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In Lindemanns DDR-Sport war Missbrauch von Athleten ein Riesen-Problem

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Bild: fornStudio/Shutterstock.com

Kommentar

In den Texten und Videos von Rammstein ging es oft um Machtmissbrauch und Sex. Das Leitmotiv war so ausgeprägt, dass viele (vor allem auch Frauen) die Band als rebellische Helden empfanden, die die Wahrheit aussprechen, an die sich andere nicht herantrauen.

Der Sänger Lindemann, um den die Kontroverse kreist im Zusammenhang mit weiblichen Fans, seitdem die Musiker sich klar pro-Ukraine und gegen das Putin-Regime positioniert hatten, wuchs auf in dem rücksichtslosen Machtsystem der DDR. Statt klassenloser Gesellschaft gab es ein inoffizielles Social-Credit-System; der eigene Status war bestimmt durch den Nutzen, den man dem Regime brachte.

Till Lindemann war in seiner Jugend Leistungsschwimmer, besuchte eine Kinder- und Jugendsportschule und war dort im Internat untergebracht. Nachdem er 1978 bei der Jugend-Europameisterschaft im Schwimmen über 1500 Meter Siebter geworden war, wurde er auch für die Olympischen Spiele 1980 in Moskau berücksichtigt.

Sein Konkurrent Wladimir Walerjewitsch Salnikow schaffte es zum Weltmeister mit Weltrekorden und einer Aufnahme in die Ruhmeshalle des Schwimmsports. Im WELT-Interview meinte Lindemann:

Bei einem meiner Wettkämpfe in Leipzig […] bin ich aus dem Becken gestiegen, und mein Trainer hat mich richtig rundgemacht, weil ich nicht schnell genug gewesen war. Plötzlich kam meine Oma und rief: „Wie reden Sie mit meinem Enkel?“ […] So etwas hat sich damals niemand getraut. Ein Trainer galt als unantastbare Instanz.

https://www.welt.de/sport/article5212423/Biedermann-und-Lindemann-ueber-Musik-und-Sport.html

Ihm wurde dann jedoch die Olympia-Teilnahme verwehrt und es zirkulieren widersprüchliche Angaben, weshalb. Es gibt die Version, laut der er sich während der Jugend-Schwimm-EM 1978 in Italien unerlaubt aus dem Hotel entfernt und sich von Kollegen aus Westdeutschland im Mannschaftsbus „klassenfeindliche“ Aufkleber besorgt hatte. Anderswo ist die Rede davon, dass er sich Pornohefte besorgt habe.

Nach einer Verletzung beendete er 1979 seine Karriere und ihm blieb stattdessen beim Wohnungsbaukombinat Rostock eine Lehre als Bautischler. Er hatte entweder keine Ambitionen, sich anderweitig dem Staat anzudienen, oder er war auf einer schwarzen Liste als Quertreiber, der nur schlechte Jobs machen durfte.

Bis vor kurzem inszenierte er sich am Roten Platz in Moskau noch als Ostalgie-Kommunist mit einem Lied über den großen Krieg und den Sieg über die Nazis. Selbst gedient hat er anscheinend nicht. Später traf er auf Christian „Flake“ Lorenz, den späteren Rammstein-Keyboarder. Der redet immer noch die DDR schön, obwohl er keine Ambitionen zeigte, in dem System Karriere zu machen. Er wollte einen Pseudo-Beruf und den Rest seiner Zeit Musiker sein.

Um im Ostblock-Sport erfolgreich zu sein, brauchte es Selbstaufgabe, Unterwerfung und jede Menge Doping. Sogar den Mädchen wurden Dopingmittel verabreicht, egal was die Konsequenzen waren.

Und dann war das noch der sexuelle Missbrauch im DDR-Sport. Die Sache ist bis heute ungenügend aufgeklärt.

