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Das von Geheimdiensten konstruierte Märchen der Windmühlen von Zion

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Manche Politiker und Aktivisten gehen wie selbstverständlich davon aus, dass eine winzige Gruppe Juden mehrere Monarchien gestürzt und die Kontrolle gewonnen hätte über das britische Kolonialreich und die USA, mit Hilfe von gewöhnlichen Krediten und einem eigenen Nachrichten-Kuriersystem.

Diese Sichtweise auf die Geschichte wird von rechten Politikern und Aktivisten informationstechnisch als ihr wertvollster ideologischer Aktivposten betrachtet. Es handelt sich jedoch in Wirklichkeit um ihren größten Schwachpunkt. Er sorgt dafür, dass sie die Geschichte und die aktuellen Imperien gar nicht verstehen, dass sie Freund von Feind nicht unterscheiden können, und dass sie sich auf vielfältige Weise angreifbar machen.

Wenn es eine jüdische Weltverschwörung gäbe, würde keiner davon etwas mitbekommen. Es hätte nicht demonstrativ Merchant Banks gegeben, die auf dem Papier Juden gehörten. Die Rothschilds hätten keine riesigen Paläste wie Waddesdon bauen lassen. Es hätte keine jüdischen Direktoren der US-Zentralbank gegeben. Es wären keine bedeutenden kommunistischen Revoluzzer in Russland eingesetzt worden mit jüdischem Background. Es wären erst recht keine paar jüdischen Banker beteiligt gewesen an der Finanzierung von Bolschewisten.

An jedem einzelnen Punkt wäre es absolut notwendig gewesen und auch sehr leicht und billig, gewesen, Strohmänner, Tarnfirmen und andere Tarnorganisationen zu verwenden. Wer das nicht versteht, der versteht Geheimdienste nicht. Keine Erklärung funktioniert, warum die angeblichen Meisterverschwörer, das angeblich erfolgreichste Geheimdienstnetzwerk der Weltgeschichte, auf diese absolut notwendige Grundlage verzichtet hätten. Es bringt nichts zu argumentieren, dass diese „Weisen von Zion“ einfach zu arrogant gewesen seien und sich nicht um Tradecraft scherten. Das hätte nie funktioniert. Die ganze Welt war voll von ausgebufften nicht-jüdischen Profis, die alle Geheimdienst-Tricks kannten und mit allen Mitteln und aller Brutalität ihren Willen durchsetzten. Wenn ein paar jüdische Kleinstfamilien im Weg gestanden wären, wären sie beseitigt worden ohne mit der Wimper zu zucken. Es bringt auch nichts, zu argumentieren dass alle anderen außer Juden unglaublich dumm, fast schon geistig behindert gewesen seien. Sogar das britische Kolonialreich auf dem Höhepunkt seiner Machtausdehnung hätte sich angeblich ausmanövrieren lassen von jüdischen Kleinstfamilien mit nichts außer gewöhnlichen Krediten und einem Nachrichten-Kuriersystem. Wer diesen Unsinn glaubt, der kennt die Geschichte der letzten 300 Jahre nicht.

Insbesondere über Britannien herrschten riesige Cluster aus Adelsfamilien der Welfen, Wettiner und Reginare, die 1200 Jahre zurückreichen. Diese Armee aus Adligen vertraute sich untereinander und rekrutierte über Jahrhunderte hinweg behutsam Leute außerhalb der Familie als Dienstleister. Diese neuen Leute wurden genauestens geprüft und bekamen erst in der zweiten oder dritten Generation mehr Aufgaben. Die Vorstellung, man habe sich von ein paar dahergelaufenen Krämern entmachten lassen, ist grotesk an der Realität vorbei.

Nur eine von mehreren Ideologien

Wer auf den typischen Müll der Verschwörungsmedien stößt, hält sich flugs für einen „Wissenden“, einen „Aufgewachten“. Schlafwandeln wäre der geeignete Begriff. Es handelt sich um eine x-beliebige Ideologie und einen x-beliebigen Fanatismus. Jeder andere Fanatiker als die Verschwörungsaktivisten hält sich genauso für genial und duldet genauso wenig Widerspruch.

Jede gängige Ideologie hat im Kern ein simples, billiges Gimmick.

