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Ganz Westeuropa ist sehr schlecht verteidigt und abhängig von den USA

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Kommentar

Es ist absolut grotesk: Die europäischen Staaten hätten vor 20 Jahren bereits ihre Verteidigungsausgaben erhöhen können, ohne nennenswerte Einbußen. Ohne Klimawandel-Energiewende-Unsinn, und mit dem Fracking deutschen Gases, wäre beileibe genügend Geld vorhanden gewesen. Stattdessen haben wir es mit einer schwach militarisierten Zone zu tun, die von der russischen Grenze bis hin zur Atlantikküste Portugals reicht.

Aus der russischen Perspektive betrachtet, ist Angriff die beste Verteidigung. Falls europäische Länder Russland angreifen würden, wäre die russische Verteidigungslinie eben abertausende Kilometer lang und es gibt keine bedeutenden natürlichen Grenzen, die Russland schützen, wie etwa ein Ozean oder ein Gebirge. Würde Russland hingegen Europa überrennen, dann hätte man den Ozean als natürliche Grenze gegen die Briten und die Amerikaner.

Im Kalten Krieg ab es diverse sowjetische Übungen und Angriffspläne, die auf der Vorstellung basierten, Westeuropa möglichst schnell zu überrennen, auch mit Hilfe von ein paar wenigen Atomwaffen. Denkbar sind auch Raketen mit biologischen Sprengköpfen voller Erreger, die maßgeschneidert sind, um die Gegner für drei Wochen außer Gefecht zu setzen.

Der polnische Verteidigungsminister Radoslaw Sikorski, der immer wieder der NATO-Führung misstraute, Polen effektiv zu schützen, veröffentlichte tausende Dokumente dazu, wie u.a. den sowjetischen Plan, innerhalb von sieben Tagen zum Rhein vorzustoßen.

Wien sollte von zwei 500-Kilotonnen-Bomben getroffen werden, während Vicenza, Verona, Padua und mehrere Stützpunkte in Italien von einzelnen 500-Kilotonnen-Bomben getroffen werden sollten. Ungarn sollte Wien erobern. Stuttgart, München und Nürnberg in Westdeutschland sollten durch Atomwaffen zerstört und dann von den Tschechoslowaken und Ungarn erobert werden.

1997 einigten sich Washington und Moskau darauf, dass Staaten in Osteuropa sich ihr Verteidigungsbündnis frei aussuchen können, unter der Bedingung, dass dort keine signifikanten Streitkräfte aufgebaut werden. Anscheinend erstreckte sich diese Abmachung auch auf die wiedervereinigte Bundesrepublik. Heutzutage fährt, schwimmt, oder fliegt kaum etwas in nennenswertem Umfang bei den Streitkräften und es fehlt überall an Munition.

Das als „Zeitenwende“ beschriebene „Sondervermögen“ von 100 Milliarden € für die Bundeswehr wurde derweil von dem ehemaligen Wehrbeauftragten der Bundesregierung Hans-Peter Bartels als Mogelpackung entlarvt. Dieser Betrag über ein paar Jahre hinweg entspricht ungefähr der Unterfinanzierung, die sich über längere Zeit angestaut hat.

Frankreichs Truppe

Mit rund 300.000 Militärangehörigen im aktiven Dienst, die von der siebtgrößten Volkswirtschaft der Welt unterstützt werden, verfügt Frankreich über eine beeindruckende Bandbreite an Fähigkeiten für eine mittelgroße Macht. Seine Leclerc-Panzer, Rafale-Düsenjäger und CAESAR-155-Millimeter-Haubitzen mit Eigenantrieb spielen in derselben Liga wie fortschrittliche amerikanische oder russische Ausrüstung. Frankreich verfügt über einen atomgetriebenen Flugzeugträger und vier atomgetriebene U-Boote, die mit Interkontinentalraketen mit Atomspitzen bewaffnet sind, sowie über Spionagesatelliten und Fähigkeiten zur Cyberkriegsführung.

Wirklich verteidigungsfähig ist Frankreich allerdings dennoch nicht. Es bräuchte unbedingt die amerikanische Hilfe.

Emmanuel Macron wurde gewarnt, dass die französische Armee angesichts der Mobilisierungskampagne Russlands und der Invasion der Ukraine „nicht bereit für einen Krieg“ sei. In einem Interview mit dem Sender Public Sénat sagte General Desportes, er glaube, dass Frankreich nicht länger in der Lage sei, einen konventionellen Krieg zu führen. Den Franzosen fehlt es stark an strategischer Luftbrücke. Weitere Lücken sind ein Mangel an Munition sowie eine fehlende Unterdrückung der feindlichen Luftverteidigung (SEAD). Letzteres wird auch durch begrenzte Munition verringert, da SEAD das Abfeuern einer großen Anzahl von luft- oder seegestützten SCALP-Marschflugkörpern erfordern kann. Schließlich kämpft auch die Luftwaffe mit der Einsatzbereitschaft. Das Problem betrifft alle französischen Militärflugzeuge.

AlexBenesch
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