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Das Britische Empire ging nie unter

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Großbritannien wirkt heute armselig: Das Wetter auf den Inseln ist furchtbar, die Industrien sind längst ins Ausland abgewandert, die Migration völlig außer Kontrolle, die Lebenskosten zu hoch, die Kriminalitätsrate ein Desaster und der gesellschaftliche Verfall überall ersichtlich. Einst „beherrschte Britannien die Meere“ und rund ein Viertel der Weltbevölkerung und der Landfläche.

Sieht man genauer hin, entdeckt man heute neben der engen Partnerschaft mit den USA überall Spuren des alten Empires: Das Bankenviertel „City of London“ ist der Mittelpunkt eines internationalen Offshore-Systems, in dem Unsummen an Geld und Firmenanteilen unter starker Geheimhaltung gebunkert liegen. Mega-Konzerne teilen sich auf in abstruse Geflechte aus Briefkastenfirmen in winzigen Inselstaaten, die der britischen Krone unterstehen. Die Geschichte eines Konzerns lässt sich oft zurückverfolgen auf adelige Netzwerke der Welfen, Wettiner und Reginare. Mit dem nötigen Geld, den Kontakten und den Patenten von Wissenschaftlern adeliger Universitäten und der Wissenschaftsvereinigung „Royal Society“ kamen die Öl-Kartelle und Stahl-Trusts zustande. Selbst die Klimaforschung wird dominiert von adeligen und militärischen Kreisen Britanniens.

Nach der formellen amerikanischen Unabhängigkeit wuchsen britische Geheim-Netzwerke in den USA wie Skull& Bones, deren Mitglieder in der Politik, dem Militär und den Geheimdiensten zu finden sind. Spätestens in der Ära der Industriekartelle war klar, dass die US-Oberschicht keine echte Republik im Sinn hatte, sondern sich an dem Modell des britischen Adels orientierte. Die britische Royal Family wirkt wie eine etwas größere Sippe mit recht gewöhnlichen Streitereien. Die Welfen, Wettiner und Reginare sind allerdings gewaltige Familien-Cluster, die mindestens seit dem Jahr 800 stetig anwachsen und neben den regulären Nachkommen auch massenhaft uneheliche Kinder zeugten. Die moderne Wissenschaft brachte ab der Welfenherrschaft in Britannien 1714 ganz neue Möglichkeiten hervor: Der Hochadel trat immer mehr in den Hintergrund und regierte durch wirtschaftliche und politische Tarnorganisationen. Das britische Reich war um das Jahr 1615 herum unter der Herrschaft des Hauses Stewart nur mäßig erfolgreich. Die Bevölkerung war nicht sonderlich groß, es fehlte überall an Geld und auch im Bereich Kolonien war längst nicht so viel los, wie man sich wünschte. 200 Jahre später, wegen den Welfen, Wettinern und Reginaren, war Britannien der mächtigste Player der Welt. Die gewöhnlichen Historiker erwecken den Eindruck, das Empire sei möglich gewesen ohne weitreichende, extrem professionelle Geheimdienste. Auf dem Höhepunkt umfasste das Kolonialreich offiziell bis zu 25% der Landmasse und 25% der Menschen auf der Welt. Ohne hochprofessionelle Geheimdienste hätte man mit geringem Personalaufwand nicht Kolonien wie Indien halten können. Man schätzt, dass in Indien nur 0,05% der Bevölkerung Briten waren.

Vom Bittsteller zum Sklaventreiber

In den 1600er Jahren, also noch während den Stewarts und der Zeit der 13 Kolonien in Amerika, war die British East India Company noch ein kleiner Player in Indien an der Peripherie, der seine Profite zusammenkratzen und sich gut stellen musste mit den indischen Herrschern. Indien hatte 20mal mehr Bürger als Britannien und gewaltige 24% Anteil an der Produktion von Gütern weltweit. Man musste sich vor den indischen Herrschern auf den Boden werfen, sie umschmeicheln und zahllose Beamte bestechen. In der Welfen-Ära, ab den frühen 1700er Jahren, halfen die Briten mit Geld, Ausrüstung und Informationen den Persern und Afghanen dabei, Indien anzugreifen. Manche von Indiens Provinzherrschern erklärten sich zudem für unabhängig von der Zentralregierung, sodass Indien zunehmend zerbrach und instabil wurde. Die Britische East India Company heuerte vor Ort einheimische Männer als Kämpfer an, stattete diese mit britischen Waffen aus und trainierte sie mit britischen Offizieren. Sehr bald hatte die Company besiedelte Gebiete, Diplomaten und eine Armee.

