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Stalin war ein Agent des Zarengeheimdienstes

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Josef Stalin (eigentlich Dschugaschwili) verblüfft selbst hartgesottene Historiker, die einiges an schrägen Ereignissen und historischen Figuren gewohnt sind. Aus einfachsten georgischen Verhältnissen stammend, versuchte sich Stalin nach seiner Ausbildung an einer kirchlichen Schule als kommunistischer Revoluzzer und wurde ständig von der Polizei erwischt und inhaftiert. Irgendwie gelang es ihm, einen gehobenen Status in-nerhalb der bedeutenden kommunistischen Seilschaften zu erreichen, obwohl er rein gar nichts Besonderes beitragen konnte. Er war kein guter Redner, kein guter Schreiber und Theoretiker, er hatte keine militärischen Fähigkeiten und kein Geld. Bei wichtigen Ereignissen war er nicht dabei, sondern einfach woanders oder im Gefängnis. Viele der Genossen warnten vor ihm und misstrauten ihm. Doch irgendwie blieb er erstaunlich relevant und befand sich nach der Revolution in einer Ausgangssituation, seine Positi-on immer weiter auszubauen bis zur totalitären Herrschaft. Ein fieser Nichtsnutz aus dem Nirgendwo hätte es also bis ganz nach oben geschafft. So wie George Washington in Amerika, Mao in China und Hitler in Deutschland. Kreuz und quer konnten opportunistische Deppen also nach landläufiger Historikermeinung uralte Regime stürzen und die Welt verändern. Robert C. Tucker mit seinen Abschlüssen von der Harvard University ragt positiv aus den Reihen der klassischen Historiker hervor, da er Stalins gefährliche psychische Störungen als wichtige Faktoren anerkennt und sogar über manche verdeckten Operationen spricht, darunter die Ermordung von Stalins Konkurrenten Sergey Kirov. So richtig in den Geheimdienst-Bereich vordringen will oder kann Tucker allerdings nicht. Stalin war so oft verhaftet worden, dass es für die Behörden äußerst leicht gewesen wäre, ihn als Spitzel zu verpflichten und darüber hinaus reiste er regel-mäßig abertausende Kilometer ohne saubere Papiere als gesuchter Mann durch einige Checkpoints hindurch. Nichts konnte ihm etwas anhaben. Nicht einmal die Flucht durch Eis und Schnee über hunderte Kilometer hinweg. Anstatt die Sache aus der Perspektive eines Geheimdienstlers zu betrachten, bleibt Tucker der ganz gewöhnliche Historiker und konstatiert, dass uns nicht die perfekten Papier-Akten vorliegen würden, wo explizit draufsteht, dass Stalin für die Behörden gearbeitet hat. Das Buch „The young Stalin: The early years of an elusive revolutionary“ von Edward Smith aus dem Jahr 1967 ist nach wie vor die einzige ernstzunehmende Studie über Stalins mögliche Agententätigkeit und Smith hatte selbst als Geheimdienstler gearbeitet. Er zeigt, dass die Wahrscheinlichkeit für eine Agententätigkeit Stalins gegen 100% tendiert. Stalin als Machtmensch und eiskalter Opportunist kooperierte mit dem Geheimdienst, solange er musste und solange er konnte. Falls meine These zutrifft, dass die Zaren zusammen mit den Briten die kommunistische Revolution inszeniert hatten, um den gewöhnlichen Adel Russlands endlich loszuwerden und eine wirklich zentrale Ordnung zu schaffen, dann setzte sich Stalins Agententätigkeit auch nach 1918 fort. Der Historiker Tu-cker schreibt, dass die sozialistischen Gruppen zunächst geplant hatten, den Sozialismus unter der Herrschaft der Zaren aufzubauen und nur den gewöhnlichen russischen Adel zu entmachten. Später dann sei der Plan modifiziert worden, sodass an der Spitze des Staates künftig ein Komitee von Sozialisten stehen sollte. Es wäre für die Romanows eine tolle Sache gewesen, über ihre Geheimdienste eine massive sozialistische Untergrundbewegung aufzubauen und mit dieser dann die gewöhnlichen Adeligen zu entmachten. Das Buch von Smith enthält keine roman-ähnlichen Beschreibungen und Erzählweisen, so wie es auf Wunsch von Verlagen bei so vielen Sachbüchern der Fall ist, sondern es ist eine lineare Erzählung, die sich auf das Wesentliche beschränkt und wie man sie von einem Geheimdienstler erwarten würde.

