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Das sagt die Wissenschaft wirklich zu Fracking

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Kommentar

Energie ist stark politisiert, weil sie zu den Grundfesten jedes Landes gehört und auch einen Machtfaktor außerhalb der eigenen Grenzen darstellt. Inzwischen ist bekannt, dass die Ukraine über signifikante Gasvorkommen verfügt, die das Europa-Geschäft der Russen bedrohen könnten. Deutschland verfügt über Billionen Kubikmeter Gas, die mit unkonventionellen Methoden wie Fracking gefördert werden könnten, aber die Politik sperrt sich beharrlich mit dem Verweis auf die Umwelt. Warum aber Deals machen mit Gazprom und somit die Verantwortung für Umweltschutz an Russland abwälzen in der Hoffnung, dass dort Umweltstandards eingehalten werden?

Es wurde immer mehr bekannt zu der russischen Unterstützung für Anti-Fracking-Aktivismus und es erinnert an die Einmischung in die Anti-Atomkraftbewegung im Kalten Krieg, wo bei uns viel Aufhebens gemacht wurde, während im Ostblock AKWs billiger und unsicherer gebaut wurden wie Tschernobyl.  

Anti-Fracking-Proteste wurden in britischen Polizeischulungen für Beschäftigte des öffentlichen Sektors, die im Rahmen des Regierungsprogramms „Prevent Counter-Extremism“ (Bloom, 2015) durchgeführt wurden, als „Extremismus“ bezeichnet. Darüber hinaus wurden einzelne Anti-Fracking-Demonstranten an das Deradikalisierungsprogramm der Regierung verwiesen (NetPol, 2015b) und die Anti-Terror-Polizei war direkt an der Überwachung von Anti-Fracking-Aktivisten beteiligt (NetPol, 2015c).

https://journals.sagepub.com/doi/full/10.1177/0261018317753087

Die Grenzen zwischen unterschiedlichen Aktivisten verlaufen fließend:

Britische Firmen wie BP beteiligten sich an allen möglichen Öl- und Gasförderungen an verschiedenen Orten der Welt. Für Zuhause jedoch gibt sich die London School of Hygiene and Tropical Medicine sehr zugeknöpft.

http://www.hpaf.co.uk/wp-content/uploads/2018/01/The-health-implications-of-fracking-1.pdf

Ein Workshop, der am 15. November 2013 an der London School of Hygiene and Tropical Medicine stattfand und an dem Wissenschaftler, Fachleute des öffentlichen Gesundheitswesens und Entscheidungsträger teilnahmen, befasste sich mit der Frage nach Umweltbelastungen. Zu den Umweltbelastungen gehören Schadstoffe in der Außenluft, Schadstoffe (dh Benzol, Kohlenwasserstoffe, Chemikalien mit endokriner Wirkung und Schwermetalle) sowohl im Grundwasser als auch im Oberflächenwasser. Man pocht auf die Klimapolitik, ohne zu erwähnen, dass diese sich fest in angloamerikanischer Hand befindet durch das UK MEt Office, das Hadley Centre, NASA und NOAA.

Die amerikanische Umweltschutzbehörde EPA legte 2016 ihren großen Bericht vor, der sich auf die weitreichende Erfahrung stützt mit vielen Fracking-Projekten.

https://www.epa.gov/hfstudy/executive-summary-hydraulic-fracturing-study-final-assessment-2016

Die EPA fand, wie zu erwarten, wissenschaftliche Beweise dafür, dass hydraulische Fracking-Aktivitäten unter bestimmten Umständen die Trinkwasserressourcen beeinträchtigen können.

Datenlücken und Unsicherheiten schränkten die Fähigkeit der EPA ein, die potenziellen Auswirkungen auf die Trinkwasserressourcen auf lokaler und nationaler Ebene vollständig zu bewerten. Aufgrund dieser Datenlücken und Unsicherheiten war es weder möglich, die Schwere der Auswirkungen vollständig zu charakterisieren, noch war es möglich, die nationale Häufigkeit von Auswirkungen auf Trinkwasserressourcen durch Aktivitäten im Wasserkreislauf des hydraulischen Frackings zu berechnen oder abzuschätzen.