Im Jahr 1700 hatte Frankreich dreimal mehr Bürger und eine doppelt so große Wirtschaft wie Britannien. Dann holte Britannien auf und ging aus dem „Siebenjährigen Krieg“ Mitte der 1700er Jahre gestärkt hervor als dominierende Seemacht. Britannien hatte bessere Wissenschaftler, bessere Schiffe, bessere Waffen, bessere Geheimdienste und das bessere Zentralbanksystem, bei dem man sich durch Loans und Bonds finanzieren konnte, statt nur durch Plünderungen und Steuern. Im Vertrag von Allahabad musste der Mughal-Kaiser Indiens der East India Company die Verwaltung und Besteuerung von Bengal, Bihar und Orissa erlauben. Warren Hastings wurde Governor General, ein King‘s Scholar. Selbst innerhalb der Company galt eine strikte Klassengesellschaft: Nur die Auserwählten wurden wirklich reich. Später machte man alles offizieller und die Generaldirektoren wurden von der Krone ernannt, wie der Earl of Cornwallis. Der neue Indian Civil Service brachte neue Kader an Verwaltern hervor, wie etwa die Vorfahren von Kamala Harris und anscheinend auch Joe Biden. 1803 akzeptierte der Mughal-Kaiser offiziell britischen „Schutz“. Joe Biden bezieht sich häufig auf seine irischen Vorfahren, aber in einer Rede, die er 2013 gehalten hatte, behauptete er, ähnliche Kamala Harris Vorfahren in der britischen Kolonie Indien gehabt zu haben.

„In den 1970er Jahren erhielt ich einen Brief von einem Herrn [mit dem Nachnamen] Biden aus Mumbai, in dem behauptet wurde, wir seien verwandt“,

erklärte er in der Rede von 2013, die er während einer Reise in das Land hielt.

„Er meinte, dass unser gemeinsamer Ur-Ur-Ur-Ur-Großvater für die East India Trading Company arbeitete und nach Mumbai kam.“

Biden behauptete später, der Name des gemeinsamen Verwandten sei George Biden, aber Aufzeichnungen über eine solche Person scheinen nicht zu existieren. Stattdessen sagt Tim Willasey-Wilsey, Gastprofessor für Kriegsstudien am King’s College in London, es sei wahrscheinlicher, dass der gewählte Präsident mit Christopher Biden verwandt war, der für die East India Company arbeitete.

