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Rammstein wurden über Jahre hinweg ein Problem für den russischen Geheimdienst

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Kommentar

Die Woke-Bubble versucht, Till Lindemann und Rammstein öffentlich hinzurichten, weil theoretisch ein Mitglied der Backstage-Crew in den letzten Jahren aus eigener Entscheidung heraus mehrere Groupies sediert haben könnte.

Neben der Woke-Crowd gibt es noch eine andere Gruppe, die es auf die Band abgesehen hat: Die russischen Geheimdienste. Nicht nur positionierte die Band sich sofort in Deutschland eindeutig zum Ukraine-Krieg, sondern kommunizierte auch noch in Richtung der russischen Fans in einem Moment, in dem das Putin-Regime stalinistische Verhältnisse wieder einführte und sogar private Konversationen verstärkt überwachte und bestrafte.

Die steigende Popularität von Rammstein in Russland war eine Gelegenheit für das Regime, aber auch ein erhebliches Risiko. Gerade Till Lindemann sympathisiert mit dem russischen Volk und der antifaschistischen Tradition, aber nicht unbedingt mit Putin. Alle Mitglieder von Rammstein haben Erfahrung mit Subversion; sie waren in der DDR nicht pauschal Gegner des Sozialismus, aber wollten am Staat vorbei ihr eigenes Ding drehen.

Weil der Gitarrist Richard Kruspe neben seinem Beruf ohne die in der DDR notwendige offizielle Spielerlaubnis öffentlich musizierte und sich darüber hinaus mit selbst hergestelltem Schmuck unerlaubterweise Geld dazuverdiente, geriet er nach eigener Aussage in den Fokus des Ministeriums für Staatssicherheit. Man wollte ihn als IM rekrutieren. Bei einer Demo 1989 wurde er verhaftet und angeblich geschlagen. Kurz darauf flüchtete er aus der DDR. Er hat ein Kind mit der Musikerin Tatjana Besson, die mit dem späteren Rammstein-Keyboarder Christian „Flake“ Lorenz politisch aktiv war. Besson schuf ein Kulturhaus 1990 in Berlin-Mitte wo auch Rammstein lebte und probte. Es stellte sich heraus, dass sie ein IM für die Stasi war.

Der Rammstein-Gitarrist Paul Landers meinte dazu:

Ein einschneidendes Erlebnis in meinem Leben war, dass Tatjana und Trötsch für die Stasi gearbeitet haben. Tatjana war politisch sehr links und immer in der ersten Reihe dabei. Wir sind eigentlich nur mitgelaufen und haben wie aus Pflicht mitgemacht: in besetzten Häusern und auf Demos spielen. Und dann stellte sich heraus, dass die, die am lautesten schrien, bei der Stasi waren. Das fand ich schon sehr verschärft.

https://www.tumblr.com/notafraidofredyellowandblue/662872243189284865/bandmates-as-stasi-informers-or-the-world-isnt

Der Vater von Rammstein-Sänger Till Lindemann hieß Werner, ein bekannter Kinderbuchautor in der DDR. Er hatte als Jugendlicher zwischen 1943 und 1945 als Nazi-Soldat kämpfen müssen. Diese Erfahrung beeinflusste nicht nur ihn selbst, sondern auch den Sohn Till. Vor kurzem machte Till noch den Song für einen großen russischen patriotischen Film über den 2. Weltkrieg. Ab dem Ukraine-Überfall jedoch mussten junge Russen in den Krieg ziehen, was wiederum das Lindemann-Familientrauma triggerte. Werner zog es in der DDR nach Mecklenburg in die Künstlerkolonie Drispeth. Die Künstler und Intellektuellen dort wurden vom Ministerium für Staatssicherheit beobachtet.

Till arbeitete als Korbflechter, was darauf hindeutet, dass er für das System nicht als loyal galt.

