1. Unsere intimsten Partner heißen Google und Wikipedia
Harvard-Forscher haben in Tests bestätigt: Menschen halten sich immer noch für clever – obwohl sie ohne Google und Wikipedia aufgeschmissen wären. Das Internet ist eine Art Zweit-Gedächtnis geworden und, noch gruseliger, eine Art Partner mit dem wir am ehrlichsten sind – und das trotz NSA! Laut den Forschern „stört das Internet den Impuls, sicherzustellen dass wichtige Fakten in unsere biologischen Speicherbänke geschrieben werden“. Geht jemand davon aus, dass Informationen online irgendwo gespeichert sind, erinnert er sich in seinem Gedächtnis schlechter. Das Internet wird behandelt wie ein „transaktiver Partner“ dem wir alles anvertrauen und an den wir Informationen abladen.
2. Wir werden beziehungsunfähig
Im Internet gibt es unendlich viele arbeitslose „Skype-Freunde“ und unendliche Fernsehshows mit denen wir „mitleben“. Wir teilen die Trauer und Freude der fiktiven Charaktere, deren Erfolge und Niederlagen. Man kann hinter der Anonymität alle möglichen grandiosen Lügen über sich behaupten und Online-Pornos konsumieren bis man vom Stuhl fällt. Warum also noch den Keller verlassen und eine Niederlage riskieren?
Zwischen 5 und 8 Jahren lernt man schon in Kindergarten und Schule mit Plüsch-Genitalien, was für eine tolle Sache Sex doch ist. Von den älteren Schülern lernt man dann, Porno-Videos im Netz zu finden, Sex-Photos und Videos von sich selbst auszutauschen per Smartphone und Webcam. Soziale Netzwerke erweitern den Radius möglicher Sexpartner und Überträger grotesker Krankheiten erheblich, aber irgendeine praktische Handy-App wird sich schon finden die dich dann per Autopilot zum nächsten Gynäkologen oder Urologen oder in die Abtreibungsklinik bringt!
Warum eine interessante Person werden und echte Partnerschaften eingehen, wenn eh alle so uninteressant abseits vom Sex sind?
3.) Wir wissen nicht mehr, was lebensgefährlich ist
Wie kleine Kinder begeben wir uns permanent in Lebensgefahr weil wir keinen Schimmer mehr haben von simpler Physik und Biologie:
Für 10 Minuten Youtube-Fame kann man heute doch Querschnittslähmung und den Tod riskieren! Mein Leben wird sich sowas von zum Besseren wenden, wenn ich diesen 3-fachen Überschlag mit Absprung von der Schaukel schaffe!
4.) Wir verlernen das Autofahren
Automatische Fahrsysteme werden bereits in Europa getestet, sobald die Zulassungfragen und Versicherungen geklärt sind, geht das Ganze in Massenproduktion. Schon heute kontrolliert Software mehr als nur das Treibstoffgemisch: Lenkung Gas, Bremse. Fehlt nur noch ein billiges Zusatzmodul und fertig ist das selbstfahrende Auto! Genauso wie die GPS-Navigation die Fähigkeiten verdrängt hat, eine gedruckte Karte zu interpretieren und auf Schilder und die Straßen zu achten, verschwinden durch den Autopiloten die Fahrkünste.
Je mehr Verkehr und je mehr Geschwindigkeitsbegrenzungen und Schilder, umso häufiger wird man sich auf den Autopiloten verlassen, um Strafpunkte in der Verkehrssünderkartei zu vermeiden. Bei allen Fahrten die länger, allen Stellen die schwieriger sind, lässt man den Computer fahren. Endlich Trinken und sich heimfahren lassen! Man braucht sich als junger Mensch oder als Verkehrssünder nicht mehr der Herausforderung der Führerscheinprüfung und MPU stellen; es reicht eine Bescheinigung die befähigt, den Autopiloten anzuweisen. Richtig Rasen kann man auf der Playstation.
5.) Rechtschraibung und Leesen
Kleinkinder, die Stunden am Tag auf Tablets herumdrücken, entwickeln laut Experten nicht die Fingermuskeln und Koordination die man fürs Schreiben braucht. Nimmt man Kindern die automatische Rechtschreibkorrektur weg und verlangt, dass sie eine Grußkarte schreiben, heißt es vröliche Wainachtn!
Wer braucht schon Rechtschreibung, Grammatik und Textverständnis wenn bald weitere 5 Milliarden Menschen Zugang zu Smartphones und Internet haben? Ein Anruf und genuschelte, zusammengestoppelte Sätzchen voller Slang genügen! Alternativ organisieren sich Menschen privat und für die Arbeit durch kurze Twitter- und Messenger-Botschaften. OMG! How fr33king kewl is th4t?
Ist man schon überfordert, einigermaßen korrekte Begriffe in eine Suchmaschine einzugeben wenn man etwas nicht weiß, erraten intelligente Algorithmen und Spracherkennung was man eigentlich suchen will. Ist Tippen eine zu große Herausforderung, holt man sich die nächste Generation von Geräten, die deine Handbewegungen und dein Genuschel erkennen können. Fähigkeiten, die heute als eher mäßig gelten, werden in 20 Jahren als sehr intelligent wahrgenommen werden. Intelligent heute bedeutet morgen Genie. Stagnieren ihre Fähigkeiten? Halten sie wenigstens ihr Niveau; in der Zukunft betrachten sie die jüngeren Menschen als weisen Zen-Meister!