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Atommacht Südkorea

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Südkorea hat kürzlich in einem Pakt mit den USA auf Atomwaffen vorerst verzichtet, könnte aber jederzeit ein eigenes Programm starten.

Trotz der Schutzzusicherungen der USA ist Südkorea von drei Atommächten umgeben: China, Russland und Nordkorea.

Laut einer Umfrage des Chicago Council on Global Affairs unterstützt eine Mehrheit sowohl der Konservativen als auch der Liberalen Atomwaffen.

Seoul verfügt über die Technologie, die Mittel und die Atomkraftwerke, die zum Bau von Atomwaffen genutzt werden könnten. Innerhalb eines Jahres wäre Südkorea bereit.

Nuklearexperten stimmen der Einschätzung zu, dass Südkorea über die Technologie, Einrichtungen und Mittel verfügt, um hochangereichertes Uran und Plutonium zu produzieren, die für Atomwaffen benötigt werden. Laut Kang Jung-min, dem ehemaligen Vorsitzenden der südkoreanischen Behörde für nukleare Sicherheit und Gefahrenabwehr, würde es mehrere Monate dauern, spaltbares Material zu produzieren, und etwa ein Jahr, um eine oder zwei Atombomben herzustellen, wenn Südkorea seine Ressourcen auf die nukleare Entwicklung konzentrieren würde Kommission.

Dieser Zeitplan berücksichtigt jedoch weder mögliche Sanktionen gegen Uranimporte noch den umstrittenen Prozess zur Bestimmung des Standorts der Atomtestanlagen, sagen Nuklearexperten.

Die Stromproduktion bei der Atomkraft war immer nur ein Nebeneffekt; hauptsächlich ging es um die Infrastruktur für existierende und anvisierte Atomwaffenprogramme: Anlagen und Experten, die über Jahrzehnte hinweg gepflegt wurden. Die gesamte Sicherheitsebene wird aus der öffentlichen Diskussion weitestgehend herausgehalten.

Minister Habeck stellt sich aktuell gegen zwei Drittel der deutschen Bevölkerung mit dem Beharren auf dem Atomausstieg; und er kann dafür allerhand ökologische und wirtschaftliche Argumente bemühen. Letztendlich bedeutet dies aber, dass Deutschland in den kommenden Jahrzehnten abgeschnitten wird von der Option, sich selbst zu verteidigen bzw. Abschreckung zu bieten mit eigenen Atomwaffen.

Befürworter der Atomkraft sind häufig Konservative und Marktliberale, aber traditionelle wurde die Atomkraft in vielen Ländern vom Staat geschützt vor Marktrisiken.

Diejenigen Länder, die mit Abstand am meisten Atomkraft nutzen, sind die wichtigsten Militärmächte; inklusive Atomwaffen: USA, China, Russland, Frankreich. Südkorea liegt auf Platz fünf in der Liste und möchte unbedingt mithalten können mit dem Atomwaffenprogramm von Nordkorea.

Im Mittelfeld liegen aktuell die Ukraine, Deutschland, Japan und Kanada, also pro-NATO-Mächte.

Deutschland wurde im Kalten Krieg die sogenannte „nukleare Teilhabe“ gewährt, was bedeutet dass hier amerikanische Freifall-Atombomben gelagert werden, die man im Ernstfall erst zu den Zielen hinfliegen müsste. Die Distanz ist zu weit, um die Luftabwehr der Russen (damals die noch größere UdSSR) zu überwinden und die Sprengköpfe sind zu groß, als dass die USA deren Einsatz in den allermeisten Fällen erlauben würde.

Polen wird auch nukleare Teilhabe; aber am liebsten natürlich eigene Atomwaffen und prompt baut man nun dort die ersten Atomkraftwerke. Der US-Konzern Westinghouse bekam den Zuschlag für die Anlage an der Ostsee. Die Baukosten sollen umgerechnet 18,6 Milliarden Euro betragen, also ungefähr das Zehnfache eines Gaskraftwerks.

China hat angekündigt, innerhalb von Jahren in der Oberliga spielen zu wollen, was Atomwaffen anbetrifft. Die Atomkraftwerks-Industrie Japans und Südkoreas ist wie eine Androhung, dass man das chinesische Potenzial kontern kann.

