Kommentar
Eine hochrangige Propagandistin des Kremls sagte voraus, dass im Nahen Osten der Dritte Weltkrieg ausbrechen werde, und dass dies die Welt vom anhaltenden Konflikt Russlands in der Ukraine ablenke. Seit Jahrzehnten ist bekannt, dass russische Geheimdienste erheblichen Einfluss ausüben auf Palästinensergruppen und den Iran. Darin liegt wohl auch der Grund, weshalb die NATO sich lange zurückhielt mit Lieferungen an die Ukraine. In den Verhandlungen zwischen Ost und West ging es immer um viele weitere Territorien. Nun scheinen die Verhandlungen endgültig gescheitert.
Der Westen braucht keine Eroberungen, keine diktatorischen Maßnahmen, um weiterzubestehen. Seit 150 Jahren existiert ein funktionierender Komplex aus Großkonzernen, Großbanken, Politik und Universitäten. Anders sieht es aus im Osten. Russland kaufte sich nach der kommunistischen Revolution westliche Technik und ganze Fabriken und musste deshalb nie einen konkurrenzfähigen Apparat aufbauen. Eine Entscheidung für Krieg wird dann getroffen, wenn die Vorausberechnungen ergeben, dass das Empire innerhalb von Jahrzehnten zusammenbrechen wird. Die Wahl ist dann zwischen garantiertem Zusammenbruch und der Chance auf eine Zukunft durch Krieg. Die gleiche Logik veranlasste Hitler, Polen zu überfallen.
Margarita Simonyan, die Chefredakteurin der russischen staatlich kontrollierten Medienorganisation Russia Today (RT), äußerte sich während einer staatlichen Fernsehsendung dazu.
Propagandisten des Kremls warnten in der Vergangenheit regelmäßig vor einem drohenden Weltkrieg, um eine bessere Verhandlungsposition zu erreichen. Allerdings scheint sich die NATO nicht so zu verhalten, wie gewünscht. Der Blitzkrieg in der Ukraine wurde zu einem Sitzkrieg und verschlechterte für Moskau die Lager erheblich, weil in der Hauptsache 40 Millionen frische Bürger und die äußerst wertvolle Industrie der Ukraine erbeutet werden sollten. Ohne diese Assets kann Russland auf längere Sicht nicht fortbestehen. Die konventionellen Streitkräfte werden zu schwach und auch die ABC-Systeme plus Trägersysteme veralten, während der Westen nach Laune produzieren und immer neue technologische Durchbrüche erzielen kann.
Innerhalb der NATO-Sphäre ist es üblich, in einer Kriegssituation scharfe Gesetze zu erlassen gegen Feind-Propaganda oder nur Antikriegs-Propaganda, die hinterher wieder einkassiert werden von den obersten Gerichtshöfen. Den Russlandpropagandisten wird es an den Kragen gehen und ein paar statuierte Exempel schrecken den Rest ab. In Russland hingegen braucht es stalinistische Maßnahmen und neue Strafkolonien.
„Wird es einen Dritten Weltkrieg geben? Ich denke, dass es mit Sicherheit zu einem Dritten Weltkrieg kommen wird! Es gibt schlechte und gute Nachrichten“,
begann Simonjan, ein treuer Verbündeter Putins.
„Die schlechte Nachricht ist, dass es ohne Zweifel und noch zu unseren Lebzeiten passieren wird.
„So tragisch es auch ist, dass es einen Krieg und Verluste geben wird, die gute Nachricht für uns ist, dass die westlichen Mächte dadurch abgelenkt werden, und auch wenn sie uns nicht ganz in Ruhe lassen werden, werden sie es irgendwie vergessen.“
Dies ist komplett unrealistisch, da eine NATO-Einmischung im mittleren Osten die Situation für Russland weiter verschlechtern wird. Muslimische Regime können nicht kämpfen ohne entsprechende Produktion, sowohl für das Militär als auch für ihre Bevölkerungen.
Sie sagte auch, der Iran sei eine „riesige Militärnation“, die „fünf Minuten davon entfernt sei, eine Atombombe zu bekommen“ und „viele andere interessante Dinge“ besitze.