Der Autor Edward Ellis Smith war Historiker, Schriftsteller, Auslandsdienstoffizier und CIA-Agent. Nach seinem Abschluss an der West Virginia University im Jahr 1939 wurde er nach Deutschland entsandt, um im Zweiten Weltkrieg zu dienen. Nach Kriegsende wurde er ausgewählt, die Naval Language School zu besuchen, wo er fließend Russisch lernte. Von 1946 bis 1947 besuchte er die Strategic Intelligence School im Pentagon und die Counter Intelligence School im Camp Holabird. Smith begann nach seinem Abschluss seine Arbeit an der amerikanischen Botschaft in Moskau und fungierte als stellvertretender Militär- und Wirtschaftsattaché. 1950 wurde er vom Geheimdienst der US-Armee zum Abteilungsleiter ernannt, der die wirtschaftliche und politische Abteilung der Sowjetunion untersuchte und die Politik in sowjetischen Angelegenheiten analysierte. Gegen Ende 1953 trat er zurück, um Geheimdienstoffizier der CIA zu werden, und absolvierte verschiedene Missionen in ganz Moskau.

Stalins Leben bis zur Revolution 1917 wurde vom sowjetischen Staat rückwirkend romantisiert und stilisiert als Heldengeschichte eines waschechten Revoluzzers, ist aber nüchtern betrachtet sehr nebulös und wurde zusätzlich vernebelt durch falsche Angaben und eine für ihn ungewohnte Zurückhaltung. Über seine Familienangehörigen schwieg er sich regelrecht aus. 1801 hatte der russische Zar Alexander I. den östlichen Teil von Georgien annektiert, die georgische Königsfamilie abgesetzt und ersetzt durch russische Funktionäre. Man tauschte auch gleich die Verwaltungsbürokaten sowie die Kirchenoberhäupter aus und installierte ein System aus Spionen und Spitzeln. Es bildeten sich natürlich Widerstandsbewegungen gegen die russische Fremdherrschaft, und diese Bewegungen waren oft stark beeinflusst durch sozialistische Ideen. Es war nicht besonders schwer, die Bewegungen zu infiltrieren und einzudämmen. Im März 1897 zog Noi Schordania mit dem sozialistischen Journalisten Prinz Warlam Tscherkesischwili nach London, las im British Museum Literatur aus aller Welt und kehrte im Verlauf dieses Jahres nach Georgien zurück und gründete die Zeitschrift Sotsial Demokratia. Josef Stalin wuchs in lausigen georgischen Verhältnissen auf: Die Eltern waren Bauern und die Großeltern waren noch Leibeigene gewesen. Der Vater war bekannt als Säufer und Schläger. Der junge Josef galt als gefühllos gegenüber lebenden Wesen und als Kontrollfreak. Die übliche Mischung aus Psychopathie und Narzissmus mit einem Hauch Paranoia. Als guter Schüler bekam er Zugang zu der höheren Theologen-Schule in Tiflis mit einer Art Stipendium, wo er in Kontakt kam mit sozialistischer Literatur und verbotene Seilschaften gründete, die er absolut kontrollieren wollte. Er selbst wurde zigmal von den Lehrern erwischt, denunzierte seine Mitstudenten und wurde möglicherweise bereits da zum Informanten umgedreht. Er hatte trotz seiner rebellischen Aktivitäten die besten Noten und wurde weiter gefördert von den Lehrern. Die Administration der Schule und die Polizei machten keine Verhaftungen. Selbst der Historiker Tucker meint, die Methoden der Schule schienen wie maßgeschneidert, um Revoluzzer statt Theologen hervorzubringen. Als die Rote Armee 1921 in Georgien einmarschierte, wurden die Akten auf Befehl Stalins beschlagnahmt. Stalin wurde mehr und mehr