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UFO-Anhörung im Kongress: Mehr Hörensagen und hohler Hype

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Kommentar

Jeder, der sich wegen unserer Berichterstattung zum UFO-Thema emotional getriggert fühlt und auch nur den Hauch von Cancel Culture gegen uns betreiben will, ist beeinflusst durch klassische Sektenmechanismen. Wir sind genauso interessiert an Geheimnissen der US-Regierung. Aber ebenjene Regierung hat den entscheidenden Einfluss auf das gesamte politisch-ideologische Spektrum. Von links über die Mitte bis nach rechts. Ich habe eine Studie angefertigt über die geheimdienstliche Kontrolle über Verschwörungsmedien der letzten 200 Jahre. Und die UFO-Thematik ist dermaßen populär in der Bevölkerung, dass selbstverständlich auch hierbei der entscheidende Einfluss von der amerikanischen Obrigkeit ausgeübt wird.

Ein selbsternannter Whistleblower aus dem US-Militärgeheimdienst namens David Grusch versicherte kürzlich dem Kongressausschuss, geheime Abteilungen verfügen seit Jahrzehnten über außerirdische Technologie und sogar die Leichen von außerirdischen Piloten. Desweiteren gäbe es regelmäßige Sichtungen von unerklärbaren Fluggeräten. Mehrere Amerikaner seien ermordet worden, um diese Geheimnisse zu bewahren.

David Grusch arebeitete früher für das National Reconnaissance Office (NRO) das Spionagesatelliten betreibt und repräsentierte das NRO gegenüber dem Büro für das UFO-Phänomen beim Verteidigungsministerium All-domain Anomaly Resolution Office (AARO). Der aktuelle Direktor des AARO ist Sean Kirkpatrick, der zuvor bei der CIA gedient hatte. Eine weitere wichtige Figur ist Ronald Moultrie, ehemals CIA und NSA.

Das Narrativ von Grusch lautet also, dass außeridische Lebewesen den interstellaren Flug beherrschen, aber irgendwie abgestürzt oder abgeschossen worden wären. Weitere Außerirdische würden sich damit beschäftigen, sinnlos in der Luft bei uns Objekte herumfliegen zu lassen. Oder die US-Regierung hätte geborgene Alien-Technologie weiter-verwurstet, und fliegt damit in der Gegend herum. Warum sollte streng geheime Technologie so häufig herumgeflogen werden in der Sichtweite von gewöhnlichen Piloten und Sensoren? Macht keinen Sinn. Warum sollten organische, intelligente Lebewesen in einem Raumschiff hier ankommen, wenn sie stattdessen geschützte Roboter oder Androiden verwenden könnten? Warum sollten sie auf Erkundungs-Touren entdeckt werden können? Warum funkten sie keine eindeutigen Signale um sich zu erkennen zu geben?

Hollywood gibt sich seit Jahrzehnten Mühe, exakt das gleiche Narrativ zu verbreiten mit Filmen wie Independence Day oder War of the Worlds.

Viele Amerikaner sind müde geworden bei dem Thema. Spekulationen über Aliens senken nicht die Benzinpreise oder die Inflation.

Grusch meinte, er habe selbst gar keinen Zugang gehabt zu den super-geheimen Programmen. Er liefert also Hörensagen. Grusch erläuterte seine Behauptungen in einem anschließenden Interview mit der französischen Zeitung Le Parisien am 7. Juni. Er sagte, dass UFOs aus zusätzlichen Dimensionen kommen könnten; dass er mit Geheimdienstmitarbeitern gesprochen habe, die das US-Militär über Fluggeräte in der Größe eines „Fußballfeldes“ informiert habe; dass die US-Regierung einige abgestürzte UFOs an einen Rüstungskonzern übergab; und dass es „böswillige Aktivitäten“ von UFOs gab.

Es klingt exakt wie das, was unzählige, zeitweise sehr populäre Hochstapler wie Bill Cooper behaupteten. Der Unterschied ist, dass Cooper auch noch über seinen Rang und seine Positionen im Militär gelogen hatte. Was arbeitet Grusch eigentlich aktuell? Es heißt, er war früher bei den US-Behörden. Wird er eine eigene Show starten? Bücher verkaufen? Tourneen machen? Influencer sein? Sein Anwalt ist Charles McCullough, ehemals Generalinspekteur der Geheimdienste. Grusch beansprucht die Opferrolle und den Status eines Whistleblowers.

