wurde Generalinspekteur der Bundeswehr. 1965 benannte die deutsche Bundeswehr die Ritter-von-Leeb-Kaserne in Landsberg am Lech nach dem General.

Dass 1990 der Ministerpräsident Lothar de Maizière ausgrechnet Angela Merkel zur stellvertretenden Regierungssprecherin machte, lässt sich nicht einfach mit dem Stasi-Argument erklären. Er wäre ohne das Vertrauen des SED-Apparats sicherlich nicht so weit aufgestigen. Angela und ihr Vater waren von Stasi-Agenten umgeben gewesen. Aber niemand untersuchte jemals, inwiefern die DDR potenziell von älteren Netzwerken infiltriert worden war. Eine Agenten-Tätigkeit von Angela und ihrem Vater wäre die logische Erklärung für ihren späteren Aufstieg in der CDU. Alle anderen Erklärungen sind gelinde gesagt Unfug. Dass sie im Prinzip aus Zufall Kanzlerin wurde, überzeugt nicht. Dafür hatte die CDU einfach viel zu viele andere Politiker zur Verfügung, die die üblichen Kaderschmieden durchlaufen hatten. Es überzeugt erst recht nicht, dass die letzten Überreste der Stasi, weiterhin im Auftrag Moskaus, irgendwie das Kunststück hinbekommen hätten, Angela Merkel ins Kanzleramt zu bringen.

Ihre Qualifikation in der CDU war, „ehemalige Mitarbeiterin von Lothar de Maizière“ gewesen zu sein und sie kam in Kontakt mit Helmut Kohl, der einer ihrer wichtigsten Förderer wurde. Ein weiterer Förderer war Günther Krause, der ihr den Wahlkreis verschaffte, mit dem sie in den Bundestag gelangte. Krause hatte für Lothar de Maizière gearbeitet und bekam unter Helmut Kohl dann einen Bundesminister-Posten. Kohl gab Merkel das unauffällige Bundesministerium für Frauen und Jugend und ihre „Büroleiterin“ wurde eine gewisse Beate Baumann die bis 2021 die engste Beraterin blieb. Studiert hatte Baumann ausgerechnet an der britischen Universität Cambridge und sie galt immer als völlig verschwiegen und öffentlichkeitsscheu. Ihr Plan sei gewesen, mit dem Anglistik-Studium Gymnasiallehrerin zu werden. Aber Cambridge ist eben keine gewöhnliche Universität, sondern eine alteingesessene Institution des britischen Reichs.

An Merkel vermittelt hatte sie das CDU-Urgestein Christian Wulff. Er kannte sie aus seiner Heimatstadt Osnabrück, heißt es nur. Soll das alles gewesen sein? Ihm fiel einfach eine angehende Gymnasial-Lehrerin ein als neue Büro-Managerin für ein Bundesministerium? Wulff hatte ein Referendariat am Obrlandesgericht Oldenburg, ehemals die Hauptstadt der Grafschaft bzw. des Großherzogtums Oldenburg. Der Oldenburger Hochadel gehörte zu den Linien Schleswig-Holstein-Sonderburg und Schlesig Holstein-Gottorp. Aus diesen entstammten die russischen Zaren und auch der aktuelle britische König Charles.  

Beate Baumann ist die Architektin der Kanzlerschaft Merkels: Sie empfahl und managte 1999 die Abnabelung der damaligen Generalsekretärin von Kohl über einen Text in der FAZ, sie drängte Merkel in ihren verwundbarsten Stunden nach der Bundestagswahl, sich sofort als Fraktionsvorsitzende bestätigen zu lassen, weil sonst nichts mehr zu garantieren gewesen wäre.

https://www.sueddeutsche.de/politik/merkels-beraterin-die-frau-an-ihrer-seite-1.883448-2

Der Schweizer Tagesanzeiger berichtete:

Merkels innerster Kreis ist der verschwiegenste Zirkel, den man sich vorstellen kann. Wer sich nicht an das Schweigegelübde hält, scheidet aus. Fragt man ein Mitglied des Kreises unter dem Schutz vollständiger Anonymität nach Beate Baumann, zuckt das Gegenüber zusammen.

https://www.tagesanzeiger.ch/merkels-einflussreichste-beraterin-241345543606

Helmut Kohl hatte mit Juliane Weber eine ähnlich wichtige Person dauernd um sich herumBei Gerhard Schröder war es Sigrid Krampitz.

Ausser ihrem Mann Joachim Sauer, sagen Freunde, vertraue Merkel nur Baumann blind.

Trotzdem siezen sich Merkel und Baumann nur und es gibt keine Kontakte in den Freizeitbereich.

Wer brachte Christian Wulff dazu, Baumann an Merkel zu vermitteln? Wullfs Kanzlei arbeitete für die Corestate Capital Holding S.A. im adligen Luxemburg. Die Corestate kaufte fast alle Anteile der gewaltigen Hannover Leasing von der Landesbank Hessen-Thüringen und vom Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen.

Wulff machte Karriere in der CDU und zählt zu dem bereist erwähnten „Andenpakt“, ein Zusammenschluss, der als besonders konservativ und westorientiert gilt. Zudem war er im Vorstand der Konrad Adeneauer-Stiftung. Eine weitere engste Vertraute von Merkel ist Eva Christiansen, die vermittet worden war von der CDU-Größe Peter Hintze, der unter Helmut Kohl Generalsekretär der CDU gewesen war.

Helmut Kohl konnte also zunächst sein Partei-Umfeld beschwichtigen, dass Merkel im Januar 1991 nur das unwichtige Bundesministerium für Frauen und Jugend erhielt und mindestens zwei Aufpasser zur Seite gestellt bekam. Nach wenigen Monaten aber wurde sie unter Kohls Förderung zur einzigen stellvertretenden Bundesvorsitzenden ihrer Partei gewählt; ab 1992 war sie eine von vier Stellvertretern Kohls. Viele waren völlig verblüfft und nannten sie „Kohls Mädchen“.

AlexBenesch
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