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Wieso kann sich Putin halten wie einst Stalin?

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Nicht nur die tatsächlichen Gründe für die Invasion der Ukraine sind nach wie vor geheim, sondern auch die tatsächlichen Kommandostrukturen in Russland. Trotz Nonstop-Berichterstattung sind die zwei wichtigsten und grundsätzlichsten Aspekte für die Öffentlichkeit ein Rätsel.

Putin ist neben dem Außenminister Lawrow praktisch die einzige russische Führungsfigur, die überhaupt international bekannt ist; zudem stellt er sich konstant in den Mittelpunkt und weist selbst vor laufender Kamera seinen Geheimdienstchef zurecht, der sichtlich in Panik gerät.

Der Personenkult um Putin wird gängigerweise so interpretiert, dass er ein Alleinherrscher sei wie Stalin. Sein Kabinett und andere wichtige Funktionäre seien eingeschüchtert und könnten jederzeit in ein Foltergefängnis verschwinden. Nach dem Ende der Sowjetunion seien sowohl die alten Garden der kommunistischen Partei als auch das Militär ausgebootet worden vom KGB. In Recherchen wie von Catherine Belton ergibt sich jedoch ein Dunkelfeld. Putin hatte nur wenige Jahre Dienst geschoben in Dresden als Agent. Ihm fehlte jegliches großes Format und er hatte nie in der Diplomatie gearbeitet, nicht im Außenministerium, nie als Agent auf NATO-Territorium, aber er wurde dennoch innerhalb des KGB rekrutiert für die „Transformations-Truppe“ die möglichst viel Geld ins Ausland transferierte, damit es nicht in die Hände der Bevölkerung fällt. Mit diesem Geld baute man das Imperium um. Wieso sollen ausgerechnet Leute aus der zweiten und dritten Garde wie Putin die tatsächlichen Führungsrollen ergattert haben und nicht erfahrene Figuren wie Primakow? Sollen wir ernsthaft glauben, der Transformations-Plan sei von Putin entwickelt worden?

Die tatsächliche Kommandostruktur ist nach wie vor geheim und nichts anderes hätte man erwarten dürfen vom KGB. Es ist nicht einmal gesichert, ob Putin selbst die Kommandostruktur vollständig kennt. Deshalb muss man vorsichtig sein, wenn Kommentatoren einfach von der Grundannahme ausgehen, Putin sei ein Alleinherrscher und die einzige Opposition sei ein verschreckter Haufen in seinem Kabinett. Der Ukraine-Krieg sei allein Putins Idee, um sein Reich auszudehnen. Er sei nicht mehr zurechnungsfähig. In Wirklichkeit ist die Invasion wohl eine exakte Kalkulation durch ein erfahrenes Führungsteam und koordiniert mit China, die bald in Asien einen zweiten Brandherd eröffnen.

Putin erinnert immer mehr an Stalin und man munkelt über die Ausrufung des Kriegsrechts in Russland. Dieses könnte kombiniert werden mit der Verkündung einer konstitutionellen Zaren-Monarchie samt Notwirtschaft; verkleidet in orthodoxen neu-römischen Christen-Pomp. Tausende Russen versuchen das Land rechtzeitig zu verlassen.

Die russische Verfassung gibt Putin die Befugnis, das Kriegsrecht „im Falle einer Aggression gegen die Russische Föderation oder einer direkten Androhung einer Aggression“ zu verhängen, und verlangt, dass er den Föderationsrat und die Staatsduma, die föderalen gesetzgebenden Kammern Russlands, informiert.

Das Kriegsrecht könnte dem Kreml nahezu die absolute Macht geben, ungestraft sein ohnehin schon hartes Vorgehen gegen Antikriegs-Dissidenten im Land zu eskalieren, da die russische Verfassung kaum Einzelheiten über die Grenzen eines Kriegsrechtsregimes enthält und nur besagt, dass es „festgelegt sein soll durch das Bundesverfassungsgesetz.“

Sen. Lindsey Graham äußerte seine Hoffnung, dass Funktionäre aus Putins Umfeld eine Art Palastrevolte anstreben und ein Attentat auf Putin verüben sollen wie einst Brutus gegen Cäsar.

Stalin hatte Unmengen an inneren Feinden in der kommunistischen Partei. Aber magischerweise wurde er nicht ausgeschaltet. Auch Stalin hatte massive Geheimnisse. Wie konnte ein unbedeutender Wicht, eine Randfigur in der kommunistischen Revolutionsbewegung, an der Spitze landen und unzählige Konkurrenten beseitigen? Wieso gelang es nicht, ihn auszuschalten? Wir wissen, dass Stalin exorbitante Hilfen aus den USA bekam: Durch das Lend Lease-Programm stand ihm genügend Kriegsgerät zur Verfügung, um die Nazis zu bezwingen und Osteuropa einzunehmen. Das Buch „The young Stalin: The early years of an elusive revolutionary“ von Edward Smith aus dem Jahr 1967 widmet sich der Frage, ob Stalin in seiner Frühzeit ein Informant des Zarengeheimdienstes Ochrana gewesen war.