Südkorea verfügt über 25 betriebsbereite Kernreaktoren mit einer Gesamtnettokapazität von 24,4 GWe. Im Jahr 2021 erzeugte die Kernenergie 28,0 % des Stroms des Landes. Die USA verfügen über 92 betriebsbereite Kernreaktoren mit einer Gesamtnettokapazität von 94,7 GWe. Im Jahr 2021 erzeugte die Kernenergie 19,6 % des Stroms des Landes.

Frankreich bezieht etwa 70% seines Stroms aus Kernenergie, während die Ukraine, die Slowakei, Belgien und Ungarn etwa die Hälfte aus Kernenergie beziehen. Japan war daran gewöhnt, für mehr als ein Viertel seines Stroms auf Atomkraft angewiesen zu sein.

Viele Jahre lang hat die Industrie eine „nukleare Renaissance“ vorangetrieben, mit einer neuen Generation fortschrittlicher Reaktoren, kleiner, billiger und sicherer. Diese taugen aber nicht fü die Infrastruktur für Atomwaffen. Energiefirmen haben bislang kein Interesse an solchen neuartigen Kraftwerken, weil es dort anscheinend keine wirtschaftlichen Subventionen und wirtschaftlichen Absicherungen gibt.

Im US-Bundesstaat Georgia erweitert die Southern Company ihr Werk Vogtle um zwei weitere altmodische Reaktoren. Die ursprünglichen Kosten wurden auf 6,1 Milliarden US-Dollar geschätzt, aber das Projekt liegt drei Jahre hinter dem Zeitplan und 50 Prozent über dem Budget. In South Carolina wird eine Anlage von South Carolina Electric & Gas und Santee Cooper, einem staatlichen Versorgungsunternehmen, gebaut. Diese Anlage mit zwei Reaktoren wurde auf 9,8 Milliarden Dollar geschätzt, aber die Kosten sind auf mindestens 12 Milliarden Dollar gestiegen. Beide Projekte stützen sich auf CWIP, Kreditbürgschaften des Bundes und Steuergutschriften des Bundes.

In den letzten Jahren wurden acht Werke wegen schlechter Wirtschaftlichkeit geschlossen oder sollen geschlossen werden. Andere Werke wie San Onofre und Crystal River wurden angesichts massiver Reparaturrechnungen geschlossen.

Eine Analyse von PWC ergab, dass weltweit nur 26 Prozent der Führungskräfte von Versorgungsunternehmen glaubten, dass die Kernenergie bis 2030 einen „großen Einfluss“ auf ihren Markt haben würde. Wenn Investoren das Investitionsrisiko tragen müssen, haben sie kein Interesse an der Kernkraft.

Der Aufbau

In ihrem Artikel über das finanzielle Fiasko des Kernkraftwerks Hinkley C erwähnt Holly Watt die innovativen Erkenntnisse der Akademiker der Sussex University, Prof. Andy Stirling und Dr. Phil Johnstone, die die zentrale Bedeutung der Erweiterung dieser Fähigkeit erkannt haben. Es drehte sich nicht wirklich um Strom, sondern das militärische nukleare Erneuerungsprogramm für die Trident-Atomwaffen. Watt erwähnt auch das erste Kernkraftwerk, das am selben Standort gebaut wurde, Hinkley A. Was an diesem Reaktor kaum anerkannt wird, ist, dass er sowohl gebaut als auch betrieben wurde, um Plutonium für britische Atomsprengköpfe herzustellen, und wahrscheinlich wurde ein Teil des von ihm hergestellten Plutoniums in die USA geschickt.

Der erste öffentliche Hinweis kam am 17. Juni 1958 mit einer Ankündigung des Verteidigungsministeriums über „die Herstellung von waffenfähigem Plutonium im neuen [Kern-] Kraftwerksprogramm als Versicherung für einen zukünftigen Verteidigungsbedarf“.

Die zivile Atomkraft fällt im Vereinigten Königreich unter den Official Secrets Act. Die Sellafield-Anlage wird „privat verwaltet“, ist aber in öffentlichem Besitz.

