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Russlands neurechter Vorbeter Alexander Dugin bewirbt jetzt auch China

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Kommentar

Man ist viel Unsinn gewöhnt von Alexander Dugin, dem russischen Vorbeter der neurechten Bewegung. Trotz seiner ausladenden okkultistischen Vergangenheit vermarktet er sich als orthodoxer Christ. Er will auch eine „vierte politische Theorie“ ergründet haben, obwohl er nie mehr geliefert hat als die Haltung: Hauptsache gegen Amerika.

In den einschlägigen Kreisen derer, die sich jetzt immer noch nicht distanzieren von Wladimir dem Schlächter, wird nun das Dugin-Buch „Putin – Das Phänomen“ beworben.

Russland und China, so heißt es, seien durch „schicksalhafte Bande verknüpft“ und müssten aus purer Notwendigkeit heraus „der westlichen Hegemonie die Stirn bieten.“ Weil die Amerikaner dieses russisch-chinesische Bündnis fürchten, sei es das Richtige.

Die verhassten Amis würden ein „verzerrtes Bild von China zeichnen“ und das „alte Schreckgespenst der ‚gelben Gefahr‘ wiederbeleben“. Dem rechten Publikum wird jetzt also schon eingeredet, über den Umweg Russland auch noch mit dem kommunistischen China zu paktieren. In verschiedenen Medien wurde US-Präsident Biden als chinesischer Agent beschrieben, obwohl seine Karriere das Werk des DuPont-Clans ist, der Fürsten von Delaware. Auch die Democrats seien im Boot mit den China-Kommunisten. Jetzt ist das maoistische Horror-Regime aber plötzlich der Helfer in der Not, der von bösen Kreisen schlechtgeredet wird? Welcher gewöhnliche Konservative ist dumm genug, auf ein russisch und chinesisch dominiertes Milieu zu vertrauen?

Interessant ist auch, dass Dugin anderswo die Notwendigkeit betonte, dass sich Russland mit Teilen der muslimischen Welt, insbesondere dem schiitischen Iran, verbündet und diese Kreise als antiamerikanisches Bollwerk einsetzt. Selbstverständlich will Russland gleichzeitig Einfluss erlangen im Westen bei den Rechten mit anti-islamischer Agitation.

Ende der 60er Jahre nahm Dugins Okkultistenkarriere in Moskau Form an. In der Juzinski-Gasse wurde ein knallharter Mix aus Kabbala, schwarzer Magie, mittelalterlichem Alchimismus und Okkultismus gepredigt. Die Saufereien und Drogenexzesse waren so heftig, dass die Teilnehmer regelmäßig im Krankenhaus oder in der Psychiatrie landeten.

„Besonders geehrt wurden wahnsinnige Experiemnte mit sich selbst. Es hieß, dass der kürzeste Weg zum Göttlichen begangen wird, wenn man alles Menschliche in sich überwindet. Um sich selbst so ‚tief wie möglich zu erkennen‘  krochen die Neophytenauf allen Vieren um das Puschkin-Denkmal herum und fletschten ihre Zähne nach Hundeart. […] Und wen sie schon tranken, dann bis zum Vollrausch. Wenn sie weiter gingen, dann mit Azeton oder mit schmutziger Brühe aus einer Pfütze.“

Fast alle der Gruppe starben an Überdosen oder Leberschäden. Dugin war fast der einzige, der auf diesem „Pfad der Erleuchtung“ nicht in der „schwarzen Phase“ steckenblieb. Natürlich ist in der Gedankenwelt des Okkultismus kein Platz für klassische Psychologie. Diejenigen Menschen, die ein rationaler Mensch als psychisch normal einschätzen würde, folgen laut Dugin dem sogenannten „Pfad der rechten Hand“:

„[Er wird durch eine positive Beziehung zu der ihm umgebenden Welt charakterisiert; in ihr wird die Harmonie, das Gleichgewicht, das Wohlbehagen, die Ruhe gesehen.“

Dieser „lügenhafte Weg“ würde eine Person von radikalen, erleuchtenden Erfahrungen abhalten und im Gefängnis der Materie festhalten. Stattdessen folgt Dugin dem Pfad der linken Hand:

„Kein milchiges Wohlbehagen, sondern schwarzes Leiden. […] Er ist zerstörerisch, schrecklich, in ihm herrschen Zorn und Exzesse. […] Dieser Weg ist ungeheuer schwierig, doch nur er ist wahr. Wer auf ihm geht, erwirbt Ruhm und Unsterblichkeit. Wer ihn aushält, wird siegen, wird einen Lohn erhalten der höher als das Sein ist. Wer auf dem ‚Weg der linken Hand‘ geht, der weiß dass irgendwann die Gefangenschaft endet. Der Kerker der Materie stürzt zusammen, indem er sich in die himmlische Stadt verwandelt. Der Kreis der Eingeweihten bereitet leidenschaftlich den ersehnten Momet vor, den Augenblick des endes, den Triumph der totalen Befreiung.“

Unumwunden gibt er zu, dass marxistische Heldenfiguren allesamt altes okkultes Wissen besaßen und entsprechend dem Pfad der linken Hand agierten:

„Fäden des alten Wissens ziehen sich zu Marx, zu Necaev, zu Lenin, zu Stalin, zu Mao, zu Che Guevara… Der Wein der sozialistischen Revolution, die Freude des Aufstands gegen die Kräfte des Schicksals, die heilige Berserkerwut für die Zerstörung dessen, was schwarz ist, um ein neues, nicht irdisches Licht zu erwerben […]

Nietzsche, Heidegger, Evola, Hitler, Mussolini hüllten den gnostischen Willen in Nationa- und Rassenlehre ein. Man sagt mit Recht, dass den Kommunisten nicht besonders viel an den Arbeitern lag, und Hitler an den Deutschen. Doch das hat überhaupt nichts mit ihrem Zynismus zu tun. Die einen wie die anderen waren besessen von einem viel tieferen, viel älterem, viel absoluterem Streben – vom gemeinsamen gnostischen Geist, dem geheimen und furchtbaren Licht des ‚Weges der linken Hand‘.

Im Klartext bedeutet dies, dass Menschen mit psychopathischen Störungen für Dugin ganz besondere Wesen sein, die nach Erleuchtung streben, während psychisch Normale Menschen für Dugin als wertlose Spießer und Kanonenfutter gelten. Dieser spirituelle Darwinismus spricht Bände über Dugins eigenen Geisteszustand. Seine Sympathien gelten dem Gewalttäter mit Schaum vor dem Mund:

„Der religiöse Fanatiker. Zu welcher Religion er genau gehört ist nicht so wichtig. […] Der religiöse Fanatiker ist ein Sonnenmensch. Er steht höher als seine Religion, die fault und lügt.“

Der Irre, der Tobsüchtige. Ihn zerreißt es von innen. […] Vor dir ist eine Wand, beiße sie, kratze sie, geh mit dem Kopf durch sie, brich die Knochen, würge die Wand! Das ist der Befehl der Sonne! […] Zernage den Stein! Sieh das Fenster gezielt an – von dort kann man so schön fliegen!“

Über den Stalinismus hat er folgendes zu sagen:

„…die harte, doch äußerst verwandelnde, rettende, ethisch gerechtfertigte Gewalt des Sozialismus, der unökonomische Zwang zur Arbeit. […] Jenseits der verantwortungslosen Humanisten im Lager des Sozialismus mit ihrer Schreibtischintelligenz hatte es Josif Stalin mit der Wirklichkeit zu tun.“

AlexBenesch
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