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Wir warnten genau vor dieser Falle.

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Kommentar

Es sieht so aus, als hätten sich verschiedene rechte Figuren in Deutschland richtig in die Falle locken lassen. Das Bild, das sich dadurch der breiten Öffentlichkeit zeichnet, enthält so ziemlich jedes Klischee, das wir kennen.

Wenn große deutsche Parteien vor Jahren bereits in groben Zügen ihre Agenda ankündigten, muss man damit rechnen, dass britische und amerikanische Geheimdienste Operationen planten, um das rechte Lager zu diskreditieren, damit jenes nicht stärker profitieren kann von der Empörung in der Bevölkerung über die Politik.

Als die RAF noch existierte, war das linke Lager trotz interner Abgrenzungen wie en Brei. Jeder von Format hatte irgendwie miteinander zu tun. Gemäß der ideologischen DNA fürchteten alle die große rechte Weltverschwörung und deren totale Übernahme der Welt. Große Hoffnung setzte man auf Sowjetrussland. Das bedeutete für die Linken natürlich Sippenhaft und den permanenten Verdacht auf revolutionären Terror, Spionage und Landesverrat.

Heute ist das rechte Lager wie ein Brei, kann oder will nicht differenzieren, jeder redet mit jedem, Russland ist die große Hoffnung nun sitzen auch noch Dutzende Personen in Haft, die mit Prinz Reuß einen gewaltsamen Umsturz geplant haben sollen.

Es gab im Dezember 2022 bei Markus Krall, Unternehmensberater, Autor und Influencer, eine Hausdurchsuchung wegen angeblicher Kontakte zu den Verschwörern. Krall hat womöglich den ehemaligen Verfassungsschutz-Präsidenten Hans-Georg Maaßen zum Anwalt, der seit einer Weile zu Einfluss gelangt ist in der rechten Szene. Maaßens „Werteunion“ war voll mit Leuten, die einen Bezug zum Adel und angloamerikanischen Netzwerken haben.

Maaßens früherer Arbeitgeber, der Verfassungsschutz, geht zurück auf den britische Geheimdienst MI6 und den Adel. Krall wurde Chef des Degussa-Goldhandels von August von Finck, der schon heikle Parteispenden an die CSU und FDP getätigt hatte. Er wurde vermutet als Gönner hinter der AfD und sein Großvater bekam einst einen Adelstitel und eine Banker-Karriere von adeligen Linien, die mit Großbritannien zusammenhängen.

Der politisch links stehende ZDF-Moderator Böhmermann ließ Krall Fragen zukommen:

1. Welche Gründe wurden Ihnen Ende 2022 von der Degussa Sonne Mond Goldhandel GmbH für Ihre Freistellung genannt?

2. Sie standen in Kontakt mit Heinrich XIII. Prinz Reuls und anderen Mitgliedern seiner Reichsburger-Gruppe, dazu habe ich folgende Fragen:

2.1 Wie haben Sie Heinrich XIII. Prinz Reuß kennengelernt?
2.2 Wie stehen Sie dazu, dass Sie im mutmaßlich geplanten Schattenkabinett von Heinrich XIII. Prinz Reuß die Rolle des Wirtschafts- und Finanzministers einnehmen sollten?
2.3 Was konkret meinten Sie, als Sie Heinrich XIII. Prinz Reuß schrieben, er habe alles Nötige getan, damit das Heilige Deutschland wieder Struktur annehmen kann“?
2.4 Wann hatten sie das letzte Mal Kontakt zu Heinrich XiII. Prinz Reuß:
2.4.1 Wenn Sie keinen Kontakt mehr zu Heinrich XIII. Prinz Reuß pflegen: Weshalb, von welcher Seite und wann wurde dieser Kontakt beendet?

3. Woher und seit wann kennen Sie Hans-Georg Maaßen und in welchem Verhältnis stehen Sie zu ihm?
3.1 Aus welchen Gründen haben Sie Hans-Georg Maaßen nach der Hausdurchsuchung im Dezember 2022 angerufen?
3.2 Lassen Sie sich von Hans-Georg Maaßen anwaltlich vertreten?

