Der Sozialist Mikhail Bakunin stammte aus einer adelige Familie, der Vater war Karrierediplomat. Er umgab sich mit Vertretern der Aufklärungsbewegung, studierte drei Semester in Berlin und freundete sich danach in Dresden mit Arnold Ruge an, der mit dem italienischen Revolutionskämpfer Mazzini zu tun hatte. Mazzini war von Welfen unterstützt. Anstatt zu studieren, wurde Bakunin immer mehr zum Aktivisten, bis die russischen Behörden ihn nach Russland zurückbeorderten, was er ablehnte, und so ging er mit Georg Herwegh in die Schweiz. Zwischen 1869 und 1870 tuschelte er mit dem russischen Revolutionär Sergey Nechayev. Sein Einstieg ins Freimaurertum fand statt in einer Loge des schottischen Ritus unter dem Großorient-Dachverband Frankreichs. Dann lernte er in Florenz die freimaurerischen und revolutionären Strukturen kennen von Garibaldi und Mazzini, worauf er zum Atheismus konvertierte. Bei Bakunin hatte sich auch der Gedanke einer jüdischen Weltverschwörung verfangen. Anscheinend hatte er antisemitische Bestseller-Bücher des Frühsozialismus gelesen, denn er äußerte identische Vorstellungen von inhärent parasitären Juden, die über Zentralbanken die arbeitende, nicht-jüdische Bevölkerung ausbeuten wollen. Dies war nicht mehr der altmodische Antisemitismus, sondern der moderne, neue, politisierte. An die Bologna-Abteilung der Internationalen schrieb er:
„Diese ganze jüdische Sphäre ist eine einzige ausbeuterischen Sekte, eine Art blutsaugendes Volk, eine Art organischer zerstörerischer kollektiver Parasit, der nicht nur die Grenzen der Staaten überschreitet, sondern auch die Grenzen der politischen Meinungen. Diese [jüdische] Sphäre ist nun, zumindest größtenteils, unter Kontrolle von Marx und Rothschild.“