Smith ist ein Profi:

Edward Ellis Smith war Historiker, Schriftsteller, Auslandsdienstoffizier und CIA-Agent. Nach seinem Abschluss an der West Virginia University im Jahr 1939 wurde er nach Deutschland entsandt, um im Zweiten Weltkrieg zu dienen. Nach Kriegsende wurde er ausgewählt, die Naval Language School zu besuchen, wo er fließend Russisch lernte. Von 1946 bis 1947 besuchte er die Strategic Intelligence School im Pentagon und die Counter Intelligence School im Camp Holabird. Smith begann nach seinem Abschluss seine Arbeit an der amerikanischen Botschaft in Moskau und fungierte als stellvertretender Militär- und Wirtschaftsattaché. 1950 wurde er vom Geheimdienst der US-Armee zum Abteilungsleiter ernannt, der die wirtschaftliche und politische Abteilung der Sowjetunion untersuchte und die Politik in sowjetischen Angelegenheiten analysierte. Gegen Ende 1953 trat er zurück, um Geheimdienstoffizier der CIA zu werden, und absolvierte verschiedene Missionen in ganz Moskau.

Smith

  • zeigt die gezielt gestreuten Falschinformationen zu Stalins Bewegungen auf: Wann er sich wo aufhielt, wann er mal wieder aus der Haft entlassen wurde oder floh.
  • macht deutlich, wie unwahrscheinlich es ist, dass Stalin so oft über tausende Kilometer reisen konnte, obwohl er ein gesuchter Mann war und durch zahlreiche Checkpoints hindurch musste
  • arbeitet heraus, wie Stalin diverse Aktionen und Operationen förderte, und andere dabei in Schwierigkeiten brachte, während er selbst rechtzeitig verschwand
  • stellt klar, dass der Druck der Behörden und insbesondere des Geheimdienstes auf Stalin schon bei dessen erster bedeutender Verhaftung enorm gewesen sein muss. Die Wahrscheinlichkeit einer Rekrutierung ist viel höher, als die Sichtweise, dass er nicht rekrutiert wurde.
  • Berücksichtigt Stalins narzisstische und psychopathische Persönlichkeit, die bereits in seinen frühen Aktivisten-Tagen dafür sorgte, dass er andere Menschen benutzte und hinterging

Die dienstlichen Vorschriften des Zarengeheimdienstes Ochrana dienten späteren sowjetischen Geheimdiensten als Vorbild. Aufgebaut wurde die Basis der Ochrana von den Verwandten der Zaren auf dem britischen Thron. Ab welchem Punkt der Infiltration liegt eine Kontrolle der sozialistischen Bewegungen durch den Geheimdienst vor? Und kontrollierte der Geheimdienst dann auch die Revolution?

Putins Kabinett?

Wladimir Putin hielt angeblich sein Kabinett über seine Pläne, in die Ukraine einzumarschieren, im Dunkeln, und die Beamten waren nicht auf das Ausmaß der internationalen Sanktionen gegen Russland vorbereitet, behaupteten Kreml-nahe Quellen. Das russische Kabinett rechnete nur damit, dass Putin vorhatte, zwei separatistische Regionen in der Ostukraine anzuerkennen, war jedoch schockiert, als es feststellte, dass er in das gesamte Land eingedrungen war, berichtete die Medienagentur Agentstvo.

Bei einer qualvollen Sitzung des Sicherheitsrates im vergangenen Monat waren die Funktionäre gezwungen, seinen Plan zur Anerkennung der Rebellenrepubliken Donezk und Luhansk öffentlich zu unterschreiben.

Ihre müden, gequälten Gesichter, insbesondere des verängstigten Auslandsgeheimdienstchefs des SVR, Sergei Narishkin, machten deutlich, dass sie erhebliche Zweifel hatten.

Ein Moskauer Insider sagte:

„Wenn Putin ihnen vertraut, Russland zu regieren, ist dieses Vertrauen eindeutig begrenzt – er sitzt bei persönlichen Treffen nicht mehr in ihrer Nähe.“

Eine andere Moskauer Quelle betonte, dass der Rücktritt russischer Spitzenbeamter unter Putin trotz ihrer Unruhe unmöglich sei.

„Man kann nur zurücktreten, um in eine Kolonie zu gehen – das heißt in eine Gefängniskolonie“.

Das Gemunkel in den Büros des Kremls, der Lubjanka und des Staraja-Platzes ist jetzt: ‚Er hat uns betrogen‘.

AlexBenesch
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