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US-Geheimdienst wusste vorab vom Putsch, Russenspionage wahrscheinlich auch

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Der Prigoschin-Putschversuch mutet seltsam an. Eine dermaßen große Truppe hätte den Vorstoß vorbereitet, ohne dass die russischen Geheimdienste davon vorab Wind bekommen und Maßnahmen ergriffen werden.

Die amerikanischen Dienste waren Berichten zufolge bereits Mitte des Monats im Bild. Die Hinweise hätten sich dann verdichtet, sodass es in Washington eine Reihe von Geheimdienstbriefings gab, hieß es in der „New York Times“.

Geheimdienste schwiegen über die Pläne von Herrn Prigozhin. US-Beamte hatten das Gefühl, dass Herr Putin sie beschuldigen könnte, einen Putsch inszeniert zu haben, wenn sie etwas sagten.

Geheimdienstvertreter hätten bereits einen Tag vor Beginn des Aufstands Beamte des Weißen Hauses, des Verteidigungsministeriums und des Kongresses informiert, berichteten die „Washington Post“ und die „New York Times“ am Samstagabend.

Prigoschin habe seine Kämpfer seit geraumer Zeit in der Nähe der Grenze zu Russland zusammengezogen, sagte eine Quelle der Associated Press. Die „Washington Post“ erklärte, dass die US-Geheimdienstler damit rechnen, dass der russische Präsident Putin mindestens einen Tag vor dem Beginn des Aufstands informiert war. Wieviel Vorwarnung es tatsächlich gab, ist geheim.

In den letzten Monaten haben Geheimdienstmitarbeiter die wachsende Feindseligkeit zwischen Herrn Prigozhin und den Führern des russischen Verteidigungsministeriums verfolgt und viel Zeit damit verbracht, sie zu analysieren.

https://www.nytimes.com/2023/06/24/world/europe/us-intel-prigozhin-warning.html

Prigoschin ist ein alter Gangster, der in St. Petersburg mit Hilfe von Putin aufgestiegen war dank Mafia- und Geheimdienst-Kreisen. Er wetterte öffentlich seit längerer Zeit gegen Putin und das Verteidigungsministerium. Es ist selbstverständlich, dass die Söldner-Firma Wagner von Prigoschin durchsetzt war mit Spionen.

In der Nacht sind die Wagner-Truppen aus der Stadt Rostow am Don abgezogen. Das zuvor eingenommene Hauptquartier des russischen Militärkommandos Süd war von entscheidender Bedeutung. Hätte sich Prigoschin dort eingegraben, wäre dies vorteilhafter gewesen als der seltsame Marsch auf Moskau. Der Staat verfügt über genügend Spezialwaffen, um einen solchen Aufstand niederzubügeln, was von vorneherein klar war.

Die offizielle Darstellung lautet, dass es zu einer Verhandlungslösung gekommen sei. Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko habe Prigoschin dazu gebracht, seinen Aufstand aufzugeben.

Die allgemeine Interpretation der Geschehnisse in der westlichen Presse ist simpel gestrickt: Der Ukraine-Krieg habe Putin stark geschwächt; es herrsche Uneinigkeit und Instabilität.

Wir weisen seit vielen Monaten darauf hin, dass die eigentliche, breitere russische Kommandostruktur jederzeit die Möglichkeit hat, Putin und ein paar weitere Funktionäre zu ersetzen, um einen Neuanfang zu inszenieren. Prigoschins Putschversuch erweckt den Eindruck, der Westen müsste sehr behutsam sein, damit nicht Russland im Chaos versinkt. Sonst könnte das Land in einzelne Teile zerbrechen, die von Warlords angeführt werden die im Besitz sind von Atomwaffen.

Vor diesem Hintergrund kann Russland eine bessere Verhandlungsposition mit dem Westen erreichen. Putin könnte verschwinden, gesundheitlich zu angeschlagen für eine Aufarbeitung des Ukraine-Kriegs. In den Verhandlungen mit der NATO hieße es dann, Russland könne nicht viel bezahlen für den Wiederaufbau der Ukraine, die EU solle bitte nicht viel rüsten und es bräuchte einer Wiederaufnahme der Handelsbeziehungen.

Das Entgegenkommen gggü. Russland würde dann innerhalb der NATO-Länder als Deeskalation vermarktet werden, um zu verhindern, dass 10 weitere Putschversuche in Russland stattfinden.

AlexBenesch
AlexBenesch
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