Wenn das stimmt, würde dies bedeuten, dass sowohl Biden als auch die gewählte Vizepräsidentin Kamala Harris Verbindungen zu Indien haben, da Harris ‚verstorbene Mutter in der südasiatischen Nation geboren wurde. Interessanterweise lebte und starb Christopher Biden in Madras (heute Chennai), genau dort, wo Harris‘ Mutter geboren wurde. Harris‘ Großvater, der ihre Inspiration sein soll, war Beamter für das britische Kolonialreich in Indien. Shashi Tharoor, ein indischer Jurist, Politiker und Diplomat, erklärte in seiner Rede zur an der Oxford Union Society in Großbritannien am 22. Juli 2015, dass Großbritanniens Aufstieg 200 Jahre lang durch die Plünderung der Kolonie Indien finanziert worden sei. Vor dem Eintreffen der Briten lag Indiens Anteil der Weltwirtschaft bei 27% und sei dann wegen Britannien auf 3% abgestürzt. Britannien sei verantwortlich für bis zu 30 Millionen Hungertote in Indien. Aus dieser Rede entstand daraufhin das detaillierte Buch „Inglorious Empire: What the British Did to India“. Die gewöhnlichen Historiker waren darüber überhaupt nicht begeistert. Die British East India Company (EIC) war ein Hybrid aus private Aktienunternehmen und staatlichem Unterfangen, abgesegnet mit einer Royal Charter bereits im Jahr 1600 von Queen Elizabeth I. Im Laufe der Zeit kontrollierte diese „Firma“ rund die Hälfte des weltweiten Handels und hatte die größte militärische Streitmacht auf dem indischen Subkontinent. Durch das Gesetz „Regulating Act of 1773“ konnte das britische Parlament mitreden und der Firma einen pseudo-demokratischen Segen verleihen. Die Briten stellten nur maximal 0,05% der Bevölkerung in Indien, konnten aber trotzdem ihre Herrschaft aufrechterhalten durch geheimdienstliche Methoden, Strohmänner, brutale Gewalt, Verwaltungsbürokratie und einer Teile-und-Herrsche-Taktik, die Klassenkampf und gezielte kulturelle Spannungen zwischen Hindus und Muslimen beinhaltete. Auf dem Papier schufen die Briten eine allumfassende moderne Verwaltung und erweckten den Eindruck, ein primitives Indien in das moderne Zeitalter geschleift zu haben, aber in der Realität hatten 24 Jahre alte Distriktverwalter einen Berg an Aufgaben, dem sie nicht ansatzweise gewachsen waren. Beim Ersten Weltkrieg bediente sich Großbritannien bei indischen Soldaten, indischem Geld, Munition und Lebensmitteln, um in Europa gegen die Deutschen und die Türken zu kämpfen. Eine Reihe von unnötigen vermeidbaren Hungersnöten führte zu einem Massensterben von insgesamt rund 30 Millionen Indern, eine Größenordnung die vergleichbar ist mit den sowjetischen Gulags und Hungertoten oder mit dem Massensterben im kommunistischen China. Der Gouverneur von Bengal, Sir Cecil Beadon (ausgezeichnet mit dem Most Exalted Order of the Star of India) wollte sich nicht einmischen in den „natürlichen“ Ablauf der Wirtschaft und betrachtete eine Einmischung als unmoralisch. Während dieser Zeitspanne der Orissa-Hungersnot wurden über 200 Millionen Pfund Reis aus Indien nach Britannien exportiert. Viceroy Lord Bulwer-Lytton (Mitglied des Kronrats und Träger hoher Orden) glaubte an die Prinzipien des Sozialdarwinismus und verbot explizit, dass Lebensmittelpreise während einer Hungerkrise gesenkt werden und warf seinen Kritikern „humanitäre Hysterie“ vor. Rund 4 Millionen Bengalis verhungerten bei der Hungersnot 1943 mitten im Zweiten Weltkrieg. Winston Churchill befahl, Lebensmittel aus Indien für die britischen Truppen bereitzustellen und für Lagerstätten in Griechenland und anderswo. Die Inder würden sich sowieso „vermehren wie die Hasen“, meinte Churchill und fügte sarkastisch hinzu, dass ja Ghandi immer noch nicht gestorben sei.

Hübsche Familien

Der Welfen-Hochadel heiratete im sehr engen Kreis und baute eine Reihe an niedrigeren Adelsfamilien und großbürgerlichen Familien auf. In Hannover, dem Ursprungsort der britischen Welfenkönige ab George I., kultivierte man die sogenannten „hübschen Familien“ wie etwa die Barings. 1717 wanderte der aus Bremen stammende Johann Baring nach England aus. Seine Söhne John und Francis gründeten 1770 das Bankhaus John & Francis Baring & Co zu London (seit 1806 Baring Brothers and Comp.), das im 19. Jahrhundert zu einem wichtigen Finanzierer von Regierungsprojekten wurde. Francis Baring wurde 1793 zum Baronet, of London, geadelt. Sein Neffe William Baring, dessen Mutter der Familie Gould angehörte, wurde 1795 unter dem Namen Baring-Gould mit einem vermehrten Wappen verliehen. Zahlreiche Nachfahren des Firmengründers wurden in den britischen Adel aufgenommen und stifteten verschiedene Linien. Zur Nachkommenschaft der Familie gehört auch Diana, Princess of Wales, deren Urgroßmutter Margaret Baring (1868–1906) war, die Tochter von Edward Baring, 1. Baron Revelstoke, und durch sie auch ihr Sohn Prince William, Duke of Cambridge. Barings wurde im 19. Jahrhundert neben Rothschild zur führenden Londoner Bank. Die Rothschilds wiederum waren von der Adelsfamilie Hessen-Kassel aufgebaut worden. Es ist überdeutlich, dass der Adel die Banker kontrollierte und nicht andersherum. Der Hochadel war alles andere als naiv, wie es in der gewöhnlichen Verschwörungsliteratur und teils auch in der Geschichtsforschung dargestellt wird. Der Kampf gegen Frankreich und Kolonien wie Indien wären niemals möglich gewesen ohne exzellente Planung und herausragende Geheimdienste.

