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Wie nahe ist Italiens Wahl-Gewinner Bersani dem russischen FSB?

Datum:

Alex Benesch

Bevor sich Pier Luigi Bersani als erfolgreicher Politiker bei den Sozialdemokraten hervortat, war er Mitglied von Italiens kommunistischer Partei, einer der wichtigsten Gruppierungen des Eurokommunismus mit zeitweise 1,8 Millionen Mitgliedern. Ähnlich wie die deutsche KPD hielt die KPI den Faschismus zunächst für eine vorübergehende Erscheinung und folgte bis Mitte der 1930er Jahre der von Moskau bzw. der Kommunistischen Internationale und der KPdSU unter Stalin vorgegebenen Sozialfaschismusthese, nach der der Hauptgegner des Kommunismus im bürgerlichen und sozialdemokratischen Lager stand.

Bersani holte mit 29,5 Prozent bei den Wahlen des Unterhauses einen knappen Sieg für die Sozialdemokraten, während es für den Senat nicht für Platz eins reichte. Kommt keine halbwegs stabile Koalition zustande, lebt die drittgrößte Wirtschaft der Eurozone mit einer Pattsituation, ohne Premierminister und funktionierende Regierung.

Die Mitrochin-Komission betrachtete den Einfluss russicher Geheimdienste in Italien über die Jahrzehnte als erheblich. Bersani diente zwei Mal als Minister in den Adminsitrationen von Romano Prodi, den der ermordete Alexander Litvinenko als den Top-KGB-Mann in Italien bezeichnete. Prodi war Präsident der EU-Komission von September 1999 bis November 2004, bevor er von einem weiteren ehemaligen Mitglied einer kommunistischen Partei abgelöst wurde.
Litvinenko kontaktierte laut eigenen Angaben bei seiner Planung für eine Flucht im Jahr 2000 seinen ehemaligen KGB-Vorsitzenden General Anatoly Trofimov, der ihn vor einem Exil in Italien warnte:

„Geh nicht nach Italien, dort sind viele KGB-Agenten unter den Politikern: Romano Prodi ist dort unser Mann.“

Die Mitrochin-Komission, benannt nach dem Material eines der bedeutendsten russischen Überläufer, musste unter enormen Druck arbeiten und wurde nach Kräften sabotiert. Enttarnt wurden Diplomaten, Militäroffiziere, Kabinettsmitglieder, Geheimdienstler, prominente Journalisten und die Editoren von den größten Zeitungen.

Ein enttarnter italienischer Professor und Politiker mit dem KGB-Decknamen UCHITEL, beschuldigte Prodi. Letzterer blieb regungslos während seiner Zeit als Premierminister als britische Geheimdienstler 1996 insgesamt 261 italienische als langjährige KGB-Agenten benannten. 1999 veröffentlichten britische Quellen diese Informationen, worauf sich Prodi nicht erinnern konnte, zuvor die Daten erhalten zu haben, eine Version der der Verteidigungsminister widerspricht.

Die Mitrochin-Komission konnte ihren Bericht auf Grund von Druck aus der Politik und den Medien nie veröffentlichen. Drei Tage vor Litvinenkos Tod feuerte Prodi die Vorsitzenden von drei italienischen Geheimdiensten.
In seinem Kabinett fanden sich viele „ehemalige“ Funktionäre der kommunistischen Partei, wie Massimo D’Alema, Paolo Ferrero, Pier Luigi Bersani und Livia Turco, neben radikalen Marxisten wie Emma Bonino, Giuliano Amato, Fabio Mussi, Francesco Rutelli und Alessandro Bianchi.

Auch Silvio Berlusconi mit seinen Sex-Skandalen und Mafia-Verbindungen entwickelte eine besondere Beziehung mit dem Kremlin-Paten und den Mafia-Oligarchen. Berlusconi und Putin haben benachbarte Luxusvillen an der Emeraldküste Sardiniens, der russische Ex-KGB-Vorsitzender und Präsident ließ sogar seine Töchter in Berlusconis Villa wohnen.

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