Kommentar
Wenn Firmen auf Youtube Werbung schalten und auf Youtube COVID-Aktivisten-Agitprop läuft, bekommen diese Firmen einen Shitstorm. Also richtet sich Youtube nach den Werbepartnern. Freilich kann es sich um eine marktverzerrende Monopolstellung handeln, aber man muss auch den vielen Influencern vorwerfen, dass sie sich jahrelang von Facebook- und Youtube von hinten und vorne bedienen ließen, ohne sich größere Mühe zu geben, bedeutsamere eigene Webseiten aufzubauen und eigene Videoplattformen. Die Influencer, die jetzt jammern, haben die Monster Youtube und Facebook nach Kräften mit aufgebaut.
Aktuell jammern Gunnar Kaiser und Boris Reitschuster um die Wette. Ihr Geschäftsmodell droht, nicht mehr länger aufzugehen. Das zahlende Publikum giert nach billigem COVID-Agitprop, so als verstünden die beiden auch nur irgendetwas von dem sie reden, aber Youtube kann ihnen bei diesem Content den Kanal dicht machen. Dann würde sich das Publikum fragen, weshalb man die beiden noch bezahlen soll, wenn sie das gleiche Zeug labern wie zig andere Aktivisten auf kleinen Plattformen wie Bitchute. Ein Dilemma, das durch Gejammer gelöst werden soll:
Reitschuster klingt etwas erkältet. Hat er am Ende noch COVID und steckt Gunnar an? Das wäre doch ein Klickbait-Quotenbringer: Reitschuster streamt live auf Youtube seinen eigenen COVID-Aufenthalt in der Notaufnahme. Zugeschaltet per Zoom dann noch Gesundheitstipps von Sucharit Bhakdi.
Reitschuster meint, er werde mundtot gemacht von der Bundesregierung, die die Zensur „outsourct“. An Youtube? Will er eine Tatsachenbehauptung aufstellen, laut der Youtube politische Weisungen von der Bundesregierung erhält und ihn deshalb wegzensiert? Dann könnte ihm vor Gericht auch Steinhöfel nicht mehr retten, wenn Youtube sich entscheidet, ihn zu verklagen.
Reitschuster faselt davon, dass wir uns im „Kriegszustand“ befänden. Jeder, der nicht auf der Regierungs-Corona-Linie sei, gelte als Vaterlandsverräter. Es ist nur klassischer Agitprop, was Reitschuster hier tut. Die Obrigkeit (und Konzerne) immer mehr provozieren und dann lauthals jammern und schreien, wenn es Konsequenzen gibt. Damit bespaßt er sein zahlendes Publikum, bringt uns aber keinen Meter weiter. Anscheinend fällt ihm nicht auf, wie er selber und Kaiser und andere Aktivisten jede menge Angst verbreiten und gesellschaftliche Streitereien schüren. Nach seinem und Gunnars Framing ist ja jeder, der die Pandemie ernst nimmt und nicht einfach bei Bhakdi, Wodarg und Ioannidis abschriebt, eine Art Mittäter oder Dulder der großen Diktatur.
Die Liste von Reitschusters Fehlgriffen wird immer länger. Nun wird er aktuell von dem extrem linken Blog Volksverpetzer dafür in die Pfanne gehauen. Dann kann Reitschuster daraus wieder Bestätigung ziehen und sein zahlendes Publikum hochscheuchen. Wenn schon die große linke Weltverschwörung ihn attackiert, dann müsse er ja Recht haben und würde uns mit seinem Agitprop irgendwie retten.
In Wirklichkeit profitiert die Bundesregierung von dem Gelaber eines Reitschusters oder Kaisers. Schlechte Faktenlage gemischt mit billigen Provokations-Tricks und Framing verfängt sich nur so richtig bei einem kleinen, verstrittenen Sammelbecken. Die AfD ist gelähmt und hätte auch dann keinen Blumentopf gewonnen, wenn man auf der Bühne die Querdenker-Prominenz abgeküsst hätte.
Was Reitschuster macht, läuft auch in den USA auf FOX News. Die hatten auch Bhakdi im Interview, der dann meinte, die COVID-Impfstoffe würden uns „ins Verderben führen“ obwohl er in seinem ersten Buch noch eindringlich die Standard-Impfstoffe primär für Kinder empfahl, hergestellt von einigen derselben Firmen, die jetzt COVID-Impfstoffe machen. Sein „Atlantiker“-Freund Otte schwafelt vom Great Reset und die ehemalige CDU-Prominenz will bei Tichys Einblick die Konservativen an der Nase herumführen, während der Gönner von Finck im Hintergrund eine ähnliche Rolle einnimmt wie die Kochs in den USA. Das soll Widerstand sein? Das ist Sammelbecken-Containment.