Foto: Armand Hammer und Prinz Charles
Ein Kommentar von Alexander Benesch
Was ist für einen Linken das Kapitalistenklischee schlechthin? Der christliche, rassistische Ölmagnat aus den US-Südstaaten mit Cowboy-Hut auf dem Kopf und Sturmtruppen in der Hinterhand, um Gewerkschaftler verprügeln und Streiks aufbrechen zu lassen. Diese Tyrannen, so der moderne Sozialist, müssen überwunden werden.
Ist der Ölmagnat aber pro-sowjetisch, ist für die Linken gleich alles anders. Einer solchen Figur haben sie alles zu verdanken.
Ein hervorstechender Charakter ist der ehemalige CEO der inzwischen viertgrößten amerikanischen Öl- und Gas-Firma Occidental Petroleum, Armand Hammer. Hammer wurde in Manhattan geboren. Sein Vater war Mediziner, überzeugter Sozialist und aus Odessa ausgewandert. Hammer erwähnt in seiner Autobiographie, dass sich sein Name mit „Arm and hammer“ deuten lässt, ein altes Symbol der Arbeiterbewegung, ein muskulöser Arm, der einen Hammer umgreift. Dies war das Symbol der Socialist Labor Party of America, der ältesten marxistischen Partei der USA, in der Hammers Vater aktives Mitglied war.
Bereits kurz nach dem Studium ging er auf Anraten seines Vaters in die junge Sowjetunion und verhandelte dort persönlich Deals mit Lenin. In den 20er Jahren hielt Hammer sich auch immer wieder für längere Zeit in der UdSSR auf, um seine lukrativen Geschäfte zu kontrollieren. Seine Moskauer Wohnung wurde quasi zur inoffiziellen Botschaft der USA. Die Business-Allianz mit der Sowjetunion und ihren Führern behielt Hammer bizarrerweise auch über die Zeiten des Kalten Krieges bei, umgekehrt wurde der Freund Lenins und Träger des Lenin-Ordens in Moskau stets willkommen geheißen. Seine Gewinne aus dem Russland-Handel steckte Hammer ins Ölgeschäft, bis er schließlich 1957 CEO von Occidental Petroleum wurde, ein Posten den erst in den 80ern wieder abgab.
Die Sowjets etablierten 1919 ihre US-Vertretung im World Tower Building in New York mit dem deutschen Staatsbürger Ludwig Martens in der Verantwortung. Dieser als „erste Botschafter der Sowjetunion in den USA“ betitelte Herr arbeitete zuvor als Vizepräsident bei der Ingenieursfirma Winberger & Posner. Die neue Diktatur in Russland benötigte verzweifelt alle möglichen modernen zivilisatorischen Güter, im Gegenzug konnte sie Gold und Rohstoffe anbieten. Die Vertretung in New York leierte alle möglichen Geschäfte an, trotz des offiziellen Handelsembargos, und finanzierte nebenbei noch die kommunistische Partei der USA.
Am 12. Juni 1919 folgte eine Durchsuchung der Räumlichkeiten der Vertretung und förderte einen Briefverkehr mit rund 1000 US-Firmen zu Tage. Ein britischer Geheimdienstbericht hielt fest, dass Martens mit allen prominenten Führern der amerikanischen Linken in Kontakt stand. Neben den Briten fand auch eine amerikanische Untersuchungskomission den Namen des aus Russland stammenden Linksaktivisten „Julius Hammer“. Ein Brief der National City Bank von New York und dem amerikanischen Finanzministerium listet einen Dr. Julius Hammer als Figur des Sowjetbüros, er finanzierte auch den linken Flügel der sozialistischen Partei in Amerika.
1920 bekam Hammer von New Yorker Behörden eine Haftstrafe aufgebrummt für die Durchführung illegaler Abtreibungen. Lenin vermutete jedoch dessen kommunistischen Hintergrund als Ursache dieser Verurteilung.
Martens sollte in einem Unterausschuss des Senatsausschusses für ausländische Angelegenheiten wegen seinen sowjetischen Aktivitäten aussagen, worauf er zuerst diplomatische Immunität behauptete und später vor den Medien und dem Kongress mit den Umsturzplänen für die USA prahlte. Man hätte sowieso schon riesige Handelspartner gefunden, meinte er, wie die United States Steel Company, Rockefellers Standard Oil und viele weitere.
Die Geschäfte mit Kohle ließ Arman Hammers Firma Occidental lange Jahre von dem Anwalt und ehemaligen US-Senator Albert Gore Sr. handhaben, dem Vater des späteren Linksidols, Klimaschwindlers und Präsidentschaftskandidaten Al Gore jr.
Foto: Clinton mit Al Gore Jr.