Kommentar
Sahra Wagenknecht erhielt als gelernte Kommunistin und Worthülsen-Drescherin erstaunlich viel Aufmerksamkeit von den großen Medien. Auch dann, als sie ernsthaft den Bruch vollzog mit der Partei DIE LINKE und ihren eigene Laden eröffnete.
Das AfD-Lager lästerte noch, sie könne die Organisation nicht bewältigen und würde ihnen keine Stimmen abjagen. Nun hat das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) zweistellige Ergebnisse eingefahren und will scheinbar lieber mit der CDU arbeiten als mit der AfD.
Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) ist auf BSW und SPD oder aber BSW und die Grünen angewiesen. Kretschmer gab sich lange als pro-russisch, Wagenknecht sowieso und die SPD auch. Das rechte Lager muss nun endgültig verstehen, dass es von den Russen nur benutzt wurde. Der Verrat kommt zwangsläufig.
FDP-Vize und Bundestagsvizepräsident, Wolfgang Kubicki, äußert sich erschreckend positiv über Sahra Wagenknecht, obwohl er eigentlich libertär sein soll, während Wagenknecht Kommunistin ist und Russland eine Horror-Diktatur.
In der aktuellen Ausgabe des Talk-Formats „Politikergrillen mit Jan Philipp Burgard“, sagte Kubicki:
„Sahra Wagenknecht würde von ihrer intellektuellen Brillanz und ihrem Äußeren Deutschland besser repräsentieren als manch andere, die wir bei uns haben.“
Für welches Lager spielt bitte Kubicki?
Knapp zwei Wochen nach der Landtagswahl in Thüringen haben CDU-Spitzenkandidat Mario Voigt und Wagenknecht erstmals persönlich die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit ausgelotet. Die beiden trafen sich am Donnerstagnachmittag in Berlin.
Damit ginge die AfD leer aus trotz hohem Wahlergebnis; ausgerechnet in der Hochburg von Björn Höcke.
Voigt kann eine Koalition eingehen aus CDU, BSW und SPD. Kurz vor der Landtagswahl in Brandenburg liegt die SPD nur noch ganz knapp hinter der bisher klar führenden AfD.
Die Strategie der AfD, auf Radikalität und Russland zu setzen, geht bisher nicht auf. Die Verrückten wird man nicht mehr los, der Verfassungsschutz sammelt Material, das für Parteiverbote genutzt werden könnte, und der Kreml schielt eher auf die Mitte der deutschen Gesellschaft. Deutschtümelei wird von den Russen nur benutzt, solange es notwendig ist.
Der Radikalismus begrenzt bundesweit die AfD. Sofern die EU ihre Außengrenzen schützt und in Deutschland nicht die Wirtschaft völlig baden geht, hat es die AfD ziemlich schwer. Wie würden hohe AfD-Funktionäre reagieren auf einen Handel mit deutschen und europäischen Eliten? Kooperation im Tausch gegen den Verzicht auf vernichtende Verbotsverfahren?
Was noch verblüffender ist: Wagenknecht müsste eigentlich für die Amerikaner als Top-Gegner gelten. Warum wurde sie von den US-Geheimdiensten noch nicht längst durch die Mangel gedreht? Für wen spielt sie letztendlich?