Die Entwicklungen der letzten 300 Jahre unterscheiden sich drastisch von den rund 10.000 Jahren des Imperialismus zuvor. Die bedeutenden Imperien der moderneren Zeit waren komplexe Gebilde, 300 Jahre sind ein großer Zeitraum und dann gab es noch enorm viele Geheimoperationen, die von Historikern nie rekonstruiert worden. Um ein möglichst gutes Verständnis zu bekommen, ist ein riesiger Aufwand nötig und viel Erfahrung. Genau das kann der Bürger nicht leisten.

Er soll sich verlassen auf möglichst einfache Erzählungen. Zum Beispiel heißt es, die Ära der Aufklärung hätte im Westen das Ende des Imperialismus eingeläutet. Britannien sei kein Imperium mehr, die USA auch nicht und die EU erst recht nicht. Früher gab es Adel und Zwang, heute dagegen Demokratie und eine freie Marktwirtschaft. Die Aufklärung sei eine geradezu magische Kraft, wie ein Naturgesetz, das sich einfach seinen Weg bahnt. Diese Sicht ist unglaublich naiv. Die Aufklärung machte die nächste Dimension des Imperialismus möglich. Das grundlegende System blieb immer nach dem Vorbild des antiken Roms.

Die Sozialisten haben ihr eigenes simples Narrativ über die letzten 300 Jahre. Für sie war die Aufklärung eine Enttäuschung. Es hätte eine sozialistische Revolution gebraucht, eine komplette Umverteilung, ein Verbot von nennenswertem Privatbesitz und ein Verbot von allem, was irgendwie dazu führen könnte, dass sich neue Eliten und Ausbeutungsverhältnisse formen. Alle Missstände heute seien Beweis dafür, dass die Sozialisten recht gehabt hätten. Sie könnten es besser. Real existierende sozialistische Staaten waren altmodische Imperien mit zugekaufter westlicher Industrie und knallharter Unterdrückung. Statt einer Kirche gab es die marxistisch-leninistische Ideologie, die mit inquisitorischem Eifer gestützt wurde.

Die Rechtskonservativen salbadern, dass früher irgendwie alles besser gewesen sei, besonders die Familienwerte, und man müsse wieder eher zu solchen Zuständen zurück. In Wirklichkeit wurde früher den Familien nicht genug Geld und Freiheit eingeräumt, um wirklich ein lebenswertes Leben zu führen.

Und dann gibt es noch die klassische Verschwörungsideologie: Juden seien das Kernproblem. Sie hätten irgendwie das Böse in sich. Sehen anders aus als wir. Sind seltsam und verschroben. Sie hätten quasi Gier und Ausbeutung erfunden. Sie hätten fast magische Fähigkeiten zur Subversion und geheimdienstlichen Operationen. Sie hätten traditionelle Monarchien gestürzt oder infiltriert, die Kontrolle über die USA übernommen und verschiedene Staaten gegeneinander ausgespielt. Sie seien bestimmt von einem psychopathischen Mysterienkult und frönen teuflischen Ritualen. Sie hätten außerdem den gottlosen Sozialismus erfunden oder zumindest realisiert im Ostblock. Die Führungsebene der Juden seien die „Illuminati“.

Wirklich auskennen mit der hyper-komplexen Geschichte der letzten 300 Jahre tut sich der gewöhnliche Verschwörungsaktivist überhaupt nicht. Er konsumiert immer das gleiche Material, hält es alleine schon wegen der Masse für völlig überzeugend und sieht überall nur Bestätigung für die eigene Sichtweise. Ablehnung und Widerspruch ist für ihn Dummheit, Feigheit oder verschlagene Bösartigkeit. Genauso fanatisiert ist natürlich jede Sekte und jede andere fundamentalistische Ideologie. Die sehen auch überall nur Bestätigung.

