Die Weltgesundheitsorganisation hat wegen eines neuen Ausbruchs von Mpox in mehreren afrikanischen Ländern einen öffentlichen Gesundheitsnotstand ausgerufen, wobei inzwischen auch Fälle außerhalb des Kontinents gemeldet wurden.
Der neuere Mpox-Stamm, der sich im Kongo ausbreitet, weist eine Sterblichkeitsrate von 3 Prozent auf, und die am stärksten gefährdete Bevölkerungsgruppe sind Kinder.
In Deutschland wurden dieses Jahr nach Angaben des Robert Koch-Institut (RKI) bislang 86 Mpox-Fälle gemeldet. Die neuartige „Klade I“ sei in Deutschland bisher nicht nachgewiesen worden. Nach Angaben von Charité-Experten ist es durchaus wahrscheinlich, dass die Variante Ib früher oder später auch die Bundesrepublik erreicht.
Es gibt derzeit weder Anlass zu übermäßiger Beschwichtigung, noch Panik:
- Afrika hat Erfahrung im Eindämmen von gefährlichen Erregern wie Ebola
- Mpox verbreitet sich nicht so schnell wie eine Erkältung
- Böswillige Akteure könnten jedoch gezielt Mpox kultivieren und weltweit verbreiten
- Es können weitere, noch gefährlichere Varianten auftauchen, die möglicherweise in einem Labor geschaffen wurden
- Es könnte eine Multi-Krise entstehen aus mehreren Erregern und Cyber-Attacken gegen das Gesundheitssystem und die Infrastruktur.
Die Massenmedien und Behörden klärten die Bürger bereits während der COVID-Pandemie nicht wirklich auf über das breite Feld der biologischen Kriegsführung, Bioterror und Multi-Krisen. Die Eindämmungsmaßnahmen gegen COVID wurden auch deshalb eher schärfer angesetzt, weil man während der aktiven Pandemie deutlich verwundbarer war ggü. weiteren Problemen, die gleichzeitig auftreten können.
Die sogenannten „alternativen“ Medien hingegen lieferten ein konstantes Panik-Programm über vermeintliche Ewig-Lockdowns, Massensterben und „Globalisten“, womit gefährliche mächtige Kreise gemeint sein sollen, die die Influencer wegen Bildungsmangel gar nicht wirklich verstehen.
Die aktuelle Situation mit Mpox kann relativ gemäßigt verlaufen und schnell in Vergessenheit geraten. Ein böswilliger Akteur kann aber theoretisch die Verbreitung künstlich fördern und die Liste der Verdächtigen ist lang, von Iranern über Nordkorea, Islamisten bis hin zu Öko-Terroristen.
Ist das Problem erst einmal akut, lässt es sich nicht durch Reden und Internet-Aktivismus aus der Welt schaffen. Eine strikte Verweigerungshaltung kann üble Probleme für den einzelnen auslösen.
Zu einem späteren Zeitpunkt könnte eine neue Variante auftreten, die noch gefährlicher ist.
Laut Save the Children, einer internationalen Hilfsorganisation, sind dieses Mal Frauen und Kinder am stärksten betroffen, und Ärzte haben berichtet, ganze Familien behandelt zu haben. Bei der alten Erreger-Variante schien Sex ein dominanter Verbreitungsweg. Nun aber reichen enger Kontalt.
Das ACDC berichtete, dass 70 % der gemeldeten Fälle in der Demokratischen Republik Kongo Kinder unter 15 Jahren betrafen, und diese Bevölkerungsgruppe 85 % der gemeldeten Todesfälle ausmachte. Kinder leben in Familien in engem Kontakt mit Angehörigen. Eine Isolation gestaltet sich schwierig. Bekommen wir in Europa ein Problem mit Mpox, wäre es nicht mehr so einfach wie bei COVID, zu behaupten, der Erreger sei harmlos und die Pandemie nur eine große Inszenierung. Selbstverständlich muss man damit rechnen, dass dennoch irgendwelche sinnfreien Narrative gestrickt werden, um die Bevölkerung wütend zu machen und vielleicht sogar Aufstände auszulösen.
Es wurde angekündigt, dass Social Media viel stärker gegen Desinformation vorgehen wird. Auch juristische Werkzeuge existieren.
In diesem Jahr wurden auf dem gesamten afrikanischen Kontinent bisher mehr als 17.000 Fälle und 571 Todesfälle bestätigt, wobei die WHO den Ausbruch als „internationales Problem“ bezeichnet.
Die Gesundheitsbehörde des Landes sagte, ein Patient habe in Stockholm medizinische Hilfe gesucht und sich vermutlich während eines Besuchs in Afrika infiziert.
Die Krankheit kann zwischen zwei und vier Wochen andauern und unbehandelt tödlich verlaufen.
Die meisten Symptome ähneln denen einer Grippe und können auch eitrige Hautläsionen umfassen.
Innerhalb von ein bis drei Tagen nach der Infektion entwickelt der Patient einen Gesichtsausschlag, der sich auf andere Körperteile ausbreitet – einschließlich Hände, Füße, Brust, Gesicht, Mund und Genitalien –, so das CDC. Der Impfstoff ist hochwirksam, wie ein aktueller CDC-Bericht zeigt. Vollständig geimpfte Personen infizierten sich in weniger als 1 % der Fälle. Und bei denen, die sich infizierten, verliefen die Infektionen im Vergleich zu ungeimpften Personen milder.
Die klassischen Pocken
Angesichts der leichten Beschaffbarkeit der regulären Pocken, die bereits sehr gefährlich sind, mutet es seltsam an, dass seit Jahrzehnten nicht mehr dagegen geimpft wird und die Bevölkerung dementsprechend stark gefährdet ist.