Die Freistellung Kralls bei Degussa fällt zeitlich in etwa zusammen mit der Großrazzia gegen die „Reichsbürger“. Prinz Reuß entstammt einer sehr alten adeligen Linie mit Bezug zu Großbritannien. Die Regierungsbehörden werden Krall wohl auch fragen, seit wann er den Prinzen kennt und was er damit meinte, der Prinz habe „alles Nötige getan, damit das Heilige Deutschland wieder Struktur annehmen kann.“

In den RAF-Tagen hatte jeder mit jedem von Belang irgendeine Art von Kontakt und daraus ergab sich eine Art Sippenhaft, die teilweise vom deutschen Terrorismus-Recht gestützt ist. Am meisten musste Maaßen dieses Recht kennen, da er vom Fach ist. Zusätzlich sollte jeder wissen, dass die Amerikaner und Briten alle Daten abgreifen und Teile davon mit den deutschen Behörden teilen. Wenn man sich mit einem verschrobenen Prinzen und/oder typischen Szenegängern abgibt, muss man darauf vertrauen, dass jede nichts Dummes anstellen und ihre Informationen geheim halten können. Keine App und kein Gerät bietet wirklich Schutz.

Krall jammerte in seinen Büchern über die zunehmende Regulierung, die Überwachung und wirtschaftliche Schwächen. Gemeint ist der Westen. Nicht Russland. Denn Russland wird ja schließlich am Ende des Buchs als große Hoffnung und Lösung für uns präsentiert. Würde er die wirtschaftliche Misere von Russland und den umliegenden Staaten erklären, fiele sein Argumentations-Konstrukt in sich zusammen. Über China ist er sehr leise und erwähnt das Land nur ab und an in einem negativen Kontext, weil es sozialistisch ist. Die AfD will inzwischen immer stärker den Kontakt zu den Chinesen.

Krall schafft es nicht, das Spiel der Supermächte zu verstehen und insbesondere, wie sich Russland und die USA seit 100 Jahren gegenseitig die Bälle zuwerfen, um mit dieser kontrollierten Strategie der Spannung bequem zu herrschen.

Bei Russland gibt er unumwunden zu, dass das Reich sich fast alle ehemaligen Sowjetstaaten wieder einverleibt hat. Aber dann kommt ein bizarres Argument, das man so schon oft von organisierten Pseudo-Libertären gehört hat:

Wladimir Putin, der Mann den die europäische Linke und ein paar ewige kalte Krieger zu hassen lieben, hat seinem Land mehr marktliberale Reformen gebracht, als ihm irgendjemand in der westlichen politischen Elite zugestehen willl.

Warum wohnt eigentlich keiner von diesen Schwaflern wie Krall oder Otte in Russland? Alleine das Framing ist schon Unfug: Wichtige Linke machen heute ebenfalls Propaganda im Sinne Moskaus und pflegen alte Beziehungen zu Moskau weiter. Die übelsten amerikanischen Republicans während der Bush-Administration stiegen nach 9/11 mit Putin ins Bett. Van Rompuy (EU und Bilderberg) wollte eine starke Annäherung der EU an Russland. Kanzler Schröder ist der enge Freund von Putin.

Aber das sollen wir wohl alles vergessen. Für Krall ist Putin „der Gute“, der von bösen westlichen Eliten dafür gehasst wird, weil er der liberal-konservative Held sei. Die Mafia-Planwirtschaft von ehemaligen kommunistischen KGB-Granden in Russland ist wie eine behinderte Kopie westlicher Strukturen.