Der britische Premierminister Boris Johnson stammt ab von einem unehelichen Kind aus höchsten Kreisen: Über seine Urururgroßeltern Adelheid Pauline Karoline von Rottenburg (1805–1872), nichteheliche Tochter des Prinzen Paul von Württemberg, und Karl Maximilian Freiherr von Pfeffel (1811–1890) ist Boris Johnson durch das Königshaus Württemberg mit Königin Elisabeth und Prinz Charles verwandt. Paul von Württembergs Mutter war Auguste Karoline von Braunschweig-Wolfenbüttel, deren Mutter wiederum Augusta von Hannover war, eine Nichte von König George III. und auch mit Sachsen-Gotha-Altenburg verwandt war. Hannover ist der Ursprung des modernen britischen Welfen-Königshaus und regierte bis einschließlich Königin Victoria. Danach übernahm die Linie Sachsen-Coburg und Gotha. Boris Johnson durchlief die Elite-Kaderschmieden Eton und Oxford University. In Oxford war Johnson Mitglied des elitären Bullingdon Club, wie auch bereits andere spätere Top-Politiker, Wirtschafts-Mogule wie Nathaniel Philip Rothschild und sogar König Edward VII. Boris Johnson müsste eigentlich Kemal heißen, denn er hat türkische Wurzeln. Sein Urgroßvater Ali Kemal war 1919 kurzzeitig Innenminister des Osmanischen Reiches und wurde 1922 auf Veranlassung Nureddin Paschas ermordet. Johnsons Großvater Osman Ali floh daraufhin nach London und nahm dort den Namen „Wilfred Johnson“ an. Ali Kemal beteiligte sich an der Revolution gegen das Osmanische Reich und dessen Sultan Abdülhamit II. und es ist klar, dass die britische Spionage in großem Umfang an der Revolution beteiligt war. In Paris machte Kemal Bekanntschaft mit den Jungtürken, die von den britischen Diensten in Form von Freimaurerlogen aufgebaut worden waren. Er galt später als Gegner von Atatürk und wurde auf Befehl von Nureddin Pascha ermordet; zwei Jahre bevor das Kalifat komplett unterging. Boris Johnsons (vemeintlicher) politischer Gegner beim Brexit ist die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Sie gehört aber genauso zum Adel wie er: Die Familie Albrecht (ihr Geburtsname) gehört zu den so genannten „Hübschen Familien des Kurfürstentums Hannover“.