Die Punkband Feeling B war der Ausgangspunkt für mehrere spätere Rammstein-Mitglieder. Sänger und Manager war Aljoscha Rompe, der aus einflussreicheren Kreisen kam und die Band sogar zu dem DDR-Label Amiga brachte. Das meiste Geld verwaltete er selber und hielt die Bandmitglieder an der kurzen Leine. Das Zentrum war in der Fehrbelliner Straße, wo alle möglichen „alternativen“ Kreise verkehrten und wo die Stasi eine konspirative Wohnung betrieben haben soll. Rompe wurde von 1972 bis 1989 durchgehend vom Ministerium für Staatssicherheit (MfS) überwacht. Wie es möglich war, dass die Mitglieder von Feeling B – aufgrund ihrer Nähe zum Punkdasein der asozialen Lebensweise verdächtigt – weitgehend ungestört im DDR-Staat ihr Leben leben konnten, ist nicht eindeutig geklärt. Im Mai 2018 gab Flake in einem Interview an, dass auch Musiker von Feeling B laut seiner Stasi-Akte als IM der Stasi aktiv gewesen seien. Einzelheiten nannte er nicht.

War denn jemand von „Feeling B“ dabei? Na klar, aber ich werfe das niemandem vor. Zumal die IMs vielen Bands ihr Leben erst ermöglicht haben. Die Stasi konnte ja nicht ihre eigenen Leute einsperren.

Außerdem waren wir mit so vielen IMs befreundet, und von denen hat uns keiner schlechtgemacht.

Paul Landers’ Eltern waren zu DDR-Zeiten überzeugte Sozialisten. Als er acht Jahre alt war, gingen seine Eltern mit ihm und seiner drei Jahre älteren Schwester nach Moskau. Seine Mutter lehrte dort an einer Fachhochschule für Außenwirtschaft Russisch, sein Vater, der in Berlin am Zentralinstitut für Literaturgeschichte tätig war, erforschte als Kulturwissenschaftler die sowjetische Literatur. Nach einem Jahr kehrten sie zurück in die DDR und lebten wieder im selben Ost-Berliner Ortstei

1986 stieg Landers als Gitarrist bei der teilweise systemkritisch textenden Gruppe Die Firma ein. Dort spielte er unter anderem neben der Bassistin und Sängerin Tatjana Besson und dem Bandgründer, Sänger und Keyboarder Frank Trötsch Tröger. Beide waren Inoffizielle Mitarbeiter der Stasi, wie sich Anfang der Neunzigerjahre herausstellte.

Der Rammstein-Schlagzeuger Christoph Schneider hatte als einziges Bandmitglied zu DDR-Zeiten seinen Militärdienst abgeleistet und dort Durchhaltevermögen erlernt. Alle anderen Rammstein-Musiker hätten nie die Erfahrung gemacht, sich unterordnen zu müssen.

Seiner Einberufung in die Nationale Volksarmee entzog sich Flake bis zur Wende, indem er sich immer wieder von Ärzten krankschreiben ließ und sich beim Wehrkreiskommando selbst als psychisch labil bezeichnete.

Schon vor dem Ukraine-Überfall im Februar 2022 tauchte Till Lindemann auf dem Radar des Geheimdienstes FSB auf: Der RND berichtete 2021, wie Till davon abgehalten wurde, ab Maklarin-Festival in der zentral­russischen Großstadt Twer (160 Kilometer nordwestlich von Moskau) teilzunehmen. Es gibt Hinweise darauf, dass Putin von einem adeligen Mitglied des Putijatin-Clans aus Twer abstammt. Bei dem Festival handelte es sich um eine Art Wahl­veranstaltung für Maksim Larin, der bei den Kommunal­wahlen für die Oppositions­partei Rodina (Heimat) ins Regional­parlament von Twer einziehen wollte.