Wasser ist der Hauptbestandteil fast aller hydraulischen Fracking-Flüssigkeiten und macht typischerweise 90–97 % des gesamten Flüssigkeitsvolumens aus, das in ein Bohrloch injiziert wird. Ein Proppant macht den zweitgrößten Anteil der hydraulischen Fracking-Flüssigkeiten aus. Dabei handelt es sich meistens um Sand (d. h. Quarz). Diese Umstände werden von der Industrie meistens öffentlich genannt.

Additive machen im Allgemeinen den geringsten Anteil an der Gesamtzusammensetzung von hydraulischen Fracking-Flüssigkeiten aus. Die EPA identifizierte 1.084 Chemikalien, von denen berichtet wurde, dass sie verwendet wurden.

Drei Chemikalien – Methanol, mit Wasserstoff behandelte Leichtöldestillate und Salzsäure – wurden in 65 % oder mehr der Bohrlöcher in FracFocus gemeldet. Die EPA konnte aus den ausgewählten Datenquellen Werte für die chronische orale Toxizität für 98 der 1.084 Chemikalien ermitteln, von denen berichtet wurde, dass sie zwischen 2005 und 2013 in hydraulischen Fracking-Flüssigkeiten verwendet wurden. Potenzielle Gesundheitsgefahren im Zusammenhang mit chronischer oraler Exposition gegenüber diesen Chemikalien einschließlich Krebs, Auswirkungen auf das Immunsystem, Veränderungen des Körpergewichts, Veränderungen der Blutchemie, Kardiotoxizität, Neurotoxizität, Leber- und Nierentoxizität sowie Reproduktions- und Entwicklungstoxizität.

Das deutsche Umweltbundesamt untersuchte ebenfalls die Frage:

https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/378/publikationen/texte_83_2013_environmental_impacts_of_fracking.pdf

Daten kamen von Firmen wie Exxon. So ergab die Auswertung der verfügbaren 80 Sicherheitsdatenblätter von Fracking-Additiven:

• 6 Zubereitungen sind als giftig eingestuft,

• 6 als umweltgefährdend eingestuft sind,

• 25 als gesundheitsschädlich eingestuft sind,

• 14 sind als reizende Stoffe eingestuft,

• 12 sind als ätzende Stoffe eingestuft und

• 27 sind als ungefährlich eingestuft

Die Autoren des Berichts stellten einen erheblichen Mangel an Informationen über die verwendeten Zusatzstoffe und ihre Konzentrationen in eingespritzten Fracking-Flüssigkeiten fest; Die Sicherheitsdatenblätter für Gemische sind oft die einzige verfügbare Informationsquelle in Bezug auf die Identität von Zusatzstoffen und die Mengen, in denen Zusatzstoffe verwendet werden.

Es ist naheliegend, mit einer klaren Regulierung und Transparenz diejenigen Chemikalien zuzulassen, die das geringste Risiko aufweisen. Es gibt neben den Chemikalien ein paar weitere Faktoren, wie etwa Gasrückfluss. Manche versuchen, eine Art „Butterfly Effect“-Argumentation zu verwenden, laut der Fracking Eingriffe kaskadierend und katastrophal sein. Mit dieser Strategie und den nötigen Gutachten und Gesetzen könnte versucht werden, Fracking zu verunmöglichen. Allerdings nur in heimischen Gefilden. Energie aus Russland zu importieren bedeutet ja, den Umweltschutz an Russland auszulagern.

Fracking beeinflusst nicht nur das Grundwasser, sondern die meisten Umweltelemente, einschließlich, aber nicht beschränkt auf Luft, Wasser, Boden, Gestein, Vegetation, Wildtiere, Menschen und viele andere Ökosystemkomponenten. Aus Sicht der Gesamtumwelt bewertet diese Mitteilung die Gesamtauswirkungen des Frackings auf die Umwelt und entwirft dann ein Paradigma einer Gesamtumweltstudie, das die komplizierten Beziehungen zwischen der Gesamtumwelt effektiv untersucht. Fracking verändert die Anthroposphäre dramatisch, was wiederum erhebliche Auswirkungen auf die Atmosphäre, Hydrosphäre, Lithosphäre und Biosphäre durch den erheblichen Input oder Output von Wasser, Luft, flüssigen oder festen Abfallentsorgungen und den komplexen chemischen Komponenten in Fracking-Flüssigkeiten hat.

https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0048969716327322

AlexBenesch
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