Die russische Zentralbank mache laut Krall Geldpolitik nach monetaristischen Grundsätzen. Das Berkeley Journal of International Law berichtete bereits 1996 über das mächtige russische Geldinstitut Sberbank, das sich zu über 50% im Besitz der staatlichen Zentralbank befindet. Die Identität der restlichen Anteilseigner ist „unklar“ und es ergaben sich größte Bedenken hinsichtlich einer Monopolstellung. Die Sberbank kann extreme Risiken eingehen und wird als Besitz des Staates von ein und demselben Staat reguliert. Der Großteil der Privatkunden besteht aus Rentnern und Arbeitern, denen die nötige Bildung fehlt, um misstrauisch genug zu sein. Im Endeffekt ist also die Sberbank, genau wie die zweitgrößte Bank des Landes, die zu 60,9% im Staatsbesitz befindliche VTB, noch viel skandalöser als die amerikanischen Institute wie Goldman Sachs oder das von JP Morgan übernommene Bear Stearns. Es ist zum Schieflachen, wie die Putin-Propagandisten den lieben langen Tag über „too big to fail“-Banken im Westen schimpfen, die mit Bailouts auf Steuerzahlerkosten gerettet werden und der Zentralbank zu nahe stehen, aber gleichzeitig ignorieren, dass in Russland nicht einmal wirklich vertuscht wird, dass die zwei mit Abstand größten Banken des Landes nur Anhängsel der Zentralbank sind und ein und derselben Clique an Milliardären und Insidern gehören, die sich selbst nach Belieben regulieren und das Risiko auf die Kunden bzw. Steuerzahler abwälzen.

Putin, so Krall, könne seine Verbündeten schützen, ohne Kompromisse eingehen zu müssen. Ach ja? Schöne Grüße nach Venezuela und Iran. Dann heißt es:

Unter Präsident Putin ist Russland definitiv nicht der Schurkenstaat geworden, als den ihn die Koalition kalter Krieger mit einer 1980er-Jahre-Nostalgie und die neuen linken Kriegstreiber, die Russlands neuen, eher konservativen Wertekanon und die erneuerte, jahrhundertealte Allianz von orthodoxer Kirche und Staat hassen, darstellen.

Dieses Zitat ist nicht gut gealtert und man kann die Realität nicht wegschwurbeln mit dem Gejammer über die „Vorgeschichte“ des Kriegs gegen die Ukraine. Ist den pro-russischen Figuren nicht aufgefallen, dass die Russen keine großen Enthüllungen geliefert haben? Und seit Jahrzehnten nichts liefern gegen den Westen?

Was bitte versteht Krall von der „jahrhundertealten Allianz“ zwischen russischem Zaren-Staat und Kirche? Die Zaren waren bitterböse Despoten aus den Linien Welfen, Wettiner und Reginare, die die Kirche benutzten, um den Bauernsklaven einzureden, nach ihrem Ableben warte das Paradies auf sie.

Zudem hat das Land ein klares und berechtigtes Interesse, die mindestens 25
Millionen ethnischen Russen zu schützen, die sich nach der Zerschlagung der Sowjetunion plötzlich als Minderheit in einem halben Dutzend Länder wiedergefunden haben.

Nach der Logik könnten die Russen ja nach Ostdeutschland einfallen, um Leute „zu retten“ mit russisch-slawischem Hintergrund.

In Kralls positiver Zukunftsvision, wo „Marktliberale“ und Konservative das Land retten und Deutschland aus EU und Euro aussteigt, finden wir den folgenden Punkt:

Die neue deutsche Regierung hebt alle Sanktionen gegen Russland auf.

Daher weht der Wind.

Die Zukunft kann ganz anders verlaufen: Deutsche und ausländische Geheimdienste haben längst die AfD und das gesamte rechte Spektrum völlig infiltriert und leiten die Unterstützer aufs Glatteis. 80% der Deutschen lehnen die Partei ab. Der neue Parteichef Höcke bringt wegen seiner Skandalhaftigkeit immer mehr Aufwind für die Kommunisten. Das rechte Lager wird zunehmend verzweifelt und panisch. Manche probieren es mit Terror und wollen die schnelle Revolution mit Hilfe Russlands. Mehrere Rädelsführer werden verhaftet und zu lebenslanger Haft verurteilt wegen Landesverrat, Hochverrat und Vorbereitungen eines Angriffskrieges. Der Osten steht vor der Pleite und dem Kollaps. Die Ost-Mächte beginnen Eroberungen. Im Westen wird Russlandpropaganda unter Strafe gestellt. Alles was darunter fällt, wird gelöscht. Russen-Hosting bringt auch nichts mehr, weil das weltweite Netz von Russland getrennt ist. Manche führenden Propagandisten sind rechtzeitig in den Osten geflüchtet und müssen nun zum ersten mal wirklich im Ostblock leben. Der Westen erlebt einen Boom in der Rüstung. Es folgt ein jahrzehntelanger kalter Krieg.

AlexBenesch
AlexBenesch
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