Der bekannteste Fall im DDR-Sport ist der von Jan Hempel: Der ehemalige Weltklasse-Wasserspringer hatte im vergangenen August Missbrauchsvorwürfe gegen seinen langjährigen Trainer öffentlich gemacht. Das Problem begann schon in den Sport-Internaten und den Kindern wurde eingedrillt, dass ihre Eltern Probleme bekämen, falls sie zuhause erzählen, was im Internat läuft.

https://www.sueddeutsche.de/sport/missbrauch-sport-ddr-system-hempel-schwimmen-1.5825458

Das linke Spektrum benutzte bisher ein Framing, als sei die Band irgendwie rechts, was kompletter Unsinn ist. Mehrere Bandmitglieder sind Kommunisten (insbesondere Flake) und das Verhalten gegenüber weiblichen Fans hat per se nichts mit politischer Ideologie zu tun.

Wie sah es denn aus in der DDR? Im real existierenden Sozialismus? Wie fähig und willens waren die marxistisch-leninistischen Genossen, Frauen zu schützen? Antwort: Null.

Gesetze waren nicht viel wert. Die Kriminalstatistik geschönt. Frauengruppen wurden überwacht von der Stasi. In den Machtzentren der DDR waren hauptsächlich Männer, die bei Laune gehalten werden wollten.

Gabriele Eßbach aus Leipzig arbeitete ab 1982 als Krankenschwester auf der Frauenstation für innere Medizin in Leipzig. Dort begegnete sie regelmäßig Frauen, die sexuelle Übergriffe erlebt hatten.

Nur die wenigsten gingen zur Polizei, um eine Anzeige zu erstatten. Die Beamten führten eine ruppige Befragung durch und das war es dann. Wenn man eine einflussreiche Person beschuldigte, war das lebensgefährlich.

Betroffene konnten sich weder an einen Frauennotruf oder an ein Frauenhaus wenden.

„Frauen lagen bei uns auf Station, oft nach einem Suizidversuch, weil sie keinen Ausweg mehr aus dieser Gewaltsituation wussten“,

sagt Eßbach.

Eine komplette Horror-Show waren die Kinderheime und Jugendwerkhöfe. Im Jugendwerkhof Torgau wurde beispielsweise für die zuvor schon missbrauchte Renate Viehrig-Seger alles nur noch schlimmer.

„Ich habe dort nächtlichen Besuch vom Direktor bekommen, der mich vergewaltigt hat.“

Als sie einem Erzieher davon erzählte, bekam sie auch dort keine Hilfe, stattdessen zwei Tage Arrest, weil sie Lügen erzählt habe.

Falls Täter überhaupt belangt wurden, drohte ihnen nur geringe Strafen. Oft wurden diese auf Bewährung ausgesetzt. Mitunter mussten die Täter einfach nur ihren Posten wechseln.

Aus den Unterlagen geht hervor, dass es zwischen 1960 und 1989 in der DDR etwa 84.000 Anzeigen wegen sexuellen Missbrauchs gegeben habe, allein in einer Altersgruppe vom Säuglingsalter bis zu 14 Jahren.

Das entspricht der westdeutschen Quote und spiegelt nur einen Bruchteil der tatsächlichen Übergriffe wider.

Linke stürzen sich auf MeToo-Fälle, haben aber kein Konzept dafür, was nach ihrer erträumten Machtübernahme dann passieren würde. Es würde hinauslaufen auf eine Wiederholung der DDR-Verhältnisse. Es wird immer nur ein Imperium dabei herauskommen, und so etwas funktioniert eben nach altbackenen Regeln. Die Männer im System wollen bespaßt werden und belohnt für ihre Loyalität gegenüber dem System.

Stalin hatte anscheinend eine Affäre mit einer 13-jährigen. Als Diktator sorgte er für hyper-strenge Sex-Gesetze und wollte eine Art Zar sein. Man traute sich in der UdSSR nicht, zu weit abzuweichen von traditionellen Familienstrukturen, weil ansonsten die (vor allem slawischen) Demografie ruiniert worden wäre. Gleichzeitig fürchtete man aber zu enge Familienbande und sorgte dafür, dass die Mütter arbeiteten, der Staat die Kinder großzog und selbst innerhalb von Familien gespitzelt wurde.