Pocken betreffen Menschen jeden Alters, weisen jedoch die höchste Sterblichkeitsrate bei jungen und älteren Menschen auf. Die Sterblichkeitsrate natürlich auftretender Fälle bei unbehandelten Personen liegt zwischen 20% und 50%. Auch wenn man diese Quote durch medizinische Maßnahmen stark nach unten drücken kann, so sind die Gesundheitssysteme nicht darauf ausgelegt, hunderttausende oder Millionen Fälle gleichzeitig zu behandeln. Jeder einzelne Fall steigert die Problematik; immer mehr Materialien werden verbraucht, der ganze Müll ist hochansteckend, jede Leiche ist hochansteckend, jeder verwendete Raum ist kontaminiert und je dichter das Gedränge, umso eher steckt sich das medizinische Personal an trotz Schutzvorkehrungen.
Der Tod resultiert normalerweise aus Virämie, Toxämie, disseminierter intravasaler Gerinnung, Hypotonie oder kardiovaskulärem Kollaps. Pocken werden schon lange als Waffe eingesetzt. Bereits im 14. Jahrhundert katapultierten tatarische Streitkräfte die Leichen von Pockenopfern in belagerte Städte, um eingeschlossene Verteidiger zu schwächen. Pocken wurden auch während der Franzosen- und Indianerkriege (1754–1767) vom Kommandanten von Fort Pitt als biologische Waffe eingesetzt. Soldaten verteilten Decken, die von Pockenpatienten benutzt worden waren, um Ausbrüche unter amerikanischen Indianern auszulösen. Es kam zu einer Epidemie, die mehr als 50% der infizierten Stämme tötete.
In den späten 1930er Jahren versuchte die Sowjetunion erstmals, das Pockenvirus zu kultivieren, indem es auf der Chorioallantoismembran sich entwickelnder Hühnerembryos gezüchtet wurde. Die Sowjetunion verwendete über drei Jahrzehnte fast ausschließlich die Hühnerembryo-Technik. Ende der 1980er Jahre waren die meisten Probleme bei der Produktion gelöst, und es wurde eine neue reaktorbasierte biologische Pockenwaffe in flüssiger Form entwickelt.
Obwohl Feldversuche mit der Pockenwaffe eingestellt wurden, wurden andere Formen von Tests fortgesetzt. Neuartige Trägersysteme machen es möglich, über Raketen ganze Städte einzunebeln mit der Krankheit. Da biologische Pockenwaffen niemals in großem Umfang eingesetzt wurden, sind auch keine Daten über die tatsächliche Gefahr und die erwarteten Verluste verfügbar. Man muss sich also bislang auf Schätzungen, Plan-Übungen und Computermodelle verlassen.
Pocken sind als Biowaffe beliebt, weil der Erreger bestimmte Eigenschaften aufweist und sich nicht zwangsläufig global zu einem unkontrollierten, dauerhaften Problem entwickeln muss, das auf den ursprünglichen Angreifer zurückfällt. Mit entsprechenden Vorbereitungen (etwa durch Impfkampagnen) kann sich der Angreifer vorab bereits schützen.
Die infektiöse Dosis der Pocken ist sehr gering. Die Stabilität des Erregers in einem Aerosol ist gegeben, wodurch er viele Kilometer schweben oder irgendwo kleben kann, ohne seine Ansteckungsfähigkeit zu verlieren. Die Länge der Inkubationszeit ist relativ kurz und moderne, künstlich erzeugte Varianten könnten dies noch weiter verkürzen. Wenn die ersten Menschen Symptome zeigen, ist der massive Schaden bereits nicht mehr verhinderbar.
Eine Erkrankung ist schwerwiegend, langwierig und die Behandlung sehr kompliziert. All diese Eigenschaften veranlassten sowjetische Experten zu der Annahme, dass es keine mit Pocken vergleichbare biologische Waffe gab. Die große Anzahl von Patienten würde es unmöglich machen, sie alle erfolgreich zu behandeln; vorhandenes medizinisches und unterstützendes Personal, Medikamente und medizinische Ausrüstung würden nicht ausreichen.
Sekundäre Tröpfcheninfektionen würden sich ergeben durch Husten oder Niesen. Der Erreger kann überall kleben. Jede Leiche und jedes bisschen Müll (verbrauchte Schutzausrüstung) wäre hochansteckend.
Wenn der Pocken-Stamm genetisch verändert wird, um seine Virulenz zu erhöhen, könnten die möglichen Folgen noch dramatischer sein. Leider haben wissenschaftliche Fortschritte in den letzten zwei Jahrzehnten die Entwicklung genetisch veränderter Stämme von Orthopoxviren ermöglicht. Eine Verkürzung der Inkubationszeit der Krankheit kann erreicht werden durch die Verbesserung der Anheftung des Virus an eine Wirtszelle und Beschleunigung der Virusvermehrung in Wirtszellen. Es bräuchte weniger Infektionsdosis, um sich anzustecken. Die Tödlichkeit wäre höher.
Man kann auch verschiedene Erreger miteinander kombinieren: 1993 veröffentlichte eine Gruppe russischer Autoren einen Artikel über die Schaffung eines rekombinanten Vacciniavirus mit einer eingefügten DNA-Kopie der 26S-RNA des Virus der venezolanischen Pferdeenzephalomyelitis (VEE).
Weitere Beispiele waren die Projekte, die durchgeführt wurden, um ein rekombinantes Vacciniavirus mit einer eingefügten DNA-Kopie der RNA des Ebola-Virus-VP24-Gens zu schaffen, und die Schaffung eines rekombinanten Vacciniavirus, das das Protein des Virus der Japanischen Enzephalitis exprimiert.