Das überlegene Bankenwesen

Für den Normalbürger ist unser heutiges Geldsystem ziemlich abstrus und nachteilig. Eine Zentralbank hat das alleinige Monopol auf das gesetzliche Zahlungsmittel, mit dem Steuern gezahlt werden müssen, und die privaten Geschäftsbanken können für jeden Euro, den sie bei der Zentralbank hinterlegen, ein Vielfaches an Krediten verleihen. Für das britische Empire war dieses “fraktionale Reservebank-System” bereits der Schlüssel zum Erfolg, da dieses System denjenigen anderer Nationen überlegen war. Um das Risiko zu verringern, musste man heimlich Politiker kontrollieren, die Zentralbank und die wichtigsten privaten Geschäftsbanken. Rothschild und Barings sind bereits hochverdächtig, Tarnorganisationen des Adels gewesen zu sein, und sie sind nicht die einzigen. Die Bank Kleinwort Benson geht zurück auf Heinrich Kleinwort, ein Großvater von Sir Alexander Drake Kleinwort, 1. Baronet. 1786 gründete Heinrich in Holstein (ein Welfen-Territorium) eine Partnerschaft mit Otto Müller, um den Handel mit England zu finanzieren. 1786 gründete Robert Benson, ein Quäker, zusammen mit William Rathbone IV.  Rathbone & Benson. Das Unternehmen erwarb 1966 den Goldbarrenhändler Sharps Pixley und sicherte sich damit einen Sitz im Londoner Goldpreis-Manipulationskomitees, das zweimal täglich in den Büros von N M Rothschild & Sons zusammentrat. Die Zentralbank “Bank of England” wurde mit Charles Montagu, dem 1st Earl of Halifax, im Jahr 1694 ins Leben gerufen, also unter Königin Anne von den Stewarts, hinter der bereits die Welfen standen. Montagu war Mitglied im Kronrat, trug den Order of the Garter und war Präsident der Royal Society. Unter dem Welfen-König George I. wurde er zum Viscount Sunbury und Earl of Halifax ernannt, einen Ritter des Strumpfbandes und Ersten Lords der Schatzkammer. Das ursprüngliche Zuhause der Bank befand sich in Walbrook, einer Straße in der City of London, wo Archäologen während des Wiederaufbaus 1954 die Überreste eines römischen Mithras-Tempels fanden. Die Ruinen des Mithräum sind vielleicht die berühmteste aller römischen Entdeckungen des 20. Jahrhunderts in der City of London und können von der Öffentlichkeit besichtigt werden. Die Bank zog 1734 an ihren jetzigen Standort in der Threadneedle Street und erwarb danach langsam benachbartes Land. Der Chefarchitekt Sir John Soane war Mitglied der Royal Academy und Royal Society sowie ein Freimaurer, der die Freemasons ‚Hall in London durch den Bau einer neuen Galerie erweiterte. Es gibt nur wenige, speziell ausgebildete Architekten, die in der Lage sind, die komplizierten baulichen Wünsche der Freimaurer zu erfüllen, die zurückgehen auf Bauwerke antiker Imperien wie Rom, Griechenland oder Ägypten. Die Bank of England ist durch ihren königlichen Charterstatus und das Official Secrets Act geschützt. Ab 1858 traute sich der Adel über die Bank of England, Beschränkungen zu lockern und weitere große, scheinbar private Bankhäuser aufzubauen. Banking ist seit der Antike untrennbar mit Geheimdiensten und Adelsfamilien verbunden. Schon im antiken Mesopotamien gab es Banken und man fand einige Tontafeln, auf denen akribisch die Details von Kreditgeschäften festgehalten wurden. Die babylonische Egibi-Familie waren Banker über Generationen hinweg, aber die führenden, eigentlichen Kreditgeber waren die Könige und die religiöse Führungskaste. Die Egibis arbeiteten für die Regierung von Nebuchadnedzar II. Und man kann sich vorstellen, wie damals bereits