In zukünftigen hypothetischen sozialistischen Regimen würden Familienwerte und Kleinfamilien an sich keine so große Rolle mehr spielen, denn es gibt ja Migrationspolitik. Aber ein solches System kommt nicht aus ohne Funktionärskaste, die sehr diszipliniert sein muss und dafür entschädigt werden will. Sonst gäbe es Faulheit und Überläufer.

Die Gründung der Kommunistischen Partei Chinas im Jahr 1921 lockte Frauen mit der Verheißung, sich für eine Gesellschaft und Regierung einzusetzen, die ihre Rechte eifrig verteidigte. Das angebliche Ziel der Partei, die bestehenden Systeme der hierarchischen Unterdrückung zu beseitigen, beinhaltete auch den Sturz des Patriarchats.

Mao ließ sich natürlich mit jungen Frauen beliefern.

Schätzungen aus dem Jahr 2010 gehen davon aus, dass die Zahl der „aktiven“ Sexarbeiterinnen zwischen 3 Millionen (geschätzt von der Volksrepublik China) und 10 Millionen (geschätzt von den USA) liegt (Ebenstein et al. 4). Offizielle Statistiken über alle chinesischen Frauen, die an monetären sexuellen Transaktionen beteiligt sind, liegen nicht vor, aber diese Zahlen könnten bis zu 20 Millionen Frauen betragen (Ebenstein et. al. 4). In finanzieller Hinsicht beläuft sich der geschätzte Wert des Sexhandels in China auf etwa 73 Milliarden US-Dollar pro Jahr, was bei weitem der größte Wert aller anderen Länder ist, und übertrifft das nächste Land, Spanien, um fast das Dreifache (Jinghao).

Es leben immer noch hunderte Millionen Menschen in Armut und Prostitution ist längst nicht nur ein gewöhnliches Business.

Peng Shuai, 35, eine ehemalige Wimbledon- und French-Open-Siegerin im Doppel, beschuldigte am Dienstag den pensionierten Vizepremier Zhang Gaoli, sie zum Sex gedrängt zu haben, wie aus Screenshots eines inzwischen gelöschten Beitrags von Pengs verifiziertem Konto auf Weibo, Chinas Twitter-ähnlichem sozialen Netzwerk, hervorgeht.

Frauenrechtsgruppen unterliegen Zensur. An Universitäten verfügen junge Studierende oft nicht über die Befugnis, Übergriffe zu bekämpfen, weshalb viele Opfer aus Angst vor Stigmatisierung und möglichen Auswirkungen auf ihre Bildungschancen schwiegen. Oftmals hatten Täter an Hochschulen und Universitäten Macht über ihre Opfer.

Für The Spectator schrieb Cindy Yu über das moderne Phänomen, dass Beamte der Kommunistischen Partei Konkubinen halten. Yu wies darauf hin, dass nach der Antikorruptionskampagne von Xi Jinping im Jahr 2012, bei der alle 100.000 angeklagten Beamten mindestens eine außereheliche Affäre hatten, die öffentliche Diskussion über die Geliebten von Beamten endete.

Das rechte Lager versucht es in der Rammstein-Saga mit dem Framing, die Band repräsentiere Männlichkeit und die Vorwürfe seien nur eine linke Verschwörung, um die Band zu zerstören.

Die Band ist aber sehr links. Die übertriebene Männlichkeit war fast komplett ironisch gemeint. In den Texten gab es viele Attacken gegen viele konservative Ideen. Und vor allem Lindemanns Bühnen- und TV-Persönlichkeit ist das exakte Gegenteil von klassisch-konservativer Gesinnung.

Ausgerechnet SPD-Leute machten Rammstein groß.

AlexBenesch
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