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Warum sanierte der Westen Russland und China nach 1991?

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Kommentar

Die NATO sieht sich nun konfrontiert mit zwei Hauptgegnern; Russland und China. Beide davon wurden jedoch nicht nur während des Kalten Krieges mit westlicher Technologie beliefert, sondern auch nach 1991 regelrecht saniert.

Bei Russland lautete das Schlüssel-Argument, man müsse unbedingt einen Zerfall und ein Auseinanderbrechen in mehrere hochaggressive Einzelstaaten verhindern. Nun hat man es mit einem hochaggressiven Einheitsstaat zu tun.

Bei China lautete das Schlüsselargument, es handle sich um einen Partner der außerhalb der eigenen Landesgrenzen keine imperialistischen Ziele verfolgen würde. Nun hat man es mit einem hochaggressiven Empire zu tun, dass sich nach Asien, Afrika, Europa und Südamerika ausdehnen will.

Hauptsächlich die USA haben also im Prinzip zwei monströse Hauptgegner aufgebaut, die ohne westliche Hilfe nicht weit gekommen wären. Und diese zwei Hauptgegner agieren zusammen, was nicht schwer vorherzusehen war.

Russland musste sich nach 1991 nicht wirklich fürchten, von zehn Seiten aus angegriffen zu werden, angesichts des ABC-Waffen-Arsenals. Die Furcht vor einem Zerfall war recht theoretisch. Die einzigen, die etwas in Russland zu melden hatten, waren Geheimdienstler, Generäle und hohe Parteifunktionäre, die alle auf Stabilität gesetzt hätten.

China war innerhalb der eigenen Grenzen hyperaggressiv gewesen und verfügte 1991 über ein kleines Atomwaffenarsenal. Es bestand also nicht die unmittelbare Gefahr, dass es angegriffen wird von irgendwelchen militärisch unbedeutenden Nachbarn. Südkorea erlebte einen wirtschaftlichen Aufschwung, ohne dass es expansive imperialistische Ambitionen entwickelte. Wozu also ausgerechnet die anhaltende Förderung Chinas durch den Westen?

Die Erklärung, man habe China als Gegengewicht zu den Russen aufbauen wollen, ergibt überhaupt keinen Sinn, denn Russland hatte die Kontrolle über die chinesische Revolution und den Neuaufbau des Landes gehabt. Jeder musste wissen, dass die beiden jederzeit im großen Stil gemeinsam agieren können und sich ausgleichen: China hat die Manpower und Industrie; Russland den Platz und die Energie.

In der Ostblock-Propaganda galten die USA immer als hintertriebenes Empire, das vor nichts zurückschreckt. Aber die USA bauten zwei vermeintliche Hauptgegner gleichzeitig auf.

Es funktioniert auch nicht, sich die Interpretation der gewöhnlichen Verschwörungsideologen anzueignen. Die US-Oberschicht ist nicht wirklich in einen höchst verfeindeten linken und rechten Block gespalten. Und so gab es auch keine Hilfen an China, die der linke US-Block vorbei am rechten Block umgesetzt hat. Verschwörungsideologen setzen inzwischen ihre Hoffnungen auf die Republican Party, die vereinnahmt ist von Netzwerken wie Skull&Bones, die wiederum elementar darin waren, China aufzubauen.

Ebenso setzen selbsternannte Verschwörungsexperten ihre Hoffnungen in Russland; so als würde das Putin-Regime nichts lieber tun als den linken US-Block zu bekämpfen. Die dargebotene historische Timeline macht keinen Sinn. Die Banker-Verschwörung hätte die Zaren gestürzt und Russland kommunistisch gemacht, aber irgendwie sei dann der Einfluss der Verschwörer über Russland verloren gegangen. Wann genau soll das passiert sein? Und warum hätte dann die große Verschwörung nicht eingelenkt, als unter Stalin der KGB die amerikanischen Atomwaffengeheimnisse stahl? Die USA hatten ein Zeitfenster von mindestens 15 Jahren, in dem man in Sachen Atomwaffen und Trägersystemen sehr weit voraus war und die Regierung der UdSSR hätte vernichten können. Haben die Windmühlen von Zion etwa anderthalb Jahrzehnte geschlafen? Und sind erst seit ein paar Jahren aufgewacht?

AlexBenesch
AlexBenesch
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