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Putin soll erneut Invasion Kiews planen mit 200.000 frischen Soldaten. Plus Nordkoreaner?

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Kommentar

Russland baue eine neue 200.000 Mann starke Armee auf für einen zweiten Angriff auf Kiew, der in wenigen Wochen beginnen könnte, warnte nun der oberste ukrainische General. Erwartet er wirklich, dass eine dermaßen große Offensive konkret bevorsteht? Ist das, was die Geheimdienste (auch die amerikanischen) ergründet haben? Die Vorbereitungen einer Operation in dieser Größenordnung können, vor allem in der aktuellen Phase, nicht verborgen bleiben. Trotz aller Geheimhaltungsmaßnahmen kann man nicht unbemerkt 200.000 Soldaten trainieren, bewegen, ausrüsten und verlegen. Ist ein hochriskanter Angriff auf Kiew tatsächlich ein Risiko, das die russische Führung eingehen möchte?

Experten von der Brown University schätzten, dass die USA alleine für den Afghanistan-Krieg über zwei Billionen Dollars ausgaben. Der gesamte russische Verteidigungshaushalt wurde nun erhöht auf mickrige 140 Milliarden $. Die USA haben bislang überschaubare Summen ausgegeben, um die Ukraine und deren Verteidigung am Laufen zu halten. Es sollen nun Patriot-Raketen-Abwehrsysteme geliefert werden und offensive Raketen mit immer höherer Reichweite, die Ziele innerhalb Russlands treffen können.

Valery Zaluzhny, Chef der ukrainischen Streitkräfte, glaubt dennoch, dass Wladimir Putin seine neu mobilisierten Männer in die Schlacht werfen wird. Gegenüber The Economist meinte er:

[Wir müssen] uns auf den [neuen] Krieg vorbereiten, der im Februar, bestenfalls im März und schlimmstenfalls Ende Januar beginnen könnte.

Bei vergangenen Kriegen mit Einmischung der Supermächte wie in Korea und Vietnam gab es ein gewaltiges Hin und Her in der Frontlinie. Besonders in Korea waren die US-gestützten Truppen mal völlig zurückgedrängt, mal kurz vor der chinesischen Grenze.

General Zaluzhny forderte erwartungsgemäß die westlichen Verbündeten der Ukraine auf, die Waffenlieferungen zu erhöhen, um den Erfolg dieser Angriffe zu verhindern, und sagte, er brauche dringend Hunderte von Panzern, gepanzerten Fahrzeugen und Artilleriegeschützen.

„Ich weiß, dass ich diesen Feind schlagen kann“, sagte er. „Aber ich brauche Ressourcen. Ich brauche 300 Panzer, 600-700 Schützenpanzer, 500 Haubitzen.

Ein Großteil von Russlands Ausrüstung und Munition wurde aufgebraucht, und die meisten der hochqualifizierten Soldaten und Kommandeure wurden bereits getötet. Auf die Frage, wie viele Männer Russland für den Kampf aufwenden könne, sagte er, das Land habe bis zu 1,5 Millionen Männer in seinen Reserven. Das klingt viel, aber es handelt sich um unqualifizierte Leute in schlechter Verfassung. Der einzige konventionelle Joker, den Russland noch hat, sind nordkoreanische Truppen, von denen bereits Techniker in die Ukraine gebracht wurden. Zusammen mit Ausrüstung und Verpflegung durch China und/oder Indien wäre eine Eroberung Kiews und der gesamten Ukraine denkbar, würde aber die globale Situation deutlich eskalieren.

Die Option, wenige und kleine Atomsprengköpfe einzusetzen, ist kompliziert und nicht unbedingt erfolgsversprechend.

Was die Ukraine betrifft, besteht General Zaluzhny darauf, dass Kiew an seiner eigenen „großen Operation“ arbeitet, und fügt kryptisch hinzu: „Das ist unterwegs, aber Sie sehen es noch nicht“.

Putins Generäle wechselten zum Angriff auf das Energienetz, nachdem ihr Bodenangriff zum Stillstand gebracht und dann stellenweise in den Rückwärtsgang versetzt worden war.
Jetzt hat sich die Front weitgehend etabliert, und zumindest in den nächsten Wochen sind keine großen Verschiebungen zu erwarten, da sich beide Seiten neu formieren und ihren nächsten Schritt planen.

Die Uhr tickt

Westliche Politiker, Akademiker und Think Tanks erzählen alle die gleiche, dünne Geschichte, dass die russische Führung realistisch an einen sehr schnellen Sieg geglaubt hätte, trotz zu geringer Truppenstärke, minimalen Luftwaffe-Einsätzen und schlechter Logistik. Falls es sich aber nur um eine Stufe eines Mehr-Stufen-Plans handelte, der seit vielen Jahren mit China und Nordkorea koordiniert wird, macht es wesentlich mehr Sinn. Das Steckenbleiben der Russen liefert China die Möglichkeit, die lang zurückreichende Koordination zu verschleiern und stattdessen den Eindruck zu erwecken, man würde nur auf die vorliegende Situation reagieren. Die Uhr tickt, denn je schneller Russlands konventionelle Kriegskapazitäten ausbluten, umso schneller müsste China eingreifen und die Konsequenzen abfedern. Mitten in der Covid-Pandemie und der massiven Unzufriedenheit in der Bevölkerung.

Eine wirkliche Invasion der Ukraine benötigt eine überwältigende Streitmacht. Das hieße 200.000 frische Russen plus vielleicht nochmal so viele Nordkoreaner oder mehr. Im Tausch erhält Nordkorea eben dann bessere nukleare Technik. Die Gesamtsituation eskaliert, ohne dass die Supermächte dabei wirklich ins Schleudern geraten. Selbst wenn der nächste Kriegsschauplatz in Asien losgeht, bleibt die Gesamtsituation jederzeit kontrollierbar für die Supermächte. Alles lässt sich nach Belieben eskalieren, deeskalieren und beenden.

AlexBenesch
AlexBenesch
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