Ein „Jonathan Gray“ wird zitiert als ein aktiver Offizier der United States Intelligence Community, der derzeit für das National Air and Space Intelligence Center (NASIC) arbeitet, wo die Analyse von Ungeklärten Flugobjekten sein Schwerpunkt sei. Zuvor hatte er angeblich Erfahrung im Einsatz bei Sonderdirektiven-Einsatzgruppen der privaten Luft- und Raumfahrtindustrie sowie des Verteidigungsministeriums.

„Das Phänomen der nichtmenschlichen Intelligenz ist real. Wir sind nicht allein“,

sagte Gray.

„Bergungen dieser Art sind nicht auf die Vereinigten Staaten beschränkt. Dies ist ein globales Phänomen, und doch fehlt uns weiterhin eine globale Lösung.“

Bei Jonathan Gray handelt es sich anscheinend um ein Pseudonym. Christopher Mellon, ehemals Assistent des Verteidigungsministers für Geheimdienst-Fragen, war angeblich an der Organisation vertraulicher Briefings für Kongressmitglieder und andere Beamte über UFOs beteiligt, die Hinweise auf exotische, angeblich gefundene Materialien enthielten. Er entstammt der alteingesessenen Mellon-Familie.

Wir sollen uns also blind verlassen auf Geheimdienstler und Militäroffiziere. Es sollen irgendwelche „Lösungen“ ausgearbeitet werden. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass uns wieder einmal eine Agenda aufgetischt werden wird, die dem Establishment nützt? Wird das Alien-Thema das neue Global Warming? Oder koppelt man das Alien-Thema mit Global Warming und behauptet, die Aliens hätten ihren Heimatplaneten ruiniert und kämen deshalb hierher?

Wenn die amerikanische und britische Regierung die Klima-Forschung kontrollieren und die Welt damit transformieren möchten, sind einige Menschen sehr misstrauisch. Wenn aber Leute aus demselben wissenschaftlich-militärischen Komplex über UFOs und Aliens reden, sind genau dieselben misstrauischen Menschen plötzlich begeistert.

Als wir kürzlich einen älteren Beitrag erneut posteten, über das Komplettversagen der UFO-Aktivistenszene der 1980er Jahre und die Infiltration durch die US-Luftwaffe, kamen sogleich Aktivisten in unsere Kommentarsektion und maulten. Maulen ist immer die erste Stufe. Das sei alles alter Käse und was uns einfallen würde, das mehrfach zu posten. Man solle das am besten vergessen. Die nächste Stufe ist das Bedrängen, wir sollen auf die gewünschte Linie einschwenken, also das was Grusch sagt und was in bestimmten Szene-Büchern steht. Sobald ich klarstelle, dass ich nicht einschwenken und mit der Szene übereinstimmen werde, folgt normalerweise die nächste Stufe: Cancel Culture. Wir seien verdächtig, dumm, bösartig usw. Nochmal der Hinweis: Ich bezahle nicht über die Kommentarsektion für den sektiererischen Aktivismus anderer Leute. Genauso verhalten sich Neonazis, Kommunisten, Islamisten, Radikallibertäre usw. Wer sich beim Alien-Thema emotional getriggert fühlt, und Aggressionen entwickelt, ist bereits in die Sekte abgerutscht.

