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Trump ist dem Weißen Haus einen großen Schritt näher

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Donald Trump hat die Nominierung der republikanischen Partei in der Tasche und in manchen landesweiten Umfragen führt er außerdem vor Hillary Clinton. Nichts scheint ihn aufhalten zu können, weder sein eigenes Mundwerk, noch sein höchst beunruhigendes Wahlkampf-Spenden-Team. Wie bei einer Wrestling-Veranstaltung betrat er die Halle des Parteitages der Republikaner.

Erfahrungen mit Wrestling hat der Mann:

Trumps Populismus ist nicht wirklich der Rede wert, seine Sprüche gegen illegale Einwanderer und radikale Muslime auch nicht. Die alles entscheidende Frage ist, wie stark er kompromittiert und Teil des amerikanischen Establishments ist. Sein bisher schärfster Konkurrent Ted Cruz wurde kürzlich in einer Zeitung angegriffen, weil sein Vater sich angeblich einst im Umfeld der Anti-Castro-Kubaner und der CIA bewegt hatte und sogar auf einem Foto mit dem mutmaßlichen JKF-Attentäter Lee Harvey Oswald zu sehen sein soll. Die Implikation wäre, dass die Familie Cruz sich nur durch das Anbiedern an die amerikanische Machtzirkel gesellschaftlich nach oben bewegen konnte. Das Gleiche gilt aber auch für Trump.

Seine Vorstellungen von Außenpolitik sind durch einen Allmachtsanspruch gekennzeichnet:

Möglicherweise ist er kompromittiert durch seine Beziehung mit Jeffrey Epstein und Ghislaine Maxwell, Tochter eines mutmaßlichen israelischen Agenten. Die Ermittlungen gegen Epstein drehten sich um Parties mit minderjährigen Mädchen und das Kompromittieren von Geschäftsleuten. Business-Infos gegen Sex. Kürzlich wurde eine Klage eingereicht, die Trump direkt beschuldigt. In Epsteins schwarzem Buch fanden sich viele Telefonnummern von Trump, Prinz Andrew und anderen Schwergewichten.

Traditionell werden führende US-Präsidentschaftskandidaten gründlichst untersucht von den unabhängigen Medien. Nichts wurde ausgelassen bei den Recherchen zu George W. Bush, John Kerry, Hillary Clinton, Barack Obama und weiteren. Bei Donald Trump allerdings gab es eine solche Untersuchung nicht über die Frage, wie sehr er und seine unmittelbaren Vorfahren im amerikanischen Establishment verankert sind. Kaufte sich Trump schlicht die positive Berichterstattung?

Es mag vielleicht so aussehen, als sei er ein heldenhaftes Schreckgespenst für das Establishment, aber er könnte auch einfach nur deshalb im Rennen sein, um seiner Freundin Hillary den Sieg zu ermöglichen. Wir sollen ihm beim Wort nehmen und das ist das Problem. Wir haben schlicht keine konkreten Hinweise auf seine wahren Absichten und wissen nicht einmal, ob er überhaupt Präsident werden will. Kommt noch ein dritter Überraschungskandidat und spaltet er die konservativen Wähler, um Hillary zur Präsidentin zu machen?

Falls es sich bei Trumps Kampagen um einen Trick des Hillary-Camps handelt, wäre dieses Manöver kein neues, denn in der Vergangenheit kam es schon mehrfach vor, dass geschickt die Wählerschaft einer Seite gespalten wurde.

Das Establishment hatte 1912 Theodore Roosevelt ins Rennen geschickt um die Stimmen für die Republikaner zwischen Roosevelt und Taft aufzuteilen, damit letztendlich Woodrow Wilson Präsident wurde. Aufgrund des Umstandes, dass es drei ernsthafte Kandidaten gab, reichte Wilson ein Stimmenanteil von 41,8 Prozent, wobei er die Wahlmännerstimmen von 40 der 48 Bundesstaaten erhielt. Am 6. April 1917 traten die Vereinigten Staaten unter Führung Wilsons in den Ersten Weltkrieg ein. In Wilsons Amtszeit fiel die Verabschiedung des Federal Reserve Act im Kongress am 23. Dezember 1913.

1940 schickte man Wendell Wilkie bei den Republikanern ins Rennen und damit wurde FDR wiedergewählt. Wilkie wurde damit Kandidat einer großen Partei zur Präsidentschaftswahl, ohne je ein politisches Amt bekleidet zu haben.

Bill Clinton kam ins Amt weil Ross Perot die konservativen Wähler gespalten hatte. Eigentlich hatte Präsident George H.W. Bush hervorragende Umfragewerte wegen der Operation Desert Storm und die Demokraten hatten niemanden mit guten Chancen. Clinton wurde zum Topkandidaten der Demokraten, sackte aber nach Vorwürfen über eine Affäre und Wehrdienstverweigerung in den Umfragen ab. Der berühmte Saxophon-Auftritt in der Arsenio Hall-Show brachte ihn wieder nach vorne, allerdings war der unabhängige Kandidat Ross Perot ähnlich beliebt. Perot ist ein Multimilliardär und ähnelt damit Trump. Bill Clinton konnte mit nur 43 % der Wählerstimmen einen überwältigenden Wahlsieg einfahren.

Bei der Wahl 2000 erhielt der Kandidat der Demokraten, Al Gore, sogar etwa eine halbe Million mehr Stimmen als der Republikaner George W. Bush; durch die Kandidatur von Ralph Nader für die Grünen fehlten ihm aber die Mehrheit im Wahlmännergremium.

 

AlexBenesch
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