Das Aktivisten-Einmaleins

Typische Verschwörungsaktivisten halten ihren Senf für komplett 100% einleuchtend und jeder Mensch müsse sofort sehen, dass das einleuchtend sei. Überall gäbe es nur Beweise und Bestätigung. Die Argumentationskette besteht aus folgenden Grundelementen:

  • Namen von jüdischen Personen herunterrattern: Privatbanker wie den Rothschilds oder George Soros, Direktoren der US-Zentralbank, Neocons, usw.
  • Die Rothschild-Mythen zitieren
  • Auf die bekannten Figuren der kommunistischen Revolution in Russland verweisen
  • Auf gängige Verschwörungsliteratur verweisen
  • Auf die Protokolle von Zion verweisen
  • Bekannte Persönlichkeiten zitieren mit Aussagen, die Vorstellungen aus der gängigen Verschwörungsliteratur wiedergeben

Alles davon taugt nichts bei näherer Betrachtung. Es ergab sich eine zirkuläre Argumentation, die auf manche Beobachter geradezu perfekt wirkte: Die „Protokolle von Zion“ seien echt, weil das 20. Jahrhundert gemäß der Vorhersagen verlaufen sei. Das 20. Jahrhundert interpretieren sie aber anhand der schwammigen Allgemeinplätze aus den Protokollen. Jüdische Banker seien Beweis für die Echtheit der Protokolle. Und die Protokolle würden erklären, warum es diese Banker gab. Alle Sünden des britischen Kolonialreichs und der USA wurden Juden angelastet. Die Ideologen sehen überall nur noch Schein-Bestätigungen für ihre Sichtweisen. Wie bereits erwähnt, hätte man bei einer jüdischen Weltverschwörung nicht demonstrativ Juden in prominenten Positionen gesehen. Gäbe es eine jüdische Weltverschwörung, würde man davon nichts mitkriegen. Niemand hätte Juden im Sinn. Die würden völlig belanglos wirken und keiner würde sich für sie interessieren.

Wenn eine Person auf dem Papier als Besitzer einer Mega-Bank oder eines großen Industriekonzerns auftaucht, ist erst einmal unklar, wer die tatsächlichen Eigentümer sind und wer die Strippen zieht. Dies ist die komplexe Realität der Geheimdienstwelt im Imperialismus, wo niemand sich in die Karten schauen lassen will. Holdings, Beteiligungsgesellschaften, Briefkastenfirmen, usw. gehören zum Standardrepertoire jedes Geheimdienstes. Und dann gibt es noch Kontrollmethoden, die überhaupt nirgends öffentlich irgendwo auf dem Papier stehen. Jedes Empire will die Kontrolle behalten über Schlüssel-Sektoren wie Schwerindustrie, Medien, Banking usw. Jeder mit Erfolg in den letzten 10.000 Jahren des Imperialismus hat dieses Prinzip verstanden.

Es gibt eine ewig lange Liste an Personen aus der Business-Welt und man könnte ewig lange Namen herunterrattern von Leuten, die nicht jüdisch sind. Bei den jüdischen Figuren sehen wir typischerweise im Hintergrund die Strukturen des britischen und amerikanischen Imperiums. Gerade das Beispiel der Rothschilds ist eben nicht der bestmögliche Beweis für die klassische Verschwörungsideologie, sondern beweist genau das Gegenteil: Der Hochadel, der so viele Mitglieder hatte wie eine Armee, kontrollierte die Juden. Nicht umgekehrt.

Der Adel war es ohnehin schon gewohnt, jüdische Hoffaktoren zu rekrutieren als Dienstleister. Juden hatten einen besonders schwachen Rechtsstatus und sie hatten keinen Heimatstaat und waren somit noch einfacher zu kontrollieren. Außerdem sollten Hoffaktoren über Generationen hinweg treue Diener sein und dafür eigneten sich strikte jüdische Familien wie Oppenheimer.

Der äußerst reiche Landgraf von Hessen-Kassel, der verwandt war mit dem britischen Königshaus, ließ sich 20 Jahre Zeit, bevor er Mayer Amschel Rothschild in wesentlichem Umfang Aufgaben anvertraute. Die miserable Verschwörungsliteratur behauptet heute noch, der Rothschild hätte den Landgrafen im großen Maßstab bestohlen. Die verwendete Quelle, die jüdische Enzyklopädie, belegt nichts davon. Geld und Wertgegenstände mussten vor Napoleon versteckt werden und beschlagnahmte Kisten irgendwie zurückgeholt werden. Rothschild erfüllte seine Aufgabe als Agent und dies führte dazu, dass er durchgereicht wurde an die britische Krone für diverse Aufgaben. Es war ein naheliegender Schachzug vom Empire, Mayer Amschels 5 Söhne in verschiedenen Ländern einzusetzen, vor allem bei Britanniens Konkurrenten wie Frankreich, Deutschland und Österreich. Die klischeehaften Vorurteile der damaligen Zeit besagten, dass die heimatlosen Juden keine Loyalität gegenüber irgendeinem Land hätten, sondern sich nur um Profite scheren. So konnte der britische Geheimdienst über die Rothschilds u.a. tiefer nach Frankreich eindringen.

