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Generalstaatsanwalt William Barr sagte am Montag, dass es „schwere Unregelmäßigkeiten“ im Bundesgefängnis in New York gab, wo Jeffrey Epstein bei einem angeblichen Selbstmord starb. Die Unregelmäßigkeiten waren jedoch längst zur Norm geworden im Gefängnisbetrieb, was eine halbwegs plausible Ausrede bietet, obwohl Epstein von viel höherer Bedeutung war für das Justizministerium als andere Häftlinge.
Barr ist aber selbst unter Verdacht, denn sein Vater Donald gehörte zu der sogenannten „Mega Group“ aus Geheimdienstlern und Mafiosi, die Überschneidungen aufweisen zu Epstein. Donald Barr diente im Office of Strategic Services (OSS), den Vorläufer der CIA, und gab Epstein an der Dalton School einen Job. Der OSS arbeitete während des Zweiten Weltkriegs mit Mafiosi wie Meyer Lansky und dessen Partnern, was den Aufstieg der Mafia in den USA ermöglichte.
Jeffrey Epstein wurde laut Informationen der NY Post in seiner Gefängniszelle aufgehängt gefunden mit einem Bettlaken, das um seinen Hals gewickelt und an einem Bett befestigt war. Er soll sich kniend mit der behelfsmäßigen Schlinge erwürgt haben und erst Stunden später gefunden worden sein.
Einer der beiden Wärter, der zur Bewachung von Epstein in der Einheit 9 South eingesetzt wurde, war nicht einmal ein vollwertiger Wärter, berichtete die New York Times am frühen Montagabend. Epstein war auf Forderung seiner eigenen Anwälte nicht länger unter Suizid-Präventions-Beobachtung, sondern auf „besonderen Beobachtungsstatus“ herabgestuft worden, was bedeutete, dass Wachen ihn 30 Minuten hätten überprüfen müssen, aber dieses Verfahren wurde nicht eingehalten, wie eine Quelle Reuters sagte.
Unter diesem Status sollte Epstein auch einen Zellengenossen haben, aber dieser Häftling wurde anscheinend zu einem Termin gebracht und nicht sofort ersetzt, wie es die Vorschriften verlangen, berichtete das Wall Street Journal.
Dem Gefängnis fehlen rund 38 Wärter und deshalb arbeiten Wärter teils doppelte und dreifache Schichten. Eine im vergangenen Jahr veröffentlichte Untersuchung der New York Times hat diese Praxis detailliert beschrieben, bei der Bundesgefängnisse so unterbesetzt sind, dass sie regelmäßig Lehrer, Krankenschwestern, Sekretärinnen und andere Hilfskräfte als Wärter einsetzen. Die Praxis ist in einigen Gefängnissen immer stärker ausgeprägt, da die Trump-Administration die Einstellung von Strafvollzugsbeamten eingeschränkt hat. Viele dieser Mitarbeiter werden nur wenige Wochen in der Strafarbeit geschult und fühlen sich aber in den Rollen oft unwohl.
Black Book
Epstein listete 301 einflussreiche Briten in einem „kleinen schwarzen Buch“ das nun vom FBI gefunden wurde. Zu den Kontakten gehörten Prominente wie Mick Jagger, Tony Blair und Richard Branson – sowie Fürsten und berühmte Damen. Es gab mehr als 1.000 Nummern und Dutzende von E-Mail-Adressen von den Briten.
Der berüchtigte Lord Peter Mandelson ist mit 10 verschiedenen Nummern gelistet, darunter eine markierte Durchwahl für „Zuhause“ und eine für „Landhaus“. Prinz Andrew hat 16 Nummern in dem Buch, darunter ein Handy und Leitungen für die Paläste Balmoral und Sandringham. Andrews Ex Sarah Ferguson ist auch im Adressbuch genannt – mit 18 Telefonnummern.
Die Enthüllung kam gestern, als FBI-Agenten die private US Virgin Island des perversen Milliardärs, die als „pädophile Insel“ bezeichnet wird, durchsuchten. Ein Dokument soll die Verbrechen beschreiben, die Epsteins innerer Kreis beging. Eine Quelle sagte:
„Das Dokument betrifft alle im Fall Epstein. Es enthält einige vernichtende Dinge, unter anderem über eine Reihe von Briten.“