Sicherheitsmechanismen eingebaut werden mussten, um zu verhindern, dass die Herrschaft zerfällt und Banker ihre eigene Suppe kochen oder sich gar mit fremden Mächten verschwören. Im Mittelalter war es für den Adel üblich, Juden als Strohmänner zu benutzen für Kreditgeschäfte, weil Juden nicht dem christlichen Zinsverbot unterlagen, mangels gesichertem Rechtsstatus kontrollierbar waren, und gemäß antisemitischer Vorurteile die Rolle von „Geldeintreibern“ und Wucherern spielen sollten, damit die Wut der Menschen sich gegen Juden richtet statt gegen den Adel. Es gab aber auch einige nichtjüdische Banker. In den 1500er Jahren in Venedig durften Juden nur in einem speziellen Bereich wohnen und wer sich länger in Venedig aufhielt, musste einen gelben Schal tragen oder irgendein anderes gelbes Zeichen. Für den christlichen Normalbürger Venedigs schien dies einfach nur Ausdruck zu sein der christlichen Abneigung gegen Juden, aber für Geheimdienste hatte es einen ganz anderen Grund: Wer so gekennzeichnet ist, den konnte man auf der Straße leichter observieren und verfolgen. Wenn die Juden eng zusammenwohnen mussten, war das noch leichter und man kam zurecht mit einer überschaubaren Anzahl an Spitzeln. Geld war so wichtig, dass man sich mit Spionageabwehr unbedingt absichern wollte. Während dem Krieg zwischen Venedig und dem türkisch-ottomanischen Kalifat ordnete Venedig die Beschlagnahmung jüdischen Besitzes an und sogar die Verhaftung der Juden. Diese fiese Vorsichtsmaßnahme lag wohl darin begründet, dass Juden sich auch bei den Türken niedergelassen hatten und man verdächtige Kontakte rigoros unterbinden wollte. Nach dem Krieg ließ man die Juden wieder frei und gab ihnen den Besitz zurück. Der Historiker Niall Ferguson betont, dass die Geldverleiher lange Zeit nicht die Macht hatten, die Rückzahlung der Kredite sicherzustellen und zu erzwingen. Er meint aber dann, die Geldverleiher hätten dieses Problem gelöst, indem sie immer größer wurden. Er weigert sich, die Geheimdienst-Ebene zu berühren und er wiederholt den ganz großen Mythos, dass Privatbanken systemrelevant werden konnten, ohne totaler Kontrolle zu unterliegen. Florentiner Bankenhäuser wie Peruzzi und Bardi gingen pleite, weil u.a. der britische König die Kredite nicht zurückzahlte. Die Medici hingegen florierten eine ganze Weile länger, allerdings lief bei ihnen auch sehr viel verdeckt ab. In Italien herrschten Adelsfamilien. Später wurden Holland, England und Schweden die neuen Zentren des Bankings. Die Zentralbank „Bank of England“ entstand 1694 unter Königin Anne. Mit ihr hatten die Welfen schon mehr oder minder den britischen Thron in der Hand. Anne heiratete Prinz Georg von Dänemark, ihre Schwester heiratete William of Orange. Das Haus Oranien-Nassau arbeitete zusammen mit den Welfen. Dänemark hatte schon Schottland infiltriert gehabt und eine dänische Prinzessin vermählt mit King James. Freimaurerlogen gab es in Schottland schon sehr früh. 1714 bestieg der Hannoveraner Welfe George I. den britischen Thron und man gründete 1717 das Freimaurertum neu, um die schottischen Spuren zu verwischen. Die Spanische Krone setzte zu stark auf Edelmetall und konnte nicht mit den Briten mithalten. So schön die Vorstellung ist von einem Tauschmittel mit intrinsischem Wert, so ist es relativ unflexibel. Banken wie Barings oder Rothschild verschafften Britannien frisches Geld, selbst von Kleinanlegern, um Kriege zu finanzieren.  