Kommentar
Die AfD will mit Maximilian Krah als Spitzenkandidat zur Europawahl antreten. Er ist Mitglied des AfD-Bundesvorstands und ähnlich wie Alice Weidel soll Deutschland sich mit Hilfe Chinas aus dem Griff der USA lösen. Abgesehen von Slogans über „Freundschaft“ und „Arbeitsplätze“ hat er nie genau erklärt, wie das funktionieren soll ohne Deutschland in eine massive Abhängigkeit hineinzuführen. Die Partei bevorzugt zusätzlich eine Annäherung an Russland, also wären wir dann im Griff von gleich zwei Supermächten auf einmal. Wäre Deutschland nicht mehr Mitglied der NATO, könnten wir gleich überrollt werden und niemand käme uns zu Hilfe. Deutsche Experten würden nach Osten verschleppt werden und vornehmlich Chinesen würden es sich hier bequem machen.
Typisch ist für die AfD und auch linke Eurasier wie Sahra Wagenknecht das Fehlen einer angemessenen Risikoanalyse: Was sind die Gefahren des Plans und wie gedenkt man, diese in den Griff zu bekommen? Mit russischer „Hilfe“?
Die SPD und CDU waren natürlich intensiv involviert gewesen in die desaströsen Handelsbeziehungen mit den chinesischen Kommunisten. Mit der NATO-Mitgliedschaft als Absicherung. Gerade die SPD ist den Chinesen intensiv verbunden.
Recherchen von t-online versuchen nun Krah seine Parade zu verhageln und ihn in innerparteiliche Streitereien zu verwickeln.
Die Internierungslager für Uiguren und andere Minderheiten in der Provinz Xinjiang hält er für „Gruselgeschichten“. Taiwan gehöre völkerrechtlich zur kommunistischen Diktatur. Auch Tibet sei Chinas Territorium. So weit so schrecklich. Ist für ihn die ehemalige DDR russisches Territorium? Stehen Russland gar Billionen aus Deutschland zu als Reparationen für den Zweiten Weltkrieg? Wo liegt Krahs Grenze? Wenn die LINKE vor Jahren solche Ideen geäußert hätte, wäre eine Partei wie die AfD noch entsetzt gewesen.
Deutsche Arbeitsplätze seien für Krah wichtiger „als irgendeine NGO in Hongkong“. Aber eine NGO ist keine Supermacht die uns erobern kann.
Schon Anfang der 2000er bereiste er China. Nach seinem Jurastudium und einer Promotion in Dresden absolvierte er ein internationales Management-Studium, dessen Auslandsstationen er in Hongkong und Shanghai verbrachte. Dies war damals noch üblich für viele Leute aus der Wirtschaft.
„Ich habe Freunde in China“, schrieb er im Oktober 2018 bei Facebook. Sein Vortrag fand damals unter der Schirmherrschaft der „Silk Road Think Tank Association“ (SRTA) statt, die im Auftrag des „International Department of the Central Comittee of the Communist Party of China“ (IDCPC) Kontakte ins Ausland knüpfen soll.
Der deutsche Verfassungsschutz bezeichnet das IDCPC mittlerweile als Teil des chinesischen Geheimdienstapparats. Fairerweise muss man sagen, dass praktisch ALLES an China geheimdienstlich integriert ist und jeder, auch von der CDU und SPD, der mit Chinesen redet, früher oder später mit Agenten in Kontakt kommen wird.
Ein Sicherheitshinweis, den das Bundesamt im Juli 2023 an die gesamte deutsche Politik und Verwaltung schickte, besagt:
„Vermeiden Sie im Austausch mit IDCPC-Angehörigen alle Handlungen, die tatbestandlich im Sinne von § 99 StGB gewertet werden könnten.“
Krah gratulierte per Videobotschaft zur Gründung der kommunistischen Volksrepublik. Er reiste wiederholt nach China. Ganz dumm wird er nicht gewesen sein. Es soll den Eindruck erwecken, die AfD könne auf dem internationalen Parkett auftreten und hätte mächtige Freunde. Sind wir Deutschen am Ende aber die neuen Uiguren?
Was ist, wenn die USA zusammen mit China und Russland bereits ein heimliches Kartell formen oder bald eines gründen?