zum Aktivisten, anstatt einer normalen geregelten Arbeit nachzugehen, und netzwerkte mit anderen Aktivisten, die eine illegale Druckerei hatten. Mesame Dasi war die erste sozialdemokratische Partei im Kaukasus und man hielt dort wenig von Stalin und schickte ihn 1901 weg. Für den Zeitraum von rund 12 Monate nach seinem Aus-scheiden aus der Theologen-Schule gibt es fast keine Quellen zu seinem Leben. Es gibt Polizeiakten, aus denen hervorgeht, dass seine politischen Aktivitäten zunehmend auffielen. Man schätzt, dass in jeder Gruppe von Revoluzzern mindestens ein bis zwei Agenten bzw. Informanten des Geheimdienstes involviert waren. Leitende Offiziere waren verantwortlich für eine Stadt oder eine Provinzregion und mussten innerhalb dieses Territoriums radikale Netzwerke identifizieren und infiltrieren. Fein säuberlich abgefasste Berichte wurden zur Zentrale nach St. Petersburg geschickt. Meistens waren die ausspionierten Personen nur frustrierte, mittellose Aktivisten, die im kleinen Kreis mit Gleichgesinnten marxistische Literatur austauschten und Diskussionen führten. Manche Operationen waren streng abgeschottet und nicht über jeden Informanten wurden Akten geführt, damit wichtige Informationen nicht in die falschen Hände geraten konnten. Diese geheimdienstlichen Strukturen waren nicht billig, aber der Zar verfügte ja über hunderte Milliarden. Wenn ein linker Revoluzzer vom Geheimdienst als Spion rekrutiert wurde, konnte dessen Tarnung und Glaubwürdigkeit in der Szene dadurch verbessert werden, dass er hin und wieder verhaftet und ins Exil verbannt wurde. Der Spion wurde ausgebildet in den Grundlagen und natürlich für seine Dienste bezahlt. Es ist durchaus denkbar, dass der mittellose Stalin frühzeitig das Angebot von der Polizei in Tiflis bekommen hatte, die linken Kreise auszuhorchen. Er soll einen Job ausgeübt haben im Tiflis Geophysical Observatory, wo sich Revolutionäre tummelten. Bald schien er eine illegale Druckerei einrichten zu wollen, was ihm Bedeutung verliehen hätte, und ermunterte andere Personen, Streiks zu veranstalten. Die Ochrana von Tiflis verhaftete in der Nacht vom 21. auf den 22. März 1901 praktisch alle bedeutenden Sozialdemokraten, aber Stalin blieb auf freiem Fuß. Man fand bei einer Durchsuchung des Observatorys keine belastende Literatur in seinem Zimmer. Bei einem Streik 1901 in Tiflis, bei dem sich 2000 Demonstranten mit Polizisten und Soldaten prügelten, war er zugegen. Jahrzehnte später lieferten sowjetische Autoren eine verzerrte Darstellung und erklärten Stalin zum Anführer oder Organisator dieses Streiks. Für die linken Demonstranten war der Tag ein schwerer Reinfall, für die Behörden ein Erfolg. Stalins Ruf bei den Linken in Tiflis war ziemlich mies geworden und er zog um in die georgische Hafenstadt Batumi, wo das Öl verschifft wurde, das in den bedeutenden Ölfeldern von Baku in Aserbaidschan gefördert wurde unter Mitwirkung des niederländisch-adeligen Konzerns Royal Dutch Shell, des Rothschild-Clans und der Nobel-Familie. Im Gepäck hatte Stalin eine tragbare Druckerpresse dabei, was bei den Sozialisten vor Ort Entset-zen auslöste, weil der Transport einen suspekten Eindruck auf Beobachter gemacht haben musste. Die lokalen Sozialisten versuchten mit einem gemäßigten Kurs die Be-dingungen für die Arbeiter zu