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Sachstandsbericht der Regierung: Bauen Sie Ihren Keller zum Prepping-Bunker um

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Kommentar

Bald ist es offiziell: Die Deutschen sollen ihre Keller zu Prepper-Bunkern umfunktionieren für den Selbstschutz im Kriegsfall.

Während die Schweiz über unzählige professionelle Bunker verfügt und Schweden fast die gesamte Bevölkerung so unterbringen kann, ist es in Deutschland zu spät.

Das geht aus dem »Sachstandsbericht zur Entwicklung eines modernen Schutzraumkonzepts« hervor, das dem SPIEGEL vorliegt und bei der Innenministerkonferenz Mitte des Monats in Potsdam besprochen wird. Das Konzept stammt von Experten des Bundesinnenministeriums, des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe sowie der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben.

Für den Atomkrieg braucht es definitiv moderne Superbunker mit allem drum und dran. Diese Angelegenheit ist aber vom Tisch. Deutschland bleibt völlig verwundbar für Atomraketen. Die Regierung würde im Ernstfall ausgeflogen werden nach London oder anderswo.

Moderne chemische Sprengköpfe können ganze Städte einnebeln und auch dafür ist der durchschnittliche Keller-Schutzraum ohne Luftfilter nicht gut genug. So bleibt nur der Schutz gegen konventionelle Sprengköpfe mit Explosivwirkung. Und dafür braucht es eben keine großen Superbunker, heißt es in dem Papier.

Deutsche Häuser sind oft unterkellert und aus Porenbeton, Ziegelsteinen oder Stahlbeton.

»Um die Schutzwirkung nochmals zu verbessern, kann auf freiwilliger Basis und mit einfachen, ohne handwerklichen Sachverstand ausführbaren Maßnahmen eine ›Härtung‹ insbesondere von Kellerräumen erreicht werden«.

Der nächste Schritt wäre eigentlich das Upgrade der Keller auf Luftfilter gegen ABC-Bedrohungen. Dies ist nicht einmal zwingend besonders teuer.

Für diejenigen, die auf der Straße überrascht werden, bleiben Kaufhäuser, Tiefgaragen und Ähnliches. Wird aber mit ABC-Waffen angegriffen, müssten die Personen wochenlang am selben Ort bleiben. Wie schlafen sie, woher kommen die Nahrung und das Trinkwasser und Kommunikationsmittel?

Der neue Bericht ist voller seltsamer Grundannahmen:

»Anders als im Zweiten Weltkrieg sind keine flächendeckenden Bombardements zu erwarten, mittels derer ganze Städte großflächig zerstört werden«.

Es kam in der Ukraine zu Flächenbombardements durch Artillerie wie im Zweiten Weltkrieg. Kiew wurde „nur“ von Raketen getroffen, aber nur weil die konventionellen russischen Truppen nicht nahe genug herankamen.

Zu Zeiten des Kalten Krieges gab es in Westdeutschland 2000 echte Bunker, von denen noch ein Viertel. Für alle Bürger wären 140 Milliarden Euro notwendig, was an sich eine realistische Investition wäre.

In Finnland und der Schweiz gibt es Bunkerplätze für 85 beziehungsweise fast 100 Prozent der Bevölkerung.

AlexBenesch
AlexBenesch
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