Als Napoleon die letzte bedeutende Schlacht bei Waterloo verlor, berichteten mehrere Zeitungen sofort davon in Sonderausgaben. Nathan Rothschild erhielt durch sein Kuriersystem sehr bald ein Exemplar, er informierte den britischen Adeligen Lord Castlereagh und kaufte dann (auf Befehl hin) einfach einen Haufen britischer Bonds, die relativ schnell um zwei Prozent im Wert stiegen. Castlereagh war Mitglied im britischen Kronrat und Kriegsminister gewesen. Falls Nathan Rothschild irgendeine verfrühte, exklusive Information besessen und diese ausgenutzt hätte, um den britischen Aktienmarkt abzuzocken, wäre er verhaftet oder ermordet worden. Seine gesamte Familie wäre dran gewesen. Es war für das britische Reich und dessen Geheimdienste nicht schwer gewesen, schein-private Merchant Banks wie Rothschilds aufzubauen und zu kontrollieren. Tarnfirmen schaffen und Agenten führen ist einer der wesentlichen Grundaufgaben jedes Geheimdienstes. Es gibt unzählige Kontrollmethoden. Aber laut den gängigen Verschwörungsautoren schauten die Hochadeligen nur dumm dabei zu mit offenen Mündern, wie Nathan Rothschild die Kontrolle über das Empire übernahm.

Der gezielte Mythos

Die moderne Verschwörungsmedien begannen kurz nach der Französischen Revolution. Der bayerische Illuminatenorden, eine Tarnorganisation der Briten, war wegen Schlamperei geplatzt und interne Dokumente wurden weltweit in der Presse veröffentlicht. Die Briten mussten unbedingt die Kontrolle über das Narrativ zurückgewinnen, sonst wären noch größere adlige Geheimdienstnetzwerke auf deutschem Boden enttarn worden. Also veröffentlichte man über John Robison „Proofs of a Conspiracy“ und Augustin Barruels vierbändige Reihe. Es wurden alle Spuren Richtung Britannien verwischt und stattdessen behauptet, aufklärerische Strömungen in Frankreich aus der Revolution seien satanische Freimaurer-Anarchisten. Frankreich brauche wieder einen König. Dies sollte die heikle Lage in Frankreich weiter destabilisieren. Juden spielten in dem Verschwörungsnarrativ keine Rolle.

Frankreich stabilisierte sich und brauchte dringend Kapital, Eisenbahnen und eine Industrialisierung. Die Rothschilds boten sich an, und plötzlich erschienen von früh-sozialistischen Autoren Bücher und Pamphlete, die behaupteten, Gier sei eine Art Erfindung der Juden, ein Kern-Wesensmerkmal. Bis vor kurzem gab es zwar noch in Frankreich die Bauern-Leibeigenschaft und der Adel hatte über Jahrhunderte hinweg die Bevölkerung gnadenlos ausgebeutet, aber das war den Frühsozialisten egal. Sie beschrieben eine jüdische Weltverschwörung. Es war einfach nur ein weiterer Versuch, Frankreich zu destabilisieren und Unzufriedenheit zu schüren. Die Regierung dort durfte nicht zu direkt kritisiert werden, also war der neue, komplexere Antisemitismus ein Weg an der Zensur vorbei. Handel sei ein Spiel, bei dem es immer Verlierer geben werde. Sogar Karl Marx, der einen jüdischen Hintergrund hatte, übernahm diese groteske Vorstellung vom blutsaugenden, jüdischen Kapitalismus. Es war eine Anspielung auf die mittelalterlichen Mythen über jüdische Blut-Rituale. Die Briten hatten über ihre Künstler wie Shakespeare in Werken wie der „Kaufmann von Venedig“ längst das entsprechende Template geschaffen. Es musste nur hervorgekramt und abgestaubt und adaptiert werden.