verbessern, aber Stalin, dessen schlechter Ruf ihm von Tiflis aus nach Batumi vorausgeeilt war, war auf Krawall gebürstet und forderte provo-kante Aktionen. Er steckte hinter einer Demonstration, bei der alle 300 Teilnehmer verhaftet wurden, während er selbst mal wieder irgendwie unbehelligt blieb. Der ge-orgische Sozialistenführer Noe Schordania schrieb im Nachhinein, dass Stalin nur Intri-gen und Ambitionen anzubieten hatte, aber keine echten Führungsqualitäten, keine Fähigkeiten als Schreiber. Am 5. April 1902 erfolgte die erste Verhaftung von Stalin durch die Ochrana. Falls er zuvor schon ein Spion war, hätte die Verhaftung seine arg angeschlagene Glaubwürdigkeit in linken Kreisen wieder gefestigt. Falls er zuvor noch kein Spion war, wäre es eine Gelegenheit gewesen, ihn als Spion anzuwerben. Ohne ein ordentliches Gerichtsverfahren verurteilte man ihn zu einer milden Haftstrafe und Verbannung ins Exil, wobei er diese ganze Zeit ungestört nutzen konnte, um aus der Haft heraus weiter linke Netzwerke zu verwalten. Der berühmte Trotzki wunderte sich später, warum die Ochrana Stalins Fall ohne das übliche Prozedere mit Staatsanwalt-schaft und Gericht behandelte und die Akten zu all seinen Verhaftungen nicht veröf-fentlicht wurden. Über den Zeitpunkt, wann er aus Sibirien flüchtete und zurückkehrte,

sowie über die Umstände, gibt es unterschiedliche und widersprüchliche Angaben. Er sei trotz einer Tuberkulose-Erkrankung durch die Eiseskälte marschiert und dann von Leuten in einer Waldhütte aufgepäppelt worden, um dann als gesuchter Mann tausen-de Kilometer nach Hause zu reisen, ohne aufgegriffen zu werden bei den 29 Polizei-Checkpoints am Eisenbahnnetz, und ohne dass sich irgendein Sozialist hinterher daran erinnerte, Stalin auf dem Weg geholfen zu haben. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass Stalin sich in Wirklichkeit gar nicht in Sibirien aufgehalten hatte. Warum sollte er überhaupt nach Batumi und Tiflis zurückkehren, wo die Sozialisten ihn verdächtigten und wo er polizeibekannt war? Seine Aktivitäten in den Jahren 1904 und 1905 sind nebulös. Er wurde ein zweites Mal verhaftet von der Ochrana laut einem streng geheimen Memo der Spezialabteilung der Polizei. Irgendwie konnte er aber doch wieder flüchten und an der Konferenz der Bolschewisten im Ausland teilnehmen, wo er auf Lenin traf. Ansonsten gab es eine Reihe an Pamphleten, bei denen er als Autor gelistet war, aber sonst nichts, was sein Profil bedeutend verbessert und seinen hohen Status bei den Bolschewisten gerechtfertigt hätte. Mit dem Zug konnte er unbehelligt nach Stock-holm zur großen Konferenz fahren, wo mehrere von den insgesamt 112 Teilnehmern Ochrana-Agenten waren. Lenin hielt den Ochrana-Agenten Jacob Zhitomirsky für einen Freund und großartigen Revoluzzer. Stalin reiste schätzungsweise 23.000 Meilen, ohne aufgehalten zu werden, obwohl es seit 1905 einen Haftbefehl gegen ihn gab. Stalin ging 1907 nach Baku, wo die Ölindustrie Aserbaidschans lag. Ein Jahr später wurde er erneut verhaftet und landete im Exil. Auch das Jahr 1909 ist in seinem Leben ein Mysterium. Wieder gelang ihm die Flucht und eine Reise über 1000 Kilometer nach St. Petersburg und dann nach Moskau. 