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Russlands gewaltiges Panzer-Problem

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Der Vorsitzende des US Joint Chiefs of Staff, Mark A. Milley, sagte vergangenen Juni, dass die internationale Gemeinschaft der Ukraine 97.000 verschiedene Panzerabwehrwaffen zur Verfügung gestellt habe. Laut Milley sind das „mehr Panzerabwehrsysteme, als es Panzer auf der Welt gibt“.

Es handelt sich dabei um sehr moderne Abwehrsysteme, die beispielsweise im Steilflug von oben einen russischen Panzer völlig zerstören können. Selbst ein steckenbleibender Panzer kann nicht einfach so geborgen werden von den Russen.

Wenn man die Gesamtzahl aller russischen Panzer schätzt, inklusive Modelle aus den 1950er und 1960er Jahren, dann kommt man auf rund 17.000. Allerdings ist nicht alles davon einsatzfähig, und vieles ist nicht mehr zeitgemäß. Ein paar tausend werden als Altmetall betrachtet.

Immer wieder wurden bei lagernden Panzern auch Komponenten entfernt, um diese in andere Panzer einzubauen. Eine erhebliche Zahl an Teilen soll auch von korrupten Beamten und Offizieren ins Ausland verhökert worden sein.

„Die Leute, die die ‚spezielle Militäroperation‘ gestartet haben, trampeln seit vielen Jahren den Verteidigungssektor Russlands nieder“, sagt eine Quelle aus der russischen Militärindustrie gegenüber Novaya-Europe.

Als Putin an die Macht kam, begann eine Neuaufteilung des Marktes. Das alte Top-Personal wurde eliminiert und durch das neue „effiziente Management“ ersetzt. Diejenigen Fabriken, die einen Teil ihrer Produktion in andere Länder exportierten, schafften es, ihre Geschäfte am Laufen zu halten. Tatsächlich sind Exporte das einzige, was die Militärindustrie am Leben erhalten hat. Die Fabriken ohne Exportpotential wurden entweder zerstört oder verkauft. Einige der Gebäude wurden in Einkaufszentren umgewandelt, andere wurden einfach aufgegeben.

Die Gewinnmarge ist minimal, wenn es um die staatliche Rüstungsproduktion geht, sagt die Quelle von Novaya-Europe. Einige Fabriken, insbesondere solche, die kommerziell rentable Produkte für den Export herstellten, nahmen Kredite auf, um Ausrüstung von Banken im Westen zu kaufen. Nach der Krim-Annexion und den darauf folgenden westlichen Sanktionen mussten sie jedoch zu russischen Banken wechseln und gerieten in Schuldknechtschaft. Einige Fabriken standen kurz vor dem Bankrott. Heutzutage gibt es in Russland kein innovatives, wissenschaftsbasiertes Produkt, und es sollte nicht erwartet werden, dass es in absehbarer Zeit auftaucht. Uralwagonsawod erhielt kurz nach Beginn des Ukrainekrieges einen staatlichen Auftrag über 400 Panzer. Eine Quelle, die für einen der staatlichen Konzerne in Russland arbeitet, schätzt die aktuelle Produktionskapazität von Uralwagonsawod auf 200–250 Panzer pro Jahr.

Große konventionelle Schlachten während dem Kalten Krieg blieben aus. Zehntausende gebaute Panzer aus NATO-Ländern wurden eingemottet oder in die ganze Welt verkauft.

Innerhalb eines Jahres wurden in der Ukraine tausende Panzer bzw. gepanzerte Fahrzeuge zerstört, erbeutet, beschädigt und repariert. Meistens handelte es sich dabei um sowjetische Geräte.

Künftig wird neben dem deutschen Leopard auch der amerikanische Abrams-Panzer in der Ukraine eingesetzt werden; zunächst in geringen Stückzahlen. Polen schafft sich hunderte Exemplare davon an und bewegt sich weg von dem deutschen Leopard 2.

Spätere Varianten des Abrams verfügen über ein lizenziertes Rheinmetall-120-mm-L/44-Geschütz. Etwa 10.400 Stück wurden bisher gebaut. Eine kostet etwa 8 Millionen $.

Die US-Armee kündigte Anfang 2019 an, rund 714 Millionen US-Dollar für die Aufrüstung des M1A1 Abrams im Werk auszugeben. Die Detroit Arsenal Tank Plant (DATP) war die erste Produktionsstätte, die jemals für die Massenproduktion von Panzern in den Vereinigten Staaten gebaut wurde. Ab 2016 beschäftigte General Dynamics Land Systems 6.800 Mitarbeiter.

AlexBenesch
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