Die Sozialisten ließen diese Vorstellung im Laufe der 1800er Jahre wieder fallen und gingen über zu dem Klischee-Feindbild des dicklichen Kapitalisten-Schweins mit Zylinderhut. Der britische Geheimdienst brachte die Idee der jüdischen Weltverschwörung über adelige Netzwerke in die völkische Bewegung hinein in Deutschland und Österreich, um Verwirrung zu stiften.

Alles wurde im Nachhinein umgedichtet: Adam Weishaupt sei ein Jude gewesen und der Illuminatenorden das Werkzeug der „Weisen von Zion“. Die Französische Revolution sei das Werk der Juden gewesen. Die Russische auch. Der amerikanische Raubtierkapitalismus auch. Die ersten beiden Zentralbanken der USA seien in den Händen der Juden gewesen. Die angeblich heldenhaften US-Präsidenten wie Jackson hätten diese Hydra bekämpft. In Wirklichkeit hatte das britische Kolonialreich geschickt zuvor über Geheimdienste das fraktionale Reserve-Banking-System entwickelt und die Amerikaner wollten es kopieren. Es war aber zu korrupt und instabil.

Die US-Republik war von Anfang an fest in der Hand einer Oberschicht, die das familiäre Modell der Briten übernommen hatte. In den frühen 1800er Jahren spielte man angesichts der Industrialisierung schon mit dem Gedanken, einen US-Sozialismus zu versuchen für Arbeiter und Bauern, also einfach nur eine strikte Form der Kontrolle und Planwirtschaft. Man entschied sich dann doch für Raubtierkapitalismus. Anfang des 20. Jahrhunderts kramte man dann die Sozialismus-Idee wieder hervor und baute die Sozialdemokratie. Britannien baute über die Fabian Society und die London School of Economics an einem sozialdemokratischen Sammelbecken.

Wer in den USA keinen Status und keinen Wohlstand hatte, sollte möglichst im linken Sammelbecken landen. Es gab aber zu viele Amerikaner, die christlich-patriotisch waren, also kultivierte man die Verschwörungsideologie als weiteres Sammelbecken. Die USA seien zu Beginn ein Wunderland gewesen, ein Paradiesgarten. Dann wären aber die satanischen Juden angekrochen und hätten alles vermasselt. Sie hätten Präsident Lincoln ermordet, weil jener das Geldmonopol der Juden brechen wollte, was völliger Quatsch ist. Sie hätten JFK ermordet, weil er die Zentralbank entmachten wollte. Was auch Quatsch ist.

Das Motiv für die Täuschung

Die Nationalsozialisten übernahmen tumb die Falschinformationen, die in der früheren völkischen Verschwörungsliteratur schon im Mittelpunkt standen. Das ganze NS-Konzept war nicht viel mehr als altbackener römischer Imperialismus mit beigemischtem Ethno-Zentrismus und der falschen Vorstellung einer jüdischen Weltverschwörung.

Die Mythen und Märchen machten es den Amerikanern und Briten leicht, den Deutschen Kooperationsbereitschaft vorzugaukeln. Der zweifache Pulitzer-Preisträger Lou Kilzer und Professor Carroll Quigley schrieben ausführlich über die großen Täuschungsmanöver.

Adelige Geheimdienstnetzwerke, die auf Britannien zurückgingen, spionierten schon vor dem Dritten Reich auf deutschem Boden. Nach dem Ersten Weltkrieg gab es keine systematische Aufarbeitung der Geschehnisse, sondern der Fokus wurde gelegt auf die vermeintlichen „Weisen von Zion“.

Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es erneut keine Aufarbeitung, sondern die Verschwörungsmedien kultivierten im Kalten Krieg die Kern-Mythen weiter. Vor allem rechte deutsche Aktivisten begreifen nicht, dass ihre Sichtweisen in hohem Umfang von der amerikanischen Oberschicht kultiviert werden über den Council for National Policy.

AlexBenesch
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