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CNN: FBI verdächtigt Huawei, US-Militärsignale abzufangen, auch für Atomarsenal

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Das FBI verdächtigt laut CNN den chinesischen Hersteller Huawei, Mobilfunk-Ausrüstung in den USA installiert zu haben, die in der Lage ist, spezielle Frequenzen der Militärkommunikation abzugreifen oder zu stören. Gerade in ländlichen Gegenden verkaufte Huawei günstige Geräte für den lokalen Mobilfunk, vor allem in der Nähe von Militäranlagen, und zu einem wirtschaftlich unrentablen Preis.

Laut mehreren mit der Angelegenheit vertrauten Quellen stellte das FBI fest, dass die Ausrüstung in der Lage war, die besondere Kommunikation des Verteidigungsministeriums zu erfassen und zu stören, einschließlich derjenigen, die vom US Strategic Command verwendet wird, das die Atomwaffen des Landes überwacht.

Die Kommunikation des Verteidigungsministeriums ist verschlüsselt, aber ggf. ließen sich aus den Metadaten Dinge von Wert herauslesen, etwa wie viele Kommunikationen wann gesendet werden. Würden sich militärische Spannungen verschärfen, könnte die US-Regierung mit Sonderbefugnissen wohl ohnehin präventiv die Huawei-Geräte von den Masten reißen. Das US-Militär veröffentlichte 2020 ein Plandokument, in dem festgehalten wird, dass man zukünftig eine flexible Funktechnologie nutzen wird, die sich automatisch irgendwelche Frequenzen herauspickt, die gerade frei sind und nicht geblockt werden.

Die Überlegenheit von EMS wird auch neue Arten von Technologien beinhalten, die in der Lage sind, selbst zu bestimmen, auf welcher Frequenz sie sich zu jeder Zeit befinden sollten, sagte Moorefield. Diese Technologie wird in der Lage sein, die Umgebung zu bewerten, um zu sehen, was sonst noch Frequenzen verwendet und welcher Teil davon, und dann den besten verfügbaren Teil des Spektrums zu finden, der verwendet werden kann, um die erforderliche Kommunikation zu erreichen – alles ohne die Unterstützung von Benutzer.

https://www.defense.gov/News/News-Stories/Article/Article/2404027/new-spectrum-strategy-reveals-dods-plan-to-master-airwaves/

Die chinesische Regierung bestreitet nachdrücklich jegliche Versuche, die USA auszuspionieren. Huawei bestritt in einer Erklärung gegenüber CNN auch, dass seine Ausrüstung die besonderen Frequenzbänder des Verteidigungsministerium erfassen könne. Die Behörde FCC habe schließlich die Genehmigung erteilt.

„Technisch ist es nicht schwer, ein Gerät herzustellen, das der FCC entspricht, aber auf einen Aktivierungsauslöser wartet, um andere Bänder zu hören“,

sagte Eduardo Rojas, der das Funkspektrumlabor bei Embry-Riddle Aeronautical leitet an der Universität in Florida. Um zu beweisen, dass ein Gerät geheime Fähigkeiten hat, sagte Rojas, müssten technische Experten ein Gerät bis auf die „Halbleiterebene“ zerlegen und das gesamte Design nachvollziehen.

Die Untersuchung war so geheim, dass einige hochrangige politische Entscheidungsträger erst 2019 über ihre Existenz informiert wurden. In jenem Herbst führte die Federal Communications Commission eine Regel ein, die es kleinen Telekommunikationsunternehmen untersagte, Huawei und einige andere chinesische Marken zu verwenden. Die entscheidende Frage ist, weshalb man die chinesische Technik überhaupt erst erlaubt hatte. Die USA verfügen über genügend eigene Produktion, während Russlands Stromnetz beispielsweise völlig abhängig ist, von westlicher und sogar japanischer Technik.

Im Jahr 2020 genehmigte der US-Kongress 1,9 Milliarden US-Dollar, um die in China hergestellte Mobilfunktechnologie von Huawei und ZTE aus weiten Teilen des ländlichen Amerikas zu entfernen. Aber zwei Jahre später wurde noch keines dieser Geräte entfernt und ländliche Telekommunikationsunternehmen warten immer noch auf staatliche Erstattungsgelder. Möglicherweise ist das Pentagon mehrere Schritte voraus und möchte China im Ungewissen lassen.

FBI-Direktor Christopher Wray sagte in einem exklusiven Interview mit CNN, das FBI leite alle 12 Stunden eine neue Spionageabwehr-Ermittlung gegen chinesische Netzwerke ein.

Im Jahr 2017 bot die chinesische Regierung an, 100 Millionen Dollar für den Bau eines kunstvollen chinesischen Gartens im National Arboretum in Washington DC auszugeben. Komplett mit Tempeln, Pavillons und einer riesigen Pagode. Auf einem der höchsten Punkte in Washington DC. Die Ausrüstung sollte über diplomatische Behältnisse geliefert werden, die nicht vom US-Zoll geöffnet werden dürfen.

Das britische Innenministerium, Justizministerium und der Crown Prosecution Service sollen ihre teuer erstandenen Geräte des chinesischen Herstellers Huawei hinausgeworfen haben wegen dem Verdacht auf Spionage. Ein Sicherheitsausschuss des Abgeordnetenhauses warnte, dass die chinesische Regierung möglicherweise in der Lage sei, auf die Geräte via Hintertüren zuzugreifen und wichtige Informationen abzuhören. Das Justizministerium Großbritanniens nutzte beispielsweise Huawei-Hardware für Videokonferenzen. Die Internet Service Provider BT und O2 nutzten Infrastruktur von Huawei.

