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Die TV-Serie „Blackout“ untertreibt noch die Lage

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Kommentar

Der Roman „Blackout“ von Marc Elsberg ist eigentlich schon sehr alt und hätte wegen seinem extremen Erfolg längst verfilmt werden müssen, aber interessanterweise dauerte es bis jetzt; also genau dann, wenn die Gefahr von gewaltigen Cyberattacken und wochenlangen (monatelangen?) Stromausfällen praktisch vor der Tür steht.

Kurz vor Elsbergs Recherchen entstand im Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag eine großangelegte wissenschaftliche Studie zu „Gefährdung und Verletzbarkeit moderner Gesellschaften – am Beispiel eines großräumigen und langandauernden Ausfalls der Stromversorgung.“ Solche Studien sind lehrreich, aber enthalten keine Geheiminformationen. Ausgewählte Politiker haben Zugang zu geheimen Gefahrenanalysen, die wohl noch gruseliger sind als die öffentlich zugänglichen Berichte.

Der Protagonist in der Geschichte heißt Manzano und ist ein IT-Spezialist, der mehr über den Cyber-Angriff versteht als der Rest der Welt, und er erlebt während des zweiwöchigen Stromausfalls ein gefährliches Abenteuer nach dem anderen.

ACHTUNG LEICHTER SPOILER:

Die Verursacher der Krise sind nichtstaatliche Akteure und somit ist die Geschichte von vorneherein stark begrenzt. Nur staatliche Akteure (die auch private Tarnfirmen benutzen) können die größtmöglichen Angriffe Jahre im Voraus planen und in mehreren Stufen ablaufen lassen. Die ausführlicheren staatlichen Studien zu der Gefahrenlage rechnen mit einem Stromausfall von mehreren Wochen Länge und darüber hinaus wissen die Forscher schlichtweg nicht, wie die Situation ablaufen und wie gut der Staat die Lage in den Griff bekommen würde.

Staatliche Angreifer, wie etwa Russland, wissen ziemlich genau wie das europäische Stromnetz funktioniert und wie im Ernstfall reagiert wird; was bedeutet, dass man in einem mehrstufigen Angriff immer mindestens einen Schritt voraus ist. Man muss damit rechnen, dass an allen wichtigen Punkten in Europa längst Saboteure eingeschleust wurden, die langfristig verhindern, dass das europäische Stromnetz wieder in Gang kommt. Das hieße, dass nach einem wochenlangen Totalausfall eine mehrmonatige Phase folgen kann, in der das Netz mal funktioniert und mal nicht, bzw. mal hier funktioniert, aber nicht dort. Als nächstes folgt die Attribution, also die Schuldzuweisung, wer für das Desaster wahrscheinlich verantwortlich ist. Dies ist in Militärkreisen seit Jahren ein kompliziertes Thema, weil der letztendliche Beweis schwierig zu finden ist und man nicht irgendwelche hochplatzierten Agenten verheizen möchte. Wie reagiert man auf eine Cyberattacke, wenn der Angreifer ohnehin nur mit einer 85%igen Wahrscheinlichkeit ermittelt werden kann? Schlägt man mit Cyber-Waffen zurück? Oder mit konventionellen Waffen? Was ist wenn Russland dann mit Atomwaffen droht? Würde die NATO sich einigeln und hochrüsten, statt zurückzuschlagen? Dann würden gleichzeitig alle möglichen russischen Netzwerke im Westen ausgehoben und verhaftet. Die übliche Russenpropaganda, wo einfach von russischen Webseiten abgeschrieben wird, wäre verboten.

Es kann sein, dass mitten in dem Stromausfall russische Agenten in Europa die Menschen zu Aufständen aufwiegeln und alle möglichen Falschinformationen verbreiten. Es kann sein, dass Russland Eroberungen in Osteuropa durchführt.

Selbst unter sogenannten Preppern, also Menschen mit hohem Bewusstsein für Selbstschutz bzw. Zivilschutz, ist viel zu wenig Wissen verbreitet über die Supermächte und deren Geheimdienste. Kommt es zu massiven Krisen, werden die verschiedenen Aspekte wohl wieder künstlich politisiert werden, damit die gewöhnlichen Steuerzahler sich untereinander streiten. Man wird eine Menge Aktivismus sehen, wie bei bisherigen Krisen, der nichts wirklich löst, sondern die Menschen in noch mehr Schwierigkeiten bringt. Mit Ausrüstung, Fitness und Bildung erreichen Sie sofort mehr reale Kontrolle über sich selbst und ihr Schicksal. Aktivismus hingegen versucht in aller Regel, Ihnen Luftschlösser anzudrehen und wilde Panik zu verbreiten, damit Sie in die gewünschte Richtung bugsiert werden können.

AlexBenesch
AlexBenesch
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