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Russell Brands Skandal und warum Prominente immer kompromittiert sind

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Kommentar

Russell Brand ist der nächste Prominente, den vielleicht die Vergangenheit einholt: Früher, noch als linker, sexbesessener Paradiesvogel auf Drogen, wurden ihm alles verziehen. Auch sein ADHS und seine bipolare Störung waren kein Hindernis fürs Showbusiness.

Jetzt, da er zum Prediger der Rechtskonservativen wurde, berichtet die Presse von mehreren Frauen, die ihm konkrete Sexverbrechen vorwerfen. Die Rollenverteilung ist klar; die Linken betrachten ihn als schuldig und die Rechten halten ihn für das Opfer der Weltverschwörung.

Nicht jeder Fall scheint aus politischen Motiven von den Medien benutzt worden zu sein. Kürzlich wurde der Schauspieler Danny Masterson zu 30 Jahren Haft verurteilt für Vergewaltigungen. Bill Cosby war eher links. Jimmy Savile unterstützte die Konservativen. Jeffrey Epstein kungelte mit Democrats und Republicans.

Bei dem Rammstein-Skandal vergaßen viele, dass die wichtigsten Bandmitglieder, die auch Gegenstand der Vorwürfe sind, politisch weit links stehen. Zudem förderte die SPD-Agenda über Motor Music und VIVA massiv die Karriere der Band.

Bei Russell Brand kann es sein, dass die linke Sphäre ihn früher schützte, weil er einer von ihnen zu sein schien. Jetzt hätten Linke das Motiv gehabt, alte Zeugen bzw. mutmaßliche Betroffene endlich zu Wort kommen zu lassen. Und die Rechten haben das Motiv, ihn in Schutz zu nehmen obwohl sie seiner Vergangenheit überhaupt nicht trauen.

2015 war er noch das Gesicht der Doku „The Emperor’s New Clothes“. Bei der BBC hatte er Radiosendungen. Er moderierte die MTV Awards.

Ein sozialistisches egalitäres System, das auf der massiven Umverteilung des Reichtums basiert, [mit] hoher Besteuerung von Unternehmen … Ich denke, der Begriff des Gewinns selbst sollte enorm reduziert werden … Ich sage, Gewinn ist ein schmutziges Wort, denn überall dort, wo es einen Gewinn gibt es gibt auch ein Defizit.

Brand lobte die grüne Partei und den Ober-Kommunisten Jeremy Corbyn. Wieviel von dem Aktivismus entsprang dem Wunsch, das Leben der Menschen da draußen zu verbessern, und wieviel war einfach nur förderlich für seine Karriere?

Während der COVID-Pandemie morphte er in einen rechtskonservativen Truther. Seine Zugriffszahlen auf Youtube pro Woche stiegen von 500.000 auf 14,5 Millionen. Die Menschen klammerten sich verzweifelt an jede Person, die versprach, man könne die Pandemie einfach weglabern.

Brand wirkt in seinen Videos wie ein Prediger, er ist laut und wütend und total überzeugt, aber ahnungslos. Man bekommt den gleichen Käse von unzähligen anderen austauschbaren Influencern.

Viele andere Personen hätten die Karrierechancen gewollt, die Brand bekommen hatte. Es handelt sich um eine politisierte Industrie und diese möchte ihre Assets unter Kontrolle halten. Wozu jemanden aufbauen, der nach den ersten paar Millionen komplett durchdreht, aufhören will, zur Konkurrenz rennt oder unerwünschte politische Statements macht? Es ist nicht klar, wie viele einzelnen Prominente und Bands nur aus dem Grund bis ins hohe Alter performen, weil sie dazu gezwungen werden. Musikfirmen drängen Künstler zu schlechten, sogenannten „360er“-Knebelverträgen mit Hilfe von kompromittierendem Material. Es ist organisiert wie die Mafia oder bei einem Geheimdienst. Wer weiß, wie viele Warnungen gegen Brand ausgestoßen wurden, bevor die aktuellen Vorwürfe in der Presse landeten.

Brand war nie ein Experte für irgendwas außer seichte Unterhaltung. Das Publikum verlangt ideologische Übereinstimmung und gibt sich damit zufrieden; egal wer der Influencer ist und welche Vergangenheit er hat. Jeder konnte ahnen bei Brands Truther-Transformation, dass er Ballast mit sich herumschleppt, der gegen ihn verwendet werden kann. Die Linke und später die Rechte haben das sprichwörtliche Schwein gemästet und die Linken dürfen es jetzt schlachten.

Die Eliten, die Brand immerzu beklagt hat, sind deshalb so erfolgreich, weil sie genau wissen, wem sie trauen können und weil sie Imperien und Geheimdienste verstehen.

Wenn ein Mann vor Jahren noch erklärte (oder vortäuschte), Brands „Kunst“ gut zu finden und seinen Lifestyle zu tolerieren, dann signalisierte derjenige damit gegenüber Frauen, eher links zu stehen und modern zu sein. Wenn jemand sich heute zu Brand bekennt, ist man radioaktiv für Frauen.

Man merke sich: Fast alles, was als typisch weibliches Fehlrverhalten immer wieder zitiert wird, kann einem auch durch andere Männer passieren. Bestohlen werden, betrogen werden, in juristische Schwierigkeiten verwickelt werden usw.

Egal wie geläutert Brand sich gibt, er wirkt zersetzend für das konservative Zielpublikum.

AlexBenesch
AlexBenesch
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