Von gleicher strategischer Bedeutung war Barings Übermittlung von Geld der britischen Regierung an alliierte Regierungen, um deren Kriegsanstrengungen zu unterstützen. Diese teils geheime und sensible Arbeit erforderte Expertenwissen über Geldtransfers und ein solides korrespondierendes Netzwerk. Erneut unterstrich es das Vertrauen der Regierung in Baring. Andere Länder kopierten zunehmend das britische Zentralbanksystem, weil es effektiver war. Es handelte sich nicht, wie die Verschwörungsliteratur behauptet, um eine internationale Machtergreifung von Juden. Frankreich unter Napoleon hatte ein traditionelles System der Besteuerung der eroberten Völker benutzt. Laut Legende machte Nathan Rothschild ein Vermögen durch die Schlacht von Waterloo. In Wirklichkeit war die Schlacht für die Rothschilds ein Fiasko: Britannien verschaffte sich Geld über den Bond-Markt und konvertierte dann das Geld in Gold, denn man konnte auf der Transitstrecke irgendwann nur noch Gold transportieren bzw. schmuggeln nach Portugal, wo der Kampf tobte. Vor 1811 beschäftigte sich Nathan Rothschild nur mit Textilhandel. Er hatte Erfahrung mit Schmuggel und die Familie hatte ein Netzwerk in Europa, also bekam er den entsprechenden Geheimauftrag vom britischen Imperium. Dieser Auftrag war so wichtig, dass selbstverständlich Kontrollmechanismen vorhanden gewesen sein müssen. Der Vater von Nathan war behutsam aufgebaut worden von Hessen-Kassel und schützte die Reichtümer Hessen-Kassels vor Napoleon. Jeder Cent wurde anscheinend zurückgezahlt. Hätte Mayer Amschel Rothschild etwas abgezwackt, wäre er ein toter Mann gewesen. Napoleon musste sich zurückziehen, hatte dann aber ein Comeback und Nathan Rothschild kaufte im Auftrag der britischen Krone sehr viel Gold, weil man einen weiteren ausgedehnten Krieg erwartete, was sich aber als Fehlkalkulation herausstellte. Die Schlacht von Waterloo brachte ein schnelles Ende für den Konflikt, die Rothschilds saßen auf zuviel Gold, und der Goldpreis würde bald dramatisch fallen. Nathan kaufte britische Bonds, hielt diese für über ein Jahr und verkaufte dann mit Profit, rund 600 Millionen britische Pfund in heutigem Geldwert. Anschließend spielten die Rothschilds eine wichtige Rolle hauptsächlich im Bond-Markt und vermarkteten auch Bonds anderer Länder. Nathan starb 1836 und sein „Privatvermögen“ wurde geschätzt auf 0,62% des britischen Volkseinkommens. Die Familienmitglieder mussten hauptsächlich innerhalb der eigenen Familie heiraten, was wohl eine Auflage war, die der Adel befohlen hatte. Wenn man einen neuen Clan aufbaut, wie etwa als Banker, dann will man vermeiden, dass dieser Clan bald wieder zerfällt und sich nur noch um privaten Luxus kümmert. Die Rothschilds waren ideal für ein internationales Spionageprogramm, denn sie hatten in mehreren Ländern Hauptsitze und konnten etwa in Frankreich mitbestimmen, welches Personal von der Regierung angeheuert wird. Gemäß der zirkulierten Propaganda dachten viele, Juden kümmern sich nur um Geld und andere Juden, hätten keine Heimat und somit keine Loyalität zu irgendeiner Großmacht. Mit Hilfe der Verschwörungsliteratur wurde die eigentliche Struktur des britischen Empires und die tatsächliche Geschichte verschleiert und stattdessen bekam der Leser das Märchen aufgetischt, ein paar „Weise von Zion“ hätten Britannien und Amerika übernommen. Retroaktiv wurde auch noch die Geschichte der ersten beiden US-Zentralbanken verfälscht und gleichzeitig mit der dritten Zentralbank (Federal Reserve) gab es eine weitere solche Propaganda-Kampagne.