Mitten in der Nacht rückten die russischen Polizisten ins Hotel von Lindemann an und händigten eine offizielle Warnung aus, der geplante Auftritt verstoße gegen die Corona-Beschränkungen. Sein Produzent Anar Reiband könnte wegen seinem Visum deportiert werden.

https://www.rnd.de/promis/rammstein-saenger-till-lindemann-zwischen-den-fronten-der-russischen-politik-YL5UZKGYKNCL3FGUJINVLPOMXE.html

Lindemann durfte dennoch in der russischen Hauptstadt bei dem Militärfestival »Spasskaja Baschnja« auf dem Roten Platz auftreten. Seine Version des russischen Heldenliedes »Lubimiy Gorod« (Geliebte Stadt) sorgte für Begeisterung.

Aufsehen erregte das Vorgehen der russischen Justiz gegen den Oppositionellen und Nawalny-Mitstreiter Andrej Borowikow. Dieser war am zu zweieinhalb Jahren Strafkolonie verurteilt worden, weil er durch das Teilen eines Rammstein-Videos Pornografie verbreitet haben soll. 2014 habe er einen Videoclip des Lieds »Pussy« der deutschen Band auf seiner Seite im sozialen Netzwerk VKontakte gepostet, hieß es zur Begründung.

Dann teilte Gitarrist Richard Kruspe auf Instagram mit, er sei »schockiert« über die Härte des Urteils. »Ich bedauere sehr, dass Andrej Borowikow dafür zu einer Freiheitsstrafe verurteilt wurde«, schrieb Kruspe in dem Post auf seinem privaten Account. »Rammstein hat immer für die Kunstfreiheit als Grundrecht aller Menschen eingestanden.«

In Polen surfte Schlagzeuger Christoph Schneider in einem Schlauchboot durch die Menge, Hunderte Hände hielten ihn oben, und er schwenkte dabei lächelnd eine Regenbogenfahne durch die Luft. Das Zeichen für LGBT-Rechte auf dem Konzert seiner Band im polnischen Chorzow postete der Rammstein-Musiker anschließend bei Instagram mit den Worten „Equal Rights for All“ („Gleiche Rechte für alle“).

Bei einem Konzert in Moskau küssten sich Bandmitglieder Richard Z. Kruspe und Paul Landers auf der Bühne im Olympiastadion Luschniki, dem größten Fußballstadion Russlands, das ausverkauft war.

Einem Bericht der britischen Regierung zufolge wurden Rammsteins Social-Media-Konten von russischen Trollfabriken ins Visier genommen, die Desinformationen über den Krieg in der Ukraine verbreiten.

Die Autoren des Berichts – deren Identität nicht bekannt gegeben wurde – sagen, dass Rammstein auf einer Liste von Zielen stehe, zu denen auch der britische Premierminister Boris Johnson, der deutsche Kanzler Olaf Scholz und der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell gehören. Weitere ins Visier genommene Musiker sind die Tanzmusik-Acts Daft Punk, David Guetta und Tiesto.

Dem Bericht zufolge befindet sich die Trollfabrik in der Maschinenbaufabrik Arsenal in St. Petersburg, einem Standort, an dem militärische Ausrüstung und Technologie hergestellt werden.

Beweise für die Desinformation wurden in allen sozialen Medien gefunden – auf Twitter, Facebook, Instagram, YouTube und TikTok – wobei pro-Moskau-Nachrichten von legitimen Social-Media-Nutzern verstärkt wurden, um Maßnahmen zur Bekämpfung von Desinformation zu umgehen.

Der Guardian berichtet, dass die Operation mit Jewgeni Prigoschin in Verbindung gebracht wird, einem Oligarchen mit engen Verbindungen zum russischen Präsidenten Wadimir Putin. Prigozhin ist der Gründer der Internet Research Agency, einer Gruppe, der die Einmischung in die US-Präsidentschaftswahl 2016 vorgeworfen wird, und steht auf der Fahndungsliste des FBI.

AlexBenesch
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