Die Kernthesen der UFO-Aktivisten sind nicht falsifizierbar. Ich kann nicht 10.000 verschiedene, angebliche Sichtungen/Landungen überprüfen. Das ist ein Fass ohne Boden. Die Szene hat gezeigt, dass sie unbeirrbar weitermachen wird, egal wie viele Fakes und Informanten enttarnt werden. Es ist für sie nicht falsifizierbar. Wie jede Religion. Egal wie viele scheinbare Wunder und Sichtungen widerlegt werden, es wird weitergemacht. Und es heißt: „Du kannst nicht beweisen, dass das nicht existiert.“

Die Briten und Amerikaner könnten in den nächsten Jahren immer stärkere Andeutungen machen und sogar Scheinbeweise liefern. Dies wirft die Frage auf, nach welchen Kriterien wir überhaupt Fiktion von Realität unterscheiden bei dem Thema. Welcher Beleg würde uns ausreichen? Ein Wesen oder Überreste eines Wesens, das auch von Menschen per Gentechnik gebastelt worden sein könnte? Ein Wesen, das uns Menschen genetisch sehr ähnlich ist? Ein Stück Technologie, das Menschen selbst hätten entwickeln können? Würden viele riesige Raumschiffe landen wie im Film „Dune“ wäre alles klar. Ansonsten bewegen sich vermeintliche Belege in einer nebligen Grauzone, die sich einer näheren, abschließenden Prüfung entzieht.

Grusch erklärte, dass die US-Regierung gezielt Desinformation über UFOs verbreitet, um das Thema zu diskreditieren. Es ist längst bekannt, dass die größten Szene-Influencer Fake-Dokumente verbreiteten und die Luftwaffe ein ganzes Informantennetz hatte und beliebig Falschinformationen zirkulierte.

Die Szene hätte sich in den 80er einfach selbst auflösen müssen, weil sie die eigene Zeit und die Zeit ihrer Follower vergeudet hatte. Der Anreiz war immer, Vorstellungen zu pushen, die gefielen und populär waren.

Wunschdenken ist der größte Feind der Wissenschaft. Viele WOLLEN, dass Außerirdische existieren, die uns weit überlegen sind. Entweder weil sie sich Hilfe oder gar Rettung davon versprechen, oder weil sie sich zumindest Klärung erhoffen über die Machtverhältnisse. Gegen eine außerirdische Macht verblasst jedes andere Thema. Egal ob Ukraine-Krieg oder Inflation.

Für manche ist es eine Art Religion und es ergibt sich das klassische Risiko solcher Bestätigungen: Die Gefahr von Zeitverschwendung und Abdriften in eine Echokammer. UFO-Aktivisten sehen immer nur die scheinbaren Vorteile ihrer Tätigkeiten, ohne zu quantifizieren, was es bedeutet, wenn sie falsch liegen. Sie umgeben sich immer mehr mit anderen Gläubigen und liefern sich gegenseitig Bestätigung. Und sind getriggert durch die Ungläubigen.

Am 1. März 2022 richtete das Pentagon ein neues Büro ein für psychologische Kriegsführung. The Intercept bekam ein Dokument in die Hand vom „Influence and Perception Management Office“ (IPMO) genannt. Es geht um Tarnen und Täuschen.

Interessant sind auch die Online-Aufzeichnungen des privaten Sicherheitsunternehmens Sancorp Consulting, wie Mint Press News berichtet. Kunde war das IPMO auf und anscheinend auch das „All-domain Anomaly Resolution Office“ (AARO) des Pentagons. Diese Abteilung des Verteidigungsministeriums ist mit der Untersuchung von UFOs und anderen ungeklärten Luftphänomenen beauftragt.

Ziel war es bereits in den 1970ern und 1980ern, die Öffentlichkeit zu täuschen und gleichzeitig experimentelle militärische Innovationen, Flugzeuge und Tests der USA zu decken. Es gibt wenig Grund zu der Annahme, dass sich die Motive des Verteidigungsministeriums bis heute geändert haben.

Aus geheimen Dokumenten geht hervor, dass das Navy-Büro des stellvertretenden Chefs der Marineoperationen für Informationskriegsführung, bekannt als N2N6, derzeit im Auftrag des Pentagons die vollständige Kontrolle über die Verbreitung von UFO-bezogenen Informationen an das amerikanische Publikum ausübt.

Dies umfasst die Anweisung an die Pentagon-Abteilungen, auf Medienanfragen und FOIA-Anfragen von Journalisten und der Öffentlichkeit zu reagieren. Vielleicht hat das Pentagon beschlossen, diese Verantwortlichkeiten intern zu übernehmen. Zn der US-Regierung routinemäßig im Geheimen geborgen würden.

AlexBenesch
AlexBenesch
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