1911 soll die Polizei die Jagd nach ihm einge-stellt haben, weil die Dauer seiner Exilstrafe ohnehin abgelaufen wäre. Es erfolgte aber eine weitere Verhaftung und ein weiteres Exil in Vologda. Der bestätigte Ochrana-Spion Roman Malinovsky, Lenins engster Vertrauter, war regelmäßig von der Polizei verhaftet worden, um seinen Ruf zu stärken. Er schien Lenin darin zu bestärken, ausge-rechnet Stalin zu einem Mitglied des inneren Parteizirkels „Zentralkomitee“ zu ernennen. Diesem gelang prompt die Flucht aus dem Exil in Vologda und die Reise nach St. Petersburg, um für das Zentralkomitee zu arbeiten. Boris Nicolaevsky verdächtigte Stalin. Lenin machte einen weiteren Ochrana-Agenten namens Miron Chernomazov zum Chefredakteur der Zeitung Prawda. Nach einem kurzen Abstecher Stalins nach Baku verhaftete die Ochrana eine ganze Reihe seiner Genossen. Dann gab es erneut eine Verhaftung, ein weiteres Exil in Sibirien und eine weitere Flucht. Die Sozialisten in Russland waren stark gespalten und teilweise sogar richtiggehend verfeindet; so war bereits die Sozialdemokratische Russische Arbeiterpartei (RSDLP) geteilt in die sogenannten Bolschewisten unter Lenin und die Menschewiki. Das Fundament war die Lehre von Karl Marx, der selbst hochverdächtig war, ein Behördenspitzel gewesen zu sein. Bals darauf kam es zur Spaltung der RSDLP und die Bolschewisten gründeten eine neue Partei, die später Kommunistische Partei Russlands hieß. Stalin landete erneut im Exil, wo er bis zum Ausbruch der Oktoberrevolution 1917 verblieb. Fast jeder Revoluzzer, der etwas mit ihm zu tun gehabt hatte, hasste ihn oder misstraute ihm zumindest. Er war kein begnadeter Redner oder Schreiber, er hatte keine militärischen Erfahrungen und er übernahm keine sichtbare Führungsrolle in den entscheidenden Wochen und Monaten der Revolution. Trotzdem gab Lenin ihm einen Posten in der Führung der Bolschewisten. Der letzte Zar verschwand und auch mit dem Zaren-Geheimdienst war es offiziell vorbei. Jedoch lösten sich das Personal und die Akten nicht in Luft auf. Falls Stalin für die Ochrana gearbeitet hatte, bestand für ihn die Gefahr, dass er im Nach-hinein enttarnt wird, weil ein Parteikonkurrent irgendwo die entsprechenden Akten findet. Oder jemand mit belastenden Akten könnte ihn erpressen. Für den Autor Edward Ellis Smith, den amerikanischen Geheimdienstexperten, ergibt sich in dem Buch „The Young Stalin“ das Bild, dass Stalin genügend Glück hatte, um nicht aufzufliegen und in den folgenden Jahrzehnten eifrig bemüht war, Akten zu vernichten und seine frühe Geschichte zu verfälschen. Er vernichtete als Diktator schrittweise so gut wie alle seine alten bolschewistischen Genossen. Edward Ellis Smith erklärt, dass Stalins Herrschaft vergleichbar war mit der eines Zaren. Es sei fast so, heißt es im letzten Satz des Buchs, als hätte die Ochrana letztendlich mit Verspätung doch noch gewonnen über die Bolschewisten. Ein paar Seiten zuvor spekuliert Smith, dass zum Zeitpunkt der Revolution Teile der Ochrana in den Untergrund gingen und mit Stalin in irgendeiner Form zusammenarbeiteten. Da Stalin nicht der einzige Ochrana-Agent in dem neuen Sowjetsystem war, und da die Ochrana aller Wahrscheinlichkeit nach den direkten Draht hatte zum britischen und amerikanischen Geheimdienst, befand sich Stalin eher in der untergeordneten und der Geheimdienst in der leitenden Rolle.

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