Der Konzern

Der 1988 von Ren Zhengfei gegründete Telekommunikationsausrüster Huawei ist mit mehr als 140.000 Mitarbeitern und einem Gewinn im Jahr 2011 von 2,952 Milliarden US-Dollar längst in der Liga der globalen Player angekommen.
Der Gründer, ein ehemaliger Offizier in Chinas Armee, besucht auch persönlich wie ein Staatsdiplomat Länder wie Großbritannien, wo man im vergangenen Jahr 1,3 Milliarden Pfund investierte. Man gibt sich als moderner internationaler Konzern, aber Kritiker werfen ihm vor, ein mit Staatsgeldern zugefüttertes Frontunternehmen der kommunistischen Partei und des Militärs zu sein, das Informationen stehlen und westliche Infrastruktur kompromittieren soll.

Um das Jahr 2002 wurde dem Unternehmen durch den Netzwerkkomponenten-Hersteller Cisco vorgeworfen, dass die Geräte in Hardware als auch Software (IOS) fast bis ins Detail den Cisco-Produkten glichen. Im Jahr 2003 gab ein US-Gericht Cisco teilweise Recht, jedoch nur im Bereich der Software. Im Folgenden einigten sich Cisco und Huawei auf einen außergerichtlichen Vergleich. Cisco wird mehrfach in den Büchern von James Bamford über die NSA erwähnt. Produkte solcher westlichen Hersteller sollen vor der Markteinführung erst grünes Licht von Behörden erhalten müssen. China wird wiederum verdächtigt, nicht nur Code zu stehlen, sondern auch die amerikanische Spionagemethodik im Bezug auf kommerzielle Technologie.

Laut einem amerikanischen Untersuchungsbericht räumt Huawei ein, dass die chinesiche kommunistische Partei ein Komitee innerhalb der Firma unterhält, es wird jedoch nicht näher erläutert, wer Teil davon ist und welchen Zweck es hat.
Der Gründer will nicht sagen, wer sein Vorgesetzter beim Militär gewesen ist. Offiziell gilt er als ehemaliger unterer Offizier, dennoch wurde er zum 12. Nationalkongress der Partei eingeladen. Huawei erklärte Anschuldigungen für substanzlos, wonach die Vorsitzende des Konzerns eine Vebindung habe zum Ministerium für Staatssicherheit. Experten aus der Industrie sprechen von unrealistisch tiefen Preisen, die möglicherweise mit staatlicher Finanzierung zusammenhängen.

An Kommunikationstechnologie und Informationen hängt inzwischen jede kritische Infrastruktur. Bedrohungen werden unterteilt in das Abgreifen von wichtigen persönlichen oder geschäftlichen Informationen, sowie ein Stören oder gar lahmlegen von Technologie.

General Michael Hayden, ehemals Direktor der NSA und der CIA nennt Huawei ein eindeutiges Sicherheitsrisiko. Dass er nun als „Sicherheitsberater“ und Direktor von Motorola Solutions arbeitet, wirft einerseits den Blick auf die Spionage der US-Behörden weltweit, andererseits wirft man ihm vor, Huawei einfach durch substanzlose Anschuldigungen auf dem Markt zurückdrängen zu wollen. Hayden verweist auf seine vier Jahrzehnte währende Karriere als Nachrichtendienstoffizier und auf die offensichtlichen Versuchungen einer ausländischen Firma, Telekommunikationsnetzwerke mit Hintertüren im Westen aufzubauen. Er hätte definitive Beweise für Spionage gesehen:

„Selbst als ein nachrichtendienstlicher Profi bin ich erstaunt über die Breite, Tiefe, Professionalität und Hartnäckigkeit der chinesischen Spionagekampagne gegen den Westen.“

Im Dezember 2011 berichtete Bloomberg, dass die US-Regierung Bestimmungen über nationale Sicherheit aus der Zeit des kalten Krieges hervorkramte um westliche Telekommunikationsfirmen wie AT&T und Verizon zu zwingen, bei einer Jagd nach chinesischer Spionage zu helfen. Richard Falkenrath von der Cyberconflict and Cybersecurity Initiative des  Council on Foreign Relations erklärte, der US-Kongress werde mit geheimen Informationen versorgt über fest eingebaute Spionagekapazitäten in chinesischer Hardware für den internationalen Markt.

In der EU

In Deutschland wurden zahlreiche Endgeräte, z. B. USB-Surf-Sticks und WLAN-Router, aus der Herstellung von Huawei unter anderem von T-Mobile, Vodafone und O2 vertrieben. Es existieren auch Huawei-Smartphones und -Tablets mit Android oder Windows Phone 7 sowie Windows Phone 8 als Betriebssystem. Seit 2006 setzt der Verein zur Förderung eines Deutschen Forschungsnetzes e. V. (DFN-Verein) in seinem 10-Gigabit-Netz X-WiN optische DWDM-Multiplextechnik des Herstellers Huawei ein. Größter deutscher Auftraggeber ist die Telefónica Germany GmbH & Co. OHG, die ihr Mobilfunknetz im süddeutschen Raum komplett auf die Huawei-Technik umstellte (2008 bis 2009).
2004 bekam Huawei einen Vertrag über ein Netzwerk für Telfort, den holländischen Mobilfunkanbieter. Im Folgejahr überstiegen Huaweis internationale Geschäfte die einheimischen. Man unterzeichnete ein Global Framework Agreement mit Vodafone und einen Vertrag mit der British Telecom (BT).

Im Mai 2008 folgte ein Vorstoß auf den australischen und den amerikanischen Markt mit TELUS und Bell Canada. Im norwegischen Oslo baute man ein LTE-Netzwerk für TeliaSonera.

AlexBenesch
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