Unter dem irreführenden Slogan „Atoms for Peace“ eröffnete die Königin Elizabeth 1956 in Calder Hall in Cumbria feierlich das, was offiziell als Großbritanniens erstes Kernkraftwerk bezeichnet wurde. Der Wochenschaukommentar beschrieb, wie es billige und saubere Kernenergie produzieren würde Energie für alle.

Calder Hall war aber kein ziviles Kraftwerk. Es wurde hauptsächlich gebaut, um Plutonium für Atomwaffen zu produzieren. Der erzeugte Strom war ein Nebenprodukt, um den Rest des Standorts mit Strom zu versorgen. 1957 ereignete sich am Nuklearstandort Windscale (heute bekannt als Sellafield) ein Großbrand. Die Auswirkungen des Windscale-Feuers wurden damals totgeschwiegen, aber es gilt heute als einer der schlimmsten Atomunfälle der Welt. Die Wahrheit, die über dreißig Jahre lang verborgen gehalten wurde, war, dass eine große Menge gefährlicher Radioaktivität nach Osten und Südosten geblasen wurde.

Als Greenpeace-Taucher 1983 bei Sellafield hochradioaktiven Müll entdeckten, der durch eine Pipeline ins Meer geleitet wurde, und versuchten, ihn zu blockieren, verklagte British Nuclear Fuels Ltd (BNFL), der damalige Betreiber der Anlage, Greenpeace wiederholt vor dem High Court.

Die erste Generation der britischen Magnox-Atomkraftwerke wurde im Geheimen für den doppelten Zweck der Plutonium- und Stromerzeugung konzipiert. Die britische Fabrik in Capenhurst, die Kernbrennstoff für Reaktoren herstellt, stellt auch Kernbrennstoff für Atom-U-Boote (Trident und Hunter-Killer) her.

Als Teil einer parlamentarischen Untersuchung des Hinkley-Projekts stellte sich heraus, dass Trident ohne die Milliarden von Pfund, die für den Bau dieses neuen Kraftwerks in Somerset vorgesehen waren, „nicht tragbar“ wäre. Professor Andy Stirling und Dr. Phil Johnstone argumentierten, dass das Kernkraftwerk „eine groß angelegte nationale Basis nuklearspezifischer Fähigkeiten aufrechterhalten wird“, die für die militärische Nuklearkapazität Großbritanniens unerlässlich ist.

Dies könnte erklären, warum Premierministerin Theresa May weiterhin die Subventionierung eines Projekts unterstützte, das den Steuerzahler Milliarden kostete. Subventionen, die an eine Branche gehen, die sich sechzig Jahre nach ihrer Gründung immer noch nicht selbst ernähren kann.

Neue Sprengköpfe durch Fusion

Die Ankündigung des „Lawrence Livermore National Laboratory“, einen Durchbruch bei der fusions-Energie erreicht zu haben, wurde in der Presse als Meilenstein gefeiert für CO2-neutrale Energiegewinnung. Das Labor war jedoch immerzu in seiner Geschichte mit Waffenforschung und Sicherheit beauftragt.

Im „Bulletin of the Atomic Scientists“ meinte dazu Bob Rosner, Physiker an der University of Chicago und ehemaliger Direktor des Argonne National Laboratory:

Die Werbemaschinerie des DoE [Department of Energy] wollte wirklich vom Waffen-Aspekt der Geschichte wegsteuern und sich auf die Energiezukunft konzentrieren.

Die Leute, denen es am 5. Dezember gelungen ist, die Zündung und die sich selbst erhaltende Fusion zu erreichen, waren nicht Teil des DoE-Fusionsenergieprogramms; sie arbeiten stattdessen für die National Nuclear Security Administration (NNSA), die die Atomwaffenbestände des Landes verwaltet.

Mit der Fusionstechnologie lassen sich laut Rosner stichprobenartig Atomwaffen überprüfen, ob diese noch funktionsfähig sind und die korrekte Explosionskraft besitzen, ohne dabei eine komplette Test-Explosion durchführen zu müssen. Darüber hinaus kann man ohne Test-Sprengungen Experimente durchführen über verschiedenartige neue Materialien bei Atomwaffen.

AlexBenesch
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