Mutmaßlichem Maulwurf beim BND droht lebenslange Haft

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Ein Beamter des deutschen Auslandsgeheimdienstes BND (Bundesnachrichtendienst), der Geheimnisse an die Russen verkauft haben soll, muss möglicherweise für den Rest seines Lebens ins Gefängnis; es sei denn er wird nach 15 Jahren auf Bewährung entlassen.

Carsten L. und sein mutmaßlicher Helfer Arthur E. sollen besonders schweren Landesverrat begangen haben. Während E. umfassend ausgesagt hat, schweigt L. eisern.

Eigentlich stammte L. aus der Bundeswehr und wechselte erst 2007 zum BND im Bereich technische Aufklärung, wobei sich seine Sicherheitsüberprüfung ungewöhnlich lange hingezogen haben soll. Es ist nicht ungewöhnlich, wenn ein Bundeswehroffizier stramm nationalistisch und konservativ ist, aber die Grenzen verlaufen eben fließend. Gerade ab 2008 intensivierten die Russen ihre Informations-Operationen und präsentierten das Regime ehemaliger KGB-Funktionäre als christlich-konservatives „drittes Rom“. Ob L. wusste dass dort 14 Millionen Muslime leben und 10% der Bevölkerung ausmachen? In Deutschland ist die Quote bei rund 6,5%.

Kurz vor seiner Verhaftung wurde er sogar selbst derjenige, der beim BND die Sicherheitsüberprüfung der Mitarbeiter handhabt. Für die Russen wäre er somit noch viel wertvoller geworden. In der Vergangenheit war es immer wieder gelungen, den Dienst zu infiltrieren. Gleichzeitig haben die Amerikaner immer ein wachsames Auge auf die deutschen Behörden und suchen nach Möglichkeiten, den Russen Falschinformationen zuzuschanzen über deutsche Funktionäre oder gleich die Funktionäre „umzudrehen“.

De angebliche Komplize Arthur E. war in Wolgograd geboren und früher einmal Zeitsoldat bei der Bundeswehr. Nach einem schwunghaften und suspekten Handel mit Edelsteinen sei der Kontakt zustandegekommen mit dem wohlhabenden Russen Visa M. der eine Aufenthaltsgenehmigung für Deutschland suchte. Dann bekam E. den Status einer nachrichtendienstlichen Quelle zugeteilt und durfte ohne Zollkontrollen ins Ausland reisen. Soweit so normal. Im September 2022 am Starnberger See jedoch habe L. dann E. geheime Dokumente über den Ukrainekrieg und die Wagner-Gruppe gegeben, die jener dann durchreichte an den FSB in Moskau.

400.000 Euro fanden die Fahnder in einem Schließfach, die L. erhalten haben soll. Solche Summen werden traditionell für wertvolle Informationen bezahlt. In den USA gab es im Kalten Krieg Verräter, die ihren neuen Wohlstand kaum verbergen konnten oder wollten; irgendwann bessere Anzüge trugen als die Direktoren des FBI oder der CIA und abbezahlte Häuser besaßen, weitere Grundstücke, Luxusautos und Boote.

Im Herbst 2022 fanden dann wahrscheinlich die Amerikaner heraus, dass es einen Maulwurf bei den Deutschen gab und die Jagd begann. Wenn bekannt war, welche Informationen die Russen bekamen, ließ sich die Suche eingrenzen und ein enger Personenkreis konnte abgescannt werden durch die NSA und andere US-Dienste.

L. soll dem russischen Geheimdienst verraten haben, mit welchen Methoden der BND tief in russische Kommunikationskanäle von Regierungsbehörden und sogar Geheimdiensten eingedrungen war. Der Focus berichtet von rund 100 streng geheimen Dossiers über Techniken des BND zum Stehlen von russischen Daten.

Nach einem Medienbericht wollten die Russen von ihm auch Informationen zu Stellungen von Artillerie- und Flugabwehrstellungen der ukrainischen Armee. Wie der „Spiegel“ berichtete, ging es dabei um von den USA bereitgestellte Himars-Mehrfachraketenwerfer und das von Berlin gelieferte Luftabwehrsystem Iris-T.

Die Versetzung in die BND-Zentrale in Berlin habe seine Stimmung verschlechtert, wegen dem Migrantenanteil dort. Politiker wie Annalena Baerbock und Altkanzlerin Angela Merkel (CDU) hasste er angeblich. Was erhoffte er sich von den Russen? Was ist, wenn wir es mit einem Kartell der Supermächte zu tun haben?

„Mit Beginn der Flüchtlingswelle im Jahr 2015  hat er sich radikalisiert“,

sagt ein früherer BND-Beamter. L. hätte sehr aggressive Äußerungen über Migranten gemacht. Als Broschüren der vom Verfassungsschutz  beobachteten AfD daheim und in seiner Dienstelle in Pullach gefunden wurden, fiel das auf.

BKA-Fahnder behaupten, dass L. sich 2021 auf einem Fussballturnier in Weilheim mit dem mutmaßlichen Akten-Kurier Arthur E. traf. Der Dritte im Bunde war der Vizevorsitzende der AfD im Landkreis Weilheim-Schongau, heißt es in der Presse.

AlexBenesch
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1 Kommentar

  1. Wie es Kleinstaaten regeht, die von Russland abhängig sind, merkt gerade Bergkarabach. Dort gibt es seit Monaten eine von den Medien nicht beachtete humanitäre Katastrophe, die möglicherweise an Völkermord, definitiv an ethnische Säuberung geht. 100.000 Armenier werden dort von den Aserbaidschanern boykottiert, ausgehungert, vertrieben. Die Menschen dort haben offenbar zu wenige Prepping betrieben.

    Der Bischof Serovpe, Primas der Armenischen Kirche in Deutschland, sagt, es sei kein religiöser Konflikt sondern ein politischer.

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