Offshore

Der Normalbürger hat ein ganz normales Bankkonto und ist in seinem jeweiligen Land steuerpflichtig. Holt er sich bei der Behörde einen Gewerbeschein, ist seine Firma den nationalen Gesetzen und Transparenzpflichten unterworfen. Dem Staat und seinem Finanzamt kann man bestenfalls ein paar Kleinigkeiten unterschlagen, ohne erwischt zu werden. Kommt eine Steuerprüfung und entdeckt Betrug, wird man zur Kasse gebeten und notfalls gepfändet. Ganz anders sieht es aus bei erfahrenen Großkonzernen. Diese sind in viele Teile aufgesplittet, die jeweils in einer anderen internationalen Steueroase liegen und geschützt sind durch Stellvertreter-Anwälte, Aktiengesellschaften mit anonymen Investoren, Beteiligungsgesellschaften oder schlicht Briefkasten-Tarnfirmen. Die Gewinne lassen sich sichern, Steuern werden möglichst so gut wie gar keine gezahlt und für eine Regierung bzw. ein Finanzamt will man nicht greifbar sein. Mit genügend Bilanz-Akrobatik lässt man es so aussehen, als seien kaum besteuerbare Gewinne vorhanden, weil die Kosten in eine bestimmte Region verbucht wurden. Ein und dieselbe Person kann heimlich 10 verschiedene Firmen-Konstrukte leiten, die so tun, als seien sie untereinander verschuldet und sich gegenseitig Mondpreise berechnen. Es ist ein bisschen so, wie das Mitglied einer Großfamilie, das im teuren Sportwagen von der Polizei kontrolliert wird. Der Fahrer ist als arbeitslos gemeldet und das Auto ist zugelassen auf den Bruder des Cousins von der Briefkastenfirma von der Beteiligungsgesellschaft. Auch die organisierte Kriminalität oder Geheimdienste benutzen Steueroasen. Mehr als die Hälfte des Welthandels wird über sogenannte „Steueroasen“ abgewickelt. Über die Hälfte der Bankengelder fließt dort durch. Rund ein Drittel der Investments von multinationalen Firmen. Der Internationale Währungsfonds schätzte 2010, dass winzige Inselstaaten ungefähr 18 Billionen in ihren Bilanzen stehen haben. 83 von den 100 größten US-Firmen haben Tochtergesellschaften in den Steueroasen.  In Europa sind es 99 von 100. Die City of London ist ein spezieller Distrikt mit eigenem Regierungssystem und eigenen Regeln. Zuständig für die Verwaltung ist die „City of London Corporation“, also dem Namen nach eine Firma.  An der Spitze des Unternehmens steht der Oberbürgermeister der City of London. Die City ist ein bedeutendes Geschäfts- und Finanzzentrum, in dem sowohl die Zentralbank „Bank of England“ als auch der London Stock Exchange ansässig sind. Die sogenannten Wardens (Verwalter) sind Vertreter von Unternehmen und anderen Körperschaften, die in der Stadt ansässig sind. Viele Steueroasen sind ehemalige oder aktuelle Strukturen des Vereinigten Königreichs und nutzen immer noch dieselben grundlegenden Rechtsstrukturen. Sechs mit dem Britischen Empire verbundene Steueroasen erscheinen in den Top 10-Steueroasen-Listen: Steueroasen in der Karibik (z. B. Bermuda, die Britischen Jungferninseln und die Kaimaninseln), Steueroasen auf den Kanalinseln (z. B. Jersey) und Steueroasen in Asien (z. B. Singapur und Hongkong). Die City of London ist eine Art Verwaltungszentrum für diverse Steueroasen. Die British Virgin Islands haben weniger als 25.000 Bewohner, aber 800.000 Firmen sind dort gemeldet. Weitere Steueroasen sind u.a. Delaware, die Niederlande, die Schweiz, Liechtenstein und Monaco. Wenn die bedeutenden Konzerne kaum Steuern bezahlen, dann muss der Normalbürger herhalten. Diesem bleibt immer weniger Geld übrig, das er ausgeben kann für irgendwelche Produkte. Das Maß an Geheimhaltung pervertiert unsere Vorstellung von „freier Marktwirtschaft“ und einer demokratischen Republik. Wir wissen schlicht nicht, wem genau was gehört und wer für wen nur der Stellvertreter ist. Wir wissen nicht, wo es überhaupt eine echte Trennung gibt zwischen Regierungen und Konzernen. Und wer die Kontrolle hat über die wichtigsten Steueroasen, der besitzt viel zu viel Macht. In den letzten Jahren gab es neue, strengere Regeln und Leaks in der Presse wie die Panama Papers. Beenden wird dies das Steueroasen-System aber nicht, sondern höchstens einen selektiven Mechanismus etablieren, um nur besondere, loyale Akteure zu dulden.   

Quellen:

The Ascent of Money: A Financial History of the World by Niall Ferguson

Empire: How Britain Made the Modern World by Niall Ferguson

The House of Rothschild: Money’s Prophets 1798-1848 by Niall Ferguson

Treasure Islands: Tax havens and the men who stole the world

AlexBenesch
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