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Putins KGB-Papst

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Die Schweizer Zeitung Tages-Anzeiger hat ein langes Exposé über den Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche Kirill und seine Verbindungen zur Schweiz und zum KGB veröffentlicht. Der Patriarch ist ein starker Unterstützer von Präsident Putin – beide sind Ex-KGB – und von Russlands Krieg in der Ukraine.

Kirills Verbindungen zum KGB sind seit den 1990er Jahren öffentlich bekannt, als seine Akten nach dem Putsch der Sowjets im August 1991 für kurze Zeit für Historiker zugänglich waren. Berichten zufolge arbeitete er in den 1970er und 1980er Jahren für den KGB als dessen Agent mit dem Decknamen MIKHAILOV.

The Spectator berichtete 2022, dass Kirill für den KGB tätig war, während er in den 1970er Jahren als Vertreter der Russisch-Orthodoxen Kirche beim Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) in Genf diente.

Der Tagesanzeiger berichtet, dass Kirill 1971 nach Genf zog und in einem Haus in der Rue De-Beaumont lebte. Er gewann schnell das Vertrauen russischer Exilanten und zeichnete sich durch seine intellektuelle Brillanz, seinen Ehrgeiz und sein Selbstbewusstsein aus.

Kirill genoss trotz seines priesterlichen Status das hohe Leben. Melnikov nennt ihn einen lebenslustigen Menschen, der gerne bis spät in die Nacht bei Cognac und Champagner feierte, Ausflüge in die Berge mochte und eine auffällige weiße BMW-Limousine fuhr.

Der Unfall führte dazu, dass er die Schweiz verließ, da er zu viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte. Die Akte der schweizerischen Bundespolizei über „Monsignore Kirill“ listet ihn als einen von mehreren sowjetischen Beamten auf, „gegen die Maßnahmen ergriffen wurden“ (die Maßnahmen sind nicht spezifiziert).

Kirills Arbeit als KGB-Agent bestand darin, die russische Exilgemeinde auszuspionieren und zu versuchen, den ÖRK zu beeinflussen, damit er die sowjetische religiöse Unterdrückung nicht mehr kritisierte und sich stattdessen auf die USA und ihre Verbündeten konzentrierte. Einige Exilanten waren ihm gegenüber misstrauisch.

Nach seiner Rückkehr in die UdSSR im Jahr 1975 stieg Kirill schnell auf (zweifellos mit Unterstützung des KGB). Als Mitglied des Exekutivkomitees des Ökumenischen Rates der Kirchen und auch um seiner Leidenschaft fürs Skifahren nachzugehen, reiste er regelmäßig in die Schweiz.

Kirill hat auch andere Schweizer Verbindungen, darunter eine Liebe zu Schweizer Luxusgütern. In einem Jahr 2009 wurde er mit einer 30.000-Dollar-Breguet-Uhr fotografiert, was einen Skandal auslöste. Es wurde mit einem Grafikprogramm entfernt, aber der Bildbearbeiter hat vergessen, die Spiegelung in einer polierten Tischplatte zu entfernen.

„Wenn wir [die Ukraine] als Bedrohung ansehen, haben wir das Recht, Gewalt anzuwenden, um sicherzustellen, dass die Bedrohung ausgerottet wird“,

predigte der russisch-orthodoxe Patriarch Kirill kürzlich vor den 90 Millionen treuen Anhängern seiner Kirche. „Wir sind in einen Konflikt geraten, der nicht nur physische, sondern auch metaphysische Bedeutung hat. Wir sprechen über die Errettung der Menschen, etwas viel Wichtigeres als Politik.“

Russlands Präsident Vladimir Putin verhielt sich bei seinem Besuch des katholischen Vatikans wie ein Gläubiger. Er bekreuzigte sich, gab dem Papst eine Marienfigur und küsste diese. Unter dem päpstlichen „Rat für Einheit unter den Christen“ wurden Brücken geschlagen zur russischen Kirche, die von Putins altem KGB dominiert wird und den Interessen des Kremlins gehorcht.

Laut David Satter, einem ehemaligen Moskau-Korrespondenten, wurde der Patriarch Kirill der Orthodoxen durch Material aus Sowjetarchiven als KGB-Agent enttarnt. Der Ex-KGB-Offizier Konstantin Preobrazhensky nannte es „Putins Spionagekirche“ und widmet dem Thema einen erheblichen Teil seines Buches „KGB/FSB’s New Trojan Horse“.

„Während der Sowjetzeit waren die Bischöfe des Moskauer Patriarchats alle KGB-Agenten und die höchsten davon waren Mitglieder der kommunistischen Partei.“

Lt. Gen. Ion Mihai Pacepa, der als Vorsitzender des rumänischen Geheimdienstes KGB-Operationen leitete, erklärt den Hintergrund: “Am 5. Dezember 2008 starb Aleksi II, der 15. Patriarch von Moskau und Russland sowie der Primat der russisch-orthodoxen Kirche. Er arbeitete für den KGB unter dem Decknamen ‘Drozdov’ und erhielt den Ehrenorden des KGB, wie ein KGB-Archiv enthüllt, das unbeabsichtigt in Estland zurückgelassen worden war als die Russen abrückten. Zum ersten Mal in der Geschichte hatte Russland die Gelegenheit, einen neuen Patriarchen demokratisch zu wählen, aber das durfte nicht sein.“

“Am 27. Januar 2009 bekamen die 700 Delegierten der Synoden bei einer Versammlung in Moskau drei mögliche Kandidaten vorgelegt: Kirill von Smolensk (geheimes Mitglied des KGB mit dem Decknamen ‚Mikhaylov’), Filaret von Minsk (der für den KGB arbeitete unter dem Decknamen ‚Ostrovsky’), sowie Kliment von Kaluga (KGB-Deckname ‘Topaz’).“

Kirill gewann. “1971 schickte der KGB Kirill nach Genf als Repräsentant der russisch-orthodoxen Kirche zu dieser sowjetischen Propagandamaschine namens World Council of Churches (WCC). 1975 brachte der KGB ihn in das Zentralkomitee des WCC hinein, das eine Schachfigur des Kremls geworden war. 1989 ernannte ihn der KGB zum Vositzenden der Auslandsbeziehungen des Patriarchats. Er hatte diese Positionen immer noch inne als er zum Patricarch gewählt wurde.“

AlexBenesch
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